Kabinenkreuzer "Sea Commander" von Aerokits

Ist im Grunde ganz einfach.
Wenn uns in der Restauration das mit dem beizen nicht richtig gelingt aus verschiedenen Gründen, dann legen wir erst eine Schicht Klarlack darüber. Dann mischen wir in den Klarlack Abfärbetinkturen ein und färben die Stellen mit einer kleinen Pistole nach. Man kann auch beizen in den Lack mischen wenn man auf die Verträglichkeit achtet.
Damit kann man auch wunderbar farbverläufe machen, ähnlich wie bei einem Candylack.
 
Hier mal ein paar Beispiele.
Bei der Muschel wurde das ganze sehr extrem ausgeführt.

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Möbelrestauration, auch in der Herstellung (wenn man sich mal an die alten Eiche brutal Möbel erinnert), Fahrzeugelackierrung aber ist nicht so schwer.
Ein wenig Übung schon, aber das ist bei allem so. Wer mit der Pistole "normal" lackieren kann bekommt das nach ner viertel Stunde üben hin. Der Trick besteht darin mit viel Luft und wenig Lack zu arbeiten. Erst mit kleinen bzw engen strahl arbeiten und dann großflächig das ganze noch über zu duschen.

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Besagte Eiche brutal
 

molalu

User
Mit dem Furnieren der Aufbauten, innen und außen, bin ich fertig. Auch die Aufkantungen habe ich sauber furniert und verschliffen, sodaß die Sperrholz-Struktur nicht mehr sichtbar ist.
Um diese Holz-Struktur auch in den Rändern der Fenster-Ausschnitte unsichtbar zu machen, habe ich mit weißer Holzlasur gestrichen.

Danach erfolgte der erste Anstrich mit Porenfüller. Die Erwartungen an den Holz-Farbton waren groß. Eines kann ich mit Sicherheit sagen. Das vom Händler erworbene Furnier ist definitiv kein Sapelli. Ich tippe auf Buche oder Eiche hell.

Ein befreundeter Möbelschreiner und Schiffsmodellbauer meinte, ich solle dran riechen, weil wohl insbesondere Eiche stark riecht. Leider kam der Tipp zu spät, weil der Porenfüller bereits drauf war.

Aber ich habe ja einen mitlesenden Holzspezialisten.

@Guenni 74: kannst Du erkennen, um welche Holzart es sich handeln könnte????

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Der Boden für den späteren Führerstand ist auch fertig und eingepasst.

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Nachdem wir in den vorherigen posts über die Möglichkeiten des nachfärbens diskutiert haben, ist bei mir die Entscheidung gefallen Den Holzton so zu belassen. Die alten Motoryachten aus dieser Zeit hatten Aufbauten mit diesen Hölzern. Warum also nicht!!??
Mal schaun, was ich nach einigen verdünnten und unverdünnten Klarlackaufträgen an Tiefenwirkung erziele🤔.

Demnächst gehts weiter mit dem Deck.
 
Fern diagnosen sind ja bekanntlich schwierig aber :
Eiche hat sogenannte "Markstrahlen", das sind helle Stellen die ähnlich wie lange Wassertropfen aussehen, diese kann ich nicht erkennen.
Allerdings ist die Maserung der Eiche sehr ähnlich, was darauf deutet, dass es wahrscheinlich kein Sapelli, Buche, Abachi ist.
Nach dem Ausschlußverfahren würde ich tippen, dass es entweder Rüster (auch Bauerneiche genannt) oder Esche ist. Diese passen am ehesten zu deinen Bildern.
 

molalu

User
Fern diagnosen sind ja bekanntlich schwierig

Da hast Du Recht Guenni- dennoch vielen Dank für Deine fachmännische Einschätzung. Ich lege mich einfach mal auf Esche fest und gut ist. Letztlich geht es mir um ein harmonisches Gesamtbild Rumpf > Deck > Aufbauten und das wird mir mit diesem gezeigten Furnier auch gelingen.
 

molalu

User
Bei meinem Powerboot-Projekt ist heute Pause, bevor es morgen mit dem klarlackieren weitergeht. Schön wenn man ein Parallel-Projekt auf dem Tisch hat. Am Sea-Commander ging es heute mit dem Cockpit-Ausbau weiter.

Ich habe aus 4 Messingplatten und 4 Messingrohren die Untergestelle für die Bestuhlung gelötet:

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Das Zwischenstück ist ein Mahagoni-Rundholz:

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Ich habe aus 4 Messingplatten und 4 Messingrohren die Untergestelle für die Bestuhlung gelötet:

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Das Zwischenstück ist ein Mahagoni-Rundholz:

Anhang anzeigen 12146097
Da gibst Du Dir richtig mühe.

Fragen :
Sollen die Gestelle später sichtbar sein?
Wie willst Du später ggf. das überflüssige Lötzinn beseitigen?

Ich häte das vielleicht anders versucht (zumindest bei der Platte am Boden)
Im Blech eine Bohrung entsprechend Aussendurchmesser Rohrhülsen (sollen stramm rein gehen)
Bohrung von unten leicht ansenken
Rohrstummel einstecken und mit Platte von unten verlöten. (wenn gut gegangen ist auf der Oberseite fast kein Zinn zu sehen.
Zinnüberschuss unten weg feilen
Mahagonizwischenstück unten etwa 2-3 mm raus schauen lassen
Im Boden, wo der Stuhl stehen soll, eine Bohrung mit Durchmesser Mahagonizwischenstück in den Fussboden.
Platte auf Fussboden und überstehendes Mahagonizwischenstück in die Bohrung im Fussboden kleben.
Das sollte ausreichend halten:

Frage
Müssen die Rohrstummel so lang sein?
Etwas kürzere könnten die Optik vielleicht verfeinern. (Meine Meinung)

Gutes Gelingen und mach weiter so

Ulli
 

molalu

User
Müssen die Rohrstummel so lang sein?

ich baue nicht nach Vorbild, also "freestyle". Deshalb ist mir die Optik wichtig. Bei soviel Echtholz versuche ich mit glanzpoliertem Messing ein paar optische Punkte zu setzen. Natürlich hast Du Recht. Die 4 Hülsen hätte ich auch um 3 oder 4mm kürzer machen können.

Eines möchte ich an dieser Stelle mal loswerden. Qualifizierte und berechtigte Kommentare, wie zuletzt vom Ulli, imponieren mir, weil sie die vielfältigen Möglichkeiten im Schiffsmodellbau aufzeigen. Was aber noch wichtiger ist, es hilft den mitlesenden Neu- oder Quereinsteigern, die vorhaben ein ähnliches Bauprojekt auf den Tisch zu legen, und die durch diese Kommentare vermittelt bekommen, dass durchaus "mehrere Wege nach Rom führen".

Sollen die Gestelle später sichtbar sein?

Ja

Wie willst Du später ggf. das überflüssige Lötzinn beseitigen?

feilen

Mach weiter so Ulli und quäl mich mit mit Fragen😀
 
Feilspuren in der polierten Oberfläche sind schwer zu beseitigen. (ich würde das nicht ohne Kratzer hin bekommen)
Kürzere Rohrstummel könnten den Schwerpunkt des optischen Eindrucks vom blanken Metall zum Edelholz verlagern. (ich mag Holz lieber)
 
Wenn die Spuren vom feilen nicht zu tief sind, kann man sie wunderbar mit filzscheiben und naxosschmirgel beseitigen. Danach mit baumwollscheibe und polierpaste und es ist wieder 1a
 

molalu

User
Feilspuren in der polierten Oberfläche sind schwer zu beseitigen.

Manchmal ist es gut, wenn man sich präzise ausdrückt. Ich werde nicht feilen, sondern die Proxxon mit der runden, feinen Stahlbürste einsetzen. Damit werde ich sicherlich nicht den Lot-Rand vollständig entfernen, aber dennoch in ähnlicher Form wie von Guenni74 beschrieben, hochglanz polieren.
Wenn dann noch kleine Reste vom Lot sichtbar sind, dann ist das für mich nicht von Bedeutung. Ich baue ja kein Museumsmodell.
 

molalu

User
wie sind den solche Stühle real gebaut?

Die Original Skipperstühle haben in der Regel ein Chrom-Untergestell mit einem Chrom-Rohr und einem verchromten, meistens runden Sockel, der auf Deck verschraubt ist. Das Rohr steckt in dem Sockel.
Ich habe die Bestuhlung beim Bau der Commodore schon mal in dieser Form gemacht. Alldings habe ich dabei die Messinghalterungen silber lackiert und den Mahagonistab glanzlackiert. Ich fand das ganz schön.
Allerdings will ich bei der Sea Commander das Messing poliert belassen, weil auch alle anderen Beschlage aus Messing sein werden.

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