Schalentragflächen in Styrodur Negativformen

G.B.

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Tja...ich hatte halt mal einen...quasi schussfesten...Hartschalenflügel mit eben dieser einzigen Schwachstelle...
Sicher ist in Deinem Fall, Manuel, die Tasche gestützt durch die massive Wurzelrippe.
Es bietet sich halt bei Deiner sehr schönen Ausführung an, den 'Leerraum' noch sinnvoll aufzufüllen.. 😉
Kann man natürlich auch lassen...:D
 
Ich kann deine Bedenken verstehen. In der Tat hätte ich zu mindest an der Wurzel noch Platz für einen Wickel aus Kevlarrovings.
Aber das hat ja noch Zeit, da die Stelle immer zugänglich sein wird.

LG
 
Hallo Manuel wichtig ist das die Tasche zwischen den Holstegen zu liegen kommt.
Ob es dann noch eine Rolle spielt wenn die Tasche noch einen Kevlerwickel hat, mag ich aus meiner Erfahrung bezweifeln.
Dennoch fertige ich meine Taschen aus Glas mit Kevlerwickel an und führe, so wie du, die Holmstege an der Steckung vorbei.
Das ist dann halt Gürtel mit Hosenträger.
Gruß
Martin
 

G.B.

User
Wie oben gesagt...vor meinem Erlebnis mit dem Caldera-Midair hätte ich auch gedacht, dass ein ordentlicher 'Gürtel' in Form einer CFK-Schlauch-Tasche immer reicht...
Sobald es aber um schlagartige Kräfte geht...kann Kohle leider nicht so viel...da brauchts auch die 'Hosenträger'.
Eine aufgehebelte Tasche zu reparieren ist (und war auch) viel Arbeit, die man sich leicht ersparen kann...😉🙂
Gruß Götz
 

Buxus

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Hallo Leute.

Bisher war ich nur stiller Mitleser – jetzt will ich hier auch mal meine Erfahrungen und Gedanken teilen.

Vor einigen Jahren hatte ich auch mal einen Flieger mit Flächen aus einem Styrodur-Negativ gebaut. Damals wollte ich mit der Bauweise gleich eine gute Oberfläche erreichen, Nacharbeiten sollten nur noch am Nasen-, Endleiste und am Randbogen erfolgen. Das konnte ich erreichen, indem ich Mylarfolien in das Styrodur-Negativ legte und diese lediglich an der Nasenleiste fixierte. Das Ziel wurde erreicht, allerdings waren die Einbau-Arbeiten in die Fläche insofern unangenehm, als das die Fläche nicht wirklich fix im Negativ war un dimmer weider hin und herrutschen konnte. Das ging beim vorliegenden Flügel noch ganz gut, da er recht klein war (Spannweite 1,20m) und dazu noch in Hartschale gebaut wurde. Also mussten vor dem Verschließen der Form nur Holm- und Klappenstege eingesetzt werden. Ach ja – und mit den recht sperrigen Mylarfolien ist die Bauweise dann eher nur für Einfachtrapezflächen oder zumindest Flächen mit gerader Nasenleiste. Zumindest habe ich die Bauweise dann nicht mehr angewendet (auch wenn das Ergebnis echt gut war).

An die Bauweise erinnert wurde ich dann durch den Thread über die Escapade 900 und jetzt auch durch den über die SB10. Was mir an der Bauweise nicht wirklich gefällt ist, dass die Fläche nach dem Bau mit dem Heißdraht aus dem Styrodurklotz geschnitten werden muss. Das ist dann wahrscheinlich eine ganz schöne Schweinerei in der Werkstatt. Könnte man hier nicht einfach eine dünne Kunststofffolie (Malerabdeckfolie) mit gutem Sprühkleber (z.B. 3M77) möglichst faltenfrei in die Negativschalen kleben und dann den beschriebenen Aufbau mit Abreißgewebe außen machen? Ich verspreche mir davon, dass man trotz Sprühkleber die Negativschalen halbwegs großteilig von der Fläche bekommt. Bei Gelegenheit werde ich vielleicht mal ein Probestück machen…

Hat jemand sowas vielleicht schonmal ausprobiert????

Gruß.

Ted
ich hab 0,3er Mylarfolie probehalber in eine Clark Y Oberschale mit Sprühkleber fixiert. Problem sehe ich an der Nasenleiste die müsste man dann entweder mit dem Styroklotz auf der Folie vorlaminieren, beim Pressen braucht man ja eine Führung. Oder man baut ohnehin ein paar Stützrippen in den Flügel.
 

lkas2205

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hmm, die Stützrippen sind aber in aller Regel noch nicht drin beim Einsaugen der Schale.
VG
Lukas
 

Ted

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ich hab 0,3er Mylarfolie probehalber in eine Clark Y Oberschale mit Sprühkleber fixiert. Problem sehe ich an der Nasenleiste die müsste man dann entweder mit dem Styroklotz auf der Folie vorlaminieren, beim Pressen braucht man ja eine Führung. Oder man baut ohnehin ein paar Stützrippen in den Flügel.
Da hatten wir offensichtlich die gleiche Idee: ich habe am Wochenende mal eine 0,15mm Mylarfolie mit 3M77 in die Negativschale meines letzten Projekts geklebt. Ich habe mich bewußt gegen die steifere (ebenfalls zur Verfügung stehende) 0,35mm Folie entscheiden, da diese wohl den engen Radius an der Nasenleiste nicht mitmachen würde. Um die Form an der Nasenleiste dann etwas robuster zu gestalten, schwebt mit vor, eine quadratische Kiefernleiste evtl. mit Paketklebeband belegt vor die Negativschale auf die Unterlage zu kleben (genauso hoch wie die Sehne des Flügels). Das Paketklebeband soll dafür sorgen, dass der Flügel dann nicht unlösbar mit der Kiefernleiste verklebt.
Das ganze hat auf jeden Fall sehr gut funktioniert, so dass ich mir vorstellen könnte, das beim nächsten Projekt so umzusetzen.

Gruß. Ted
 
So, nach Krankenbetreuung meiner Tochter zu Beginn meines Urlaubs ist es endlich weiter gegangen.

Die Flächen sind nun fertig verklebt. Ich hab des Klebeharz von HP genommen und thixotropiert, im Bereich der Steckung hab ich Baumwollflocken genommen.
Insgesamt sind pro Fläche ca. 200 g Klebeharz reingeganen, obwohl ich versucht habe, die Mumpe nicht zu dick aufzutragen.
Das kommt mir etwas viel vor. Dem Klebeharz fehlt es halt an Volumen ohne Baumwollflocken. Mit ist es aber schwer bis fast unmöglich schöne Bahnen zu ziehen.
Wie sind eure Erfahrungen?

LG Manuel
 

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Hallo Manuel,
das sieht sehr professionell aus!! Ich meine deine Verklebungen sind wesentlich hochwertiger wie so manches was man käuflich erwerben kann...dort wird nämlich sehr gerne Mumpe mit Microballons verwendet.
Ich meine auch, dass Verklebungen das meiste Potential für Gewichtsersparnis bieten.
Mit was ich schon wesentlich weniger Harz brauche ist das AS90, keine Ahnung warum aber da ist ein 50g Ansatz echt viel. Leider gehen meine Vorräte zur Neige und Ersatz wird nicht zu bekommen sein.
Allerdings muss man schon sagen, das Zeug muss sauber verklebt werden. 50g hin oder herum interessieren später keine, wenn einem die Karre um die Ohren fliegt.
Ich bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis, wird sicher 1A sein.
Schöne Grüße
Johannes
 
Danke!

Professionell würd ichs zwar noch nicht nennen, aber ich bin selbst ganz überrascht,wie leicht es von der Hand ging!
Ich hab zwar nicht viel Zeit zum Bauen, aber gedanklich bin ich jeden Schritt gefühlt 50 mal durchgegangen und ich habe mich gezwungen, nichts übereilt zu machen, das war früher eine erhebliche Fehlerquelle bei mir.
Ich bin schon sehr gespannt, was rauskommt.
Die Lackarbeiten bereiten mir noch etwas Sorgen, da ich noch nie lackiert habe, aber wenns total in die Hose geht, kann mans ja zumindest mit einer Schleiforgie wieder retten.
Bin gespannt, was die Verklebungen dann wirklich halten, bin noch etwas unsicher. Durch die vielen Rippen sind sie ja nichtmehr kontrollierbar. Aber rationell betrachtet muss es passen!
Aufs Gewicht bin ich schon gespannt, aber 6 kg Fluggewicht würden einer FB von 80 g/dm² entsprechen. Bei dem auf 2,2% Wölbung gebrachten SA Strack müsste das noch gut passen.

LG
 
Es ist geschafft!
Das Auspacken hat gerade einmal 30 min gedauert, also nichts im Vergleich zu den anderen Arbeiten.
Das Ergebnis ist topp!
Biegung ist im ersten Trapez kaum vorhanden und die Biegelinie im äußeren schaut gut aus. Torsion ist auch topp, aber nicht anders zu erwarten bei 160er Carbon.
Beim Anritzen der Schanierlinie bin ich leider teilweise durchs 60er kevlar durch, das wird dann Silikon richten müssen. In Zukunft werde ich nurmehr Silikonschaniere bauen, dann kann man nicht aufs schanierband vergessen und es sind wieder 10 bis 15 min weniger Laminierzeit.
Die Nase ist auf den ersten 1 bis 2 mm in Flugrichtung vorallem außen noch etwas zu spachteln, das sollte aber kein Problem darstellen.
So nun zum Gewicht. Ich war wirklich aufs schlimmste vorbereitet aber es sind nur 1050 g inkl.Servos und Verkabelung. Bin gespannt was beim Lackieren noch dazu kommt, aber 1300 sollten sich flugfertig hoffentlich ausgehen.
Also ich bin wirklich begeistert von der Bauweise!
Danke an alle, die ihr Wissen hier teilen und die Bauweise veröffentlicht haben!

LG Manuel
 

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Hallo Manuel,
super das freut mich sehr zu lesen👍👍 Toll gemacht.
Ich denke die 250g fürs Finish werden gut reichen. Das meiste schleifst du letztendlich wieder runter.
Schöne Grüße
Johannes
 
Grüß euch!

Bei der DG ist wieder ein bisschen was weiter gegangen. Das Finish war aufwändiger als gedacht, da ich beim Schleifen und lackieren doch noch einiges lernen muss. Aber mittlerweile ist es ok für mich und bis aufs kritische betrachten im Sonnenlicht fallen auch die Fehler nicht auf.
Bei den Klappenstegen war ich leider zu untermaßig, daher muss ich diese noch nachkleben. Das war mir beim einschleifen der Holmstege und Kontrollieren mit Konturenkamm schon aufgefallen. Da man aber zu den Ruderstegen nach dem Öffnen der Klappen sowieso wieder dazu kommt, hab ichs dann erstmal auf die Seite geschoben.
Bei den nächsten Flächen werde ich aber alle Stege auf die Oberschale einkleben.
Bei den elastic flaps hab ich mich beim Anritzen auf der Innenseite auch vermessen, dies resultierte in einem 2 mm breitem Schanier und war weich. Dies konnte ich zum Glück mit einem Roving richten.
Beim nächsten mal werde ich aber auf Silikonschaniere setzen. Damit möchte ich diese Fehlerquelle eliminieren.
Anbei noch ein Bild der DG.

LG Manuel
 

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