making of - Speedprop

Hi ,
habt ihr euch schon mal gedanken gemacht ,die Form mit den Fasern zu füllen und dann durch die Mitte das Harz nach aussen durch die Blätter per Druck einzubringen.Zusätzlich kann man die Form so dicht machen ,dass der Druck auch wärend dem Aushärten erhalten bleibt und so die Bläschen komprimiert werden.Ich habe das so schon öfters bei Formen gemacht .Vor dem Vergießen entlüfte ich das Harz sogar im Vacuum und gehe danach mit Druck drauf.Wird auch beim gießen von Stahl so gemacht ,wenn es hochgenau Bauteile werden sollen.In der Zahntechnik wird auch zb.bei Prothesen der Kunststoff in einem Drucktopf mit 6 bar ausgehärtet.Der Kunststoff kann sogar komplett in Wasser gesetzt werden zum Aushärten ,das wiederum genau Temperiert wird.
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Erfahrungen

Erfahrungen

Sodale, die Props werden eigentlich von mal zu mal besser. Zwei Sachen möchte ich euch nicht vorenthalten die, meiner Meinung nach, zu einem guten Ergebniss führen:

1. Das Harz für die Deckschicht recht stark eindicken bis es in etwa die Konsistenz von 5 Minuten-Epoxy hat. Damit die Form so dünn wir möglich einstreichen.

2. Das Gewebe zwischen zwei Folien so lange mit einer Kreditkarte ( o.Ä.) plätten bis man nahezu keine Hohlräume mer erkennt. ( Gegen eine Lichtquelle halten ) Dadurch wird das Gewebe sehr verschiebefest.

Wenn man das Gewebe nun mit der Folie in die Form einlegt muss man dieses so gut es geht andrücken. Das fördert überflüssiges Deckschichtharz heraus und verhindert ein Verschieben.

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Christian, über eine Infiltration habe ich auch schonmal nachgedacht. Allerdings stellen sich mir 3 Fragen:

1. Wie verhindert man ein Verutschen der trocknen Rovings und des Gewebes?
2. Wird eine sicherere Tränkung ereicht?
3. Wiegt der Mehraufwand die Vorteile auf?

Gruß

Stefan
 

plinse

User
Vielflieger schrieb:
...

Mein Tipp: Die Form nach dem Wachsen mit Klarlack auslackieren, dann duenn Harz reinschmieren, angelieren lassen und dann den ganz normalen Laminataufbau durchfuehren.

...

Letztendlich geht es hier um Hochleistungspropeller, die nicht lange leben wegen der Landungen.

Ich habe gerade 2 Klapplatten weg geschmissen, da ich auch mal das mit dem angelierten Harz ausprobiert habe. Hatte an der Endleiste plötzlich auch kleine Stellen, wo die Deckschicht bis auf das Gewebe abgeplatzt ist. Die Form ist nicht ganz ideal, normal ist es aber kein Problem.

Ich nehme normal einfach Laminierharz, streiche die Form damit aus und dann kommt getränktes Gewebe auf Folie zugeschnitten drauf. Kleine Luftblasen gibt es selten und wenn sind mir die lieber als die abplatzgefährdete Deckschicht aussen drauf, ...

Im Flug zählt die Steifigkeit, würde ich Fotos davon schießen, würde das hier keiner entdecken und wer meine Flieger so nahe befingern darf, dass er die Pinholes sehen könnte - nun ja, der kennt mich und meine Einstellung dazu eh ;)

Harz lässt sich gut evakuieren und dabei eintlüften. Für Klapplatten bündel ich die Rovings beispielsweise trocken, verschnüre sie richtig, stelle das Bündel in den Harzbecher und evakuiere das dann - schwups ist das dicke Bündel getränkt.
 

Eisvogel

User
Da hab ich aber große Sprüche geklopft!

Da hab ich aber große Sprüche geklopft!

Nachdem der Schnitt in meinem Daumen (ja,ich hab welche, auch wenn sie manchmal in Weg stehen:o ) so weit zugeheilt ist daß nicht jeder Griff schmerzt hab ich heute wieder einen laminiert.

Diesmal hab ich nicht geschätzt, sondern auf die Uhr geschaut, 25 min für nen Prop.
Die Zeit beim Modellbauen vergeht wie im Flug, kam mir viel kürzer vor!

@Dj,
hab noch keinen gewuchtet, dürfte aber nicht recht gut passen, da ich die Rovings ziemlich symetrisch einlege.
Kohlegewebe und auch fast alles landere zum laminieren kauf ich bei emc-vega.
Herr Einck hat ehrliche Preise und ist ein echter Fachmann! Als (ehemaliger?) F3B Wettbewerbler hat er auch eine Menge Tipps und Tricks auf Lager.Er bringt mir auch diesmal wieder was zur Messe mit, dort kann mans begutachten und begrapschen und das Porto spart man auch.
 
Stefan,
beim Infiltrieren verwendet man sehr dünnflssige Harze die auch die Fasern gut durchtränken.Ich habe so Difusionslagen für Brennstoffzellen die aus Graphitfasern und auch aus Kohlefaserflies bestehen mit dünnen Wasserstoffgasdichten Rahmen durchtränkt.Die Fliese werden dabei zwischen Aluplatten die mit Trennmittel behandelt sind eingespannt.Dünne Kanten auf den Platten quetschen das Flies dort so ab dass das Harz dort nicht weiterläuft.Die Rahmenkanäle sind nur 3mm breit und 0,5mm dick.Das harz muss dort über 30 cm durch die Kanäle gedrückt werden um am anderen Ende im Steiger hoch zu kommen.Dazu habe ich nur eine einfache Einmal Spritze zum Einfüllen verwendet und die je nach Harz Menge mehrfach aufgezogen und eingesprizt.Steigt das Harz dann aus dem Steiger hoch wird der Verschlossen und mit einem Druckkolben das Harz unter Druck gesetzt.
Da mit Druck gearbeitet wird braucht es keine Deckschichtgewebe einlagen.Es reicht in die Form die Faserbündel einzulegen.Da die durch die Nabe durchlaufen würde ich auch von der Nabe aus einfüllen so dass das Harz zu den Propellerspitzen läuft.Meist läuft bei einem der Blätter zuerst das Harz aus dem Steiger aber im Großen und ganzen Füllt sich so etwas recht gleichmässig durch den steigenden Strömungswiederstand in den Blättern.
Zum Dichten der Form hat es sich bewährt eine Dichtrille in beide Fromhälften mit 0,5 - 1mm tiefe einzufräsen.Bevor die Form geschlossen wird legt man dort einen zur Rundschnur gerollte Knettsillicon Strang runherum ein und schraubt die Form zusammen mit einem 0,2mm dicken Abstandshalter Blechstreifen an mehreren Stellen.So läst man das Silicon aushärten.Dann wird die Form erst vollständig zusammengefahren und die Siliconschnur macht unter dem Druck richtig dicht.Zum Druckbeaufschlagen dann noch ein kleines Gefäss in das noch etwas Harz zum Nachlaufen reinkommt und das durch einen Drucknippel mit Druckluft beaufschlagt wird.Das kann man natürlich auch gleich zum gesammten befüllen verwenden.Harz vor dem Verarbeiten durch Vacuum ordentlich die Blasen aufsteigen lassen und Blasen aufplatzen lassen.Form odentlich vorwärmen ,damit das Harz richtig dünnflüssig wird und dann aushärtet.
 

Eisvogel

User
Hab von letzten Prop nach der Entformung und vor den Verputzen die Gratstärke an der Quetschkante gemessen:
Links außen 0,1mm
Rechts außen 0,1 mm
Mitte(Nabe) 0,15mm
Das bestätigt den ersten Eindruck, die Form ist supergenau!Die 5/100erdstel Mehrdicke an der Nabe sind wegen einer leichten "Überfüllung'" in Nabenbereich. Mit 2 Abstandhaltern in der Formmitte könnte man das auch noch genauer hinkriegen, ist aber mit Sicherheit egal!

Auch das auswiegen geht ruckzuck, an der schwereren Seite ein bißchen überschleifen reicht.
Ich hab mit 320er geschliffen bis die Props wuchtig waren, dann beide Seiten mit 800er nachgeschliffen. ich werd erst mal einen geschliffenen probieren und dann einen polieren, glaub aber nicht daß es einen Unterschied macht.

Entformen, Form säubern und wachsen, Prop besäumen, auf Maß feilen (mit Diamantfeile) und wuchten dauert länger als das laminieren!

Die gesamte Arbeitszeit für einen Prop summiert sich so auf ca. 1 Std!
 

plinse

User
Ja, das dauert, bis so ein Prop fertig ist. Auch ein Grund, warum sich im Alltag wohl die Faltprops durchsetzen werden ;) - so einen zu bauen, dauert nur unwesentlich länger.
Für den Wettbewerb mag der Starrprop ja seine Vorteile haben, ...
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Bin auch bei ner Stunde

Bin auch bei ner Stunde

Danke Erwin, dann weiß ich das das passt. Bei der nächsten Form mache ich noch mittige Abstandshalter.

Das Laminieren von zwei Props in einem Arbeitsgang dauert exakt eine Stunde vom Entformen bis die Formen wieder voll sind.

Eingetrennt werden die Aluformen bei mir wie folgt:

Das Trennspray von R&G wird richtig dick auf die Form gejaucht und dann noch im flüssigen Zustand von den Blättern gewischt. Der ganz Vorgang darf nicht länger als 2 Minuten dauern ;)

Das schöne bei dem geringen Grat ist, dass man ihn mit einer Schere beschneiden kann. Dann noch einmal mit 120er Papier um die Kontur fahren und der Prop ist fertig zum Wuchten.

Ein kompletter Prop braucht bei mir auch ca. 1 Stunde.

Gruß

Stefan
 

Eisvogel

User
Weiter gehts

Weiter gehts

Der DJ hat wieder mal super Arbeit geleistet und mir neue Silberlinge geschickt.
comp_7,1 EPS 025.jpg


Hab gerade die Erstlingswerke entformt. Haben zwar noch kleine Macken ( Der "Voll-GFK-Uli" war gerade da und hat sie natürlich sofort entdeckt;) ), sind aber schon sehr aussagekräftig in punkto Stabilität.
Die sind auch verbrennertauglich!
Vorne die neuen 7,1 x 11 und 7,1 x 11,5 , hinten die 8 x 12
comp_7,1 EPS 008.jpg
comp_7,1 EPS 015.jpg
Die 8 x 12 im Vordergund zum besseren Größenvergleich
comp_7,1 EPS 024.jpg
 
Schön geworden.

Kannst du deine Praxiserfahrungen noch niederschreiben zwischen den verschiedenen Formen, Dj - mir, bzw. 7.1x11 und 8x12? Was geht besser zum laminieren, was ist stabiler etc.

Danke.
 

Eisvogel

User
Patrick,

die 7,1er sind wesentlich steifer als die 8 x 12.
Da liegt an den aufgedickten Profilen. Die 8er war ja unser Erstlingswerk und ist durch die dünnen Profile etwas weicher, vermutlich aber steif genug, ich habs noch nicht ausprobiert.
Die 7,1er sind aber steif genug für Verbrenner (evtl. 6,5er?)

Die neuen Formen sind auch verbessert mit zusätzlichen Abstandhaltern in der Mitte.

Das laminieren wär eigentlich auch etwas einfacher durch den fließenderen Übergang in die Nabe, man kann die Rovings leichter einlegen. Der Vorteil wird aber dadurch wieder aufgefressen weil die Formen kleiner , meine Hände aber immer noch gleich groß sind! ;)

Die ersten schönen (brauchbar sind die Erstenformungen auch) gehen an dich und den DJ. Dann wird Ralph versorgt und wenn die Tests erfolgreich sind werden auch einige an Speeder abgegeben.
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Schön, schön

Schön, schön

Erwin, deine Arbeit ist aber auch erste Sahne!

Beim nächsten mal kann ich die Formen auch wieder auf 50x35 lassen. Nur dann musst du mit schlechterer Oberfläche, wie bei der EPS 7,8 x 12, an den Aussenseiten der Form leben. ( Reinigung )

Was mich brennend interessiert, ist ein Diagram in dem die Leistungsaufnahme P im Stand über die Drehfrequenz n aufgetragen wird. Am besten mit verschiedenen Umgebungstemperaturen.

Dies wäre neben der Stabilität ein weiteres Kriterium ob die Latte auf einem Verbrenner funktioniert.

Wenn die Latten auf dem 3520-Motor funktioniert, bin ich -Erwins Zustimmung vorausgesetzt- bereit Formen zu verkaufen.

Gruß

Stefan
 
das ist wirklich wieder eine saubere sache geworden.
ich denke, auch holgers antrieb könnte so eine latte noch ein wenig auf die sprünge helfen.
das log davon ergäbe dann auch die vom djgewünschte daten.

vg
ralph
 

Eisvogel

User
Ralph,

du wirst doch deine(n) Testpilot(en) mit den Props ausstatten?
Wenns pressiert kann ich auch dir die ersten schicken.
 

roger

User
Hallo zusammen,

bin jetzt stolzer Besitzer der 7.1x11.5 Form von Kai (Danke nochmals:))
Die erste Frage: Weiter oben steht, dass dieser Prop auch Verbrennertauglich ist - hat da jemand konkrete Erfahrungen?
Welcher Motor wäre allenfalls geeignet?

Gruss
Roger

PS: Wenn es darangeht die ersten Props selber zu laminieren, werde ich sicherlich mit vielen Fragen zurückkommen, muss mich aber jetzt erstmals selbst damit beschäftigen...:D
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hallo Roger,

freut mich, dass die Form gut angekommen ist.

Da ich voll auf Klapp-Prop umgestiegen bin, habe ich jetzt noch die 7,1 x 11 Form übrig (nur ein mal benutzt). Wer Interesse hat bitte PN.

Gruss Kai
 
Hallo zusammen,

ich stelle mir derzeit eine Form zum Laminieren von Verbrennerprops her.

Da das meine ersten selbst laminierten Props werden, wollte ich einmal nachfragen welche Rovings ihr zum laminieren verwendet. Bei R&G habe ich unterschiedlichste Varianten gefunden. HTS, UMS, HTA...

Wenn ich selbst wählen müsste, würde ich mich für die IMS bzw. HTS Rovings entscheiden. Filamentzahl 24k, Bruchdehnung 1,9% (1,8%). Wobei die HTS Rovings einen grösseren Filamentdurchmesser aufweisen. Alle anderen Rovings haben eine niedrigere Bruchdehnung, bzw. geringere Filamentzahl.

Wäre schön, wenn mir jemand mitteilen könnte, welche Rovings am besten geeignet sind ?

Mit Dank

Carsten
 
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