Ich bin für Weiß mit roter Haube und blauen Nasenspitze...
Auch nicht schlecht. Aber mein Tatendrand hat mich schon 5.30 Uhr aus dem Bett geholt und der Rumpf ist nun rot mit blauer Haube.Ich bin für Weiß mit roter Haube und blauen Nasenspitze...
Hallo ihr stillen Mitleser,
es ist jetzt wieder recht schnell gegangen zum Ende hin, aber vorab sei gesagt, der Vogel ist heute zum ersten mal in der Luft gewesen und ich bin für die ersten 45 min Flugzeit die ich heute nur hatte wirklich positiv angetan. Aber das Gewicht ohne Ballast - 430 Gramm- (ohne Trimmblei war ich bei 400Gramm) war einfach zu wenig für den Wind heute. Den Ballast habe ich noch nicht angepasst aber mir hat es so in den Fingern gejuckt den Flieger aus zu probieren...
Aber alles der Reihe nach...
Nachdem ich dann alle Teile fertig gebügelt hatte und die Leitwerken ein richtiges Tesa-Scharnier verpasst bekommen haben wurden die Ruderhörner eingeklebt und nun konnte ich mich dran machen die Öffnungen für die Zughüllen in den Rumpf an der richtigen Stelle an zu zeichnen und zu schneiden.
Ich hab ein bisschen rum probiert dass der Teil der aus der Hülle raus zum Ruderhorn schaut nicht zu lang ist, aber dennoch noch genug Weg für einen vernünftigen Ausschlag bietet. Da habe ich schon ein, zwei mal ordentlich gepennt und anschließend war ich nicht zufrieden weil die Anlenkung wabbelig war. Da ist nacharbeiten immer doof.
Als dies nun erledigt und die Züge durchgefummelt waren (entgegen meiner Meinung zu Carbonstäben habe ich doch wieder welche genommen, aber diesmal 0,8er ) habe ich noch den zu verklebenden Teil des Rohrs angeraut, entfettet und fürs verkleben in den Rumpf vorbereitet. Jetzt habe ich die Leitwerke eingesteckt (die Passgenauigkeit der Löcher die ich mit Ralf seiner Bohrlehre gebohrt habe ist super!) und das Rohr sowie im Rumpf mit Endfest großzügig eingeschmiert, eingestöpselt und per Augenpeilung ausgerichtet.
Ich hatte noch nie ein so sauberes Heck! Das durfte dann erstmal über Nacht trocken.
Im Anschluss habe ich die Leitwerke und das Rohr an entsprechender Stelle zum verkleben vorbereitet. Heißt wieder angeraut, entfettet und die Klebestellen ausreichend mit dem Aktivatorstift eingeschmiert. Der gefällt mir immer besser. Ich habe auch beim Flügelbau versucht bei recht vielen und vorallem unter Last stehenden Teilen die Klebeflächen vorher mit dem Stift zu bepinseln.
1. habe ich dann nicht so viel "Dampf" vom Aktivatorspray im schlecht belüfteten Kellerabteil oder Wohnzimmer und
2. härtet der Sekundenkleber meiner Meinung nach gleichmäßiger aus. Ich finds klasse. Aber jedes Teil ein zu streichen ist echt mühsehlig...
Zurück zum Leitwerk.
Jetzt habe ich die Leitwerke mit Ihren Kohlestiften einfach wieder in die Löcher gesteckt und noch einmal kontrolliert ob alles stimmt.
Gott sei Dank. Ich wollte ja eine kleinere EWD von Anfang an haben. Gerade noch rechtzeitig dran gedacht... Ralf hat in der Konstruktion eine EWD von ca. 1° vorgesehen. Das hat auch wie Arsch auf Eimer gepasst. Jedoch habe ich bei der EWD Verringerung beim Prime auf 0,4° nur gute Erfahrungen gesammelt und auch bei anderen Piloten auf den Wettkämpfen nur gutes darüber gehört.
Man kann den Schwerpunkt weiter hinten fliegen, braucht weniger Blei in der Nase und der Flieger geht einfach besser voran. Gerade wenn man bei windigem Wetter aus dem Rückraum zurück kommen will...aber das ist nur ein Beispiel.
Nun habe ich mit der Excel Tabelle zum EWD berechnen die es mit Anleitung bei den "Geiern" gibt (Super Seite übrigens mal so am Rande. Ich stöber immer gerne mal wieder hier rum. Vor allem in den Wettbewerbsergebnissen) ausgerechnet wieviel beim Pylon angewinkelt werden muss und habe das dann angezeichnet und mit dem Cuttermesser sauber abgeschnitten. Eine erneute Kontrolle und nachmessen mit der "Küchentischmethode" der EWD zeigte, dass ich wie gewollt bei einer EWD von 0,4° gelandet bin. Super!
An der Ausrichtung der Leitwerke hat auch alles gepasst und so konnte ich nun Seitenleitwerk und Pylon im Rohr und mit ein paar Tropfen von außen verkleben. Vorher habe ich die Zughüllen noch mit Stahlstäben gefüllt, mittels Magneten an die Innenwand in die richtige Position gebracht und quasi gleichzeitig in einem Atemzug mit den Leitenwerken verklebt.
Aus Interesse habe ich mal nachgewogen. Ich habe wirklich großzügig Kleber reinlaufen lassen und das waren dann 0,7 Gramm. Also da bloß kein schlechtes Gewissen haben wenn der Heckausleger mal was mehr Kleber schluckt. Lieber ist die Zughülle wirklich gut im Rohr verklebt!
Jetzt konnten nun die schon angesprochenen Carbonstäbe abgelängt und mit Stahlstäben als Endstücke für die Anlenkung versehen werden. Wichtig auch hier wieder an der Klebestelle - gut anrauen und endfetten- das zieht sich durch wie ein roter Faden.
Schrumpfschlauch drüber, schrumpfen und dann langsam Sekundenkleber reinlaufen lassen bis man sieht das er voll ist. Aktivatorspray drüber, fertig. Das hält auf jeden Fall, eher bricht der Kohlestab... und ja, ich wollte eigentlich keine Carbonstäbe mehr nehmen, aber sonst hätte ich vorne noch ein gutes Stück mehr Blei reingeben müssen. Fürs gute Gewissen sind es diesmal 0,8er Stäbe. Mal kucken ob das besser hällt. Man muss halt vor jedem Flug bzw. nach jeder Landung die Funktion der Ruder überprüfen. Aber das hat sich bei mir sowieso mittlerweile schon eingebrannt.
Somit war vom bauen her alles abgeschlossen und ich konnte den Flieger mit seinen restlichen Teilen bestücken. 1s 650mha Akku, Gaupner GR12, Zepsus Magnetschalter und 2x Chaservo DS06. Jetzt mussten nach dem auswiegen nur noch die Ruderausschläge programmiert werden. Aber auch hier habe ich es mir einfach gemacht, da ich einfach den Prime als Modell kopiert und dann noch die Max.Werte für HLW und SLW angepasst habe. Der Rest wurde als gut befunden und so belassen.
Als es dann heute über den Vormittag fast windstill war und ich beim Arbeiten am Haus draußen stand, hat es mir schon richtig in den Finger gejuckt. Eigentlich wollte ich erst morgen bei mehr Sonnenschein raus und heute noch was am Haus schaffen, aber was solls...was getan ist, ist getan und es waren ja wieder bloß ein paar Schritte zum "Platz".
Eine Stunde zwischen drin kann man sich schon mal abseilen...
Das Gummi war schnell aufgebaut aber jedoch hatte nun mittlerweile der Wind deutlich aufgefrischt (10-15km/h).
Von der Windstille war leider nichts mehr übrig und ich kam schon ins grübeln ob das nicht zu viel Briese für die 430 Gramm sind. Für die ersten Würfe habe ich dann recht windstille Momente abgewartet aber hier hat sich schnell gezeigt, dass bei EWD und Schwerpunkt gleich alles auf anhieb passt.
Jetzt durfte der Flieger auch gleich mit einer recht vorderen Hakenposition ans Gummi. Zwei mal habe ich den Haken weiter nach hinten verstellt und war dann auch erst ein mal mit den Starthöhen so zufrieden. Hier kann ich ja noch rumspielen.
Ich habe dann auch gleich Thermik unter den Flügel bekommen und konnte beim dritten Gummistart sogar fast die Zeit voll fliegen. Dann musste ich aber auch meinen heimischen Dienst wieder antreten und konnte nicht weiter testen und habe das auf morgen bei besserem Wetter verschoben.
Was mir aber gleich positiv aufgefallen ist:
Trotz des leichten Abfluggewicht mangels noch nicht fertigem Ballast ging der Flieger wirklich gut gegen den Wind. Auch die Steuerwirksamkeit war mit "nur" 45° SLW Ausschlag beim kreisen auch bei stärkerem Wind voll gegeben und wirkte in keiner Art und Weise träge oder dergleichen. Die hohe Pfeilung ermöglicht ein ruhigen geradeaus Flug und wird in den Kreisen auch bei einem Richtungswechseln nicht hektisch. Auch der Landeanflug ist sehr ruhig und die Klappen wirken brachial gut.
Alles in allem bin ich bis jetzt sehr zufrieden und der RESkant XDR entspricht auf jeden Fall meinen Erwartungen. Ich freue mich schon auf mehr Flüge und werde dann hoffentlich morgen mein Ballast fertig machen können. Die Messingstäbe hab ich ja schon da.
Ich kann @Ralf Paehl zu der Konstruktion nur gratulieren! Das Konzept funktioniert - wie gut wird die Zeit noch zeigen, aber wie gesagt.... ich bin sehr angetan und optisch ein absoluter Leckerbissen!
Jetzt gibts noch ein paar Fotos und dann geht es ins Bett,
Beste Grüße Marcel
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(das schwarze Isoband müsst Ihr euch weg denken)
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Das kann ich nur unterschreiben. Tolle Berichte von Dir Marcel, egal ob Bauberichte, Bilder oder kurzweilige Videos von den Veranstaltungen. Wer von uns schaut sich das nicht gern an? Außerdem sind in Deinen Bauberichten, wie Kees schon sagt, immer wieder tolle Tips enthalten.^°Dann muss mal gesagt werden das die beitragen von Marcel am RC absolut große Klasse sind!
Zum lesen freut mich immer sehr und gibt immer gute neue Ideen zum basteln.
Freue mich jetzt schon wieder auf sein Nachste Beitrag uber der Prime III!
Denke, ihr sind alle einverstanden mit dieses Schreiben?
Lass mal hören
Hallo Peter,Dein Zackenband über den Knicken habe ich aber noch nicht verstanden.
Was für ein Gedanke steht hier dahinter?
Durchaus.mich würde interessieren, ob sich auch eine bessere Wendigkeit des Fliegers durch die Tabulatoren eingestellt hat.
nicht so viel grübeln - einfach ausprobieren.sollten die Tabulatoren im Knickbereich ein vorzeitiges Abreißen der Strömung verhindern, dürfte der Flieger auch leichter einkreisen.
Bei wenig Wind erzeugen sie mehr Druck auf das Ruder. Ergo bessere Wirkung bei Schleichfahrten. Auch hier - einfach mal ausprobieren.die Sinnhaftigkeit der Turbolatoren am Seiten Leitwerk erschließt sich mir allerdings nicht.
Ich bin davon überzeugt das die Turbulatoren etwas bringen, deswegen sind sie dann auch gleich an beide Seiten gekommen. Der Effekt ist ja durchaus spürbar. Und natürlich reagiert auch jedes Profil anders darauf. Deswegen - ausprobieren.wenn man wissen will, ob die Turbolatoren etwas bringen, würde ich diese zunächst nur auf einer Seite anbringen. wenn der Flieger dann immer zu der Seite zieht, auf die er sich keine Tabulatoren befinden, hat man ein Indiz dafür, dass die andere mit Tabulatoren verseheneFlächenseite mehr Auftrieb liefert, weil dort kein vorzeitiger Strömungsabriss eintritt.
Das hört sich auch interessant an - merk ich mir mal für das nächste SLW, danke.die freiflieger machen keine dichten Scharniere sondern lassen einen Spalt, damit die Strömung am Knick durch das Leitwerk fließen kann. Dadurch bleibt die Strömung länger am ruderblatt und das SLW verträgt größere ausschläge.
Hier möchte ich auch noch ein Versuch starten um zu schauen wie sich das dann in der Praxis verhält. Dabei würde ich dann wie von @airfish27 beschrieben vorgehen und erst ein mal nur ein Außenteil bekleben um einen besseren Vergleich zu bekommen.Was mich interessieren würde ist ob ein turbulator bei dir am ganzen außenflügel sinnvoll wäre.