Konstruktion und Bau einer Boeing P26 Peashooter in 1:3,5

Griffon

User
Hallo ??

Ich bin erstaunt über die Fahrwerkskonstruktion. Deine P26 ist ja ganz gut durchdacht konstruiert. Aber das Fahrwerk für ein Modell mit 2,6m Spannweite ist diese Konstruktion aus meiner Sicht nicht gut. Bei den "gewickelten" Stahldrähten würde ich ein Gelenk einbauen und die nachlaufenden Beine mit einem Dämpfer ausrüsten. Das Abfluggewicht von der P26 wird sicher über 15 kg sein. Dein Fahrwerk wird nicht einfedern und schön wieder zurückfedern sondern Springen.

Überleg dir die Geschichte nochmals. Bei einem so tollen Modell ist ein gut federndes und langlebiges Fahrwerk das A und O.


Bitte nicht als böswilliges Aufbegehren versehen. Ich schreibe nur ganz spontan meine Erfahrungen nieder.

Viel Spass beim Bauen
René
 

lt.Wolf

User
Danke für den Hinweis. Ich stimme da völlig mit Dir überein. Die Räder laufen überigens nicht nach, sondern zeigen nach vorne. Es wäre ausreichend Platz für Dämpfer bzw. Federbein vorhanden. Das Fahrwerk ist nun so angeschraubt, dass jederzeit ein anderes angebracht werden kann. Ich verfüge leider nicht über eine Fräse die es erlaubt ein solches Fahrwerk zu bauen. Ich werd das erstmal zu ende bringen und mal schauen ob sich noch was machen lässt. Reibedämpfer wären eine Alternative.

Hallo ??

Ich bin erstaunt über die Fahrwerkskonstruktion. Deine P26 ist ja ganz gut durchdacht konstruiert. Aber das Fahrwerk für ein Modell mit 2,6m Spannweite ist diese Konstruktion aus meiner Sicht nicht gut. Bei den "gewickelten" Stahldrähten würde ich ein Gelenk einbauen und die nachlaufenden Beine mit einem Dämpfer ausrüsten. Das Abfluggewicht von der P26 wird sicher über 15 kg sein. Dein Fahrwerk wird nicht einfedern und schön wieder zurückfedern sondern Springen.

Überleg dir die Geschichte nochmals. Bei einem so tollen Modell ist ein gut federndes und langlebiges Fahrwerk das A und O.


Bitte nicht als böswilliges Aufbegehren versehen. Ich schreibe nur ganz spontan meine Erfahrungen nieder.

Viel Spass beim Bauen
René
 

lt.Wolf

User
hauptfahrwerk-1000750-01.jpg

Zu Achsbefestigung werden vom 16mm Aluminium Rundstab 4 50mm Stücke geschnitten. An einem Ende wird jeweils ein 5,1mm Loch, 30mm tief gebohrt. Diese dienen dann zur Aufnahme der Drahtenden des Stützwerks, die später darin mit Epoxy, UHU Endfest300 (C), verklebt werden (bei 180C tempern). Von den Rundstäben werden auf jeder Seite 2mm, vorzugsweise mit der Fräse abgenommen. Es geht auch mit einer Feile. Wenn die vier Körper fertiggestellt sind, werden die notwendigen 6mm Löcher für die 6mm Radachse und die 2,5mm Löcher für das M3 Gewinde zur Aufnahme der M3 Madenschrauben welche die Radachsen halten, gebohrt. Die Radachsen werden für den Zusammenbau auf 80mm geschnitten und später genau zurechtgeschnitten.

hauptfahrwerk-1000750-03.jpg

Alles sauber Entgraten und dann lose zusammenstecken. Der Raddurchmesser beträgt 140mm. Eingebaut werden hier FEMA Räder.
 

Malmedy

User
Hallo,

ich verfolge deinen Beitrag von Anfang an mit großem Interesse und bin begeistert von dem Projekt an sich, der Konstruktion, der Teilequalität und deiner schönen Beschreibung in "Bauanleitungsqualität".
Aber die Einwände von Rene bzgl. Fahrwerk solltest du wirklich ernst nehmen und mit diesem Fahrwerk keinesfalls auf die Piste gehen. Abgesehen von den unzureichenden Feder- und Dämpfungseigenschaften ist das Fahrwerk auch nicht in de Lage, die Spur zu halten, der Flieger wird unkontrollierbar hin- und hereiern. Außerdem wäre die Konstruktion m.E. festigkeitsmäßig den Belastungen nicht gewachsen. Hohes Risiko, schon beim ersten Flug das Modell stark zu beschädigen! Das Mindeste wäre, alle Streben etc. aus VA-Rohr herzustellen und allen Gelenken und Anlenkungen je nach Hebellänge der auftretenden Kräfte eine entspr. breite Basis mit spielfreier Lagerung zu verpassen.

Grüße
Michael
 

lt.Wolf

User
Hallo Michael,
wie Du meiner Antwort an Rene entnehmen kannst, stimme ich ihm und auch Dir, zu und bin schon in Planung einer Alternative. Trotzdem werden ich diese Variante zuerst fertigbauen. Warum das FW allerdings bei Vorspur schlechten Geradeauslauf haben soll, musst Du bitte kurz erläutern.

Hallo,

ich verfolge deinen Beitrag von Anfang an mit großem Interesse und bin begeistert von dem Projekt an sich, der Konstruktion, der Teilequalität und deiner schönen Beschreibung in "Bauanleitungsqualität".
Aber die Einwände von Rene bzgl. Fahrwerk solltest du wirklich ernst nehmen und mit diesem Fahrwerk keinesfalls auf die Piste gehen. Abgesehen von den unzureichenden Feder- und Dämpfungseigenschaften ist das Fahrwerk auch nicht in de Lage, die Spur zu halten, der Flieger wird unkontrollierbar hin- und hereiern. Außerdem wäre die Konstruktion m.E. festigkeitsmäßig den Belastungen nicht gewachsen. Hohes Risiko, schon beim ersten Flug das Modell stark zu beschädigen! Das Mindeste wäre, alle Streben etc. aus VA-Rohr herzustellen und allen Gelenken und Anlenkungen je nach Hebellänge der auftretenden Kräfte eine entspr. breite Basis mit spielfreier Lagerung zu verpassen.

Grüße
Michael
 

Malmedy

User
Die Radschwingen sind Hebel, welche bei seitlicher Krafteinleitung (durch Vorspur, Bodenunebenheiten, Schiebelandung) auszuweichen versuchen. Über die Hebellänge tritt dann an verschiedenen Punkten eine nicht unerhebliche Kraft auf, der durch Formsteifigkeit (eine Abstützung gegen den Drehimpuls ist ja nicht vorgesehen) entgegengewirkt werden müsste. Die Schwingen selber sind in keine Richtung biegestabil, die gewickelte Feder beim Übergang in das Standbein kann der Torsion überhaupt nicht entgegenwirken und schließlich sind die Standbeine selber nur begrenzt torsionsfest.
Das waren meine Überlegungen ...
Spann das Standbein einfach mal fest ein und drücke seitlich gegen das Rad. Bei dem zu erwartenden Gewicht des Fliegers müssten die Räder min. 10 N Druck widerstehen, bevor sich an der Konstruktion irgendetwas bewegt.

Gruß
Michael
 

lt.Wolf

User
Besten Dank Michael. Neben dem Ständerwerk ist ein achterliches Stützwerk vogesehen. Möglicherweise hast Du die 3D Darstellung am Anfang übersehen. Darüberhinaus ist das Fahrwerk zur Mitte und zu den Flächen hin abgespannt.

Die Radschwingen sind Hebel, welche bei seitlicher Krafteinleitung (durch Vorspur, Bodenunebenheiten, Schiebelandung) auszuweichen versuchen. Über die Hebellänge tritt dann an verschiedenen Punkten eine nicht unerhebliche Kraft auf, der durch Formsteifigkeit (eine Abstützung gegen den Drehimpuls ist ja nicht vorgesehen) entgegengewirkt werden müsste. Die Schwingen selber sind in keine Richtung biegestabil, die gewickelte Feder beim Übergang in das Standbein kann der Torsion überhaupt nicht entgegenwirken und schließlich sind die Standbeine selber nur begrenzt torsionsfest.
Das waren meine Überlegungen ...
Spann das Standbein einfach mal fest ein und drücke seitlich gegen das Rad. Bei dem zu erwartenden Gewicht des Fliegers müssten die Räder min. 10 N Druck widerstehen, bevor sich an der Konstruktion irgendetwas bewegt.

Gruß
Michael
 

Malmedy

User
Ich will nicht streiten oder, noch schlimmer, besserwissen. Aber gegen Torsion der Standbeine kann ich nichts erkennen und es bleibt immer noch die aus meiner Sicht labile Schwinge, die wegen der gewünschten Beweglichkeit nicht abgespannt werden kann. Steifigkeit könnte da nur durch Materialwahl (biegesteife Profile) und breite, spielfreie Lagerung am Drehpunkt, wo jetzt nur die gewickelte Feder ist, erreicht werden.
Als Beispiel könntest Du Dir die Fahrwerkskonstruktion der Ryan PT-22 ansehen, die ist prizipiell identisch mit der P 26. Da sieht man, wie massiv die Schwingen konstruiert sind und wie breit und massiv diese gelagert sind, um die Torsions- und Scherkräfte vom Fahrwerk fernzuhalten.

Grüße und weiter gutes Gelingen!
Michael
 

lt.Wolf

User
Ich bin für jeden Hinweis der konstruktive Kritik anbringt dankbar. Gibt es die PT-22 hier zu sehen?
Als Ständerwerk wäre sicherlich ein Rohr geeigneter. Besser als die Wicklungen sind sicherlich Schwingen mit Gelenk. All das sehe ich genau so.

Ich will nicht streiten oder, noch schlimmer, besserwissen. Aber gegen Torsion der Standbeine kann ich nichts erkennen und es bleibt immer noch die aus meiner Sicht labile Schwinge, die wegen der gewünschten Beweglichkeit nicht abgespannt werden kann. Steifigkeit könnte da nur durch Materialwahl (biegesteife Profile) und breite, spielfreie Lagerung am Drehpunkt, wo jetzt nur die gewickelte Feder ist, erreicht werden.
Als Beispiel könntest Du Dir die Fahrwerkskonstruktion der Ryan PT-22 ansehen, die ist prizipiell identisch mit der P 26. Da sieht man, wie massiv die Schwingen konstruiert sind und wie breit und massiv diese gelagert sind, um die Torsions- und Scherkräfte vom Fahrwerk fernzuhalten.

Grüße und weiter gutes Gelingen!
Michael
 

mannikla

User
Hallo und guten Morgen,

bin bisher auch ein stiller Mitleser. Beim Fahrwerk kann ich bisschen "mitreden" - so ein Fahrwerk in dieser Konstruktion habe ich im Einsatz.
Eine Ryan STA vom freundlichen Chinesen. 2,35m SPW, mit einem alten 3W 60 Haindl deutlich übermotorisiert und auch etwas übergewichtig. Müsste noch mal wiegen, so aus der Erinnerung hat die Ryan knapp 11kg trocken und einen 1L Tank.
Hab den Flieger vor ca. 6-7 Jahren so gebraucht bekommen. Damals war die Fahrwerksaufnahme schon "verstärkt", hat aber nicht gehalten.
Das Fahrwerk muste nach nahezu jeder Landung wieder gerade gebogen und / oder die Aufnahmen gerichtet werden - hat aber auch keine Seilverspannungen zwischen den Fahrwerksbeinen und die originalen Radschuhe waren als Beilage noch dabei, ebenso wie ein komplettes neues Fahrwerk. Also hatten wohl auch der oder die Vorbesitzer Probleme mit diesem Fahrwerk.
Der Flieger ist nach einem Transportschaden im Moment leider nicht flugbereit, aber nach vielen Versuchen hab ich eine Lösung, mit der ich den Flieger vor seinem Transportschaden noch ca. 2 Jahre fliegen konnte, ohne am Fahrwerk noch mal Hand anlegen zu müssen. Hab damit auch geschleppt, also hat das "neue" Fahrwerk schon bisschen was an Landungen erlebt und überstanden.

Kann heute Abend mal Bilder vom jetzigen Zustand vom Fahrwerk machen, ebenso vom noch vorhandenen Serien Ersatz Fahrwerk (hoffentlich hab ich die alte Spielzeugaufnahme vom vorderen Federbein noch - nachdem diese ausreichend stabil war hat das Fahrwerk gehalten, auch bei schnelleren Kurven beim Ausrollen, wenn der Platz beim Landen zu kurz wurde.

Hauptproblem waren überwiegend die Seitenkräfte, anfangs auch noch die ( ich nenn es mal ) Scherkräfte nach hinten.

Gruss Klaus
 

mannikla

User
Hallo Wolf,

hier kurz vorab ein Bild vom Fahrwerk.
Heute Abend gibt es noch mehr Bilder und meine Leidensgeschichte, bis das Fahrwerk endlich wie ein Fahrwerk funktioniert hat...:)

20200621_083005.jpg

Gruss Klaus
 

Malmedy

User
Die Neukonstruktion

Das kommt der Sache schon näher! Entscheidend ist jetzt eine spielfreie Lagerung an den Drehpunkten. Das erreicht man durch Länge der lagerung und möglichst großen Durchmesser der Drehachsen, da kann man ruhig Rohre als Achsen nehmen. In den Originalbildern der unverkleideten Konsruktion bei der PT-22 erkennt man das Schwingenlager als schon etwas überdimensionierte erscheinende "Faust". Grund ist ein Rohr mit stattlichem Durchmesser als Drehachse. Das ist bei allen Schwingenkonstruktionen so, egal ob geschoben (wie hier) oder geschleppt, wie z.B. bei modernen Jets. Wobei geschobene Schwingen in der Bewegungsdynamik wesentlich anspruchsvoller sind. Genau an diesem Lager treten die Abstand größten Kräfte beim Landen auf.
Ansonsten tolles Projekt, ich wünschte, ich hätte einen Motor dafür, dann würde ich mich um einen Teilesatz bemühen!

Grüße
Michael
 

mannikla

User
Hallo,
hat bisschen gedauert….sorry!
Am Staub sieht man, das der Flieger schon eine zeitlang nicht mehr an und in der frischen Luft war...
Habe noch die originale Bauanleitung - danach ist der Flieger für einen Motor mit 26ccm und ein Gewicht von ca. 6kg vorgesehen.
Meine hat mit dem 3W60 nass zwischen11 und 12 kg.
Es kann schon möglich sein, das 6kg dem originalen Fahrwerk keine Probleme machen...

Ist Zustand vom Fahrwerk:

20200621_083015.jpg

20200621_083022.jpg

20200621_083800.jpg

Originalteile sind nur noch das Teleskopfederbein und die Schwinge nach hinten.

Stabilere Neuteile sind: Die Radgabel jetzt aus 4mm Alu - vorher aus 3mm Alu. Auch der Materialquerschnitt wurde vergrössert. Die alte 3mm hat es ständig verbogen.
Leider hab ich die alten Radgabeln entsorgt, deshalb keine genauen Massangaben mehr möglich.

Die hintere Federstahl V Strebe - jetzt aus 5mm - vorher 4mm - dabei die Form derart verändert, das mein Rad etwas weiter nach vorne kommt (ca. 2cm)
Hatte die Alten zwar in der Hand zum Nachmessen, aber leider kein Foto gemacht.
Was an den Alten ein ganz grosses Manko war - der hintere Stab hatte noch mal in der Mitte einen leichten Knick - nicht wirklich sinnvoll - damit war die Biegesteifigkeit nicht mehr gegeben und dieser Stab nimmt den grössten Teil der nach hinten wirkenden Kräfte auf und leitet diese in die Fläche ein. Unglücklicherweise recht weit hinten am Profil, wo es schon deutlich dünner wird.

Die Aufnahme vom Teleskopbein an der Fläche - das war letztendlich das fehlende Puzzle Teil - danach hatte ich keine Probleme mehr mit dem Fahrwerk.

Funktionsbeschreibug vom Fahrwerk:
Der vordere Teleskopdämpfer mit der daran montierten Radgabel ist an der Fläche über ein Gelenk befestigt ( könnte nach hinten und vorne schwingen ).
Seine Funktion: abfedern der Landungsstösse nach oben zur Tragfläche und Aufnahme der Seitenkräfte des Fahrwerks.
Im Dämpfer ist keine Verdrehsicherung vom oberen zum unteren Teil. Das übernimmt die Schwinge und die V Strebe

Schwinge nach hinten - hält das Rad in der Spur, leitet die nach hinten wirkenden Landestösse in die V Strebe.

V Strebe - leitet die nach hinten wirkenden Landestösse in die Tragfläche ein und hält das Rad in der Spur.

Ich dachte auch lange Zeit, es sei ein Vorläufer Fahrwerk - ist es aber nicht, sonst müsste das Gelenk an der Schwinge zur V Strebe die Führung vom Rad übernehmen.
Dieser kleine Blechwinkel taugt als Drehpunkt, aber nicht als Führung, zumal dieser nur um den Federstahl herumgebogen ist und mit der Schraube geklemmt wird.


Ich versuch mal, eine chronologische Abfolge meiner Fahrwerksprobleme zu verfassen.

Als ich den Flieger bekam, war an der Flächenaufnahem der hinteren V Strebe eine grossflächige Aluplatte beidseitig auf die Unterseite der Tragfläche geklebt.
Da hatte schon einer der Vorgänger ( waren mindestens 2 ) ein Problem...
Sonst war das Fahrwerk noch original.
Von Anfang an war das Landen ein Horror. Die Ryan fliegt trotz ihrem höheren Gewichts extrem gutmütig. Mit Butterfly lässt sie sich auch relativ langsam landen und schön sanft absetzen.
Aber sobald die Flugphase in die Rollphase übergeht, war es vorbei mit der Freude.
Der Flieger ist meistens auf die Nase gegangen. War das mal nicht der Fall knickte meist das Fahrwerk um.
So grob die ersten 10 - 20 Landungen waren max. 2-3 Landungen dabei, nach denen ich noch einen weiteren Flug machen konnte.

Zuerst dachte ich, das auf die Nase gehen geschieht aufgrund eines zu hohen Rollwiderstandes der damals noch kleineren Räder. Also grössere Räder montiert, welche gerade noch so in die Radgabeln passten. Aber keine merkliche Besserung.
Das Problem lag in der mangelnden Stabilität der vorderen Dämpferaufnahme und der V Strebe. Biegt sich bei Seitenkräften der vordere Dämpfer z.B. nach innen, drückt es die V Strebe nach aussen und das das Rad wird leicht quer gestellt und bremst mehr als es rollt, weil quer geschoben wird.

Dann ist mir aber die hintere Stab der V Strebe am originalen Knick deutlich weiter geknickt. Damit ist die Radachse nach hinten, Richtung Schwerpunkt, gewandert.
Daraufhin hab ich mir eine stabilere V Federstahlstrebe gebogen und auch gleich den Drehpunkt vom Rad 2 cm weiter nach vorne gelegt.
Dann hat es mir unmittelbar danach die Flächenaufnahme der V Strebe unter der Alu Platte zerdrückt. Daraufhin hab ich beide Flächen hinter dem Holm aufgemacht. Da wurde dann auch klar, warum die Aluplatten unter den Tragflächen waren. Die eigentlichen Rippen, welche das Hartholzstück zur Aufnahme der V Strebe aufgenommen haben, waren wohl früher schon mal beschädigt. Die Aluplatte sollte die Kräfte auf die daneben liegenden Rippen verteilen.
Dabei hab ich die Rippen hinter dem Holm komplett aus 4mm Sperrholz erneuert, ebenso das Hartholzstück mit der Aufnahme der V Strebe.
Danach war das Fahrwerk etwas besser, der Flieger ging nicht mehr auf die Nase, aber das "etwas zur Seite biegen" des Fahrwerks war immer noch obligatorisch. Nach nahezu jeder Landung Fahrwerk gerade biegen.
Das Problem waren immer die beiden Alu Winkel, welche das Teleskopfederbein mit der Fläche verbunden haben.
20200621_083251.jpg
Hier sieht man noch einen der alten Winkel neben der jetzigen Fahrwerksaufnahme.
Die haben sich ständig zwischen der letzten Schraube und dem abgewinkelten Stück, welches der obere Drehpunkt vom Teleskopfederbein war, verbogen. Das Versetzen der letzten Schraube unmittelbar neben den abgewinkelten Schenkel brachte bereits bei den alten Alu Winkeln eine deutliche Besserung.

Dann hat es mir bei einer Landung einen der beiden Winkel komplett herausgerissen, worauf ich die Fläche auch vor dem Holm geöffnet hab und auch diese Rippen komplett aus 4mm Sperrholz erneuert und das Hartholzstück erneuert habe.

Bei dieser Reparatur hab ich die Aluwinkel durch ein gefrästes Alu Teil ersetzt.
Danach hatte ich keine Probleme mehr mit dem Fahrwerk, obwohl die Ryan danach mein Standard Alltags Flieger wurde.

Ich würde an der P26 den Dämpfer und dessen Aufnahme ausreichend stabil machen, damit dieser die Seitenkräfte aufnimmt. Dann ist das Vorläufer Führungsproblem erledigt und die Strebenkontruktion muss nur die Kräfte in die Fläche einleiten. Und es macht trotzdem den Anschein eines Vorläufers.
Zudem bezweifle ich, ob das obere U Profil ausreicht, um die Seitenkräfte sicher in die Holzkonstrution dauerhaft einzuleiten, ohne das irgendwelche Holzteile mit der Zeit gequetscht werden.

Diese Art von Fahrwerk ist, glaube ich, schon eine kleine Herausforderung.

Gruss Klaus
 

lt.Wolf

User
Danke für den ausführlichen Bericht Klaus. Schau Dir nochmals die 3D Skizze an. Das Ständerwerk ist ein 12mm Stahlrohr, 0,5mm Wandstärke, welches mit der Befestigungsschiene hart verlötet wird. Das Stützwerk ist ein 10mm Stahlrohr mit 0,3mm Wandung und ebenfalls mit der Schiene fest verlötet. Zwischen Ständer und Stützwerk ist eine 8*03mm Rohrverbindung eingelötet, um die Kräfte zu bündeln. Die Schiene, 1,5mm Wandstärke wird mit 4mm Schrauben an den Querholmen des Flächenmittelteils geschraubt. Das Ständerwerk fußt in einer 12mm Aluplatte, an die mit 4mm Bolzen die sehr kurze Gabelplatte angeschlagen ist. Diese Platte wird nach innen und außen abgespannt. Der Dämpfer ist mit einem 6mm Bolzen an der Befestigungsscheine angeschlagen.

Ich denke, dass ich somit alle Kräfte ausreichend abfange.

Eine Frage noch: Was ist das für ein Dämpfer der da bei Dir Verwendung findet?

Kopie von hfw.png
 

mannikla

User
Hallo Wolf,

Der Dämpfer an meiner Ryan ist der Originale, eigentlich kein Dämpfer sondern eine Federung.
Gehäuse ist ein dünnes Stahlblech. Hab noch einen Defekten in der Werkstatt und kann dir die Blechstärke messen. An beiden Enden ist der mit einem Alustopfen mit Bund verschlossen, welcher ca. 15mm in den Dämpfer eintaucht. Deshalb habe ich an der neu gefrästen Aufnahme die seitlichen Führungswangen etwas höher und stabiler gemacht, damit sie den Dämpfer besser führen und die Seitenkräfte besser aufnehmen können. In diesem Bereich ist das Dämpferrohr innen noch vom Alustopfen gestützt und kann nicht nachgeben. Der Dämpfer wird dürch Bördelungen und Sicken zusammen gehalten.

Ist mir gerade noch eingefallen - ich hab mir neue, weichere Federn gewickelt. Wenn die Ryan jetzt steht, ist die Federung zu ca. 50% eingefedert. Hat die Tendenz zum Springen sehr stark verringert.
Und ganz grundsätzlich steht es mir nicht zu, deine Konstruktion zu kritisieren.

An deiner letzten Fahrwerkskonstruktion werden die gesamten Seitenkräfte durch die Verspannung aufgenommen.
Die Auflage der Befestigungsschiene oben ist auf deiner Zeichnung nur geringfügig breiter als das Ständerwerk und damit wohl eher nicht geeignet, Seitenkräfte in die Fläche einzuleiten.
Eine Verspannung kann ja aber nicht immer absolut maximal gespannt sein. Wenn da ein klein bisschen Bewegung möglich ist, muss diese doch wieder von der Befestigungsschiene aufgenommen werden.
D.h. aber auch, das der vordere Dämpfer nahezu keine Führung übernehmen kann, da er über die Befestigungsschiene keine allzu grosse Führung hat.
Das hat zur Folge, das deine Gabelplatte unter dem Ständerwerk den grössten Teil der Führung übernehmen und die Seitenkräfte aufnehmen muss. Diese ist aus Alu, der Ständer aber aus Stahl. Ich vermute, du planst eine Klemmverbindung zum runden Stahlständerwerk. Frag dich selbst, ob diese Verbindung nach einigen Landungen noch sicher hält und das Rad in der Spur führt. Der Vorläufer hat immer das Bestreben sich nach hinten als Nachläufer zu drehen. Wenn er dazu einen Ansatz machen kann, erzeugte er eine verstärkte Bremswirkung und damit Kopfstandgefahr.
Und wenn die Verbindung zum Stahlständer nur durch eine Klemmung hergestellt wird, könnte eine formschlüssige Verbindung deutlich höhere Kräfte aufnehmen als eine Runde.
Ich vermute, zum Transport soll die P26 auf dem eigenen Fahrwerk stehen. Dann fehlt die Verspannung nach aussen. Ein Ausweichmanöver mit dem Auto und die auftretenden Seitenkräfte muss doch wieder von der Befestigungsschiene aufgenommen werden, weil die Verspannung zur Aussenfläche fehlt.

Ich würde versuchen, die Befestigungsschiene so auszuführen, das diese an den Quergurten eine Auflage von einigen cm nach innen hat und die Einleitung der Seitenkräfte in den Quergurt übernimmt. Dann können die Spannseile noch unterstützen, aber müssten nicht mehr den ganzen Job alleine machen. Und der Dämpfer kann bei entsprechender Dimensionierung selbst das Rad führen, was die Befestigung der Gabelplatte zum Ständerwerk deutlich entlastet.
Hast du schon eine Vorstellung vom Abfluggewicht? Die wird ja warscheinlich noch ein paar Grämmchen schwerer wie meine übergewichtige Ryan...

Gruss Klaus
 

lt.Wolf

User
hfw-00.png

Die Hinweise von Dir, Klaus, sind völlig angebracht, besten Dank, die seitliche Krafteinleitung ist umgesetzt. So sollte das dann Deinen Empfehlungen entsprechen.

Bei der Platte unten am Ständerwerk sind zwei Bohrungen geplant. Unten im Rohr sind von innen zwei M4 Muttern hart eingelötet. In diese werden M4 Zylinderschrauben durch die Mimik für die Abspannung geschraubt und verpressen das Stahlrohr in der Platte.
 
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