Meine Lieblingssender.... beste System von Welt... Das einzig Vernünftige... schlicht unser Lieblingsthema auf RCN und mindestens 1x die Woche durch.
Mal meine drei (nicht nur zwei) Cents dazu:
1: ich sehe heute 8 Kanäle als das mindeste, 10 bis 12 sind besser, gerade wenn du Segler/E-Segler fliegen willst. 4-Klappen-Flügel sind mittlerweile Quasi Standard auch schon in der 2m-Klasse und damit man damit sinnvoll arbeiten kann, sollten die einzeln angesteuert werden. Nur dadurch ist sinnvolles Verwölben, Butterfly usw. machbar. Vielleicht noch mal ne Bremse, Einziehfahrwerk oder schlicht ein Pilot der winkt dazu und schon sind es mehr als 8. Also scheiden die ganzen Sender mit 6 Kanäle schon mal aus.
2: Rein von den Möglichkeiten sind heutzutage die meisten Sendersysteme so ziemlich auf gleicher Höhe. Du bekommst mittlerweile mit so fast jeden Sender die ganzen Mischungen, Funktionen usw gebacken. Die Frage ist eher, wie die Struktur der Programmierung aufgebaut ist. Das ist aber eine sehr persönliche Sache, denn was der eine praktisch findet, ist für den anderen unlogisch. Spektrum beispielsweise ist "programming for Dummies". Sehr klare Struktur, fast selbsterklärend und sehr schnell eingestellt. Mir ging es aber bald auf den Zeiger, weil man halt auch schnell eingeschränkt wird und viele Sachen stur vorgegeben werden. Graupner oder Multiplex sind für viele sehr einfach und logisch. Ich habe bei denen immer den Eindruck, da ist der Entwickler irgendwann mal in den 90er stehen geblieben. Ist so wie bei den Taschenrechnern von Texas Instruments, wo man Alles "von hinten her" eingeben muss. Funktioniert genauso, aber man muss es mögen.
Ich bin daher schon vor einiger Zeit zu OpenTx bzw jetzt EdgeTx gewechselt, einfach weil das für mich am logischsten ist. Ich mache da in zehn Minuten am PC das, wo andere stundenweise am Sender herumdaddeln. Aber das muss nicht für jeden zutreffen. Einige kriegen ja schon Bauchschmerzen wenn sie nur an den Computer denken.
3: Genau aus diesem Grund gibt es keinen Sender, den ich einfach so einschalte, wo nach 10 Minuten der Flieger programmiert ist und mich 0 mit dem System auseinandersetzen muss. Das ist Wunschdenken! Jedes System braucht Einarbeitung und bei jedem Modell muss man seine grauen Zellen anstrengen. Man muss sich Gedanken machen über die Sachen die sinnvoll sind umzusetzen, man muss herausfinden, wo man wie und welche Schalter bevorzugt, wie man sich in der Bedienung leichter tut usw. Auch hier ist wieder gaaanz viel persöhnliches und Erfahrung drinnen. Bestes Beispiel: kurz zuvor wurde angemerkt, dass E-Segler unbedingt einen 5. Analoggeber brauchen weil dann kann man Motor und Klappen/Spoiler getrennt ansteuern. Würde ich persöhnlich z.b. nie wieder so wollen. Ich habe seit Jahren beides auf dem gleichen Knüppel (Gas) weil ich so viel mehr Gefühl habe. Ich bremse aber auch verkehrt herum wie viele andere (Knüppel nach vorn = Bremse).
4: Es ist gut, sich Rat und Infos einzuholen, aber man sollte sich nicht ausschließlich davon leiten lassen, was gerade "In" ist oder was Alle anderen im Verein haben. Bestes Beispiel sind die ganzen Pultsender-Diskussionen. Da sind so Einige, die auf biegen und brechen den Bauchladen haben müssen, insbesondere im unseren Verein. Selbstverständlich wird jedem Neuling stur eingequatscht, dass man nur so das "richtige" Gefühl am Knüppel hat. Ich bin da komplett gegen die Masse geschwommen und habe mir das krasse Gegenteil, nämlich eine X-Lite S zugelegt. Heute würde ich meinen "Spielzeugsender" gegen nichts mehr eintauschen wollen und spätestens beim Hangsegeln kommen mittlerweile ab und zu neidige Blicke, wenn die Kollegen ihren Ziegelstein rauf schleppen müssen.
5: In meinen Augen hängt Preis und Leistung/Qualität nicht direkt proportional zusammen. Es mag stimmten, dass "Billig-Billig" häufig zu Qualitätseinbußen führt, aber umgekehrt bedeutet hoher Preis nicht automatisch auch viel Leistung. Es gibt da immer noch eine gesunde Mitte. Deine Anforderungen sind daher mit Sicherheit auch unterhalb der 1000€ zu erfüllen. Mit was ich mich z.b. absolut nicht anfreunden kann ist das Software-Paket-Modell von Jeti. Es ist nicht mal der Preis, aber ich fühle mich schlicht verarscht, wenn das Gerät eigentlich schon Alles kann, ich aber für das freischalten der Funktionen extra bezahlen muss. Andere wiederum befürworten genau das.
6: Genau aus diesem Grund gibt es auch keinen Anlass, pauschal ein System als "tauglich für Großsegler" oder untauglich zu deklarieren. Lassen wir mal die billigen China-Spielzeug-Nachbauten á la Hubsan, Devo usw. weg, so müssen heute Alle in Europa verkauften Anlagen strenge Standard einhalten. Die Übertragungsprotokolle ALLER Hersteller bauen auf insgesamt 4 verschiedene HF-Chips auf die wiederum auf genau 1 Technologie basieren: nämlich dem Spread-Spektrum Frequenzhopping mit zwei Sendekanälen und digitaler Moduluation mittles FSK/PSK. Sprich, die kochen alle mit dem gleichen Wasser! Es gibt dann schon Unterschiede bezüglich Robustheit der einzelnen Protokolle, aber hier pauschal etwas als schlechter/besser zu deklarieren ist nicht möglich bzw. muss man sich tiefer in die Materie einarbeiten und das sehr ganzheitlich sehen. Bestes Beispiel sind hier die "häufigeren" Ausfälle von Spektrum. Da kommen nämlich sehr viele Faktoren zusammen wie z.b. dass Spektrum häufiger von Anfängern benutzt wird (-> Risiko schlechter Installation, Alles nur reingestopft usw), viele "Störungen" vielleicht gar nicht auf den Empfänger sondern eher auf die Bordversorgung entstehen bis hin, dass Spektrum effektiv nur einen recht einfachen CRC8 im Protokoll verwendet und dadurch bei starken Störungen im 2,4Ghz band effektiv als eines der ersten Systeme "in die Knie" geht (aber nur ganz knapp vor Hott). Da dann einfach Spektrum (oder ein anderes System) pauschal abzukanzeln ist schlicht falsch und dumm.
Die entsprechende Ausrüstung eines großen/wertvollen Modells mit den adequaten Technologien wie Doppelstromversorgung, Empfängerredundanz, Alternativfrequenz usw. ist wieder ein eigenes Kapitel für sich, lässt sich aber auch mit praktisch jedem System irgendwie realisieren.
7: und zuletzt ist man nicht mit einem System verheiratet oder braucht umgekehrt auch nicht jeden Trend mitzumachen.
Fazit: als Anfänger am besten mal auf den Platz/Verein gehen, sich etwas umsehen. Wenn möglich verschiedene Sender in die Hand nehmen und fühlen, welcher einem gut liegt. Und dabei immer über den Tellerand schauen.