Erstes Modell aus Holz

Hallo Leute,
nach gefühlt ewiger Zeit habe ich es nun endlich geschafft mich hier im Forum anzumelden.

Kurz zu meiner Person. Ich bin 24 Jahre alt, ausgebildeter Fluggerätmechaniker und gerade im 1.Semester zum Wirtschaftsing. Ich bin also etwas vorbelastet :) Flugmodellbau betreibe ich erst seit 2 Jahren und gehöre zu dieser neuen Generation die noch nie in ihrem Leben ernsthaften Kontakt zu Holz hatten.

Und genau diese Situation möchte ich dringend ändern. Meine Motivation dabei ist die Umweltschädigung durch die Schaumwaffeln bzw ihren Überresten. Haltet mich bitte nicht für einen Öko, bei mir hat lediglich ein Umdenken stattgefunden und ich möchte jetzt zumindest in geringem Maße etwas Nachhaltig handeln.

Ich bin jetzt, wie der Titel schon sagt, auf der Suche nach meinem ersten Holzmodell. Ich möchte dabei ganz bewusst auf ein fertiges ARF Modell verzichten und bevorzuge den Eigenbau. Ob ich komplett selbst baue oder einen Bausatz verwende ist dabei eigentlich nicht so wichtig. Ich habe schon angefangen mich in die Thematik einzulesen und mir einige Bücher zu dem Thema bestellt. Das kann selbstverständlich die Erfahrung niemals ersetzen aber evtl hilft es mir ja bei dem einem oder anderen Problem.

Vom Modelltyp möchte ich mich in diesem Jahr vorwiegend auf den Kunstflug/3D konzentrieren und das Modell bzw die Modelle sollten natürlich auch dementsprechend ausgelegt sein. Wenn aber zum Einstieg mit Holz ein Trainer mehr Sinn macht würde ich auch so einen nehmen. Von meinem Fliegerischen Können bin ich eigentlich durchaus überzeugt, habe eigentlich fast jede freie Minute aufm Flugfeld verbracht und Flugzeit gesammelt.

Als erstes Modell habe ich momentan folgende ins Auge gefasst:

- Beaver von Balsaworx

- Telemaster T140 von Brendel

- Funtana S40 (Frästeile) von Brendel

Beim Brendel habe ich schon mitbekommen, dass die Meinung sehr auseinander gehen und man gerade mit den fertigen Bausätzen sehr vorsichtig sein sollte. Deshalb habe ich bei der Funtana auch nur den Frästeilesatz als Option angegeben.


So und jetzt brauch ich eure Hilfe um bei der Entscheidung etwas weiter zu kommen.

Beste Grüße,
Christian
 
Hallo Christian !

erst mal herzlich willkommen hier auf :rcn:

schön daß Du selber was bauen möchtest, hab mal einen Link zu paar Anbietern die hier auf RCN gesammelt wurden:

http://www.rc-network.de/forum/show...h-gerne-Linksammlung?highlight=holzbaus%E4tze

was die Frästeile betrifft vom Brendel, da möchte ich nur anmerken daß Du ja auch noch diverse GFK Teile dazu brauchst - z.B. Motorhaube, Fahrwerk, Kabinenhaube ...
das kostet alles Geld oder viel Zeit zum selber herstellen ....
 
Hallo !

Schön, dass du mit holz bauen willst.
Literatur kann ich dir empfehlen : "Bauen und Fliegen von Frei und Fernlenkmodellen" von Karl Heinz Denzin.
Da steht eigentlich alles drin, Rest lernt man nur durch übung.

Trainermodelle haben meist nicht so aufwändige Rümpfe und das Profil hat eine gerade Unterseite, lässt sich recht einfach bauen.

Aber als ersten Baukasten empfehle ich nicht Brendel. Balsaworx ist besser, aber am
besten wär was von Höllein oder SIG .
Pilot ist noch sehr gut, kostet aber auch.
Was schön Bautechnisch entspannendes kan auch ein Oldtime Flieger von PAF sein, oder richtig back to the roots mit einem UHU oder "Lilienthal"(Aeronaut) Freiflieger mit Rippenfläche.
sozusagen zum erstmal warmwerden, da ist richtig klassischer Holzbau dabei.
Westwings gibt es noch, sollten auch funktionieren, aber da sind auch einige Details etwas britisch gelöst, kann man aber auch gut ändern.

Bei Brendel stimmt für mich eigentlich gar nichts. Wenn die Materialqualität mal passen sollte, hast du immernoch mit ziemlich vielen Konstruktions"details" zu tun.Ist was für Sparfüchse, aber richtig Spaß kommt beim Bau nicht auf und um eine Dauerhaltbarkeit der Modelle zu erlangen muss man schon kräftig abändern, was dann, wenn man Zeit und extra Material einrechnet eigentlich auch nicht soo viele Vorteile bringt.
Balsaworx ist besser bis schon ok, jedoch hat man auch da noch recht viel Ecken wo Eigeninitiative gefragt ist und das würd ich für Holzbau-Anfänger nicht empehlen.

Für mich kann ein Baukasten ruhig etwas mehr kosten, wenn der Bau dann gut durchdacht funktioniert. Bei schlechten Kästen kann man eigentlich gleich nach Plan bauen, wäre übrigens auch zu empfehlen, dann aber wirklich erstmal mit nem Trainer oder Freiflieger anfangen um zu viel Frust zu vermeiden.

Grüße, Sebastian
 
Vielen Dank für Eure Antworten,
die haben mir beim Ausschlussverfahren schonmal weitergeholfen.

Karl Heinz Dietzen ist eines der Bücher das ich schon gelesen habe und da stand wirklich sehr viel informatives drin.

Wenn ich das so über Brendel lese werde ich es wohl für den Anfang kategorisch ausschließen.

Die Erwähnung von dir Sebastian, dass ich auch komplett selbst bauen könnte war auch ein Gedanke von mir. Jedoch weiß ich nicht wirklich welche Baupläne für mich geeignet sind. Ich habe da vorallem Probleme den Holzbedarf zu berechnen. Den einzigen sehr guten Plan den ich bisher besitze ist von einer Pitts S12 mit 2m Spannweite. Und das wäre wohl schon etwas sehr groß und kompliziert für den Anfang.

Aber wenn ihr da was konkretes habt immer her damit.

Ansonsten spricht mir halt der BIG EASY von Hoellein sehr zu. Ist zwar auch ein wenig teurer aber die Qualität spricht ja scheinbar für sich. Und den Trainer könnte ich dann später noch als Schlepper verwenden was natürlich auch was hat.
 
Der Big Easy ist super, da machst du garantiert nichts falsch.

Beim VTH sind Pläne von Jaromir Pipek recht einsteigerfreundlich (alpha baby, alpha junior, akro baby , pet, aviette , pierre ) , mehr richtung Kunstflug wär der Gecko von Jonas Kessler ziemlich optimal.
Sind zwar etwas kleiner, aber dann verhaut man auch nicht so viel Material, wenns mal daneben geht.

Ach siehste, warst schon schneller.
Schöne seite, ist auf jeden fall ne gute allgemeinanleitung.
Gebogene Leistchenrandbögen und Leitwerke sind schön, brauchen aber ihre zeit.
Für den Flieger brauchst du vor allem Geduld, Handwerklich gehts eigentlich gerade so, nur verschleifen wird etwas tricky werden.


Grüße !
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Bausätze

Bausätze

Hallo

Ich würde mir mal die Bausätze von Sig im Vertrieb von Kavan anschauen. In der Rubrik Kit nachsehen.
Hier gibt es noch eine große Anzahl von günstigen Baukästen einziges Problem die Bauanleitung ist in Englisch aber mit vielen Bildern bestückt.
Über die Seite von Sig kann man sich die Manuals herunterladen zum Sichten.

Gruß Bernd
 
Ein Big Easy fliegt bei uns im Verein. Ein sehr guter Trainer, sauber gemachter Bausatz, absolut zu empfehlen. Ich würde mal noch eine Idee einwerfen wollen: Einen Sharky Fun von www.Molly-Shop.de. Das ist ein perfekt gemachter Bausatz, der wirklich durchkonstruiert ist. Zum Bauen üben sehr gut geeignet. Und du hättest in dem Modell auch einiges Potential zum Kunstflug. Das Problem ist (wie bei vielen guten Bausätzen) der nicht billige Preis. Aber davon darf man sich als Schnitzer eh nicht schrecken lassen...

Gruß Mirko
 
Hallo

Ich würde mir unbedingt einen fertigen Bausatz aussuchen (Hab auch die Piper J3 Cub 1:6 von SIG gebaut). Es fällt einfach die ganze Materialbeschaffung weg. Ist alles bis auf Klebstoff und Bespannung schon dabei) Man kann sofort mit dem Bau beginnen. Mit der Anleitung wird man Schritt für Schritt durch den Bauvorgang geführt. Alle Rippen sind schon ausgestanzt, ist aber trotzdem sehr viel Arbeit.

Bau nur nach Plan ist viel aufwendiger. Man bekommt nie die genau passenden Materialien. Hat man die gefunden, muß man meist größere Stücke kaufen als man wirklich braucht. Alle Teile muß man selbst aussägen. Ich würde Bau nach Plan erst als 2. Schritt machen. Auch ist bei vielen Plänen (wenn überhaupt) nur eine sehr kurze Anleitung dabei.

Gruß
Günther
 

egge

User
Auch Legoprofis haben nicht von Anfang ihre selbstgebackenen Steine :D
Die fangen auch erstmal mit den käuflichen an.
 
Hallo

Also bei den SIG-Bausätzen muß man schon viel Arbeit hineinstecken und das fällt schon eindeutig unter BAUEN. (Trotz der fertig gestanzten Rippen) Da bleibt noch immer viel Schleifarbeit übrig. Und auch einiges zum Schneiden und sägen. So etwa 100 Stunden reine Arbeitszeit sollte man schon einplanen.

Die Frage ist, wieviel man sich zutraut. Als erstes Projekt sollte man sich nicht zuviel auf einmal vornehmen, sonst gerät man in Gefahr, dass das Projekt nie fertig wird. Wenn man dann den ersten Bausatz durch hat, kann man leichter einschätzen was man als Nächstes tun will.

Ich habe auch schon von Modellbauern gelesen die 1000 Stunden und mehr in ein Modell investieren. Das sind warscheinlich aber doch nur Einzelfälle.

Gruß
Günther
 
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Die haben mir schonmal ein wenig eröffnet worauf ich mich da einlasse. Aber ich habe jetzt eigentlich noch mehr Lust drauf als zuvor :)

Ich werde mich wohl doch für den Anfang für einen Bausatz entscheiden und den ersten Eigenbau dann mit dem erlernten Fähigkeiten etwas später angehen.

Welches Modell ich da genau nehme weiß ich noch nicht so recht. Einerseits möchte ich schon gerne ein Modell mit dem ich meine Kunstflugfähigkeiten verbessern kann, andererseits wäre es schade wenn ich meinen ersten Holzflieger gleich zerlege.

Bei der Zeit habe ich übrigens kein Bedenken. Ich bin gerade bei meinen Eltern ausgezogen und möchte das Projekt mit meinem Vater zusammen machen. Als Zeitvertreib wenn ich denn mal wieder zuhause bin. Es wird also dementsprechend lange dauern aber ich habe da auch keinerlei Druck das Modell zu einem bestimmten Termin fertig zu bekommen.

Geld spielt auch nicht die große Rolle. Ich bin zwar ein Armer Student aber ich habe in den letzten zwei Jahren schon verstanden, dass man manchmal lieber zu teureren Produkten greifen sollte. Vorallem wenn davon direkt Erfolg und Misserfolg abhängen. Daher habe ich kein Problem auch 100€ für einen Bausatz zu bezahlen. Und man baut ja nicht selbst um Geld zu sparen sondern aus Überzeugung!

Ich habe per PN ein tolles Angebot für einen Funky 40 von CAModel bekommen, der sagt mir gerade sehr zu. Andererseits finde ich den Sharky Fun auch toll. Und der BIG EASY von Hoellein scheint ja viele Fans zu haben und reiht sich also auch mit ein in die Liste.
 

kreidler

User
Hi Christian,

Wir hatten letztens bei uns im Verein auch die Diskussion, was es noch an einfachen Holzbausätzen gibt. Da wir nur ein wenig weiter südlich sind, haben wir für Fluganfänger schon mal alles kleiner als 1,10m Spannweite ausgeschlossen. Es sei denn Du möchtest nur abends an den wenigen windstillen Tagen fliegen. Ist aber für Dich nur am Rande bemerkt.

Daher Big Easy oder auch wieder als Bausatz erhältlich Robbe Charter. Beide sind fliegerisch aber mehr Trainer; von 3D nicht zu reden.
Der Sharky (Fun) wäre evtl. interessant. Mit 1m SW gibt es auch eine kleine Version des Stixy (für die älteren Middle Stick:D). Siehe http://www.cmd-modelltechnik.de/cmd/index.php?cat=c45_Baukaesten.html.

Gruß Matthias
 
Hallo Matthias,
da hast du vollkommen recht. Alles unter 1m macht für Fluganfänger keinen Sinn. Aber da ich ja schon einige Flugstunden auf dem Buckel habe würde dies für mich so nicht gelten. Aber dennoch möchte ich die Größe gerne über 1m halten. Am besten irgendwas zwischen 1,1m-1,5m. Größer sollte es nicht werden da sonst die Kosten in die Höhe schießen und das wäre fürs erste Holzmodell etwas zu viel des guten.
 
Hallo !

Der müsste es eigentlich auch gut tun und ist (3D) Kunstflug, nicht zu groß und wenn es Bruch geben sollte und du dir die Teile vorher abgezeichnet hast (auf Papier legen und mit Bleistift umrunden), kannst du auch gleich nach Plan bauen und nach Geschmack ändern. Auch nicht soo Preisintensiv :

http://www.hoelleinshop.com/Flugmod...a=article&ProdNr=HT50&t=49301&c=12951&p=12951

Ich bau gerade einen Flieger nach Plan, der garantiert Einsteigerfreundlich ist ( Quelle outerzone.co.uk ): Anhang anzeigen SKAMPY.pdf
Für die paar Balsabretter muss man auch nicht in eine Bank einbrechen.

Grüße !
 
Ich kann nur die Charter von Robbe empfehlen,ist mein erstes Holzmodell und der Bau ist gerade abgeschlossen.Ich muss sagen sie war recht einfach zu bauen,bis auf die Tragflächen dort ist mir die Balsabeplankung etwas eingerissen,aber mit der guten Unterstützung bei Fragen hier im Forum war alles leicht zu reparieren.Bei der zweiten Flächenhälfte habe ich das Balsa dann etwas angefäuchtet und es ging mühelos.Der Erstflug steht die Tage an und dann mal sehen wie sie Fliegt.

MFG.
Thomas
 
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