Modellflug und Jugendarbeit

Eisvogel

User
Ein Zehnjähriger der jetzt einsteigt und dann vier, fünf Jahre gefördert wird, mag für Ausbildung und Beruf einige Jahre weg sein. Er wird aber wahrscheinlich mit 25, 30, 35 Jahren wieder anfangen - denn dieses Hobby lässt einen nicht mehr los.
Deiner Rechnng nach wär das dann in 15 bis 25 Jahren.
Wie da wohl unser Hobby aussehen wird ? Wenn man die Entwicklung der letzten 20 Jahre anschaut und davon ausgeht daß es in Zukunft rasanter geht...........:(
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Was war an der Entwicklung der letzten 20 Jahre so schlecht?
Das man mit selbststabilisierenden Flugsystemen den gefahrlosen Einstieg in das Hobby finden konnte?
Das geschäumte Modelle den schnellen Einstieg gefördert haben?
Das Helis mit allen möglichen Helferlein nahezu absturzfrei fliegen?

Der Weg für Einsteiger und Wiedereinsteiger ist nicht in Balsawolken und Harzdämpfen irgendwelche Flieger zusammenzunageln. Das ist vielleicht etwas was jemand zukünftig vielleicht mal macht.

Um Flugspaß zu haben muss man keine masochistischen Bauorgien absolvieren. Ich weiß wovon ich schreibe. Stecke gerade selber in so einer Situation. :D

Nein, heute muss die wenige freie Zeit effizient genutzt werden. Egal ob Jugendliche oder andere Anfänger, der Flugspaß muss schnell erreicht werden. Und so schlecht ist das nicht, oder?
 

Eisvogel

User
Ich hab ja nicht geschrieben daß die Entwicklung schlecht war. Sie war aber rasant im Vergleich zu den Jahrzehnten vorher.
Und die gesetzlichen Regelungen waren zumindest nicht einfach, die meisten blicken heute noch nicht durch wie man in den Nachbarländern fliegen darf.

Wie ich bereits vorher schon geschrieben hab, wenn Nachwuchs kommt, ich steh mit Rat, Tat und Sponsoring bereit.
 
Nabend!
Ich versuche mittlerweile den Leuten das Modellfliegen auszureden!😉Mach das nicht,es könnte Dich gefangen nehmen!😳
Ich habe lange Jahre auch viel Jugendarbeit gemacht!Bei uns war das völlig nutzlos !
Jetzt ärgere ich die Leute mit dem verlorenen Lustgewinn!😂Und habe jetzt schon einige,die mich fragen,warum ich nicht davon lassen kann!😂
Gruß Lutz 😎
 

Window

User
Bei uns ist Seniorenarbeit ein Thema - fliegen "ü80" - Unterstützung beim Aufbau ( meist Grossmodelle um - und über 25 kg - Hilfe beim Motoranlassen und Flugbegleitung mit Situationseinschätzung ( Landeeinteilung bei Crosswind etc. ) - und natürlich Hilfe beim Abbau ( das dauert manchmal) und Einladen - das komplette Serviceprogramm nennt sich "betreutes Fliegen " und wir halten Senioren so im aktiven Betrieb - Spaß hat jeder dabei , beste Wünsche, Claus
 

hauki

User
Deiner Rechnng nach wär das dann in 15 bis 25 Jahren.
Wie da wohl unser Hobby aussehen wird ? Wenn man die Entwicklung der letzten 20 Jahre anschaut und davon ausgeht daß es in Zukunft rasanter geht...........:(

Da hast du sicher recht. Wobei sich für mich die Frage stellt, ob man allen Entwicklungen folgen muss. Mit unseren Anfängern bauen wir z.B. im ersten Jahr nach wie vor einfache Balsagleiter nach der Jedelsky-Bauweise. Das schöne daran: den Burschen machts Spass - daran hat sich den letzten 35 Jahren nicht viel geändert.

Ich will's nicht romatisieren - aber wenn die Jungs ihre Modellen dass erste Mal fliegen lassen, sehe ich bei ihnen die gleiche Begeisterung, die ich damals als Kind empfunden habe. Für mich gehts genau darum, dass zu wecken.

Das folgende Zitat aus dem Song "Zeitgeist" von Schiller passt ganz gut, finde ich:

Den Zeitgeist lass' getrost geschehen
Und die Erkenntnis in Dir reifen:
Du brauchst nicht mit der Zeit zu gehen
Es ist nur klug, sie zu begreifen.

Gilt natürlich nicht immer und überall, aber speziell bei unseren Einsteigern scheints zu passen. Mit den Fortgeschrittenen bauen wir dafür aktuelle RES-Modelle - eine super Entwicklung der letzten Jahre.

Ich sehe es also nicht ganz so kritisch - es wird sich natürlich vieles ändern. Aber solange wir fliegen dürfen (das "dürfen" macht mir angesichts der zunehmenden Reglementierung mehr Sorgen) und den Spass daran nicht verlieren, werden wir auch Neueinsteiger motivieren können...
 
heute muss die wenige freie Zeit effizient genutzt werden.
Bei einer (demnächst) 4 Tage Woche? 🤔

Ich denke, zukünftig wird es noch Modell fliegen geben.
Nur anders: Vielleicht so...
Man kommt auf den Platz, packt sein vollautomatisches elektrisches Fluggerät aus und schaltet es ein. Das fliegt dann autonom mittels KI die tollsten Manöver, egal wie das Wetter ist. Das genießt der "Pilot" beim zuschauen bzw. derweil er sich ein veganes Würstchen auf dem - natürlich Solarbetriebenen - Elektro-grill brutzelt oder ein Nahrungsmittel-Riegel/Block/Platte in Wasser zu einem Nährhaften Brei auflöst. Dazu gibt es das obligatorische Alkoholfreie Bierchen. Obwohl... Alkohol? Ist doch egal, da das Fahrzeug mit dem man zum Platz gekommen ist, sowieso auch Autonom ist (der Kutscher kennt den Weg...hihihi...).

Die "Jugendarbeit" besteht dann im wesentlichen nur noch aus lockeren Unterhaltungen/Erzählungen mit alten Piloten (60+X) wie es früüher einmal war. Damals, ohne Automatik, als der Pilot noch einen Sender in den Händen hielt, welcher dem Empfänger im Flugmodell mitgeteilt hatte, welcher der 4 Analogen (sehr alt) Servos jetzt was zu machen hat. Mal erfolgreich, mal weniger erfolgreich. Mit einem SELBSTGEBAUTEN Modell...

Okay, das werden die Jugendlichen kaum glauben. Aber vielleicht, sehr unwahrscheinlich zwar... aber... vielleicht ist ja einer dann doch interessiert... wo er doch auf Opas Dachboden ein verstaubtes kleines, wirklich seltsames Ding mit Flügel gefunden hat... Und Bilder (aus Papier!) worauf zu sehen ist: DAS DING fliegt.

;)
 

HWSTE

User
Nun ja,

ich war neben der Vorstandsarbeit früher einige Jahre Jugendleiter.
Ist mittlerweile schon gute 20 Jahre her.

Zu der Zeit hatte ich eine ganze Gruppe von Jugendlichen und am Wochenende einen fulltime Job.
Klappstuhl, Lehrer-Schüler Anlage. Ab und zu hat mich Jemand mit Kaffee und was zu essen versorgt.
Die Jungs waren voll motiviert und haben es durchgezogen bis zu ersten erfolgreichen Landung. Parallel dazu Modelle bauen im Vereinsbasteller.
Irgendwann habe ich dann den Job an den nächsten Kollegen übergeben.

Mit den Jahren wurden es dann immer weniger..
Heute hat der eine oder andere Kollege aus dem Verein noch mal einen Versuch gestartet.

Katastrophe....
Neben zig anderen Hobbies meinen die Jungs dann, alle 2 Wochen mal auf den Platz kommen zu können und mal nebenbei schnell das Fliegen zu lernen. Die Eltern scheinen den Verein nutzen zu wollen, damit sie mal einige Stunden Ruhe vor den Blagen haben. Die kommen angefahren, schmeißen die Kinder raus und kommen dann irgendwann wieder, um ihre Sprößlinge abzuholen. Man könnte sich zwar mal hin setzen, um die Kinder etwas zusätzlich zu motivieren aber irgendwie keinen Bock. Der Verein als Verwahranstalt für Kinder und Jugendliche.

Die Aufmerksamkeitsspanne der angehenden oder eher nicht angehenden Modellflieger ist selten länger als 2 Minuten, danach ist die Fokussierung weg oder sie haben einen Anfall von Langeweile und schieben dann alle Knüppel in die Ecken, weil dann der Flieger so lustig runter trudelt.
Dann blankes Entsetzen, weil man nicht an 2 Wochenenden das Fliegen lernt, bei der Playstation hat man ja schnellere Erfolge. Technische Interessen haben die eher nicht. In den Schulen gibt es wohl keinen Werkunterricht oder ähnliche Sachen mehr. Wahrscheinlich wird man sich mehr damit beschäftigen, seinen Namen zu tanzen oder die 100 möglichen Geschlechter zu erforschen....man weiß es nicht.

Fazit: Im Verein hat keiner mehr so richtig Bock auf Jugendarbeit. Wir bekommen durchaus Nachwuchs, der ist aber meist über 30 Jahre alt, egal, auch das ist Zuwachs.

Es mag sicherlich Vereine geben, die da sehr erfolgreich sind aber da wird es wahrscheinlich den einen oder anderen Kollegen geben, der eine hohe Fustrationsschwelle hat und bereit ist, viel Zeit rein zu stecken. Ist bei uns halt nicht so.

Wir haben es mittlerweile als Normalzustand hin genommen. Wir heulen auch nicht herum, weil der Nachwuchs fehlt und der Verein vielleicht irgendwann mal nur aus alten Leuten besteht.

Ist aber hier in allen Vereinen zu hören, egal, ob Schützenverein, Sportvereine etc. Ist wohl der Lauf der Zeit.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Thomas
Wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen, ist aber auch keine Lösung.
In dem Thread sind einige interessante Erfahrungsberichte von denen man profitieren kann. Wenn man eben nicht das Kaninchen spielt.

Naja, und was ist daran schlecht wenn die Eltern ihre Kinder am Modellfluggelände absetzen?
Man muss sich halt dann überlegen wie man sie anspricht und wer sie anspricht. Also "ansprechen" im Sinne von, mit ihnen kommuniziert.
Bei uns sind das die Jugendlichen des Vereins. Die sprechen die gleiche Sprache und haben einen ganz anderen Blick drauf.
 
Hallölle,
also, ich täte dann auch mal gerne meine Erfahrung schreiben wollen.....
Ich habe "früher" sehr gerne Modellflug betrieben. Nach eine langen Auszeit habe ich wieder mit dem Modellflug anfangen und habe mich dazu bei meinem alten Verein wieder angemeldet.
Die Freude darüber war allseits groß und ich wurde herzlich begrüßt :-)
Ich habe mich bei diesem Verein wieder angemeldet, weil dort unter anderem auch viel mit Modellhubschraubern geflogen wird.
Eifrig wurde mir versichert, das mir viel und gerne und mit großem Fachwissen geholfen wird.
Nun ja........
Ich bin nun mal ein Vertreter, welche gerne noch Paddelhelies fliegt -
großes Entsetzen, und von Hilfe war keine Spur mehr :-(((
Na gut, denke ich mir, meine andere geliebte Sparte ist Modellsegelflug,
Hmm......
Startseil??? vieeeeleicht.... hat aber keiner mehr - Schleppen? macht keiner mehr..... Huckepack????? macht erstrecht keiner mehr :-(((
Holzflieger mit E-Motor ? und nur Seiten und Höhenruder ??? kein X-Klappensegler???? und kein bisschen KfK oder wenigstens CfK ????? nichteinmal eine mit XXX-Parametern programierbaren Sender ????? - mitleidige Blicke.......
Das teuerste ist gerade gut genug für den Modellflugplatz.
Nebenbei - fast schon abschätzige Blicke wegen meines billigen Automobiels.....
.....
Jetzt schnitze ich mir kleine Schleudersegler und Gummimotormodelle als Freiflugmodelle selbst, dafür brauche ich auch keinen Verein, Versicherung, Registrierung und auch keinen Verband.......

Na ja, das ist meine Erfahrung mit dem Wiedereinstieg in den Modellflug und der Versuch mich in einem Verein wieder einzugliedern :-)

mit dennoch fröhlichen Grüßen
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Schorschy,

ein netter Erfahrungsbericht. So hat mancher Wiedereinsteiger seine Erlebnisse. Zumindest hast Du Deinen Humor deswegen nicht verloren und bist dem Hobby treu geblieben. 👍
Du wirst aber kein Jugendlicher mehr sein? Also wegen dem Thema um das es hier geht. 😉
 

Eisvogel

User
Ich bekam wegen #7 Rüffel von unserem ehemaligen Jugendleiter.
Es sind wohl einige ehemalige Jugendliche, nachdem sie sich die Hörner abgestoßen haben, bei uns wieder sehr aktiv. Wird Zeit, daß ich mich wieder öfter aufn Platz sehen lass :o
 

Window

User
Wir leben mit der „Generation Z „ als Jugendliche - über die Spezifika dieser Generation kann man sich belesen um ein Verständnis aufzubauen - sonst entwickelt sich schnell bilaterales Unverständnis und Kopfschütteln falls Babyboomer oder Generation X die Jugend zu etwas anleiten möchte - ganz anderes Werte - und Gesellschaftsverständnis , viel Glück und Erfolg, Claus
 

TKR054

User
Moin,
es gibt aber auch tolle Beispiele für den Wiedereinstieg ins Hobby und tolle Vereine !!! Nach 15 Jahren exzessiven Modellflug in jungen Jahren und 25 Jahren Pause, dass alte Kribbeln wieder da. Neuen Verein gesucht ( erster Versuch ) & dort super aufgenommen worden. Viele nette Flieger & große Hilfe bei der Technik /Modellwahl und 2 Lehrer / Schüler Starts und Landungen. Jetzt ca. 1 Jahr wieder dabei & tolle Kontakte, sowie ca. 350 bruchfreie Flüge. Bin wieder da, wo ich vor 25 Jahren aufgehört hatte….& habe Spaß !!! Aber sorry, am Thema vorbei. Trotz großen Bemühungen ist die Jugendarbeit schwierig und wir versuchen natürlich auch gerne die eigenen Kinder als Nachwuchs zu fördern.
Viele Grüße
 
Hallo Claus,
da hast Du natürlich recht - bin kein Jugendlicher mehr :-)))
was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, ist, das bei vielen auf den €-wert geachtet wird, und weniger auf das eigentliche Hobby.
Und das ist ja nicht nur bei der RC-Fliegerei so, leider auch beim Freiflug.
Ich habe noch eine alte Kiste mit F1E Modellen, welche seinerzeit sogar bei Europameisterschaften erfolgreich geflogen wurden (aber nicht von mir), mit denen würde man bei dem heutigen Wettbewerben keinen Stich mehr machen.
diese sind noch ganz aus Balsaholz mit Jedelsky-Profil gebaut.
Ich habe mal versucht, ein modernes F1E Modell zu bauen - bin aber phänomenal daran gescheitert :-/
Bitte versteht mich nicht falsch - ich bin kein Modernisierungsverderber, ganz im Gegenteil.
Ich finde die modernen Freiflugmodelle absolut faszinierend und habe großen Respekt vor Denen, welche damit Sach- und fachgerecht umgehen können.
Aber wie will man damit Anfänger ködern????
diese Modelle fertig zu kaufen ist Normalsterblichen unmöglich. Diese selbst zu bauen ist ohne enormes Fachwissen und großen Werkzeugaufwand auch nicht möglich, schon gar nicht für Anfänger.
Freilich, es gibt sie noch, die einfachen Baukästen - die aber für heutige Wettbewerbe nicht geeignet. (Wenn ich mal vom kleinen UHU Wettbewerb absehe)
Es gab mal eine Diskussion darüber, eine einfache "Einheitsklasse" (Bauplan, selbst aus Balsaholz gebaut - kein CfK!), für alle zugänglich, zu etablieren.
Was ist daraus geworden??
Wenn ich mit meinen einfachsten, aus Balsaholz gebauten Modellen auf der "wilden" Wiese bin, werde ich schon öfter mal darauf angesprochen, was das für Modelle sind und was die kosten. Meist mit positiven Ergebnis :-)))
Manchmal hab ich einen einfachsten Bausatz dabei, und verschenke diesen :-)))
Ich gehe aber nicht regelmäßig zum fliegen, so kann ich auch keine Erfolge in der Gewinnung neuer Modelisten verbuchen.

nicht's für ungut

und mit weiterhin fröhlichen Grüßen :-))
 

Window

User
Hallo Schorschy, Dein Ansatz - "back to the Roots" ist doch absolut interessant und in gewisserweise wegweisend . Mich hättest du mit deinen Modellen auf dem Platz definitiv begeistert . Leider bist du auf ein ignorantes und sich selbst diskreditierendes Umfeld ohne Blick für das Wesentliche gestoßen . Das passiert . Lass dich doch nicht von dem Platz vertreiben und fliege selbstbewusst deine Apparate . ( ich nehme auch manchmal ein Gummimotormodell im Freiflug mit auf den Platz - ein paar Erläuterungen gibt's dann frei Haus - Nachfragen kommen eh) Weiter so Schorschy - the Hero 😇💥beste Wünsche, Claus
 

.Claus

User
Es gibt Vereine und "besondere" Vereine. Man muss sich den passenden heraus suchen wo man reinpasst.
Ich habe mir alle Vereine in der Umgebung angesehen und den passenden für mich gefunden 😀

Zurück zur Jugendarbeit....
Die Kollegen haben mich teilweise komisch angesehen als ich mit unser Jugend eine Wasserrakete gestartet habe.
Wir hatte unseren Spaß bei dem heißen Wetter 😁
 

Window

User
Ich habe damals den Fehler begangen mit Jugendlichen ( Jungen und Mädchen) bei Zu starkem Wind auf dem Platz Lenkdrachen zu fliegen - die Begeisterung für Lenkdrachen im direkten Kontakt mit der Natur,vermittelt durch die Kevlarleinen war dann bedauerlicherweise größer als für Rc Flieger. - Also Lenkdrachengruppe und Drachen bauen - auch gut😉
 
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