Ja, genaujepp, es kommt immer auf das Bezugssystem an. Bezogen auf den Schwerpunkt sind die Momente im stabilen Geradeausflug Null, bezogen auf den Neutralpunkt sind sie positiv wie in der Erklärung im RCN-Wiki
Oh, das ist auch interessant... hängt sicherlich auch damit zusammen, dass die Impeller kein besonders großes delta-p zwischen Einlauf und Düse erzeugen, wie es eben ein Propeller macht... das ist übrigens im Horten/Selinger schön beschrieben den ich gerade lese, wenn der Flügel schiebt oder eine seitliche Böe kommt, wirkt der Propeller wie ein Seitenleitwerk, welches ja auch eine schräge Anströmung wieder gerade dahinter abströmen lässt und somit eine Richtungsstäbilität bewirkt. Der Propeller macht das "unbewusst" auch, indem er seinen Schub genau senkecht zur Propellerachse richtet... der Schub der Impeller ist im Vergleich zum Propeller kleiner, er nimmt aber bei ansteigender Geschwindigkeit nicht so schnell ab wie bei einem Propeller...Damits aber nicht zu einfach wird kommen nun Schubvekor und Seitenflächenschwerpunkt dazu ....aber man kanns auch übertreiben
Wir wissen ja z.B. aus Heiners Versuchen dass der Schubvektor bei der IX in einem relativ weiten Bereich keine relevante Änderung der Trimmung oder des Flugverhaltens bewirkt.
Oh ja, das wäre wirklich sehr interessant und informativ... man müsste die ganzen Rechenmodelle mal irgendwie validieren können... aber wie? Ich habe mir schon überlegt, ob man nicht mal einen Flybarless-Hersteller "anspitzen" kann, ein Messystem aus dem 3-Achsen-Gyro zu bauen, um zumindest mal die Momente bestimmen zu können...Interessant wäre es aber die Kräfte zu kennen die den Flieger bei der Instabilität in die falsche Richtung drehen, dann könnte man beurteilen wie groß die Gegenkräfte sein müssen um sicher einkurven zu können
Ja, Reimar Horten schreibt, dass sie in Argentinien mit einem Nurflügler auch noch Klappen-Mischungs-Versuche gemacht haben... ich denke, dass selbst er noch nicht ganz fertig war, das alles zu überblicken... zumal es damals ja auch nicht so geniale Simulationsprogramme gab wie man sie heute auf jedem PC zu hause installieren kann...Sei vorsichtig mit der Deutung der Klappenausschläge im Horten-Selinger. Die Original-IX hatte große Frise-Nasen, Handley-Page-Schlitzquerruder und ein ganzes Arsenal an Seitenruder-Bremsklappen die das Kurven fliegen enorm unterstützen, aber die wir im Modell nicht haben und mit anderen Maßnahmen ausgleichen müssen.
Naja, das in der Tabelle ist eine einzige Klappenmischung Hierbei schlagen bei Querruder links Klappe 1 und 3 gegensinnig mit dem "Grundausschlag" 100% aus, Klappe 2 mit 53% und Klappe 4 mit 80% des "Grundausschlags" in die jeweilige Richtung... ich hab das schon so programmiert, es sieht ehrlich gesagt nicht nach einer besonders dramatischen Mischung aus...Mit welcher Klappenmischung aus Deiner Tabelle würdest Du fliegen?
Ralf, dieses vordere "Seitenleitwerk" ist meine Wurfkufe... ich habe die IX zwar im vorderen Teil an der Unterseite mit CfK verstärkt, um im Extremfall mal einen Flitschenhaken anbringen zu können, aber vorgesehen habe ich das bisher noch nicht... nachdem was Du schreibst machst Du mir aber Angst... ich habe noch nie eine Flitsche besessen und keine Ahnung wie man sowas macht...
Zum Abschluss meines nun doch wieder riesig gewordenen Posts noch die zusammengestellten Ergebnisse aus der XFLR5-Simulation. Die Momente sind entsprechend mit cm = 0 gerechnet, d.h. das Nickmoment ist null, es wird nur ein Rollmoment mit einem dazugehörigen Giermoment erzeugt.
Die Giermomente, die bei den jeweiligen Klappensystemen entstehen:
Und die dazugehörigen Gier- oder Wendemomente:
Da es sich hier um eine Vorzeichen-negative Linkskurve handelt, ist das "schädliche Wendemoment" hier positiv, und das "gute Wendemoment" in Kurvenrichtung negativ, ich hoffe das verwirrt nicht allzusehr...
Gruß, Alex