Projekt Amokka-JX

Jojo26

User
Hallo Franz,

... geht nicht. Die Fläche entsteht schon ... 😉

Ernsthaft: Kannst Du Deine Gedanken, warum die Scharnierlinie unten sein sollte, ein wenig ausführlicher erläutern?

Jochen
 
Hallo Jochen!
Meiner Erfahrung nach sind bei Brettern alle Teile die unten herausragen, bei den oft nicht ganz geraden Landungen, sehr gefährdet.
Meist ist zudem eine Überkreuz-Anlenkung einfacher zu integrieren und ein Spalt auf der Flügeloberseite aerodynamisch unproblematischer.
Eine allfällige Spaltabdeckung ist auf der Unterseite wiederum eine höheren Abnutzung ausgesetzt als auf der Oberseite.
Wenn die geschlossene Klappe bis an das "Höhenruder" reicht gibt es dann auch noch Ausgleichsströmungen (unter der Klappe, sprich im Inneren des Flügels, gleicher Druck wie im Scharnierspalt) die die Ruderwirkung abschwächen können.

LG Franz
 

Jojo26

User
Hallo Franz,

mein erster Gedanke in einer Art modellbauerischen Kniesehnenreflex war auch "Scharnier oben geht gar nicht!". Erst nach ein wenig setzen lassen, war ich milder gestimmt:
  • Der Knubbel durch die Anlenkung schaut gerade mal 2mm auf der Unterseite raus. Da ist die Spreizklappe bezüglich Gefährdung eine ganz andere Hausnummer und sollte deshalb ein wenig "elastisch" angelenkt werden.
  • Für die Kinematik der Anlenkung spielt bei der Länge der Anlenkung und den kleinen Ausschlägen (Querruder +-15°) die Frage "Überkreuz oder nicht" in meinen Augen keine Rolle.
  • Die Dichtlippe des Ruderspaltes sehe ich nicht mehr Gefährdung ausgesetzt. Sie sollte ja tunlichst unter die Schale laufen.
  • Ausgleichsströmungen: Mmh - das ist wirklich schwer einzuschätzen. Der Druckunterschied auf die Profilunterseite ist im hinteren Bereich sehr klein:

    JX-RS_Druckverlauft.png

    Ob dann ein gewisser Ausgleich zwischen x/c=0,6 und x/c=0,8 eine Rolle spielt - und wenn ja, wie? - kann ich nicht einschätzen.

  • Der Vorteil ist, dass bei der Konfiguration "Elevator schließt direkt an die Spreizklappe an" ein Ruderspalt weniger auf der Unterseite ist.
Nach Abwägung bin ich dann zu dem Schluss gekommen: "Nur Versuch macht kluch!". In diesem Sinn teste ich das mal und berichte. Diese Spreizklappen-Ruder-Konfiguration ist ja nicht essentiell für Amokka-JX...

Viele Grüße

Jochen
 

Marcus M

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Selbstverständlich wären GFK/CFK-Flächen gebaut in Negativformen, die beste Lösung. Aber der Aufwand für die Erstellung solcher Formen würde sich nur rechtfertigen, wenn dann auch eine entsprechende Anzahl von Flächen daraus entstehen.
Wie wäre sowas als Kompromiss ? Aus Holz bauen, kostet und dauert ja auch...
 
Hallo Jochen!

Du bist baulich ja schon recht weit und wie Du schreibst: "Versuch macht kluch."
Wenn es um die Ruderwirkung geht, solltest Du eine Polare mit maximalem Ruderausschlag (Höhenruder nach oben) und dem Anstellwinkel bei annähernd Ca-max betrachten.

LG Franz

Ergänzung: Den Klappenschacht so gut es geht gegenüber dem restlichen Flügel abschotten wäre jedenfalls günstig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Marcus M

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Mein Drucker hätte Kapazität frei, aber auch nur mir einer 3D Fee... Diesbezüglich hat mein können doch starke Defizite :-)
 

UweH

User
Hallo Jochen,

in Deiner Grafik der Druckverteilung in Post#24 ist vor allem die Kurve der Oberseite interessant. Da sieht man den Umschlagpunkt und danach ist die Strömung turbulent oder noch die Ablöseblase, was mit erhöhtem Widerstand verbunden ist. Wenn man den Ruderspalt in diesen Bereich auf der Oberseite legt nutzt man aus, dass man da wegen der verkürzten laminaren Laufstrecke aus dem S-Schlag eh eine unvermeidliche Widerstandserhöhung hat und der Ruderspalt keinen zusätzlichen "Schaden" anrichten kann.

Gruß,

Uwe.
 
Würden sich bei so einem Modell hochgezogene Randbögen negativ auswirken,? Gefallen würde es mir gut.
 

UweH

User
Würden sich bei so einem Modell hochgezogene Randbögen negativ auswirken,?

Ja, man müsste den Namen des Modells ändern, denn Amokkas haben sowas nicht, sondern eine klare Linienführung ohne kleinteilige Barock-Schnörksel :rolleyes::D

Nix für ungut und Gruß,

Uwe.
 

Jojo26

User
… nachdem ich die erste Flächenhälfte von Amokka-JX von allen Seiten kritisch betrachtet hatte, dabei mit einigen Stellen gar nicht zufrieden war, stellte sich die Frage, wie es nun weiter geht. „Augen zu und durch“ oder „Nochmal von vorne“? Nach einer intensiven Auto-Suggestion-Session zu „Der Weg ist das Ziel!“ – flankiert durch ein Glas Rotwein – entschied ich mich für einen Neustart. Diesmal aber dann besonders penibel. Daher wird der Bau-Thread zu Amokka-JX also noch eine Zeitlang auf sich warten lassen …


Zwischenzeitlich meldete sich @Lasse C bei mir und meinte, er könnte ja schon mal „gschwind“ Amokka-JX in 3D-CAD entstehen lassen. Whoow – Klasse! Ein paar Tage später schickte er mir die ersten Sceenshots und nach einer gemeinsamen Video-Session, in der wir noch ein wenig am Rumpf modellierten, purzelte eine STEP-Datei aus dem Rechner, die mit einem STEP-Viewer Amokka-JX zum Fliegen bringt:

Amokka-JX_Lasse-3D.jpg

Bravo und Danke Lasse! 🥰


Amokka-JX – Teil 5 – Rumpf

Vom Rumpf und Seitenleitwerk gibt es bisher nur erste Scribbles, die ich gerne zur Diskussion stellen möchte.

Für den Rumpf eines Nurflüglers gilt noch mehr wie für einen „Leitwerkler“: So klein wie möglich, so groß wie nötig. Wobei ich dann auch wieder denke: Die Proportionen von Rumpf und Leitwerk zueinander müssen auch passen. Ein Mini-Stummelrumpf an dieser prächtigen Fläche sieht in meinen Augen einfach „deplatziert“ aus.

Dieser Rumpfentwurf ist gedacht als Multi-Variante, mit der Amokka-JX sowohl elektrisch als auch als reiner Segler betrieben werden. Bereits bei Amokka Wood hatte sich diese Multi-Variante für mich bestens bewährt. Am Hang, wenn’s gut trägt, kommt die Luftschraube und Spinner ab – dafür eine Dummy-Rumpfspitze mit dem passenden Gewicht drauf und schon kann es „E-Frei“ in die Luft …

Amokka_JX_fuselage_scribble.png

Die Maße für den Seitenleitwerksarm und die Seitenleitwerksfläche wurden von Amokka Wood ungefähr proportional übernommen. Hier bin ich mir noch nicht sicher, ob ein größerer Arm, dafür kleinere Fläche eventuell besser wären (… gerne dazu Rückkopplung …).

Da das Seitenleitwerk wieder steckbar gemacht wird, bietet es sich an, die optimalen Maße durch Versuch zu optimieren. Ein so kleiner Rumpf und ein einfaches Leitwerk sind relativ schnell gemacht.

Als Seitenleitwerksprofil kommt das im Rahmen des Projekts „V-JX“ entwickelte JX-Fe zum Einsatz, das bei den erwarteten Re-Zahlen prima arbeiten müsste...

So weit für heute in aller Kürze

Jochen
 
Zur Zeit baue ich eine Amokka-JX in einer Rippen-Positiv-Holz-GFK-Bauweise in einer Rippen-Negativform. Das ist schon ziemlich "abgefahren". Wenn es etwas wird, werde ich dann darüber berichten.
Schade, dass es sich verzögert. Ich hätte gerne mehr von der geplanten Bauweise gesehen. Sehr interessantes Projekt.
 

UweH

User
Hier bin ich mir noch nicht sicher, ob ein größerer Arm, dafür kleinere Fläche eventuell besser wären (… gerne dazu Rückkopplung …).


Hallo Jochen,
viel Seitenleitwerkshebelarm ist für die Dämpfung von Pendelbewegungen um die Hochachse unbezahlbar, aber irgendwann passt die Optik nicht mehr und sehr lange Hebel sind schlecht für das Trägheitsmoment um die Querachse.
Wenn Du mit dem Flugverhalten von Amokka Wood mit diesem Hebel und Stabilitätsfaktor zufrieden warst, dann kannst Du das doch wieder so machen, die leichte Rippenbauweise ist ja auch bei beiden gleich, oder?

Gruß,

Uwe.
 

Aerofred

User
Hallo Jochen und alle Interessierte, ich hätte da folgende Idee:

Die Brems/ Landeklappen wurden beim AmokkaWood diskutiert und unterschiedlich gelöst, aber alles irgendwie anstrengend.

Auftrieb = Druckunterschied Flügeloberseite / Flügelunterseite.
Wenn ich ein einem Teilbereich des Flügels keinen Auftrieb erzeuge, kompensiere ich das mit einem erhöhten Anstellwinkel des Flügels , der einen größeren Widerstand erzeugt. "Hochgestellte Querruder" wie früher.
Wenn ich mit hohem Anstellwinkel fliege, wabern die Ablöseblasen nach vorne und erzeugen ein Nickmoment. Blöd beim Nurflügeler mit kurzem LW-Hebelarm.

Idee:
Der Flügel bekommt "Löcher" von unten nach oben, die den Druckunterschied ausgleichen und den Auftrieb senken. Die Ausblasöffungen liegt so, daß sie die Grenzschicht bei Laune halten.
Das ganze steuerbar durch ein Ventil, das nur im Landeanflug offen ist.

Wie ist eure Meinung dazu?

VG
Christoph
 
Hallo Christoph!

Solche Klappen gab es schon vor Jahren, ich glaube bei Robert Schweißgut.
Das waren einfach kleine Bremsklappen, die nach oben und unten aufgingen und die Luft durch den Flügel ließen.
Ganz dicht waren die im geschlossenem Zustand aber auch nicht und daher nicht gerade leistungsfördernd.
Ob der Luftstrom durch den Flügel damals erwünscht war oder einfach passiert ist kann ich allerdings nicht sagen.

LG Franz
 
Ich habe anhand der FLZ Daten die Fläche in CAD einmal nachkonstruiert. Sehe ich das richtig, dass keine V Form vorgesehen ist. Steinigt mich nicht, ich kann nur Bauen und Fliegen, die Auslegung von Flugzeugen ist ein anderes Fach.
 
Zu Rumpflämge, Seitenleitwerkshebelarm..

Zum Thema der Rumpflängen beim Nurflügel/Brettnurflügel - es ist neben der Ästhetik, der Stabilität und Dämfung um die Hochachse (Richtungsstabilität) auf jeden Fall auch eine Möglichkeit, die Dämpfung um die Querachse zu beeinflussen.
Die bei längerem Hebelsarm und damit verbundenen Massen mit langem Hebelsarm entstehende Trägheit sind ja nicht immer unerwünschte Effekte, sondern gerade bei ungepfeilten Brettern kann ich damit auch die Nervosität um die Querachse verringern - längere Hebel, mehr Masse --> mehr Dämpfung auch um die Querachse, weniger Sensibilität/Agilität.
(Zur Veranschaulichung: Seiltänzer üben anfangs mit einer lange Stange zum Ausbalancieren und vor allem auch zur Stabilisierung durch die Massenträgheit der langen Stange)
Nachteil : man muss natürlich in der Nase entsprechend mehr Gewicht unterbringen (oder die Nase auch entsprechend verlängern, was wieder Destabilisierend hinsichtlich Hochachse bedeutet)
Ich persönlich bin beim Brettnurflügel ein Verfechter der langen Rümpfe mit entsprechend kleineren Leitwerken, ist halt nicht mehr ganz die reine "Nurflügel" Idee ... - beim Fliegen in bockigen Verhältnissen, wo oft mit viel Rudereinsatz bei geringen Geschwindigkeiten geflogen wird, wie es oft auf meinem kleinen Haushang vorkommt, ist aber die größere Dämpfung ein Riesenvorteil.
Das Modell fliegt damit (aber) auch ähnlicher einem "geschwänzten" Flugzeug (was man ja nicht immer will :-) )
Lg, Thomas
 
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