Ein Adler aus der Rhön.

Tolle Arbeit und sehr schöner Bericht!!

Für die Seitenruderanlenkung nehme ich ich immer 0.6mm Stahllitze und Quetschhülsen,
da hast du keine Probleme mit der Längenausdehnung .
Zum Feineinstellen je ein Spannschloss zwischen bauen.

Gruß Johannes
auch Lesebrillenträger ab 50 ;-))
 

8up

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Das passende Schleppmodell

Das passende Schleppmodell

Danke für den Tip mit der Litze. Bevor ich mir jetzt lang Gedanken mache, stöber ich gleich mal im Forum wie die Kollegen das so machen.


So ein elegantes Flugzeug wie der Rhönadler schreit quasi nach einer entsprechenden Schleppmaschine. Ein Udet Flamingo wäre da schon was, der absolute Hammer ist und bleibt ein Schleppgespann mit einem Fieseler Storch.

Zum Glück hat sich Alfred in den letzten Jahren intensivst mit dem Storch befasst und ein unglaublich fein detailliertes Modell auf die Beine gestellt. Er arbeitet äußerst präzise und das was er da auf die Beine gestellt hat kann sich wirklich sehen lassen.

Rhönadler und Fiesler Storch sind im gleichen Maßstab gebaut und versprechen jetzt schon einen sehenswerten Schleppzug.

Bleibt nur zu hoffen, dass der Adler den Storch nicht irgendwann als Beute betrachtet. Hier mal ein paar Bilder.




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8up

User
Geklebt, geschliffen und gefeilt wurde in den letzten Tagen nicht besonders viel. Dennoch bin ein kleines Stück weitergekommen.

Den Rumpf habe ich natürlich gleich mit dem Laser überprüft. Zu meiner Überraschung ist er tatsächlich auf die gesamte Länge gerade geworden. Trotzdem wird der Nächste, wie gewohnt, auf einer vernüftigen Helling aufgebaut.






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Um an die zweite Rumpfhälfte zu gelangen, werden jetzt die Spanten stumpf auf die bereits vorhandenen geklebt. Damit alles wieder schön gerade wird, zwinge ich sie mit Hilfe von Aluvierkantrohren in die richtige Position, wichtig hierbei: Laaaaaange aushärten lassen.




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Das vordere Servobrett gibt zusätzliche Stabilität.​





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Die Gurte der zweiten Hälfte werden verklebt.​





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Im letzten Moment habe ich beim Einbau des gewässerten Gurts bemerkt, dass sich die beiden vorderen Spanten unter der Spannung des Gurts verformen wollten. Mit Hilfe von Abstandshaltern konnte es verhindert werden.​





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Die rechte Rumpfhälfte wird beplankt.​





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Ein Teil der Beplankung bleibt noch offen, so komfortabel wie man hier an die Einbauten gelangt, hat man es nicht alle Tage.

Die Flächenaufnahme hat schon mal Platz genommen. Dieser Bereich wird wohl die größte Schwachstelle beim Rhönadler werden. Ich habe lange überlegt, wie man am sinnvollsten diesen Rumpfabschnitt verstärken kann. Kohlefaser, Querstreben etc. werden hier nicht viel nutzen.
Mit einigen Leisten im Winkel von 45° versuche ich die Kräfte, die bei einer evtl. harten Landung entstehen, auf die Längsgurte zu verteilen.

Aus Erfahrung weiß man ja, wo so ein Seglerrumpf bei einem Crash gerne bricht. Hinter der Fläche ist so ein Schwachpunkt, um ihn zu verstärken müsste man aber den gesamten Rumpf mit einem Gemisch aus Kohle-Epoxyidharz auffüllen. Ist natürlich Unfug und bringt nur unerwünschtes Mehrgewicht. Bleibt also nichts anderes übrig, als anständig zu landen.




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Irgendwo wird auch das Blei seinen Platz finden. Der größte Teil verschwindet in der Nase. Zur „Feinjustierung“ habe ich dem Adler ein zusätzliches Brett verpasst. Um zu verhindern, dass sich das Blei in Richtung Heck bewegt, man hätte dann nur noch Steigen, wird es mit zwei 5er Schrauben und Flügelmuttern fest mit dem Brett verbunden.​





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Um das Seitenruder mit zwei Seilen anzulenken ist hier eine Wippe verbaut. Nach dem Beplanken der Rumpfoberseite, werde ich sie erst nach einem Crash wiedersehen. Um zu vermeiden, dass sich im Laufe der Zeit irgendetwas löst, ist hier absolute Sorgfalt notwendig. Nach dem Motto, lieber etwas stabiler als später den Rumpf aufschneiden.​





Um den Rumpf fertig zustellen benötige ich jetzt das

Seitenruder.





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Wie gehabt werden zuerst die Rippen im richtigen Winkel aufgeklebt.​





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Die 5er Kohlestangen simulieren die Stiftscharniere.​





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Damit später, nach dem Bespannen, die Scharniere auch wirklich dort platziert sind wo sie hingehören, werden Seitenruder und Seitenruderblatt als eine Einheit aufgebaut.​





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Das Ruderblatt wird beplankt und damit nicht aus Versehen zu viel miteinander verklebt wird, immer schön Backpapier dazwischen legen.​





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Die Anlenkung des Pendel-Höhenruders habe ich als kompakte Einheit aufgebaut. Laut Plan wird die Steckung nur in der 1,5mm Balsabeplankung, die etwas mit 3er Balsa und 0,7er Sperrholz verstärkt ist, aufgehängt. Das ist mir eindeutig zu wenig, das geringe Mehrgewicht meiner Einheit nehme ich gerne in Kauf.




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Die Steckung selbst ist ein 6er Kohlerohr, welches in einem 8er Kohlerohr geführt wird. Das 8er Kohlerohr wiederum liegt in einem 10er Kohlerohr auf dem der Hebel verklebt ist. Mit einem Tropfen Öl ist das Ganze dann sehr leichtgängig und funktioniert prima.​





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Die Beplankung des Seitenruders ist vorbereitet, auf der Anlenkungseinheit sind die Anschlüsse für das Höhenruder bereits angebracht. Diese ragen dann durch die Beplankung und bilden gleichzeitig den Übergang zum Höhenruderblatt.

Die Beplankung aus 1,5er Balsa habe ich vorher bereits mit 25g Glasgewebe beschichtet. Somit entfällt die lästige Fummelei um irgendwelche überstehenden Teile, außerdem besteht nicht die Gefahr das Harz in die bereits fertige Steckungshülse gelangt.





So wie es aussieht ist der Rhönadler immer noch nicht fertig, bleibt mir also nichts anderes übrig als weiter zu berichten.

Gruß Jürgen​
 

Zing

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Hi Jürgen,

gefällt mir ebenfalls sehr gut. Eine komplette Holzkonstruktion hat einfach das gewisse "Extra".
Weiter so und gib Gas - der Winter dieses Jahr wird kurz...:):):)

Viele Grüße
Alfred
 

8up

User
:cool:

:cool:

Die letzten Arbeitsschritte fielen unter die „Kategorie“: Viel Arbeit, aber so richtig vorwärts ist man nicht gekommen. Mit anderen Worten: der Kleinkram beansprucht sehr viel Zeit.





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Das Seitenruder ist bis auf den Feinschliff fertig.​





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Die Rippen sind mit 0,6er Sperrholz verstärkt. Damit die Bügelfolie den nötigen Halt findet, wurde die Endleiste aufgedickt und nach der Kontur verschliffen.​





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Um den Stiftscharnieren die nötige Bewegungsfreiheit zu geben werden die 5er Bohrungen bis zum Drehpunkt auf 10mm aufgebohrt.






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Die Spanten des Höhenruders haben ihren Platz auf dem 1,5mm Holm gefunden. Sie wurden in die dafür vorgesehenen Ausfräsungen gesteckt, verklebt und gleich mit 0,6er Verstärkungsdreiecken versehen.​





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In der Endleiste sind Ausfräsungen für die Positionierung der Rippen eingearbeitet. Die Rippen werden auf die Endleiste gesteckt und verklebt.​





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Laut Plan soll die Nase des Höhenruderblattes aus einem Balsaklotz geschliffen werden. Die Schleiferei wird umgangen und dieses Bauteil aus Styro – Balsa gefertigt. Die Schablonen habe ich mit meinem CAD Programm erstellt, ausgedruckt und auf 2er Pertinax geklebt. Das Ganze noch aussägen und fertig. Das Styro ist so vorbereitet, dass aus einem Klotz beide Nasen geschnitten werden können. Somit ist gewährleistet, dass beide Teile exakt gleich sind.

Solche Konstruktionen werden mit einem CAD Programm nicht nur unglaublich erleichtert, sondern gewährleisten auch hohe Passgenauigkeit. Ich verwende Solid Edge von Siemens. Dieses Programm gibt es, nach einer kleinen Prozedur, als Freeware und ist für den Modellbau völlig ausreichend.





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Die Nase ist geschnitten und wird auf ihre Passgenauigkeit überprüft.​





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Die Beplankung aus 1mm Balsa ist vorbereitet und fertig zum Verkleben. Bei Bauteilen dieser Größe verzichte ich auf die Vakuumtechnik und presse die Teile mittels Gewichten.​





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Schon mal die Steckung einpassen und nach etwas Nacharbeit wird alles miteinander verklebt.​





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Nach dem Aushärten verschleifen und fertig.​





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Schleppflugzeuge neigen ja gelegentlich dazu nicht sauber vor dem Segler herzufliegen. Da geht es mal von links Unten schlagartig nach rechts Oben, dann wieder nach rechts Unten und wieder zurück. In den seltensten Fällen ist der Pilot dafür verantwortlich, meistens sind es Turbulenzen oder kurze Übertragungsfehler der Steuerung. Es soll sogar schon einmal vorgekommen sein, dass der Schlepper plötzlich hinter dem Segler gesichtet wurde.

Beim anschließenden Überholmanöver kann es dann durchaus mal zu einem kleineren Ruck kommen. Damit die Schleppkupplung auch dort bleibt, wo man sie nach der Landung noch gerne hätte, sollte sie massiv mit dem Rest des Fliegers verbunden werden.

Lediglich das 3er Sperrholz auf den ersten Spant zu verkleben wird wohl nicht ausreichen. Deshalb wird er mit Sperrholzklötzen, die zusätzlich mit Holzdübeln mit der Aufnahme der Kupplung verbunden sind, auf dem Spant verklebt. Jetzt noch mit 4 M3er Schrauben sichern, das sollte reichen.

Jetzt werde ich mich wieder dem Rumpf beschäftigen und ihn langsam aber sicher fertigstellen.​

;););)

Gruß Jürgen​
 

8up

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News

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Weiter geht’s.




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Der Schleifsporn besteht aus einem 6mm Sperrholzkern, welcher beidseitig mit 6mm Balsa verkleidet und entsprechend verschliffen wurde.​






Der Aufbau der Kabinenhaube erfolgt direkt am Rumpf.​

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Auf 1,5mm Sperrholz wird zuerst die Kontur des Rumpfes übertragen. Der hintere Spant aus 4mm Sperrholz wurde noch mit der Fräse hergestellt und hat ebenfalls seinen Platz gefunden.​






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Um alle Einzelteile mit der Fräse erstellen zu können mussten sie zwangsläufig am PC gezeichnet werden. Da ich im Vorfeld nicht wusste, wie sich der Haubenbereich nach dem Verkleben der Gurte formen wird, sollten die erforderlichen Bauteile erst während des Aufbaus erstellt werden.​





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Insgesamt fünf Teile wurden nicht via CAD gezeichnet sondern direkt vom Plan übernommen und erstellt. Das Instrumentenbrett sauber ausgeschnitten und ......., dass es nicht paßt überrascht mich nicht.​

O.K. jetzt die beiden seitlichen Hilfsspanten, ebenfalls nach Plan erstellt, einpassen. Sieht irgendwie komisch aus aber na ja. Die Halterung für die Kanzel ist auch schön geworden, gehört aber offensichtlich nicht zu diesem Modell. Also ab damit in den Ofen und alles noch mal von Vorne.

Jetzt den hinteren Teil der Haube mit 0,6er Sperrholz bis zu den beiden Halbspanten beplanken und nach dem Trocknen sollte eigentlich das Vorderteil verklebt werden, so weit ist es aber nicht gekommen. Die Halbspanten passten natürlich auch nicht.

Ihr glaubt nicht wie stabil so ein, mit einer dicken Leimrauppe versehenes, 0,6er Sperrholz nach dem Austrocknen wird. Irgendjemand hat mir mal erklärt das eine Leimrauppe nichts bringt. Aus eigener Erfahrung behaupte ich jetzt das Gegenteil.

Die Haube wandert erstmal in die Ecke.​





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Wenn es bei den Flächen funktioniert warum dann nicht auch bei anderen Bauteilen. Um dem Rumpf mehr Stabilität zu geben, habe ich mir überlegt das Mittelteil mit 1mm Balsa quer zur Längsrichtung zu verstärken. Ich bin erstaunt welche Stabilität es dem Rumpf gebracht hat und das auch noch bei kaum erkennbarem Mehrgewicht.

Werde ich mir gleich mal für meine nächste Schleppmaschine merken. Dürfte hier zusätzlich noch für weitere positive Nebeneffekte sorgen. Die Geräuschentwicklung dürfte reduziert werden und Motorenergie die unnötigerweise für Vibrationen des Rumpfes verloren gehen, stehen dem Propeller zur Verfügung.

Auf den Bild sieht man auch noch die bereits eingebaute Schubstange für das Höhenruder.

Der Rumpf ist übrigens bereits fertig beplankt. Bilder kommen nach, da ich bereits angefangen habe ihn mit 25g Gewebe zu überziehen und mit den damit verbundenen klebrigen Händen die Kamera nicht anfassen wollte. Ach wie schön ist es doch mit Holzleim zu arbeiten.

Ich habe momentan nicht viel Zeit, aber es geht bald weiter.

Gruß Jürgen:)

 

8up

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Dank Föhn waren es bei uns heute knapp 17° im Schatten. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, habe den Adler aus der Werkstatt befreit und ihn zum ersten Mal zusammengebaut.





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:cool: Gruß Jürgen
 
Hallo Jürgen, ein schönes Projekt hast du da auf den "Kiel" gelegt. Ich lese immer mit und ziehe den Hut.
Und wie Alfred schon schrieb, schön fest einkleben die Kupplung.
Da wird nämlich ein "richtiger Motor" am Schleppseil zerren :D

Weiterhin viel spaß beim Bauen.
Viele Grüße aus Berlin....von dem, der nur Do kann ;)
 

8up

User
Hallo Bernd,

vielen Dank für die Blumen und natürlich viele Grüße zurück nach Berlin.

P.S. Anbei noch ein kleiner Motivationsschub für dein derzeitiges Projekt.

Gruß Jürgen


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8up

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Das Oberteil der Flügelaufnahme ist mit 1,5er Balsa beplankt, die Nasenleiste aus 6er Balsa ist ebenfalls aufgeklebt und verschliffen.




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Die Haube konnte jetzt mehr oder weniger in die richtige Form gebracht werden. Während sie nach hinten durch zwei Stifte gesichert wird, hat mich die vordere Befestigung doch einiges an Kopfzerbrechen gekostet.

Den altbwährten Haubenverschluss mit Feder wollte ich nicht einbauen. Irgendwelche Hebel oder Haken die über Gestänge angelenkt werden sollten auch nicht in Frage kommen.

Im Netz hab ich dann ein Foto eines Originals gefunden bei dem das Staurohr vor der Haube sitzt. Wer im Besitz eines Carrera Seglers war oder ist, kennt den Verschluß mittels eines Stiftes. Der Stift wird einfach durch eine Bohrung im Rumpf, von vorne schräg in die Haube eingeschoben, beim Adler als Staurohr getarnt und fertig.

Nachdem alles fertig war, hab ich auf einem Bild gesehen das die Haube beim Original auf die rechte Seite geklappt wird. :mad:






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Jetzt wird die Bude etwas parfümiert. Geplant war den Rumpf komplett mit 25g Gewebe zu überziehen. Zu meiner Überraschung ist die gesamte Oberfläche jedoch so gut geworden das kaum gespachtelt werden muss.

Aus Festigkeitsgründen habe ich ja das vordere Rumpfteil nicht mit Balsa sondern mit Sperrholz beplankt. Dadurch, dass jetzt einzelne Beplankungsfelder aufgeklebt sind, wird natürlich auch die Kontur des Rumpfes entsprechend anders geformt und muss mittels Spachtelmasse ausgeglichen werden.

Die GfK Beschichtung dient lediglich dazu einen entsprechend harten Untergrund zu erreichen. Wird darauf verzichtet erlebt man spätestens beim Schleifen eine böse Überraschung. Holz = weich und schnell weg, Spachtelmasse = hart und noch da, viele Beulen und Dellen, nix gut.






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Der Schleifgrund ist ausgehärtet, jetzt geht es ans Beschichten.



By the Way: Beschichten von Bauteilen mit Gewebe.

Wer hier seine Methode bereits gefunden hat, den werden die folgenden Zeilen wenig interessieren. Nach zahlreichen Versuchen weiß ich mittlerweile wie es nicht funktioniert, zumindest nicht bei mir.

Dazu gehören: Pinsel, alle Arten von Rollern, Spachteln aus Metall oder Kuntsstoff.

Gute Erfahrungen habe ich mit Kunstoffkarten z.B. alte Kreditkarten, Versicherungskarten etc. gemacht.

Damit nicht zu viel Harz verbraucht wird, werden die Holzteile zuerst mit Porenfüller behandelt. Nach dem Verschleifen mit feinem Schleifpapier alle Teile mit größter Sorgfalt von Staub befreien. Bereits das kleinste Staubkorn unter dem Gewebe bringt einen sonst zur Verzweiflung.

Jetzt mit einem Pinsel Harz auftragen und gleichmäßig verteilen. Vorsicht! Die billigen Baumarktdinger verlieren gerne ihre Borsten und verstecken sich im Harz. Also vor dem Aufbringen des Gewebes nochmals überprüfen und irgendwelche Fremdteile entfernen.

Jetzt das Gewebe mit etwas Übermaß vorbereiten. Wichtig hierbei: Auch dieser Arbeitsplatz muss absolut staubfrei sein. Das Gewebe so faltenfrei wie möglich auflegen und mit dem Pinsel aufstupfen. Das Gewebe über die Kanten des Bauteils hinaus ebenfalls mit etwas Harz tränken. Es erleichtert anschließend das Beschneiden der Kanten.






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Mit der Karte wird das Gewebe jetzt gleichmäßig, von innen beginnend, glattgestrichen und überschüssiges Harz herausgedrückt. Dank der abgerundeten Kanten der Karte bleibt man nicht ständig im Gewebe hängen und zieht auch keine einzelnen Fasern raus. Während des Härtens immer wieder überprüfen ob das Gewebe noch an seinem Platz ist.

Diese Methode funktioniert prima, die Oberfläche wird so glatt, dass nach dem Aushärten kaum noch Schleifarbeit anfällt.






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Jetzt geht es mit dem nächsten „Stinker“ weiter.
 

8up

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Der Adler wird langsam flügge. Wie es so weit kommen konnte, berichte ich euch in den nächsten Tagen.





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Gruß Jürgen :cool:
 

8up

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Kapitel 7: Die Schleiforgie.

Kapitel 7: Die Schleiforgie.

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Eine nicht unerhebliche Menge an Spachtelmasse wurde auf dem vorbereiteten Untergrund gleichmäßig verteilt und sorgt jetzt für den entsprechenden Verlauf der Rumpfkontur.





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Der erste Grobschliff bringt dann die noch verbliebenen Löcher und Kratzer ans Licht. Mit einer starken Lampe wird der Rumpf jetzt Stück für Stück überprüft und alle Fehler mit einem Bleistift markiert.​





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Wenn`s herunterfällt, dann natürlich auf`s Eck. Ausbessern ist angesagt. An der entsprechenden Stelle Spachachtelmasse auftragen, Backpapier dazwischen legen, auf den Rumpf drücken und bis zum Abbinden warten um es anschließend zu verschleifen.​





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Die markierten Stellen wieder spachteln, schleifen und nochmals überprüfen. Vom gedämpften Licht der Werkstattbeleuchtung geht es jetzt ins Freie.

Was in der Werkstatt noch ein „Oh“ auslöste, wird im Sonnelicht plötzlich ein „hm“. Da sind ja noch etliche Löcher, also nochmals Prüfen, anzeichnen in die Werkstatt und weiter spachteln, schleifen usw. Der Aufwand ist enorm, wird aber durch eine perfekte Oberfläche belohnt. Könnt ich stundenlang machen!






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Nach dem Verschleifen mit 320er Papier ist der Rumpf jetzt wunderbar glatt geworden. Von der gewünschten Holzstruktur eines Oldtimers ist leider nicht mehr viel übrig. Diese ist aber gewünscht, hier muß also etwas nachgeholfen werden.

Um die Beplankungsstöße am Leitwerk zu imitieren, kommt wieder Leichtspachtel zum Einsatz. Mit einem dünnen Bleistift habe ich die Position der Beplankung angezeichnet und im Abstand von 1,5mm je einen Streifen Klebeband angebracht. Jetzt den Spalt mit Spachtel auffüllen und vor dem Härten die Klebestreifen entfernen.

Ist alles trocken, geht es wieder ans Schleifen. Der größte Teil der gespachtelten Streifen verschwindet, bis nur noch ein Hauch übrig bleibt. Schon sind die gewünschten Stöße wieder da. Sollte es nicht gefallen, dann einfach wieder abschleifen und von vorne beginnen.

P.S. Staubt wie ............






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An der Rumpfnase wiederholt sich das Spiel.​




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Trotz intensiver Suche nach irgendwelchen Lunkern und Kratzern kommen spätestens nach dem Füllern wieder welche zu Vorschein, also weiter spachteln, schleifen usw.






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Fertig zum Lackieren.





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Jetzt ist die Nase dran. Ein Styroklotz ist vorbereitet und beidseitig werden die Schablonen der Seitenansicht mit Doppelklebeband angeklebt.





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Nach dem Schneiden werden die Schablonen der Draufsicht angebracht.





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Die grobe Form der Rumpfnase zu erkennen.





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Angefangen mit der groben Holzraspel bis hin zum feinen Schleifpapier wird jetzt alles in Form gebracht.



An dieser Stelle habe ich mal eine Frage an die Experten. Wie waren die Flugzeuge aus dieser Zeit lackiert? Hochglänzend kann ich mir kaum vorstellen, ich vermute das sie eher seidenglänzend oder matt waren. Liege ich da richtig?

:cool:
Gruß Jürgen
 

8up

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Der Styroklotz ist mit 3 Lagen 90g Gewebe überzogen. Das 90er läßt sich wunderbar um die Rundungen legen und ist nach dem Aushärten von der Festigkeit völlig ausreichend.





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Noch ein, zwei Lagen Spachtelmasse auf die Rumpfnase, verschleifen, das Styro herauskratzen und fertig.​





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Nach dem Verkleben auf dem Rumpf werden die Übergänge nochmals gespachtelt.





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Mit relativ geringem Aufwand ist nun auch die Nase am Rumpf . Die Halterung für die Kufe ist ebenfalls verklebt. Der gesamte Rumpf wird jetzt noch mit einer dünnen Schicht Füller versehen und vorsichtig verschliffen.

So langsam sollte ich mir über die Farbgebung des Rhönadlers Gedanken machen. Ich schwanke noch zwischen der rot-weißen und der komplett weißen Version. Giftgrün mit Prilblumen wäre vielleicht auch noch eine Option.​
;)





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Der Rumpf wandert wieder in die Ecke und es geht mit den Flügeln weiter. Die Störklappen habe ich als Sandwich aufgebaut. Unten ein 1mm Balsabrett, oben 0,6er Sperrholz und dazwischen eine Lage 160er Gewebe.

Zwischen zwei Platten gepresst wurden die Klappen miteinander verklebt. Bevor sie jedoch vollständig aushärten konnten, hab ich sie aus der Presse genommen und auf die Flügel gespannt. Somit ist gewährleistet, dass sie exakt dem Profilverlauf entsprechen. Eine Anlenkung ist auch schon ausgesucht, dazu beim nächsten Mal mehr.





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Nachdem die Unterseiten der Flächen bereits fertig beplankt sind, wird jetzt die Beplankung der Oberseite aufgebügelt.

Gruß Jürgen:cool:
 

8up

User
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Mit der wie im Plan vorgesehenen Anlenkung der Störklappen mittels flachen Scharnieren konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Beim Stöbern im Netz ist mir dann diese Variante aufgefallen. Mit meinem CAD Programm gezeichnet, läßt sich auch gleich die Funktion überprüfen. Bin gespannt wie es funktioniert.





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Der Rumpf ist nochmals grundiert, alle Unebenheiten sind beseitigt und in den nächsten Tagen wird lackiert. Momentan bin ich auf der Suche nach geeignetem Material für die Kabinenverglasung.






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Die Leitwerksteile sind mit Robbe Solartex tapeziert. Da ich schon längere Zeit nicht mehr mit Gewebefolie gearbeitet habe, bin ich von der Qualität dieser Folie richtig begeistert. Die Verarbeitung ist sehr einfach, ohne größere Probleme läßt sie sich um alle Rundungen legen, hält prima läßt sich zudem mühelos spannen und bleibt vor allem an Ort und Stelle.

Ein gewisses Restrisiko bleibt beim Bügeln dennoch bestehen. Man muss gut aufpassen, dass die „bessere Hälfte“ nicht mitbekommt, wie elegant und treffsicher unsereins das Bügeleisen schwingen kann. Könnte sie sonst auf dumme Gedanken bringen.






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Die letzte größere Baustelle ist nun das Anfertigen der Querruder. Knapp 1,5m lang und ohne jegliche Helling ist es schon eine gewisse Herausforderung.




Nachdem alle erforderlichen Bauteile bereitliegen, wird als erstes die Nasenleiste des Querruders auf dem Flügel fixiert. Laut Plan kommen hier Robart Stiftscharniere zum Einsatz. Da ich sehr gerne mit diesen Scharnieren arbeite, werde ich mich diesmal mal ganz streng an den Plan halten.





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Beim Verkleben der Scharniere ist allerdings große Vorsicht geboten. Irgendwie findet, trotz größter Sorgfalt, ein Hauch Harz den Weg ins Gelenk und es läßt sich nicht mehr anständig bewegen. Aus Schaden klug geworden, klebe ich das Stiftscharnier immer erst in einen aufgebohrten Holzdübel um es anschließend an der entsprechenden Position zu versenken.






Nach dem Fertigstellen der Querruder fehlen noch: Die Kufe, der Einbau der Steuerung, etwas Farbe, die Randbögen und noch ein paar andere Kleinigkeiten wie Anlenkungen usw.
Höchste Zeit also, den Storch aus dem Winterschlaf zu befreien und den neuen 5 Zylinder schon mal laufen lassen.
Ach übrigens Herr Schlepppilot, sollten meine Störklappen so funktionieren wie ich mir das vorstelle und ich sie mal aus Versehen während des Schlepps ausfahre, befürchte ich das ich dir die Schleppkupplung samt Rumpfrücken abschäle. Bau lieber noch nen massiven Doppel-T-Träger ein.:):):)




An dieser Stelle ein kleiner Hinweis, wer mit dem Gedanken spielt, den hier gezeigten Rhönadler ebenfalls nach Plan zu erstellen, sollte folgendes beachten. Wird mit einer Fräse gearbeitet sind entsprechende Dateien von Nöten. Logischerweise werden dann auch die gezeichneten Bauteile am PC auf ihre Passung überprüft und gegebenenfalls geändert.

Den Plan auf Holz zu übertragen und ihn in mühevoller Kleinarbeit mit der Säge ausschneiden, funktioniert nicht. Spätestens beim Zusammenbau erledigt sich die Frage was ich damit ausdrücken wollte.


Gruß Jürgen
 
Ein Adler wird Flügge

Ein Adler wird Flügge

Hallo Jürgen , habe alles beobachtet was du so "rumfummelst". Bin begeistert von deiner Arbeit.
Da ist dir ein schöner Vogel gelungen.
Ich habe hier auch eine neue Do rum stehen, wenn es mal passt, würde die deinen Adler auch mal bis unter die Wolken zerren :D
Das würde vielleicht nicht so schnell gehen wie mit einem Moki vorn dran, aber immerhin ;).

Hau rein und weiter so.....
Viele Grüße aus Berlin von Birgit und Bernd
 
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