Hallo miteinander,
gestern war es so weit und ich konnte tatsächlich meine eigene Frisst einhalten und den Kingfisher das erste mal in sein Element übergeben. Natürlich nicht ins Wasser, aber der Wettergott war mir huldig und hat zu mindestens den Regen aufhören lassen. Für den Hochnebel hat es aber leider bei uns nicht mehr gereicht....Wind 15-20 km/h und in Böen 30...so ging es aber auch...
und wie das ging...!
Aber der Reihe nach.
Erstmal stand aber vor dem Erstflug ja noch ein bisschen Arbeit auf dem "to do" Zettel...
Nach einem Abend und einer Nacht Groll über meine Unaufmerksamkeit, ja fast schon Dummheit das ich das orangene Dekor im Centerwing verkehrt herum aufgebügelt hatte gefiel es mir dann aber zusehends besser und besser.
Also habe ich mich dann wieder frohen Mutes an die schwarzen Absätze zwischen blau und orange gemacht und anschließend noch den "Eisvogel" aufgeklebt. Oder ander herum...
So oder so, der Vogel sieht einfach Hammerhart aus ... ich kann mich an dem Flieger deffinitiv nicht "satt" sehen.
Da kann ich echt nur ein Lobeslied auf
@Ralf Paehl singen!
Anschließend habe ich noch die Öffnung für den Tragflächenpylon ausgeschnitten und die Kanten nach innen umgeschlagen und angebügelt. Damit waren dann auch die Bügelarbeiten am Flügel abgeschlossen.
Jetzt noch die Klappen im Rahmen li, re, o., u. ausgerichtet und mit einem Tesascharnier befestigt und taataa... der Flügel ist fertig! completto tutti 232 Gramm!
Fehlte noch das HLW bebügeln, Ruderhorn einkleben, auswiegen und der Ballast. Wobei ich den Ballast ganz hinten angestellt habe und erstmal in die Luft wollte.
Beim Schwerpunkt einwiegen habe ich mich erstmal an Ralf seinen ersten Werten orientiert. Kurz hinter der Mitte des Holmes waren seine Worte.
Das entsprach dann einem Wert von 66mm hinter der Nasenleiste bei einer Flächentiefe von 185mm. Hierzu mussten zunächst 23 Gramm Blei extra in die Nase und somit wog der Rumpf dann 229 Gramm. Heißt wiederum ein Abfluggewicht von 461 Gramm. Relativ wie erwartet, aber es hätte gerne auch mehr sein können wie sich dann später auch gleich heraus gestellt hat. Aber mit dem Setting ging es dann auf zum Erstflug. Leider habe ich hier nicht viele Fotos da mein Handyakku schon wieder mal vorzeitig das zeitliche gesegnet hatte.
Da der Kingfisher einen Flächeninhalt von nur 29,35 dm² hat ergibt sich so also in dem ersten Setting unballastiert eine Flächenbelastung von 15,7 g/dm². Der Ballast ist wie schon im Vorfeld erwähnt bei mir im Holm untergebracht. Dazu verwende ich aktuell einen 5mm Stahlstab auf ganzer Länge im Mittelteil der es dann auf 90 Gramm zusätzliches Gewicht bringt und einfach eingeschoben und wieder heraus gekippt werden kann. Einfache Sache und ist in Sekunden (bis auf die Tragflächensicherung) getauscht bzw. eingeschoben oder entfernt.
Diesen Ballast hatte ich aber zum Erstflug noch nicht fertig - meine Ungeduld hat mich in den Wind getrieben.
Somit hieß es dann Kingfisher mit 461 Gramm gegen ca 20 km/h Wind mit Böen auf 30 km/h. Ich war auf jeden Fall sehr gespannt wie er sich schlägt.
Nach den ersten Würfen und ein paar clicks Tiefenrudertrimm durfte der Eisvogel dann auch gleich am Gummi bei gut Wind zeigen was er für Hochstarthöhen heraus holen kann. Leider wieder ohne Altis, der liegt in Regensburg...
Dennoch war ich wirklich sehr erstaunt. Der Prime mit fast 6 qm² mehr Flächeninhalt und war da nicht sehr viel weiter oben.
Durch die höhere Startgeschwindigkeit und dessen Energie kann man die wunderbar in den Schuss mit rüber nehmen, der dann beim Kingfisher deutlich energetischer ist ohne aber "gefährlich" zu wirken. Der Flügel biegt sich zwar ein wenig, aber dass ist alles noch im Rahmen. So ist der Schuss dann deutlich "ergiebiger".
Was jedoch recht schnell zu spüren war: Der Vogel ist mir seinen 460 Gramm zu leicht für den vorherrschenden Wind.
Dennoch konnte ich einen ersten Eindruck bekommen der auch hier wie beim Antares meine Erwartungen übertroffen hat. Mit den BC Profil und der Auslegung kann Rückraumfliegen neu definiert werden.
Das ist einfach eine Wohltat bei fliegen. Also wirklich!
Der Kingfisher ist trotz Wind sehr wendig und agil geblieben. Herrlichste Streckenflüge ohne großartigen Höhenverlust und das gerade auch beim fliegen mit den Wind in den Rückraum. So bleibt genug Höhe und man hat einfach mehr Zeit nach guter Luft zu suchen. Und auch wenn man von Wind recht weit versetzt wurde kommt man verlässlich wieder nach hause. Natürlich darf man "den Bogen nicht überspannen" - aber das ist echt der Hit wie das funktioniert und muss man einfach mal gesehen haben um es zu glauben.
Eine CG/EWD Kontrolle mittels Abfangbogen ergab das hier auf jeden Fall noch Bedarf zur Nachbesserung bestand.
Nach dem andrücken kam relativ schnell ein starker Abfangbogen. Also EWD kleiner und Schwerpunkt nach hinten...
Zuhause angekommen habe ich die EWD auch mal gemessen und bin hier auf einen Wert von 1,4° gekommen. Eigentlich in Ordnung, aber für mich absolut ungewohnt wenn man sonst auf 0,4-0,6° EWD fliegt. Also habe ich das heute noch geändert und auch den Schwerpunkt um 6mm nach hinten verlegt. Dazu sind 15 Gramm Blei aus der Nase wieder heraus gekommen. Jetzt ist das liegt das Gesammtgewicht leer bei
445 Gramm ( Flächenbelastung 15,1 g/dm²) und mit Ballast bei 535 Gramm (18,2 g/dm²).
Hier schaue ich mich jetzt nach Wollframm Schweißdioden um, um noch ein bisschen mehr Gewicht sparzieren fliegen zu können.
Wenn also jemand zufällig 5mm Wolfram Dioden zuhause hat, kann sich gerne bei mir melden.
Ich bin dann heute bei ähnlichen Wetterverhältnissen wie gestern ausgerüstet mit Ballast (90Gramm) zum CG/EWD probieren schnell ohne Gummi raus auf die Wiese und konnte nach den ersten Würfen schon mit den Blasen wegsteigen. Ein paar mal waren so aus der Hand Flüge von 2-3 min möglich und so hatte somit auch genug Höhe um den Abfangbogen zu testen. Gaaanz leicht bis garnicht vorhanden und das Modell ist auf jeden Fall noch sehr eigenstabil, so dass ich vielleicht noch ein ticken weiter hinter kann. Aber fürs erste reicht das.
Für mehr Thermikflüge waren 20 Meter Wurfhöhe einfach zu wenig. Dickere Blasen sind weiter oben, aber das Gummi lag ja daheim und das Schlafzimmer streicht sich ja auch nicht von alleine. Deswegen war das auch nur ein kurzes Intermezzo und ich bin total geflashed wieder heim gegangen.
Das Teil fliegt sich wirklich geil... soviel kann man jetzt schon mal sagen.
Der Rest wird die Zeit zeigen. Gutes Wetter bleibt auch noch abzuwarten, aber hier sind die Erwartungen entsprechend natürlich auch hoch.
Ich hoffe das ich es morgen bei besserem Wetter wieder raus auf die Wiese schaffe und werde dann hoffentlich mit vollem Handyakku noch ein paar Foto´s nachreichen.
Beste Grüße Marcel