..ausgraben!
Leute, was gibt es neues zu berichten?
Hallo Joachim,
da die Nurflügel aerodynamisch eh nicht mit den Leitwerkern konkurieren können werden inzwischen andere Tricks angewendet um gute Flugleistungen zu erhalten, z.B. werden neuerdings Bretter so hässlich gebaut, dass die Erde sie abstößt und somit lange Flugzeiten erreicht werden. Um aufgrund der Hässlichkeit gar nicht mehr landen zu müssen wird sogar auf das rund schleifen des Rumpfs verzichtet und trotz des minimalen Hebelarms bei einem Brett Winglets statt Zentralleitwerk montiert...noch ein bisschen hässlicher und die Erde kotzt das Ding bei jeder versehentlichen Bodenberührung wieder hoch in den Himmel zurück
Guggst Du:
http://www.rc-network.de/forum/show...-E-Antrieb-auf-Basis-des-quot-Kombat-Kid-quot
Die Geschmäcker sind verschieden, aber jetzt mal zu Deiner Frage: ich kann fast nur ein bisschen aus meinem Umfeld plaudern,
zunächst die (Blended-Wing-Body) BWB-Bretter, die wohl das herausragenste Entwicklungsergebnis der letzten 2-3 Jahre sind und noch viel mehr Potential haben als bisher erprobt.
Der TB-Minirock von oben fliegt nun auch in der Version aus Formen in 3 Exemplaren schon einige Zeit, wenn auch nicht so kariert wie in Norberts Screenshots
Das Konzept ergibt ein sehr angenehm zu fliegendes Brett, das relativ breitbandig einsetzbar ist, z.B. hier mit 300 Gramm Ballast = 44 g/dm² Flächenbelastung:
http://vimeo.com/103845435
Der Minirock ist wie das konzeptionelle Vorbild GIZMO schon bei kleinen Flächenbelastungen unter 35 g/dm² schnell und durchzugsstark, nimmt aber auch Thermik für so ein kleines Modell gut an.
Richtig leichte Versionen des Minirock sind noch nicht in der Luft, aber Tim ist beim Gizmo36 dabei immer leichtere Bauweisen zu erproben:
http://www.rcgroups.com/forums/showthread.php?t=1781085&page=95
Tim in Australien hat zusammen mit Peter Wick eine auf 2 m vergrößerte Version des GIZMO entwickelt und auch da zeigt sich die Breitbandigkeit und das sehr angenehme Steuerverhalten der BWB-Bretter. Tim hat ein paar "mechanische" Probleme mit der 1. Form, aber trotzdem fliegt sich der erste Gizmonster den Berichten zufolge sehr ähnlich wie eine Needle:
http://www.rcgroups.com/forums/showthread.php?t=2199539&page=14
Bei den Pfeilen habe ich in diesem Jahr mit einem (fast) rumpflosen
ARES in relativ leichter Bauversion an 2 RES-Wettbewerben teil genommen.
(z.B. bei der DM in Hirzenhain und dem
Saisonabschluß in Coburg)
Ich bin kein guter Wettbewerbspilot und selbst die leichte 540 g-Version war eigentlich noch 10 % zu schwer und hatte deshalb mehr Flächenbelastung als die meisten der geschwänzten RES-Flieger. Die Wettbewerbserfolge waren in den Ergebnislisten nicht besonders auffällig, weil ich auch noch den Leitwerker Gezores geflogen habe, aber in den 8 Runden in 2 Wettbewerben in denen ich den ARES light einsetzte konnte ich 3 Tausender gegen durchwegs Leitwerker erfliegen. Die Auslegung von ARES ist ja schon 3 Saison alt und bei den Leitwerkern sind das 2 Generationen Evolution gewesen, dafür fliegt er leicht gebaut noch ganz gut mit, aber es wird schon lange Zeit für den Nachfolger, der sich inzwischen X-Res nennt. Der von mir ausgelegte und von Michael "Paulpanter82" konstruierte und gebaute X-Res-Prototyp ist rohbaufertig und wird wohl bald fliegen:
http://www.thermik-board.de/viewtopic.php?f=27&t=1459#p43404
Entwicklungsziel des X-Res im Vergleich zum ARES war geringere Flächenbelastung für bessere Sinkleistung und mehr Hochstarthöhe unter Beibehaltung der sehr guten Gleitleistung als größte Stärke des RES-Nurflügels im Vergleich zum RES-Leitwerker. Ich werde auch möglichst bald einen X-Res bauen und dann den Vergleich zum ARES und den RES-Leitwerkern bei den Wettbewerbskriterien machen bevor die nächste RES-Saison beginnt.
Gute Pfeilnurflügel für Allround sind am Markt immer noch wenig verbreitet, den SNAP von Peter Wick kann man inzwischen kaufen, ich habe aber noch keinen live fliegen sehen. Den Videos nach zu urteilen ist er schnell, gleitstark und wendig
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/406940-SNAP
Ich möchte das Halbhortenprinzip weiter verfolgen, also ein Pfeil der durch Auftriebsentlastung des Außenflügels nur kleine Winglets und trotzdem kleines Stabilitätsmaß benötigt. Ziel ist ein F3F + Allround-Pfeilnurflügel aus Formen, aber als mein rein privates Projekt oder höchstens in kleiner Gruppe in meiner Umgebung.
Der erste Schritt war der
Aris Mini , der aber als verbastelte Rippenkonstruktion kaum mehr als das Prinzip zeigen konnte. Ich denke dieses Modell in Styro-Positivbauweise wäre ein toller Allrounder, aber keiner interessiert sich für den Nachbau dieses relativ hoch gestreckten 2 Meter-Modells, das aus 3 Trapezkernen pro Seite geschnitten werden kann. Der Rippen-Prototyp hatte Flaplets an den Rudern, konnte bei ruhigem Wetter aber auch ohne Flaplets als reine Horten geflogen werden. Dabei musste man den Schwerpunkt nicht umtrimmen, das Mindergewicht der abgenommenen Flaplets stellte automatisch den weiter vorne liegenden Horten-Schwerpunkt ein.
Seit knapp 2 Wochen fliegt der nächste Vorversuch Mimares, aber der hat auch noch ein paar Macken, ich denke die Winglets brauchen noch etwas Hirnschmalz bei Größe und Profilierung. Immerhin sieht man die Unarten weder im
Thermikflugvideo vom Erstflugtag, noch im Hangflug und Soft-DS Video vom letzten Freitag:
http://vimeo.com/109291450
Von den anderen begonnenen Entwicklungen für F5J, z.B. dem Pfeil von Bernd Pfeiffer und der Sichel von Florian Rösch liest man wenig, immerhin weiß ich von Florian dass er permantet daran weiter baut.
Es wäre schön wenn andere Entwickler hier auch mal wieder etwas zeigen würden, gefühlt gibt es im RCN-Nurflügelbereich keine Entwicklung mehr, nur noch Schaum, Nostalgie und Wiederholungen bestehender Konzepte im neuen Kleid
Gruß,
Uwe.