Kieferleisten schäften

myosotis

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Moinmoin,

die Umsetzung von Sicherheitsvorschriften nach den Buchstaben der Regeln ist eines, reales sicheres Arbeiten aber etwas ganz anderes. Die Proxxon-Kreissäge ist ein absolutes Negativ-Beispiel, wie durch vorgeschriebenen Spaltkeil und Sägeblattabdeckung in Verbindung mit dem Parallelanschlag sowohl sinnvolles Arbeiten verhindert wird als auch die Sicherheit der Benutzer gefährdet wird. Sogar im Werbefilm wird freihändig ohne jede Sicherung Holz quer zersägt!

Nicht nölen und meckern, sondern besser machen:

Ein verstellbarer Kamm in der rechten Nut, die Schäftlade mit zwei Handgriffen, vorne quer, hinten längs, einer Schutzwand längs, einem vertikalen Andrückholz für den Sägeschnittbeginn und eine Plexiglasscheibe als Schutz vorne.

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Situation bei Beginn des Schnitts (Leiste Buche 20mm x 5mm).
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Situation am Ende des Schäftschnitts.

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Situation während eines fast fertigen Schnitts.
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Durch die Zweihandführung der Schäftlade ist es unmöglich, mit dem Sägeblatt in Berührung zu kommen (für normale Menschen).
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Hier nochmal die zwei Handgriffe auf der Schäftlade und zwei C-Zwingen zur vollständigen Fixierung der zu schäftenden Leiste.
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Durch Betrachten der Schäftung und des Abfallkeils kann der Winkel des Sägeblatts ganz präzise eingestellt werden (exakt parallel zur Schäftlade).

Die Vorrichtung ermöglicht sehr präzise Schnitte ohne jede Gefährdung wie bei manueller Kreissägenbenutzung. Schutzbrille ist immer zu tragen! Handschuhe sind beim Kleben obligatorisch, da eine zu leimende haltbare Schäftung keinesfalls mit Hautfett verunreinigt werden sollte.

Der Aufwand hat sich mehr als gelohnt durch voll tragende Schäftungen mit dem richtigen Schäftverhältnis, saubere und vor allem reproduzierbare Schnitte und ein Sicherheitsniveau, das entspanntes Schäften erst ermöglicht.

Für sehr kurze Leisten ist bereits eine weitere Spannmöglichkeit dazugekommen, die auch dazu verwendet werden kann, leicht bauchige Leisten zwischen Sägebeginn und hinterer Klemmung nochmal dazwischen an die Schäftlade zu drücken.

Wie sagt es Michael Truppe von Let's Bastel so treffend: Einfach machen!

Viel Erfolg beim Schäften
Pattex
 
Beim Schiebeschlitten fängt es schon an!👍

Hallo liebe Hobbybastler & Fachleute, seht mal das Bild an und geht dann ins Internet und schaut Euch „Schiebeschlitten“ an:
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Das hier gezeigt Beispiel hat einen Daumenschutz in Form eines längsgerichteten dicken Multiplexklotzes, in den sich das Kreissägeblatt hineinfrisst statt in den /die Daumen!
(Auch in let‘s bastel wird ein grosser Schiebeschlitten ohne Daumenschutz gezeigt, sosehr ich dem seinen Humor und Ideen auch schätze!)
VG Werner
 
Leistenschäfter Modell 2.0?🤔

Hallo myosotis,
Ich glaube Du hast einen neuen Schäfter gebaut mit Schutzvorrichtungen, das nenne ich echte Evolution: 🤣🤣👍
Die Führungs-& Fingersicherheitswand ist wesentlich höher geworden.👍
Das Schäftgut wird mit C-Zwingen mindestens hinten gehalten.👍
Der GFK-Niederdrücker ist einem Opferbrett (?) zum Opfergefallen (🤭) der ebenfalls mit C-Zwinge gehalten wird.😉
Ein Plexiglasschutz wurde ebenfalls integriert.👍
Der Fingerkamm ist geblieben. (Ist der aus Abfallholz gefertigt? Ist das gewählte Material elastischfedernd oder braucht es das nicht?
Ist es richtig, dass der Schäftschlitten beim ersten Gebrauch im Vorderbereich leicht schräg abgeschnitten wird, bevor das Sägeblatt den Schäftkeil vom zB Kieferstab abtrennt?🤔

An die Fachleute hier im RCnetwork: Ich erwarte schon dass besserwissende Kollegen oder ausgewiesene Fachleute hier mitlesen und gffs. auch mitschreiben, sonst macht das Ganze keinen Sinn (es ist NICHT nötig in den Daumen zu schneiden, wenn Andere das schon getan haben). in der Rubrik Kaffeklatsch & -quatsch kann man sich besser zielfrei austoben.
Ich habe keinen technischen beruflichen Hintergrund und bin jetzt auch endlich pensioniert, so habe ich Zeit & Lust mich mit dem schönsten Hobby zu beschäftigen und garantiert keine Lust, mich durch Sicherheitsfachbücher durchzulesen. Eben learning bei doing und Diskussion zB hier im network 😇

Besten Dank & viele Grüsse Werner
 

myosotis

User
Wer Augen hat der sehe:
Wer-ner hat ohne KI, sondern mit NI (natürlicher Intelligenz) das Gesehene vollständig verarbeitet und die richtigen Schlüsse gezogen, Hut ab.

Der eingesägte Kamm federt immer etwas und das reicht, da nur am Anfang des Schnitts die Leiste angedrückt wird . Hier kann die Form noch verbessert werden oder sogar eine federbelastete Andrückhilfe gebaut werden, die länger die Leiste andrückt (3.0).
Die Schäftlade wird beim ersten Einsatz ganz vorne angesägt.
Tipp damit die Lade besser gleitet: Mit einem Stück Kerzenwachs die Führungsleisten wachsen.

Beim Standardschiebschlitten kann auch eine Plexiglasscheibe oder besser schlagzähes Polycarbonat (Makrolon) als Längsstreifen über den Schnittbereich befestigt werden. Zu sägende Holzteile führe ich IMMER mit einem Schiebestock, einem gummimattenbelegten Antirutsch-Schieber oder einem weichen MDF oder HDF Holzrest mit beiden Händen. Ich bin IMMER weit entfernt mit den eigenen Fingern und säge immer ins Opferholz.
Teile spanne ich fast immer mit Zwingen fest am Schiebeschlitten und die Hände schieben beide den Schlittenund halten nicht die zu sägenden Teile.

An der Kreissäge: Dünne kurze Leisten werden mit einem speziellen Leistenholz gesägt mit Längsanschlag.

Kreissäge und Abrichthobel sind die gefährlichsten Geräte neben Oberfräse und Tellerschleifer. Vor allem bei kleinen Teilen darf nie ein Spalt zwischen Sägeblatt oder Schleifscheibe und dem Tisch sein, denn kleine Teile samt Finger können da reingezogen werden.

Leider muss ich noch arbeiten.....und überlasse den Pensionären nun das Feld der Weiterentwicklung....vielleicht gibt es ja göttliche Eingebungen von anderen Himmelsboten, denn der Aloysius für Bayern steckt ja mit seinen Ratschlägen immer noch im Münchner Hofbräuhaus fest....

Pfiat eich
Pattex
 

myosotis

User
Nachtrag für das manuelle Sägen an der Kreissäge Proxxon ohne Schiebeschlitten:

Einen PASSENDEN Spaltkeil in der Breite des gerade verwendeten Sägeblatts anfertigen und einbauen!

Einen eigenen kurzen Parallelanschlag bauen für kleine zu sägende Teile, die gleich nach Sägeblattbeginn rechts frei abwandern können.

IMMER neben der Sägeblattebene stehen, nie davor wegen Gefahr des Kickbacks von Teilen!

IMMER Schiebehölzer, Stöcke usw zur Holzführung benutzen.

That's it folks
Pattex
 
@ myosotis 🥰

Besten Dank, alle Fragen beantwortet!
Mein nächstes Projekt geht nun in Planung: Do 228-100 aus HOLZ (von Obi) und fein geschnitten sowie viel Styropor…
(Sh auch Short Skyvan RC in yt, fliegt schon 8 Jahre)
 

myosotis

User
Oh Loide, der OBI....

Größte Vorsicht beim Holzkauf!!!

Ich war dieser Tage bei meinem OBI und entdeckte voller Entsetzen, dass dort seit Kurzem Kiefernleisten aus zusammengesetztem Abfallholz verkauft werden. Diese sind etwa alle 20-30 cm mit einer Keilzinkenverbindung geschäftet, also einer gefalteten Schäftung. Das Schäftverhältnis (also der Schäftwinkel) ist aber viel zu klein, um der hohen Festigkeit des Kiefernholzes gerecht zu werden. Nicht für Modelle verwenden, bitte! Lieber bei der Konkurrenz nachsehen oder Palettenholz verwenden. Brettchen von Paletten sind meist irre feinjährig und gerade gewachsen! Daraus lassen sich insbesondere mit der Schäfttechnik hervorragende Leisten für den Flugzeugbau herrichten.

Gestern schnitt ich aus einem früher gekauften Baumarkt-Leistenstück von 40 mm x 10 mm eine Reihe von 5 mm breiten Leisten (5mm x 10 mm). Eine fiel vom Tisch und zerbrach in 3 Teile! So etwas hatte ich noch nie erlebt. Wie kann so etwas passieren?

Die Leiste war stirnseitig perfekt feinjährig, ein Traum von einem Wuchs. Auch auf der flachen Seite fast bolzgerade Jahresringe, auch traumhaft perfekt. Doch auf der dritten Seite erkannte ich erst nach der zerfallenen Leiste, dass beide Brüche glatt unter etwa 30° stattfanden und dies ein Baum mit Drehwuchs war! Der Bruch erfolgte genau in der Wuchsrichtung entlang des Winkels des Drehwuchses.

Für Flugmodelle muss daher das Holz akribisch genau auf allen drei Seiten kontrolliert werden und Drehwuchs ist ein sofortiges Ausschlusskriterium. Auch kleine Wellen in den Jahresringen sind NICHT TOLERIERBAR: das gibt Brennholz. Die Abweichung des Winkels der Jahresringe darf längs nicht größer als der Schäftwinkel von 1:20 sein, da die Querzugfestigkeit und die Querschubfestigkeit im weichen Holz zwischen den Jahresringen etwa bei 5-7 MPa liegt. Das ist genau der für Klebungen angesetzte Wert, der unser Schäftverhältnis von 1:20 ergibt.

Leichtbau von Flugzeugen aus Holz (echte und Modelle gleichermaßen) steht und fällt mit der Holzauswahl, Prüfung auf solche Fehler und dem korrekten Schäftverhältnis. Holz vom Baumarkt ist gerade bei Leisten oft hervorragend, aber man muß alle Leisten genauestens prüfen auf Geradheit, Feinjährigkeit und v.a. völliges Fehlen von Drehwuchs!

Oft finde ich sehr schöne Leisten, aber irgendwo ist ein kleiner Defekt. Das ist aber ab sofort kein Problem mehr, denn ich schneide den Defekt einfach heraus und schäfte 1:20. Damit habe ich eine hervorragende Leiste beliebiger Länge OHNE Schwachstelle, denn die Schäftung trägt genauso viel wie das restliche Holz.

Also Augen auf beim Leistenkauf. Keilzinkenverleimte Holzleisten oder Bretter sind für alle Flugzeugteile TABU. Der verwendete Leim taugt ausserdem nichts.

Schönes Wochenende
Pattex
 
Kaufhauskieferholz? 🤢🧐

Hallo myosotis,
wissend, dass wir hier offf-topic diskutieren einige Vorbemerkungen, die vielleicht & hoffentlich auch Andere interessieren:

Grundsätzlich erwarte ich von genannter Quelle nicht viel mehr als gutgesägtes Brenn- & Bastelholz, da ganze Bündel einsortiert sind, kann ich mit Zeit nehmen, die besten Stücke rauszusuchen.

Mein bisheriges Holz hatte auch viele Jahrringabweichungen, aber ein Bild eines Drehringwuchses würde mir (nur mir?) helfen, dass wir vom gleichen sprechen. (Eben erst habe ich mich mühsam durch die Begriffe longgrain, quartergrain etc. durchgewühlt 🤭)
Habe ich endlich eine gerade Leiste gefunden mit halbwegs parallel verlaufenden Jahrringen und ohne Leistenverkrümmung in irgendeine Richtung, dann suche ich mir die mit den meisten Jahrringen (so 1-5/cm !!! 🤢) oder gehe wieder nach Hause…. ( So feine Kieferleisten wie früher in den Modellbaugeschäften üblich, finde ich mittlerweilen gar nicht mehr! 🤢🤢🤢

Nebst reinem Holzbau pflege ich mittlerweilen am liebsten die Schaumstoff-Holz-Verbundbauweise: Modell komplett aus Roofmate und/oder Styropor aufgebaut, wo es nötig ist werden Nuten eingefräst (nicht gebrannt!) und passend eingelegte Holzleisten eingeklebt mit Weissleim aufgebaut und verstärkt. (Dann wird noch Geschenkpapier darüber tapeziert mit verd. Weissleim und fertig ist. Sh. short Skyvan)

Damit ich keine Überraschungen bei tragennden Teilen erlebe, habe ich vier Versuchsflügel je 20x50cm gebaut (mit Rippenschablonen für einen 30cm tiefen Flügel, geschnittenes Styropor 17kg/m^3) mit verschiedenen Holmen. Diese Flügelabschnitte wurden formschlüssig von 0 bis 10cm mittels Schraubzwingen im „Rückenflug“, dh. kopfüber am Tischrand eingespannt und bei 48cm mittels Lastverteilerleiste und Schnurzug, der zu einem Putzkessel ging, bis zum Bruch belastet:

Holme 5x5mm —> typischer Einbeulbruch des Oberholmes, der dabei in Richtung Unterholm strebte und den „Homsteg“ (=nur Styropor!) verdichtete.

Nächster Flügel dito, aber mit Roofmateeinlage im Holmbereich: +/- gleiches Resultat.

Dritter Flügel: Im Einspannbereich Holmsteg aus 5mm Balsa, gabelschwanzförmig auslaufend von 10 auf 15cm: Prinzipiell gleicher Einbeulbruch des Oberholmes, mit deutlichem Wellenbild im Bereich des Oberholmes, analog den Heckwellen eines Motorbootes, das aus der Vogelperspektive fotografiert wird, dh. das Papier wurde auf Scherung beansprucht, der Oberholm und dessen Styroporverleimung flossen geringfügig, die aufgenommene Last ca. 50% höher als in den Vorversuchen!

Nochmals gleicher Versuch, aber im Oberholm 2 Holme 5x5mm übereinandergelegt und im gefrästen 10mm Graben eingeklebt, ab 30cm nur noch der obere Holm bis Ende Flügel weitergeführt, der tiefere Oberholm schräg wie bei einer Schränkungsleiste ca 1:10 auslaufend gestaltet: Jetzt endlich knallte es ganz gehörig und der im Rückenflug fliegende UNTERholm brach knapp neben der Einspannstelle bei ca 11cm durch einen Reissbruch auf Nur-Zug-Belastumg ab! Dann habe ich das angehängte Drehmoment auf das Dehmoment der mittleren Holmhöhe umgerechnet und erhielt eine für meine Begriffe doch respektable Zugfestigkeit von knapp 700kg/cm^2 (Ich weiss Fachleute reden in N, Pa etc.)
Seither rechne ich meine Holme alle selbst und bisher haben sie gehalten, also 700kg auf Zug, 300kg auf Stoss pro cm^2 (genügend Leimfläche im Klebebebereich, zB in der Wurzelrippe beachten!!!!)

Viele werden wohl nicht verstehen, dass ich das Rad nochmals neu erfinde, wo es doch so schöne gut fliegende und in CNCgefrästen Formen hergestellte Vögel gibt, aber das ist eben MEIN Hobbby, ich mache meine Bubenträume wahr…

VG Werner
 

myosotis

User
Servus Werner,

Super, was Du alles ausprobiert hast und vor allem: ZDF

also damit sieht man wirklich besser: Zahlen, Daten Fakten 😎

Um den Kieferleisten-schäften-Bereich nicht zu überfüllen, schliesse ich hier meine Beiträge mit einer Skizze zum Drehwuchs, Bilder des Doppelbruchs folgen erste nächste Woche (evtl. neues Thema "Holzauswahl"?). Was meinst Du?

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Hier symbolisch eine oberflächlich betrachtet schön gewachsene Kiefernleiste mit feinen Jahresringen, wie ich sie nach langer Auswahl aus dem Baumarkt erbeutete. Stirnseitig super, seitlich super, ABER erst auf der dritten Seite sah man den schiefen Verlauf der Holzzellen. Wird nun in Längsrichtung gezogen oder fällt so eine Leiste ungeschickt auf den Boden oder eine Kante, bricht diese in der eingezeichneten Bruchebene einfach ab. Grund ist die sehr geringe Querzugfestigkeit und Querschubfestigkeit zwischen den Holzzellen (der Lignin-Klebstoff ist sozusagen die Schwachstelle). Darum sind solche Leisten nur Brennholz. Nur wenn der Drehwuchswinkel kleiner ist als unser Schäftverhältnis von 1:20, hält die Leiste ausreichend hohe Lasten aus.

Die Schwachstelle "Drehwuchs" tritt nur bei aufgetrenntem Holz auf, der komplette lebende Stamm kann sich durch diese Art "Umwicklung" aber an die erhöhte Windbelastung anpassen und verstärkt sich damit selbst gegen Aufsplittern bei Drehbelastung (was bei parallelem Holzzellwuchs durch die hohe Schubbelastung bei Torsion unweigerlich passieren würde).

Aber auch mir ist das mit drehwüchsigen Leisten im Einkaufswagen passiert, da ich ebenfalls die hervorragenden Leisten von früher aus dem Modellbaugeschäft gewohnt war. So ändern sich die Zeiten....

Über Weihnachten würde ich dann auf Deine obige Anregung der Holmkonstruktionen ein neues Thema: "Holmkonstruktion" aufmachen, um Dir ein paar Hinweise für Deine Probleme zu geben. Da wird seit vielen Jahrzehnten massiv gesündigt. Eigentlich müssten die Modellbauer nur die Konstruktion der Originale verstehen und kopieren, dann wären die Modelle leicht, sicher, einfach und sehr preiswert zu bauen, wie bei den Schäftungen.

Aber keine Sorge, das wird schon. Wir schaffen das.

Pfiadi
Pattex
 
Kreissäge und Abrichthobel sind die gefährlichsten Geräte. Vor allem bei kleinen Teilen darf nie ein Spalt zwischen Sägeblatt oder Schleifscheibe und dem Tisch sein, denn kleine Teile samt Finger können da reingezogen werden.



Pfiat eich
Pattex
BITTE ZIEHT KEINE HANDSCHUHE WELCHER ART AUCH IMMER, AN DIESEN MASCHINEN AN.
 

myosotis

User
Nein, meine Freunde, Denken ist eben nicht wie googeln, sondern das Gegenteil. Nicht im Müllhaufen des Internets nach Fertigem suchen, was noch nie funktioniert hat ( I think this should work...) sondern selbst entwickeln.

Wer das Geschriebene gelesen hat und darüber nachdenkt, wird merken, dass die gezeigten Vorrichtungen sehr viele sicherheitstechnische Pluspunkte enthalten.

Was wurde in den vergangenen 20 Jahren zu dem Thema Schäften hier realisiert von den Experten der Holzverarbeitung? Ich würde mich wirklich freuen, wenn jemand eine einfachere und bessere Umsetzung einer Schäftvorrichtung vorführen könnte. Ich bin nämlich nur reiner Theoretiker mit zwei linken Händen und an jeder fünf Daumen.

Also eine existierende Vorrichtung oder Methode, nicht das müsste oder sollte oder könnte soundso gemacht werden. Wir sind hier nicht im Fußballstadion auf der Tribüne und rufen "Schiedsrichter Telefon" sondern stehen in der Werkstatt und brauchen eine praktikable Lösung für unser Problem.

Also nutzt die ruhigeren Tage und zeigt mal Eure funktionierenden Lösungen für Modellbauleisten geschäftet in 1:20.

Schönes Fest und einen guten Rutsch
Pattex
 
lieber Pattex mein Freund?

Ich habe deine Beiträge aus Zeit und Interessemangel lediglich überflogen, und zur Sache an sich keinen Handlungsbedarf gesehen.
NUR, als ich auf einem Bild eine Hand in einem Handschuh sah, und ist diese Kreissäge noch so klein, war für mich der Handlungsbedarf gegeben, hier in Blockbuchstaben zu schreiben an solch Maschinen keine Handschuhe zu tragen.
Es ist so gefährlich das es schlichtweg laut Arbeitnehmerschutzgesetz verboten ist.
Egal wie viele "Schutzmaßnahmen"- Abweiser etc. man verwendet.
Irgendwann kann eine Situation eintreten wo so eine Schutzmaßnahme versagt, oder aus welchen Gründen auch immer man einem laufenden Werkzeug zu nahe kommt.
Der Gummihandschuh mag ja noch reißen, muss er aber nicht, alle anderen "Arbeitshandschuhe" können sich verfangen und deine Hand in das Werkzeug ziehen, das macht dann aua, bei der kleinen ein wenig, bei einer größeren tut das schrecklich schmerzen, wegen der unmengen Nerven in unseren Fingerkuppen.(weshalb dann wohl auch ein kleines Werkzeug viel Schaden und Schmerz erzeugen kann)
Nur das wollte ich mit meiner Warnung transportieren.

Ach ja, Tischlerlehre mit Abschluss, 10 Jahre in Privatwirtschaft, Küchen Innentüren Eckbänke tw. Eingangstüren etc. waren mein Hauptgebiet.
Seit 20 Jahren Stv.Leiter Lehrwerkstätte Tischlerei , da wird dann sehr viel auch über Arbeitnehmerschutz und Unfallverhütung geredet und gelehrt.

Bei mir ist Denken immer wieder mal wie googeln, dabei kommt man dann selber auf Ideen, deshalb ist es grass.
Das wirst du wohl nicht verstanden haben.
 
Das mit den Handschuhen hatte ich auch schon erwähnt, wird von einigen aber leider als nicht so wichtig angesehen (weil sie glauben ihnen kann sowas nie passieren)… ich hab’s dann aufgegeben
 
Hallo,
ich glaube, das Thema Handschuhe habe alle verstanden und der Warnhinweis war berechtigt. Vielleicht gab es ja besondere Gründe für die Handschuhe auf dem Foto, die wir nicht kennen.
Die Sägehilfen sind jedenfalls eine sehr gute Sache. Hier würden mich weitere Einzeheiten interessieren, vor allem Querschnitten, die typisch im Flugmodellbau sind. Zum Beispiel 5*3 Kiefer.
Was ist bei abgestuften Holmen zu beachten, also z.B. für eine 1/4 DFS Meise von 20* 8 an der Wurzel auf 5*3. Wie hobelt man so etwas richtig bzw. veklebt das aus mehreren Leisten?
Fröhliche Weihnachten!
Stefan
 

myosotis

User
https://www.bghm.de/arbeitsschuetzer/fach-themen/hautschutz/schutzhandschuhe

Wer beruflich mit Arbeitssicherheit zu tun hat, sollte z.B. diese Dokumente zitieren und nicht undifferenziert wie hier im Blog antworten. Wenn eine Gefährdungsbeurteilung stattfindet und die Risikobeurteilung an jedem einzelnen Arbeitsplatz erfolgt, sind vielfältige Lösungen möglich. Das wird dann in einer Betriebsanweisung für den Ort, die betreffende Maschine und die Benutzer festgelegt.

Auch Änderungen an Maschinen werden gemäß der geltenden Regeln bewertet und es können nach individueller Gegebenheit völlig unterschiedliche Lösungen akzeptabel sein. Sonst müsste in Deutschland die industrielle Fertigung sofort verboten werden.

In bestimmten Situationen können auch Handschuhe verboten sein, aber das entscheidet die Risikoabwägung auf Basis der Gefährdungsanalyse. Wer also die Situation und die Gefährdungsanalyse nicht im Detail kennt und verstanden hat, kann keine qualifizierten Aussagen machen.

Es ist unbestritten, dass alle Maschinen gefährlich sind, aber nach der simplen Verbotslogik dürften wir nur nackt und kahlgeschoren an solchen Geräten arbeiten.

Ich bitte höflich, belegte Zahlen, Daten und Fakten zu bringen, wenn es um so ernste Themen geht.

Schöne Weihnachten
Pattex
 

myosotis

User
Hallo Stefan,

Holme bestehen aus zwei Holmgurten und einem oder mehreren ( meist 2) Stegen und können aus Leisten ( für die Gurte) und z.B. einem dünnen Sperrholz unter +/- 45Grad ( für den Steg) zusammengeleimt werden, z.B. aus 3mm dicken Leisten. Dies kann wegen der V-Form in einer speziellen Helling erfolgen. Danach werden die Holmgurte auf Dicke und Breite gehobelt, am besten mit einem kleinen Handhobel (Moppel). Wichtig ist ein scharfes Hobelmesser, mit dem man sich rasieren könnte!

Die Maße müssen aus den Lastannahmen und der Auslegung berechnet werden. Stufen sollten auf gar keinen Fall entstehen, es muss immer ein stetiger Dicken- und Breitenverlauf sein. Holmgurte und Steg in einer Helling verleimen. Dann kommt die Torsionsnase vorne drauf, oder bei zwei Holmen wird der Torsionskasten aus Ober- und Unterseitenbeplankung gebildet (Rohrbach-Konstruktion). Hinten werden die Rippen angesetzt.

Für das Verleimen der Leisten braucht man viele kleine Zwingen oder Klammern und eine präzise Flügelhelling z.B aus MDF oder Spanplatte mit aufgeleimten Klötzchen. Diese mit Trennmittel behandeln, damit beim Verleimen der Leisten nichts festklebt.

Jakobs/ Lück ist das Fachbuch par excellence dafür (Ravensburger Verlag, vergriffen, d.
h. per Fernleihe bestellen in der örtlichen Bibliothek). Machen wie die echten...

Das Leistenschäften geht mittlerweile noch einfacher mit einem verstellbaren Leistenhalter vorne, der die Leiste bei Schnittbeginn seitlich führt und der an der Schäftlade befestigt ist. Damit erübrigt sich der zusätzliche Kamm aus den früheren Versionen.

Aber das ist nur meine Methode. Warte doch erst mal die vielen Zuschriften der anderen Holzexperten ab, wie sie die Leisten schäften. Auch ich bin da sehr neugierig.

Grüße aus dem Leimtopf
Pattex
 
Danke für die Tipps.
Ich meinte natürlich Holmgurte, Wie ein Holm insgesamt aufgebaut ist, weiß ich nach 52 Jahren Flugmodellbau schon. Aber man lernt immer noch dazu,
Stefan
 
Es ist unbestritten, dass alle Maschinen gefährlich sind, aber nach der simplen Verbotslogik dürften wir nur nackt und kahlgeschoren an solchen Geräten arbeiten.

Ich bitte höflich, belegte Zahlen, Daten und Fakten zu bringen, wenn es um so ernste Themen geht.

Schöne Weihnachten
Pattex
Jetzt hast du es schon fast verstanden. Aber sei mir bitte nicht böse, ich mag da jetzt keine Maturaarbeit schreiben, ich kann nicht verstehen warum du wegen einer einfach nur gut gemeinten Warnung bezüglich Sicherheit da so ein Fass aufmachst.
Handschuhe in welcher Art und Weise auch immer sind bei der Arbeit mit rotierenden Werkzeugen sehr sehr gefährlich und daher höchstwahrscheinlich auch in D verboten. Das ist einfach nur Logik, bzw. muss einem der normale Hausverstand sagen.
Zahlen, Daten und Fakten, du willst wissen wie viele schreckliche Arbeitsunfälle, wo Arbeiter wegen loser Kleidung, langen Haaren ohne Haarnetz zu tragen, oder eben Arbeitshandschuhen in die rotierenden Werkzeuge gezogen wurden?
Das zu erheben ist keinesfalls hier unsere/meine Aufgabe.
Nackt und kahlgeschoren ist keine Verbotslogik, das ist einfach nur unprofessionell und polemisch formuliert.
Eng anliegende Kleidung und Haarnetz reicht völlig aus.
Bin jetzt fertig aber empfehle allen die dieses Thema nicht mit Daten Fakten oder Zahlen belegt haben müssen, auf meinen Rat zu hören.
Ich mag nicht nach 42 Jahren Erfahrung im Tischlerhandwerk so einfache und wirklich logische Selbstverständlichkeiten aus unseren Fachbüchern heraus zitieren.
 
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