Modellflug und Jugendarbeit

Ein Update meiner Jugendarbeit: "Mein" Lehrling hat mit seinem FMS Easy Trainer einen Bohrversuch unternommen. Leider war der seit Monaten ausgetrocknete Boden um ein vielfaches härter als der Schaum.

Zwar ist er diesmal ein gutes Stück weiter geflogen als beim letzten mal, hat aber beim kurven reichlich Höhe verloren um dann auch noch schlagartig die Nase runter zu nehmen. Vielleicht hat er gedrückt obwohl ich ihm gesagt hatte: Alles, nur nicht drücken!
Meinen Ruf "ZIEEHHH" hat der Junge ignoriert und noch bevor ich ihm das Radio entreißen konnte, war er schon aufgeschlagen.
Auf meine Frage wieso er denn nicht gezogen hat, kam als Antwort: Ich habe wohl am falschen Stock gezogen...
Links statt Rechts.

Der Vater war nicht sehr erfreut gewesen das der 250 Euro teure Flieger (ich hatte gefragt wie teuer der war) nun kaputt ist.
Ich habe noch mal auf unser Fly-In hingewiesen... wenigstens zuschauen... aber der Vater meinte das ginge nicht, da die Familie auf Camping tour fährt. Die beiden sind dann mit den Trümmern grußlos vom Platz gefahren.

Vermutlich war's das.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
In jungen Jahren Vorhaben aufgeben, weil man sich der Herausforderung nicht gewachsen fühlt, prägt auch fürs Leben.

Wenn es aber finanzielle Gründe sind warum man sich der Herausforderung nicht mehr stellen kann, wäre es hart.
 
Wenn es aber finanzielle Gründe sind
Nun... Geld (<das Wort habe ich gegoogelt, weil ich kein Latein kann) ist hier seit Corona eine rare Spezies geworden (ich nenne das Long Covid).

Nach dem Desaster (Nachbesprechung) hatte ich vorgeschlagen es mit einem Hochdecker zu versuchen. Mit viel V Form, dann geht es einfacher, weil von hause aus reichlich Eigenstabilität vorhanden ist. Und ein Radio was auch L/S kann. Nach den Kosten gefragt habe ich gesagt: Unter 10 ~12 Tausend Nam-Dollars kaum zu schaffen. Vielleicht ist aber was gebrauchtes zu bekommen, denn im Klub gibt es einiges was (aus Geldmangel) auf dem Markt ist.
Die Gesichter waren sehr lang geworden...
Ich vermute daher, das mein Vorschlag auch auf dem vertrockneten Boden geschlagen ist.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Tja, da würde unser Jugendleiter aus dem „Schrank der Jugend“ zwei Lehrer-Schüler-Sender holen, irgendein Modell, die Akkus laden und sagen, “jetzt lernst erst mal mit dem Modell fliegen und wenn Du das kannst, sehen wir weiter.“

Material ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Material.…oder so. ;)
 
Tja, da würde unser Jugendleiter aus dem „Schrank der Jugend“ zwei Lehrer-Schüler-Sender holen, irgendein Modell, die Akkus laden und sagen, “jetzt lernst erst mal mit dem Modell fliegen und wenn Du das kannst, sehen wir weiter.“

Material ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Material.…oder so. ;)
Genau das meinte ich, als ich am Anfang gesagt habe, dass der Junge in der Ausgangslage bei uns auf dem Platz so nicht geflogen wäre! Ich würde mich als erfahrener Modellflieger in Grund und Boden schämen ob einer solchen Situation. Die Misere schreib ich nicht dem “Lehrling“ zu, sondern eindeutig dem „Meister“. Dumm gelaufen, aber 100% vermeidbar.

Volker
 
„Schrank der Jugend“
Hatten wir auch mal. Zwei 40ziger Methanoler... mit 35Mhz. Ich glaub'sogar ein Trainer is noch da. Zustand wahrscheinlich mehr als erbärmlich. Wenn man den auffixed, ein bisschen bügelt und elek... elektri... also mit einem Beutel voll Elektronen infiziert und vorne noch eine Magnetmaschine dran bastelt...
Mal mit mit den CEO's bekaspern, wenn die das sponsern mache ich das stumpf... äh... glatt.
 
Die Misere schreib ich nicht dem “Lehrling“ zu, sondern eindeutig dem „Meister“. Dumm gelaufen, aber 100% vermeidbar.
Na Volker, mich wurmt das auch. Aber: Man kann nur mit dem Material arbeiten was man hat. In dem "Fall" nur ein Billigst Radio und ein kein richtiger Trainer, auch wenn's auf dem Karton steht. Und wenn ich nicht, wie geschrieben, Zufällig noch da gewesen wäre, was meinst du wohl was passiert wäre? Richtig: Der Junge und sein Vater hätten es 100pro selbst probiert (steht doch in der Anleitung wie es gemacht wird...). Mit einem, wie auch schon geschrieben, zusammengeschusterten Fliegzeug wo rein gar nichts richtig war. Die hätten das Teil beim ersten "Start" schon Atomisiert.
So war wenigsten die Chance da gewesen das es beim zweiten zumindest so wie beim ersten Flug klappt...
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Mal mit mit den CEO's bekaspern, wenn die das sponsern mache ich das stumpf... äh... glatt.
Guter Ansatz. Zur Not Aufruf an die Kollegen wer gebrauchsfähiges und funktionstüchtiges Material beisteuern möchte.
Da kommen Dinge zusammen aus denen etwas werden kann.
Wir haben auch schon mal gespendete Anlagen verkauft und von dem Geld für das LS-System die passenden Sender gekauft. Da muss man kreativ sein.

Mal ganz ehrlich, wenn dann ein Kind zum zuschauen kommt und sich dieses Hobby nicht leisten kann, z.B. alleinerziehender Elternteil, und man diesem Kind einen Traum erfüllen kann, dann ist das etwas Unvergessliches. Für beide Seiten.

In jedem Verein müsste es Modellflieger geben, die sich irgendwann die Nase am Schaufenster des Spielzeugladens plattgedrückt haben und geträumt haben eines der schönen Modelle zu fliegen. Das findet heute eben anders statt.

Dass es auch negative Erlebnisse bei der Unterstützung gibt, kann passieren.
Aber die positiven Erlebnisse sind der Applaus für den Einsatz.
Darum geht es bei der Förderung von Kindern und Jugendlichen.

Insofern, Thomas Du packst das an. 👍👍
 
Und ich würde auf alle Fälle mit dem Betreiber eures „Haus- und Hof-Modellbauladens“ mal ein ernstes Wort reden. Wenn er schon Verbindung zu einem Modellflugverein mit Fluggelände hegt und dort auch den Schlüsseldienst macht so nebenbei, kann er auch ein wenig drauf achten, was er wem verkauft (auch mit Hinblick auf seine eigenen Geschäfte), und vor allem wie. Ein kurzer Hinweis, sich doch als Neuling bitte da oder da Hilfe zu holen, wäre schon nett. Mit dem Billigstflieger, auf die Schnelle verkauft, hat er weder dem Jungen noch sich selbst einen Gefallen getan. Kurzfristig Kohle eingefahren und dem Billigchinesen die Kasse angereichert. Der Junge als Kunde ist nach diesem Kauf und dem was folgte wahrscheinlich Geschichte.

Gruss,
Volker
 
Du packst das an. 👍👍
Ja, ich werde das beim "Fly-In" am kommenden Wochenende ansprechen. Denn dann ist die "Führungsriege" auch anwesend. Mal sehen ob daraus was wird...
mal ein ernstes Wort reden.
Langsam, langsam... Vielleicht hätte ich erwähnen sollen das sich der Junge seinen Flieger in Deutschland selbst gekauft und mitgebracht hatte. Unser "Haus&Hof" Lieferant hat sofern damit nix zu tun gehabt.
Allerdings, und das werde ich ihn beim Fly-In fragen, hätte er den Jungen schon fragen müssen ob er denn überhaupt fliegen kann bevor er ihm den Schlüssel gegeben hat. Schließlich ist er selbst Modellflieger, sogar mit Gold wings, und hatte in der Vergangenheit schon einigen Einsteigern Flugunterricht gegeben.
Und auch: Das er mit dem sicherem Wissen das der Junge ohne jegliches Wissen und Können seinen Flieger eh gleich schrottet und dann bei ihm einen Neuen kauft... Nee. Ich kenne den seit er selbst noch ein Kind war und kenne seinen Vater (auch Modellflieger und Besitzer des Geschäftes) seit ich vor über 30 Jahren selbst mit der Fliegerei angefangen hatte. Ich denke daher eher das es ein Missverständnis war. Oder der doch recht Dominate Vater des Jungen hat was anderes behauptet. In etwa so wie schon beim "zusammenbauen" des Fliegers: Das wird schon...
 
Bei mir wird IMMER L/S geflogen, habe einige recht einfach zu fliegende Modelle. Da muss der Neuling KEINEN Cent ausgeben. 2 kompatible Sender habe ich immer am Platz. Dann gibt es Kauftipps gratis , dann helfe ich bei der Auswahl, dann kontrolliere ich selbst mitgebrachte Flieger...und ...und und.... Aber GEDULD ( die ICH zu Beginn ohne Ende hatte, denn ich war nicht talentiert !! ) ....muss schon mitgebracht werden.
Daran mangelt es oft.
 
Ich bin so ein Jugendwart und hab vor ein paar Jahren mal was für die FMT darüber geschrieben, was wir da so machen, und durfte das nach Veröffentlichung auf unsere Vereinshomepage stellen.
Der Artikel ist gut 4 Jahre alt, aber das allermeiste davon hat immer noch Gültigkeit.
Viele der Jungs, die damals schon dabei waren, sind immer noch aktiv. Dazu gab es einen weiteren Artikel:
https://www.vmc-grenzflieger.de/die-jungs-von-der-funjet-gang/

Mittlerweile haben wir einen Punkt erreicht, wo einige erfahrene Jugendliche sich aktiv bei den Anfängerkursen mit einbringen. Das ist ein Multiplikator, den man nicht unterschätzen darf. Die Jungs erzählen in der Schule, dass sie Samstagvormittags Spass aufm Flugplatz haben und bringen Freunde mit. Und die wollen dann auch noch anfangen :D
Auch Bautechnisch ist das mittlerweile nicht mehr nur Schaum sondern auch hier und da Restaurierungen oder Holzbaukästen. Ganz nach Lust und Laune ... Am Ende müssen wir uns alle fragen, was wir hier bewirken wollen. Im Kern ist das doch: die Sache am Leben halten.
 
Hallo,

ich finde diese Rubrik auch sehr gut!
Was den Nachwuchs betrifft, nur ein kleine Anmerkung:
Die Schulen werden langsam immer mehr zu Ganztagesschulen. Die suchen oftmals händeringend nach AG-Leiter/Übungsleiter für die Nachmittagsbetreuung der Schüler. Dafür gibt es sogar oftmals ein kleines Honorar als Aufwandsentschädigung...

Aber wesentlich ist folgendes

1. meist haben sie einen recht gut ausgestatteten Werkraum
2. Oftmals gibt es einen größeren Hof
3. Manchmal sogar einen Sportplatz

... und da alles im Bereich der Schule sein. Oder wie es Angelika und Mathias Möbius ausführten: Es geht um die magischen 500 Meter:
Also das Fliegen sollte nicht weiter als 500 m im Umkreis des Werkraums stattfinden.
Es wurde von ihnen dazu auch ein Artikel, wenn ich mich nicht irre, in der FMT geschrieben.

Geflogen werden der Balsagleiter - die "Sommereule", das Fesselflugmodell "Mamba 2.0" und die Kugeldrohne -als Vorschlag.

Fesselflug- da war doch noch was... Genau: Elektrisch betrieben mit einer Leinenlänge von 8-15 Meter, kann Fesselflug im Gegensatz zum RC-Modellflug /Segel- und Motorflug) im Ort und an der Schule geflogen werden (Motor wird gesteuert über ein Ffst.). Ist ein guter Einstieg und kann auch zu einem RC-Piloten dann im Verein führen...

Nur - an der Schule läuft alles versicherungstechnisch im Rahmen der AG - und es gibt keine Transportprobleme.

Finanziell kann diese durch Eigenanteil der Schüler, durch Fördervereine der Schule und durch das Schulamt getragen werden..

Ich habe jedes Jahr um die 12-15 Schüler, die in zwei Gruppen á 2 Unterrichtsstunden/Woche betreut werden...
Die Schüler sind schon interessiert - es fehlen "bloß" Modellbausenioren, die sie betreuen wollen...

Euch ein gute Zeit!

VG! Rainer
 
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