Und noch eine: Me 262 in 1:6 aus Holz

Nachdem das Projekt Dassault Mystère IV weitestgehend abgeschlossen ist, stand die Entscheidung für das nächste Modell an. Die Me 262 hatte ich schon lange im Hinterkopf, bin aber dann aber immer an anderen Vorbildern „hängen“ geblieben. Die Berichte von Andi und Falk hier im Forum haben mich dann motiviert ebenfalls eine Me 262 zu konstruieren. Der eigentliche Bau hat bereits Weihnachten 2022 begonnen, also vor gut einem Jahr. Damit entspricht der Baufortschritt hier (leider) nicht der realen Baugeschwindigkeit.

In einem Maßstab von 1:6 ergibt sich eine Spannweite von ca. 210 cm und eine Länge von ca. 177 cm.

Aerodynamisch habe ich diesmal keine eigene Auslegung gerechnet sondern mich für die Auslegung von Christian Hoffmann entschieden:

Profil Tragfläche: Ritz 2-30-12 (ohne Verwindung)
Profil Leitwerke: NACA0009
EWD: 1,5°
Schubvektor Impeller: 2° nach hinten unten

Angetrieben wird das Ganze dann von zwei 80 mm Wemotec Midi Fan evo.

Fahrwerk ist ein Electron ER-30eVo, Bugfahrwerk 105°, Hauptfahrwerk 85° mit Fahrwerksbeinen von Gerhard Kenner (einziehfahrwerk.de).

Viele Grüße
Thomas
 
Als Vorlage habe ich die Dreiseitenansicht von Günter Sengfelder von 1994 aus der Zeitschrift Scale verwendet. Die Konstruktion erfolgt wieder in Fusion360.
Me262_3D model_2.jpg


Die Rumpfkonstruktion:
Me262_3D model_5.jpg

Flügel:
Me262_3D model_9.jpg

Triebwerksgondel:
Me262_3D model_8.jpg

Viele Grüße
Thomas
 
Der Rumpf entsteht wieder in klassischer Halbschalenbauweise.
Die Spanten sind aus 4mm Pappelsperrholz, Gurte 5x5 mm Balsa, das Ganze dann mit leichtem 3 mm Balsa beplankt:
image001.jpg

und beplankt:
image002.jpg

Innenansicht, die Konstruktion für den Rumpfdeckel ist hier schon integriert, so dass dieser später direkt heraus getrennt werden kann:
image003.jpg


Viele Grüße
Thomas
 
Nachdem ich meine Flugzeuge gerne gut zerlegen können will, ist das Höhenruder gesteckt/abnehmbar ausgeführt und die "Unterkonstruktion" ebenfalls in den Rumpfhalbschalen enthalten. In diesem Bereich sind die Halbrippen ebenfalls Pappel, darüber aus Balsa. Die Spanten im Bereich der Höhenruderaufnahme sind im unteren Bereich mit 2 mm Sperrholz verstärkt.
image004.jpg


Das bringt zwar etwas Mehrgewicht mit sich, ist für mich aber noch OK.

Viele Grüße
Thomas
 
Bevor die Rumpfhälften verklebt werden, baue ich zuerst das Höhenleitwerk. Dieses wird dann beim Verkleben des Rumpfes gleich eingemessen.
image1002.jpg

Der Aufbau erfolgt in einer Helling, die ich im CAD gleich mit konstruiert habe. In diese lege ich dann die untere Beplankung (1,5 mm Balsa) ein und baue das Leitwerk darauf auf. Rippen in 2 mm Balsa, die ersten zwei Rippen sind 3 mm Pappel. Für die Stabilität bekommt die Endleiste noch einen Streifen Glasmatte, Holm oben und unten 2x10 mm Kiefernleisten mit 2 mm mittelschwerem Balsa verkastet.

Viele Grüße
Thomas
 
Hallo, Thomas,

toller Holzbau!
Lässt du die Enden der Leitwerke so eckig oder kommen da noch Balsaklötzchen zum Rundschleifen drauf. Auf deiner CAD-Zeichnung sehen sie auch nicht verrundet aus…

Grüße
Willi
 
Hallo Willi,

das wird natürlich noch alles schön rund. Auch die Ausgleichsgewichte kommen später noch dazu.

Im CAD spar ich mir das komplett, gibt keine Zusatzinformationen für den Bau. Die Konstruktion endet immer bei der letzten Rippe. Ich drucke dann immer die Draufsicht auf die Rundbögen aus, grob aus Balsa ausschneiden, aufkleben und verrunden.

Viele Grüße
Thomas
 

Luongo

User
Hallo Thomas,
das sieht wirklich super aus. Ich habe auch schon ein paar Dinge gesehen, die Du schöner gemacht hast als ich. Die Rumpf-Beplankung in breiten Streifen ist super. Das gibt mit weniger Nacharbeit gleich eine schönere Form als meine Segmente. Die Gondelkonstruktion sieht auch besser aus als meine und besonders dort sollte man in Streifen beplanken. Man sieht schon dass Du mehrerer Modelle in dieser Bauweise gebaut hast. Bin gespannt auf deine weiteren Baufortschritte.
Gruß,
Andi
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Moin Thomas,

Welchen Weißleim verwendest du bei der Leisten Beplankung des Rumpfes.

Ich habe früher Ponal Express verwendet. Der erzeugt beim schleifen aber gerne so kleine Knubbel, die Furchen ins Holz machen beim schleifen.
Bei meinem letzten Projekt habe ich Mal Titebond ausprobiert. Der war aber so hart (und das Balsa so weich im Vergleich) dass es wellig wurde.

Irgendwelche Tipps? Ansonsten wird es in Zukunft wieder Ponal.

Gruß
Dennis
 
Hallo Thomas,
das sieht wirklich super aus. Ich habe auch schon ein paar Dinge gesehen, die Du schöner gemacht hast als ich. Die Rumpf-Beplankung in breiten Streifen ist super. Das gibt mit weniger Nacharbeit gleich eine schönere Form als meine Segmente. Die Gondelkonstruktion sieht auch besser aus als meine und besonders dort sollte man in Streifen beplanken. Man sieht schon dass Du mehrerer Modelle in dieser Bauweise gebaut hast. Bin gespannt auf deine weiteren Baufortschritte.
Gruß,
Andi
Hi Andi,

danke für dein Feedback. Ich habe deinen Bericht sehr aufmerksam gelesen und mir schöne Ideen geholt 😀. Die Sauberkeit deiner Umsetzung hat mich schon nachhaltig beeindruckt....
Die Bauweise nutze ich schon relativ lange, über die Zeit ergeben sich halt immer wieder neue Ideen, die dann in die Projekte einfließen. Die langen Streifen haben aber auch Nachteile. Speziell bei den Gondeln sieht der Übergang an der Düse sehr nett aus - stimmt bloß leider nicht mit dem Original überein. Da wären Segmente definitiv besser gewesen.

Viele Grüße
Thomas
 
Moin Thomas,

Welchen Weißleim verwendest du bei der Leisten Beplankung des Rumpfes.

Ich habe früher Ponal Express verwendet. Der erzeugt beim schleifen aber gerne so kleine Knubbel, die Furchen ins Holz machen beim schleifen.
Bei meinem letzten Projekt habe ich Mal Titebond ausprobiert. Der war aber so hart (und das Balsa so weich im Vergleich) dass es wellig wurde.

Irgendwelche Tipps? Ansonsten wird es in Zukunft wieder Ponal.

Gruß
Dennis
Hi Dennis,

bei der Beplankung nutze ich auch Ponal Express, überschüssigen Kleber wische ich immer gleich weg. Das mit den "Knubbeln" kenne ich auch, mit etwas Vorsicht geht das schon.
Zur Fixierung der Beplankungsstreifen kommt auch ein Tropfen Sekundenkleber alle paar Zentimeter drauf, dann hält das gleich besser, ansonsten Fixierung mit Krepp oder Nadeln, je nach Position. Abhänging von der Rundung entsprechend einweichen. Ist jetzt nicht so richtig eine elegante Lösung, geht dafür aber ziemlich flott. Ein Streifen vorne, der nächste hinten und weiter vorne. So kann ich Beplanken bis die Lust ausgeht.

Viele Grüße
Thomas
 
Weiter geht es mit der Tragfläche. Eigentlich sollte eine durchgehende Tragfläche entstehen, an die dann die Gondeln geschraubt werden. Nachdem ich den Flächenverbinder auf die Waage gelegt habe, bin ich zu der Entscheidung gekommen, dass eine Steckung mit Kohlerohr nicht wesentlich schwerer wird. Also die entsprechenden Rippen neu konstruiert und der Bau mit Steckung konnte beginnen.
Rippen sind aus 3mm Balsa, Holm oben und unten 2x10mm Kiefernleiste, im inneren Bereich doppelt. Die Wurzelrippe aus 3mm Pappel, Verstärkungen für die Steckung 1,5mm Sperrholz, im Bereich des Fahrwerk 2,5mm und für die Gondelaufnahme 2mm Sperrholz. Die Fahrwerksaufnahme ist wieder "universell" gestaltet. Hier wird noch ein 4mm Sperrholzbrettchen für die Verbindung mit der Mechanik sorgen.
Die Bauweise ist weitgehend identisch zum Leitwerk. Helling - untere Beplankung - Tragflächenkonstruktion. In die Endleiste ein Glasfaserband zur Verstärkung
image2002.jpg


Die Halterung für die Gondeln:
image2001.jpg

Und die spätere Verbindung zum Rumpf:
image2003.jpg


Viele Grüße
Thomas
 

Luongo

User
Hi Kevin,

Ziel war mal 6kg "nass". Dies hat auch lange gut ausgeschaut, im Ende war die Schätzung der Kabelgewichte (mal wieder) zu gering. Spoiler: 6,25kg sind es dann geworden.

Viele Grüße
Thomas
Hi Thomas,

d.h. deine Me ist auch bereits flugfertig bzw. geflogen? 6,25kg ist ein super Wert! Mit welchen Akkus?
Meine hat inzwischen viele Flüge drauf, seit Juni 2021 und durch das geringe Gewicht gabs bisher keine Überraschungen bei Start oder Landung.
Der relativ leichte Holzbau hat sich also voll bewährt :-) .
Vielleicht können wir mal mit dem Christian zu dritt fliegen. 🛩️🛩️🛩️

Gruß,
Andi
 
Hi Thomas,

d.h. deine Me ist auch bereits flugfertig bzw. geflogen? 6,25kg ist ein super Wert! Mit welchen Akkus?
Meine hat inzwischen viele Flüge drauf, seit Juni 2021 und durch das geringe Gewicht gabs bisher keine Überraschungen bei Start oder Landung.
Der relativ leichte Holzbau hat sich also voll bewährt :-) .
Vielleicht können wir mal mit dem Christian zu dritt fliegen. 🛩️🛩️🛩️

Gruß,
Andi
Hi Andi,

ja, die ersten drei Flüge hat sie gerade hinter sich. Top, ich bin begeistert! Zu dritt Fliegen wär prima (ich komm aus München).
Akkus sind aktuell RedPower 6S4500 mit 590g pro Akku. Ich werde aber noch einen zweiten Satz beschaffen und schwanke zwischen Hacker Eco-X und SLS Quantum... mal schauen...

VG
Thomas
 
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