Scirocco Erfahrungen
Scirocco Erfahrungen
Hallo zusammen,
habe längere Zeit diesen Thread nicht verfolgt. Schön, dass es weitergeht. Meine Erfahrungen sind aktuell bzgl. Scirocco abschließend zu betrachten. Meine bisherigen und weiteren Erfahrungen mache ich mit einer 4m Alpina, 4m SB10 von TFBMÜ, Volcano und Macchiato von Valenta, optimierter Epsilon 3 Comp. V3 und schließlich die kleine Fraktion von FEMO Design - Skylet und Apus. Also quasi alles dabei vom feinsten Sichtcarbon über GFK/CFK Mix, Styro Abachi von der feinen - und Styro Abachi von der unteren Kategorie. Oder wie der Kai das sagen würde - der Epsilon passt da nicht rein :-).
Was fehlt ist der Scirocco - übrig sind die beiden Außenflächen (wer welche braucht...). Der Flieger hat 11 Monate überlebt, war im Gebirge, am Hang und im Flachland Thermikfliegen. Vieles was hier berichtet wurde stimmt, der Flieger geht gut aus der Hand mit Originalantrieb. Ich hatte nen Hacker 50 drin mit GM Latte, ging fast Senkrecht. Gewicht bei mir fast genau 4kg. Ich denke der verwendete Akku wird das meiste an Gewichtsdeviation machen. Mit dem Seitenruderausschlag kam ich gut zurecht auch wenn die Flugleistung beim Kreisen nicht an Alpina und SB10 rankommen. Die Richtungsstabilität war vorbildlich, landen easy, Butterfly Wirkung top.
Insgesamt ein stimmiges Paket für jemand der wenig Werkstattkapazität/Zeit hat. Das ist denke ich der entscheidende Punkt. Kaufen und fliegen.
Für jemand mit viel Werkstattkapa/Zeit würde ich zu Valenta oder ähnlich Marken dieser Klasse greifen - da ist ja mehr zu tun bezüglich dem Bau (gegenüber PNP).
Warum schreibe ich das? Weil ich mittlerweile eine Scirocco Tragfläche von innen kenne. Die Bauausführung hat mich das Modell gekostet und ich kann jedem nur empfehlen beim Anstechen sehr vorsichtig zu sein. Ich bin kein Heizer und trotzdem hat der Flieger in ca. 150m Höhe bei einem 45° Stich die Ohren angelegt. Riesenknall, Tragfläche komplett weggflogen und der Rumpf ist kerzengerade in einen Fluss gekracht. War natürlich weg....
Nach Analyse des Mittelteils der Fläche ist diese im Bereich der Anschraubgeometrie gebrochen. Die eingebrachte Karbonverstärkung hatte eine Ausladung von nur 6cm zu jeder Seite an Unter und Oberseite der Fläche und ging dann auf die Kohleverstärkung des Holms über. Insgesamt für meine Begriffe ist das zu strümpfig gelöst. Die Matte war einlagig und grob, der Übergang zum Balsa/GFK zu stark erhaben. Ich denke hier war eine gewisse Kerbwirkung im Spiel. Zwei Lagen leichtere Matte mit überlappendem und länger auslaufenden Übergang würden hier eine Harmonisierung der einwirkenden Kräfte bewirken und das Modell viel stabiler machen. Das wäre eine Lösung um im Gewicht zu bleiben. Der Flieger ist kein vollgasfestes Konstrukt - klar - es könnte jedoch sein, dass sich über Zeit etwas am Mittelteil tut - zum negativen - und das ist insgesamt Belastungsabhänging.
Fazit nach der Beerdigung.
Stärken:
Gute allround Flugeigenschaften aus dem Karton - außer Anstechen
Passgenaue Bauteile - gibt´s nix zu meckern
Schnell flugfertig - auch der Auf-und Abbau
Tolle Optik - ok, Geschmacksache
Schwächen:
Tragflächenaufbau - kannste nix machen, nur akzeptieren oder was anderes kaufen
Servos bei PNP - alle Anlenkungen entfernen und Gabelköpfe leichtgängig machen, sonst zappeln die und stellen schlecht zurück
Rumpf Servoschacht - Radien in den Ecken anbringen um Risse zu vermeiden
Maximal Halbgasfest - vielleicht gehts ein paarmal gut - Halbgas meine ich...
Ich wünsche Euch allen noch viel Freude mit dem Flieger und eine tolle Saison.
Joachim