Hallo Zusammen,
als ich vor rund 40 Jahren mit dem Modellbau begonnen habe, war an fertige Modelle nicht mal zu denken. China war einfach nur weit weg und wer ein anderes als die im Fachgeschäft angebotene Modelle haben wollte, musste auf einen Plan zurückgreifen. Die Laubsäge gehörte zum Standardwerkzeug, irgendwann war dann die Dekupiersäge eine wahre technische Errungenschaft.
Heute bekommt man so ziemlich alles was das Herz begehrt fertig bespannt in allen erdenklichen Variationen.
Plötzlich steht eine neue Schleppmaschine auf dem Platz und in der gesamten Palette der angebotenen Modelle ist nichts passendes dabei.
Davon abgesehen hätte ich sowieso keins aus dem Regal gekauft. Ich baue meine Modelle lieber selber.
Ein elegantes Segelflugzeug aus den 30ern des letzten Jahrhunderts ist genau das was ich suche. Beim Stöbern im Netz bin ich dann auf den Rhönadler gestoßen. Leider gibt es über dieses Flugzeug relativ wenig Informationen. Auf der Wasserkuppe wäre ein Original ausgestellt. Man zieht sich aber nur böse Blicke zu wenn man beginnt mit der Säge den Rumpf zu zerteilen um an dessen Querschnitte zu gelangen. Zum Glück hab ich dann auf Scalesoaring uk einen Plan entdeckt der auch gleich geordert wurde.
Maßstab 1:3,5, Flächentiefe an der Wurzel 520mm, am Randbogen immerhin noch 11cm das Ganze bei einer Spannweite von um die 5 Meter und komplett in Holz aufgebaut. Also werden nach jahrelanger Abstinenz in Sachen "Rippenflügel" die ersten Vorbereitungen getroffen.
Das Allerwichtigste bei der Verwirklichung solch eines Projekts ist anständiges Werkzeug.
Ein bolzengerades Baubrett, Schleifklötze in allen erdenklichen Größen und Formen, Klammern, Nadeln, Weißleim, ein Vorschlaghammer, ein Amboss, Backpapier und vieles mehr finden in der Werkstatt zusammen.
Bevor es aber losgeht soll der Plan erstmal in digitale Form gebracht werden. Bereits hier werden einige Änderungen vorgenommen. Wenn ich es mir genau überlege hätte man in der Zeit die ich für die Konstruktion am Computer benötigt habe alle Teile mit der guten alten Laubsäge herstellen können.
Nachdem ich den vergangen Jahren nur noch mit GfK, Kohlefaser etc. gearbeitet habe bin ich wirklich gespannt was dabei herauskommt. Mein Freund Alfred hat mit seinem neuen Schlepper die Messlatte wirklich verdammt hochgelegt und ich hoffe, dass ich da mithalten kann. Wenn es nichts wird liegt der Vorschlaghammer ja noch bereit und das Projekt sorgt für mollige Wärme im Wohnzimmer.
Die Erfahrungen die ich beim Bau des Rhönadlers gesammelt habe, möchte ich gerne als kurzen Baubericht weitergeben. An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an die Autoren, die in diesem Forum bereits einen entsprechenden Bericht veröffentlicht haben. Die zahlreichen Tipps und Kniffe sind für mein Projekt sehr hilfreich.
Gruß Jürgen
Das Ergebnis wochenlanger Arbeit am PC in 3D.
Zuerst werde ich mit den Tragflügeln beginnen. Abweichend vom Plan, hier ist ein Flachstahl vorgesehen, kommt bei mir ein 14er Rundstahl zu Einsatz. Dazu muss allerdings der Aufbau des Holms komplett überarbeitet werden.
Hier der Aufbau des Holms mit den 9 x 5er Kiefernleisten. Das Ganze wird anschließend mit stehendem 1,5mm Balsa seitlich verkastet. Die Pfeilung des Flügels erfordert es die Rundstahlsteckung schräg einzusetzen.
Im Baumarkt um die Ecke habe ich entsprechende Kiefernleisten gefunden. 9mm x 5mm und 2,40 m lang ersparen sie einige Schäftungen. Dementsprechend wurde der Holm nach diesen Dimensionen konstruiert. Allerdings ist es mit der "Baumarktqualtität" nicht so weit her. Bereits beim Herausziehen der ersten Leiste ist diese in zwei Teile zerbrochen.
Keiner hats gemerkt, schnell zurück ins Fach und jetzt wird erstmal sortiert. Insgesamt 16 Leisten finden den Weg in meine Werkstatt. Hier erwartet mich die nächste Überraschung. Nicht überall wo 9mm x 5mm draufsteht ist auch 9 x 5 drin. Mit anderen Worten, es war keine einzige Leiste mit dem entsprechenden Maß dabei. Zum Glück hatten die meisten etwas Übermaß und der Hobelmaschine sei Dank, konnten sie in die gewünschte Form gebracht werden.
Leisten schäften ist so eine Sache, ich habe lange überlegt wie man das am besten hinbekommt. Kreissäge? Bandsäge? Messer? Nach einigen ernüchternden Ergebnissen hatte ich dann die Idee mit dem Bandschleifer. Mit einem entsprechenden im Winkel sitzenden Anschlag und einer Stütze, welche die Leisten gleichmäßig auf das Schleifpapier drücken, kann man alle nur erdenklichen Winkel schleifen. Es passt hervorragend, wie man am Beispiel der Nasenleiste erkennt. Zum Verkleben habe ich die Leisten in einen Aluwinkel gepackt und als Gegenlager eine Kiefernleiste verwendet.
So, für den Anfang genug. Jetzt erstmal wieder in die Werkstatt.
als ich vor rund 40 Jahren mit dem Modellbau begonnen habe, war an fertige Modelle nicht mal zu denken. China war einfach nur weit weg und wer ein anderes als die im Fachgeschäft angebotene Modelle haben wollte, musste auf einen Plan zurückgreifen. Die Laubsäge gehörte zum Standardwerkzeug, irgendwann war dann die Dekupiersäge eine wahre technische Errungenschaft.
Heute bekommt man so ziemlich alles was das Herz begehrt fertig bespannt in allen erdenklichen Variationen.
Plötzlich steht eine neue Schleppmaschine auf dem Platz und in der gesamten Palette der angebotenen Modelle ist nichts passendes dabei.
Davon abgesehen hätte ich sowieso keins aus dem Regal gekauft. Ich baue meine Modelle lieber selber.
Ein elegantes Segelflugzeug aus den 30ern des letzten Jahrhunderts ist genau das was ich suche. Beim Stöbern im Netz bin ich dann auf den Rhönadler gestoßen. Leider gibt es über dieses Flugzeug relativ wenig Informationen. Auf der Wasserkuppe wäre ein Original ausgestellt. Man zieht sich aber nur böse Blicke zu wenn man beginnt mit der Säge den Rumpf zu zerteilen um an dessen Querschnitte zu gelangen. Zum Glück hab ich dann auf Scalesoaring uk einen Plan entdeckt der auch gleich geordert wurde.
Maßstab 1:3,5, Flächentiefe an der Wurzel 520mm, am Randbogen immerhin noch 11cm das Ganze bei einer Spannweite von um die 5 Meter und komplett in Holz aufgebaut. Also werden nach jahrelanger Abstinenz in Sachen "Rippenflügel" die ersten Vorbereitungen getroffen.
Das Allerwichtigste bei der Verwirklichung solch eines Projekts ist anständiges Werkzeug.
Ein bolzengerades Baubrett, Schleifklötze in allen erdenklichen Größen und Formen, Klammern, Nadeln, Weißleim, ein Vorschlaghammer, ein Amboss, Backpapier und vieles mehr finden in der Werkstatt zusammen.
Bevor es aber losgeht soll der Plan erstmal in digitale Form gebracht werden. Bereits hier werden einige Änderungen vorgenommen. Wenn ich es mir genau überlege hätte man in der Zeit die ich für die Konstruktion am Computer benötigt habe alle Teile mit der guten alten Laubsäge herstellen können.
Nachdem ich den vergangen Jahren nur noch mit GfK, Kohlefaser etc. gearbeitet habe bin ich wirklich gespannt was dabei herauskommt. Mein Freund Alfred hat mit seinem neuen Schlepper die Messlatte wirklich verdammt hochgelegt und ich hoffe, dass ich da mithalten kann. Wenn es nichts wird liegt der Vorschlaghammer ja noch bereit und das Projekt sorgt für mollige Wärme im Wohnzimmer.
Die Erfahrungen die ich beim Bau des Rhönadlers gesammelt habe, möchte ich gerne als kurzen Baubericht weitergeben. An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an die Autoren, die in diesem Forum bereits einen entsprechenden Bericht veröffentlicht haben. Die zahlreichen Tipps und Kniffe sind für mein Projekt sehr hilfreich.
Gruß Jürgen
Das Ergebnis wochenlanger Arbeit am PC in 3D.
Zuerst werde ich mit den Tragflügeln beginnen. Abweichend vom Plan, hier ist ein Flachstahl vorgesehen, kommt bei mir ein 14er Rundstahl zu Einsatz. Dazu muss allerdings der Aufbau des Holms komplett überarbeitet werden.
Hier der Aufbau des Holms mit den 9 x 5er Kiefernleisten. Das Ganze wird anschließend mit stehendem 1,5mm Balsa seitlich verkastet. Die Pfeilung des Flügels erfordert es die Rundstahlsteckung schräg einzusetzen.
Im Baumarkt um die Ecke habe ich entsprechende Kiefernleisten gefunden. 9mm x 5mm und 2,40 m lang ersparen sie einige Schäftungen. Dementsprechend wurde der Holm nach diesen Dimensionen konstruiert. Allerdings ist es mit der "Baumarktqualtität" nicht so weit her. Bereits beim Herausziehen der ersten Leiste ist diese in zwei Teile zerbrochen.
Keiner hats gemerkt, schnell zurück ins Fach und jetzt wird erstmal sortiert. Insgesamt 16 Leisten finden den Weg in meine Werkstatt. Hier erwartet mich die nächste Überraschung. Nicht überall wo 9mm x 5mm draufsteht ist auch 9 x 5 drin. Mit anderen Worten, es war keine einzige Leiste mit dem entsprechenden Maß dabei. Zum Glück hatten die meisten etwas Übermaß und der Hobelmaschine sei Dank, konnten sie in die gewünschte Form gebracht werden.
Leisten schäften ist so eine Sache, ich habe lange überlegt wie man das am besten hinbekommt. Kreissäge? Bandsäge? Messer? Nach einigen ernüchternden Ergebnissen hatte ich dann die Idee mit dem Bandschleifer. Mit einem entsprechenden im Winkel sitzenden Anschlag und einer Stütze, welche die Leisten gleichmäßig auf das Schleifpapier drücken, kann man alle nur erdenklichen Winkel schleifen. Es passt hervorragend, wie man am Beispiel der Nasenleiste erkennt. Zum Verkleben habe ich die Leisten in einen Aluwinkel gepackt und als Gegenlager eine Kiefernleiste verwendet.
So, für den Anfang genug. Jetzt erstmal wieder in die Werkstatt.