GFK-Haube
GFK-Haube
Hallo Luke_Duke,
Da ich dabei auch etwas neues lernen möchte will ich die gfk Haube diesmal selber machen. Ich bin aber noch unschlüssig was ich brauche Harz+Härter Glasfasergewebe aber welche stärke? und die Urform mach ich aus Styropor( die Platten die man als Wärmedämmung an Häuser drannmacht) aber da liegt das Problem wie um Gotteswillen bekomme ich dann die Motorhaube wieder runter?
Glasfasergewebe, das mit Expoxi auf Styropor laminiert wurde, lässt sich zerstörungsfrei nicht mehr lösen. Du kannst höchstens versuchen das Styropor von innen herauszuschälen (Messer, Lötkolben, Drehmel etc.). Die Urform ist danach natürlich verloren.
Ich habe ein paar Bilder zum Bau meiner Spitfire geposted. Vorweg muss ich aber sagen, dass ich kein Experte in der Herstellung von GFK-Teilen bin. Meine Erfahrungen beruhen nur auf Modellbau (Hauben,Fahrwerke) und der Reparatur von Motorrad (Renn)Verkleidungen. Im Gegenteil, mir macht diese Arbeit noch nichteinmal besonderen Spass - ich sehe sie als notwendiges Übel. Deshalb kann mann noch viel sorgfältiger und professioneller vorgehen. Aber in den Bau der Haube wollte ich nicht zu viel Zeit investieren, eine Serienproduktion hatte ich auch nicht geplant und ich wollte Materialien verwenden, die in meiner Werkstatt vorrätig waren. Deshalb bin ich wie folgt vorgegangen:
1) Positivmodell anfertigen.
Von meinem Hausbau hatte ich noch ein paar Styrodurplatten übrig, die hab ich mit PU-Leim zu einem Klotz entsprechender Größe zusammengeklebt. So habe ich einen rechtwinkligen Quader erhalten. Darauf habe ich die Konturen des Bauplans übertragen. Mit einem alten Brotmesser habe ich die Form grob herausgeschnitzt. Anschließend habe ich mit groben Schmirgelpapier die entgültige Form beigeschliffen. Das Werkstück habe ich schließlich mit Glasfasergewebe 49 Gr. (und Expoixdharz) überzogen. Nach Trocknung nochmals verschliffen, mit zweikomponenten Spachtel gespachtelt und entgültig geschliffen.
2) Negativform tiefziehen.
vor einigen Jahren habe ich mir mal eine Tiefziehbox - ähnlich dieser -
http://www.ch-forrer.ch/Modellflug/Tipps/Tiefziehen.htm
gebaut. Mit = 0.5 mm VIVAK habe ich mir eine Haube tiefgezogen. So ähnlich sieht es aus:
http://www.jk-modellflug.de.tl/Tiefziehen.htm
Die Haube selbst ist bei mir klasse geworden. Sie ist aber sehr dünn und nicht stabil. Das ist übrigens mein Problem beim Tiefziehen, verwende ich Kunsstoff bis ca. 1mm Stärke wird das Werkstück klasse, ist aber für eine Motorhaube nicht stabil genug, vor allem bei grösseren Hauben, da das Mateial gestreckt wird.
Verwende ich dickeren Kunsstoff, so wird dieser beim Tiefziehen nicht mehr sauber an die Form gesaugt. Es entstehen wellen. Grössere Teile, die hinreichende Wandstärke und Stabilität aufweisen, sind mir noch nicht wirklich gelungen.
3) GFK Haube laminieren
Damit das Harz nicht so sehr an der VIVAK Haube kleben bleibt, habe ich dünn transparente Schuhcreme aufgetragen (Hatte grad nichts anderes zur Hand). Dort hinein habe ich mit Expoidharz und 49.Gr. Gewebe (hatte kein anderes) die Haube laminiert. Da die durch das Tiefzioehen entstandene Negativform sehr dünn und unstabil ist, schneide ich mir zunächst Gewebesegmente so zu, dass sie sich möglichst faltenfrei in die Form einlegen lassen. Ausserhalb der Form auf einem alten Brett bepinsele ich diese Segmente mit Expoxi und drücke mit einem alten Besenstiel das überschüssige Harz heraus. Dann lege ich sie 'Naß' in die Form und bringe mit einem Pinsel in die Position. So muss ich innnerhalb der Form nur wenig Harz zuführen und auch nur wenig Kraft mit dem ausüben. Da ich den Motor direkt von innen in die Haube schrauben wollte, habe ich 4 bis 5 Lagen Gewebe und zusätzlich 4 Kohlerowings eingebracht.Wichtig ist-damit das ganze nicht zu schwer wird-möglichst wenig Harz zu verwenden. Nach der Trocknung kann man die Tiefziehform von der Haube abreissen (sie geht dann Kaputt). Übrig bleibt die GFK-Haube. Den Überstand kann man z.B. mit einem Drehmel und einer Trennscheibe abschneiden.
Je sorfältiger man gearbeitet hat, desto schöner wird die Haube. (Ist das Urmodel schön, so erziehlt man beim Tiefziehen ein besseres Ergebnis. Ist das Tiefziehteil schön und man laminiert ohne Lufteinschlüsse und ohne übermässigen Harzgebrauch, so erhält man auch einen schöne Haube).
Das ganze hat bei mir 3 Abende gedauert: 1. Urmodell anfertigen + Urmodell mit GFK überziehen 2. Urmodell spachteln+schleifen, Vivak Haube tiefziehen, GFK-Haube laminieren 3. GFK Haube aus der Vivakform lösen und bearbeiten.
P.S. Als nächstes werde ich doch nochmal Experimente machen, eine Haube aus 1,5 bis 2,5 mm ABS-Kunststoff anzufertigen. Vielleicht erhalte ich dann eine Haube hinreichender Stabilität, so dass ich mir das Laminieren sparen kann. Mal sehen, ob das was wird.