1:2,75 Piper J3 mit Rohrrumpf - von der Idee bis zum Jungfernflug im Eigenbau

..... Hab ich übrigens an meiner Cub auch:
LG
Pit
Ich weiß.... Deshalb musste ich die Sache auch irgendwie umsetzen. 😜😜

Zur Zeit bin ich immer noch am Beplanken der Fläche, sowie am Aufbringen der Rippenaufleimer. Dann noch Randbögen, Querruder und und und........

Da blieb mit etwas Zeit euch ein paar Detailbilder von meiner Art den Herstellung von Beplankungen zu machen. Schließlich muss hier ja die Faserrichtung quer zu Tragflächentiefe verlaufen. Bei den Aufleimern mach ich das übrigens aktuell nicht mehr. Dadurch werden meine Rippen etwas Druckfester und speziell bei den Halbrippen, kann man schöne Rundungen anformen, um den späteren Übergang zur Bespannung geschmeidiger zu gestalten.

Nach dem ich mein Balsa auf die nötige Breite, inkl. etwas Übermaß geschnitten habe, setze ich es an den Stößen mit Papierklebeband einseitig zusammen. Notfall die Stöße winkling nachschneiden, damit sie sauber passen und die Beplankung auch gerade bleibt.

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Im Anschluss, lasse ich es leicht über die Tischkante hängen und fülle die Fuge mit Sekundeklebe. Mit dem Lappen abwischen und mit einem kleinen Hammer die Stoßstelle fest andrücken.

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Wenn alle Stöße verleimt und ausgehärtet sind, sowie das Klebeband entfernt wurde, schleife ich die kpl. Beplankung auf beiden Seiten vorsichtig nach. Danach kann die Beplankung im Stück aufgebracht werden und Bedarf kaum noch Nacharbeit.

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Übrigens ich verklebe die Beplankung mit den Rippen immer mit Holzkaltleim. Sekundenkleber verwende ich bei meinen Holzmodellen sehr sparsam, z.B. für Fixierungen und für die Stöße bei der Beplankung. Holzkaltleim, in meinen Fall immer der blaue, wasserfeste Ponal, in Verbindung mit Pinsel und Wasser, ergibt eine unzerstörbare Verbindung. Hält besser wie das Holz selber, wie ich schon bei diversen Langszeitmodellen beobachten konnte.
Erst reichlich auftragen und dann mit einem feuchten Pinsel gleichmäßig verteilen.
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Übrigens, wer seine Beplankung nicht mit Nadeln und Klammern fixieren möchte, z.B. bei später sichtbarem Sperrholz, der kannt den Holzkleister auch als Kontaktkleber verwenden. Beidseitig anrocknen lassen und dann mit dem Bügleisen aufbringen........... Doch das ist wieder ein anderes Thema.
 
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Heute noch Teil Zwei, der Beplankungsorgie.

Leider sind diese Arbeiten genau so wichtig, wie später die Anbringung der vielen Scale Details. Aber es zieht sich......... vor allem, wenn man wie ich alles mit Holzkleister verklebt. Darum jetzt die Bilder der Querruder.

Die Querruder bei der originalen Piper sind schon eine kleine Augenweide.
Allein die Anlenkung und den dadurch erzielte Ausschlag der Querrudernase nach unten, obwohl das Ruder nach oben ausschlägt. Und dann noch die feine Spaltfreiheit. In meinen Augen ein echtes Scale Merkmal der Piper, welches ich unbedingt auf mein Modell übertragen wollte. Ihr könnt ja mal Googeln ich glaube dies Art der Querruderauslegung wir als Friese-Querruder bezeichnet. Ob der dadurch beim Original gewollte Differenzierungseffekt eintritt, werde ich später ja merken und gegebenenfalls elektronisch korrigeren.

Hier mal ein Bild des unbeblankten Querruders.
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,
Auf dem Bild zu erkennen ist noch ein kleiner Zettel, den habe ich um die Nase des Ruders gelegt, damit ich die Breite meiner kpl. Nasenbeplankung ermitteln konnte.

Danach die Beplankung mit etwas Übermaß auf Breite und Länge schneiden und diesmal von beiden Seiten reichlich wässern.

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Jetzt kann die Beplankung noch mit den notwendigen Aussparungen für die Anlenkungen versehen werden und dann ohne Kleber um die Nase legen.
Die ganze Sache mit Gummiringen Fixieren und min. 12h zum Trocknen aufhängen.

Und so sollte die Sache am Ende aussehen.

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Ein kleine Anmerkung am Rande. Wenn Ihr auch solche engen Radien biegen wollt, sollte das Balsaholz schon von bester Qualität und von der weichen Sorte sein. Stärken bis 2mm funktionieren, kommt nur auf die richtige Durchnässung und eure Geduld an.

Ich verwendet hier 1mm Starkes Balsa. Reicht deshalb, da die Bespannung mit Lack und Seide, später noch zusätzliche Festigkeit bringt. Wenn Ihr eure Modell später nur bebügeln wollt, würde ich die Beplankungen immer aus 2mm starken Balsa erstellen.
 
12h sind rum, also Zeit die Nasenbeplankung zu lösen,
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um sie auch gleich wieder zu verkleben.
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Wichtig ist hier eine saubere Fixierung, schließlich soll das Ruder ja nach dem trocknen auch gerade sein.
Doch jetzt ist erst mal Zeit für ein Getränk. 😜
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Wenn alles schön durchgetrocknet ist, kommt meine Liebligsbeschäftigung..... der Formschliff. Erst dann sieht man, ob man alles richtig gemacht hat oder wo noch nachgearbeitet werden muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
..........
Meine wog in dem Zustand ein Kilo mehr, was wohl an den Stahlrohren und der Sperrholzbeplankung liegt.
Erst mal vielen Dank für die vielen Daumen. Jo. mit dem Gewicht bin ich schon sehr zufrieden. Fehlt sicher noch die Cowling, aber die wiegt aktuell im Rohzustand nur ein paar Gramm. Wahrscheinlich werde ich so um die 20 Kg landen, eigentlich viel zu leicht für einen Scale Flieger. Na ja.
Ich werde jetzt langsam mit der Bespannung beginnen. Erst mal Innen, Flächen und Leitwerk, dann Innenausbau und die äußeren Blechbeplankungen......

Natürlich halte ich euch auf dem Laufenden.........
 
Es gibt Tage da könnte man sich ........ wenn man weiß wie man rauf kommt. Heute war so einer und es war ganz leicht, denn ich musste nur befolgen was ich als PN von einem treuen Mitleser als Tip erhalten habe.🤩

Und zwar geht es ja im (Semi) Scale Modellbau darum, viele markante Details vorbildähnliche oder wenigstens erkennbar nachzugestalten.
Und so war diesmal die tropfenförmige Abstrebung mit der Seilführung für die Querruder die Herausforderung.

Da mir aktuell Tropfenprofile nur in Längen bis 1m bekannt sind, musste ich die beiden, bekanntermaßen auch unterschiedliche starken Streben der Abstrebung erst mal aus meinen Edelstahlrohren herstellen. In meinem Fall habe 8 und 10mm Rohr jeweils mit einem Winkel von 7° zur Mittelachse hart verlötet und mit 4mm Metallgabelköpfen versehen. Damit ich später nicht durcheinander komme, markierte ich mir die Anschüssse mit roten und grünem Schrumpfschlauch
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Um aus Rund - Tropfen zu machen, habe ich die rohe Abstrebung in o.g Position fixiet und mit etwas Sekundenkleber punktuell Kiefernleistem 5x3mmauf die 10 Rohre und 3x2mm auf die 8mm Rohre geklebt.
Dies funktionierte in der Position rein durch Sichtkontrolle recht gut, ohne dass ich mir eine Lehre bauen musste. Als Abschluss habe ich noch eine kpl. Naht mit Sekundenkleber gezogen. Ob es notwendig war, möchte ich bezweifeln, aber ich hatte gewichtsmäßig noch Luft nach oben.
Kleine Anmerkung, die Rechteckleisten hatte ich an einer der schmalen Seiten, vorher noch verrundet, damit mein Tropfen keinen eckigen Abschluß bekommt
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Und nun komm der erwähnte Trick............. Schrumpschlauch. Bitte den ohne Kleber, da die Sache sonst nicht so gut funktioniert.
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Alles sauber über die Rohre schieben und schön verschrumpfen. im Anschluss noch zart überschleifen und Fertig sind unsere Tropfenprofile.
Den Bereich am unteren Anschluss habe ich dann im zweiten Schritt noch einmal mit einem kurzen Stück Schrumpschlauch überzogen.
Danch war wieder der 3D- Drucker an der Reihe, welcher mir die Halterungen für die Seile der Querruderanlegung und die Halter für die Aufnahme der Strebenabstüzung fertige. Hier einfach die Bilder von den fertigen Streben.
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Die Halter habe ich wie auf dem Bild mit Schlitz gedruckt, so konnte ich sie prima aufschieben und sauber mit Sekunde verkleben. Stahldraht rein und Fertig sind die Abstrebungen.















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Grundierung drauf und ab zum Lack.😀
Es gibt auch Fotos von den kurzen Abstützungen aber da ist nicht viel zu erkennen.
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Ebenfalls wollte ich, das die obere Tür irgenwie während des Fluges geöffnet bleiben kann. Darum habe ich mir noch eine Halterung in die Tragfläche gebaut.
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und hier noch die Finale Version mit Logo....

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Ich glaube, jetzt kann es tatsächlich mit dem Bespannen losgehen... Mal sehen, eventuell habe ich ja noch eine Idee, wenn ich mir die Maschine noch mal genauer ansehe.
 
In einem VTH scale Buch oder FMT extra (ich müsste mich mal durchs Archiv wühlen) gab es mal einen Beitrag, wie man aus herkömmlichen runden Rohren tropfenförmige Profile herstellen kann: ein entsprechen d geformtes Werkzeug wird durch das (vorher ausgeglühte) Stahlrohr gezogen. Vielleicht erinnert sich jemand besser daran als ich…
 
Bei TC haz es doch Edelstahl-Tropfenprofil in diversen Abmessungen,Zu kurz sollte ja bei Edelstahl kein Problem sein.Das lässt sich doch problemlos verlängern.
Oder du versuchst beim Zulieferer der Profile anzufragen.Die Herstellung erfolgt ja nun in mehreren Meter langen Stücken.Vielleicht geht da was.
Horst
 
Ihr habt natürlich beide Recht. 😜 Und das Angebot bei TC ist schon beeindruckend, in jeder Hinsicht. Allerdings ist aktuell bei 1m Schluss und den Lieferanten verrät er nicht.
Und noch ein gewaltiger Vorteil. Die runden Rohre hatte ich noch vom Rumpfbau übrig und die Kiefernleisten sowieso. Nur den Schrumpfschlauch habe ich mir bei Reichelt Elektronik als 8m Rollen gekauft. Und hier habe ich für 3 verschiedene Durchmesser so viel bezahlt wie beim Toni für 1 Stange.
Ja Stückeln............ Bei meiner Version der Piper haben die Profile eine tragende Funktion. Da hätte ich schon eine Hülse einsetzen müssen........... Aber wie wir ja alle wissen, führen viele Wege nach Rom und der mit dem Schrumpfschlauch funktionierte bei mir prima.

Wichtig an dieser Stelle, ist aufzuzeigen, dass es verschiedene Wege gibt auch mit häuslichen Mitteln, Detaillösungen zu erstellen und dann kann jeder für sich entscheiden wie er es am Ende macht. Ich habe schon so viele tolle Scale Sachen gesehen, ohne das mir verraten wurde, wie es gemacht ist. Ich habe mir dann immer eingeredet, hat er sicher von irgend einer High-End Firma gekauft. Aber das will ich nicht. 😀 🤩
 

Window

User
Grundsätzlich eine interessante Profillösung und das Prinzip mit dem Schrumpfschlauch lässt sich doch recht universell und individuell einsetzen für "Compound " Lösungen . Besonders gelungen und kreativ finde ich den Türverschluss mit Verriegelung, Glückwunsch, Claus🍀💫
 
Da ich aktuell eine kleine Pause vom Nitrogeruch mache, hier ein paar Impressionen vom Fortschritt der Bespannung.
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Zwei Tage Arbeit und nichts ist zu sehen. Aber einer der wichtigsten Arbeitschritte ist gemacht und zwar alle Kontakflächen zweimal satt mit Spannlack eingestrichen.
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Wie schon erwähnt bespanne ich immer die Unterseite zuerst. Wichtig auch hierbei immer alles schön fixieren. Übrigens ist hier noch kein Spannlack aufgetragen. Der Stoff liegt so glatt auf, obwohl alles nur mit Atzeton fixiert ist und der Stoff auf Stufe 1 leicht gespannt wurde.
Übrigens oben im Bild erkennt ihr meine vorbereiteten Stoffbahnen. Ich habe sie nach dem Faltenrausbügeln schön abkühlen lassen und anschließen eine nach der anderen auf ein 70mm Plasterohr gewickelt. So kann ich mir die einzelnen Bahnen bedarfsgerecht abrollen.
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Nach dem alle Ränder sauber verputzt und mit Spannlack überstrichen wurden, kann mit der Oberseite fortgefahren werden. Wichtig auch hier die 1. Seite mindestens einen Tag trocknen lassen bevor fortgefahren wird und fixieren nicht vergesssen.
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Auf den beiden Fotos könnt ihr übrigens einen unschlagbaren Vorteil der Bespannung mit Lack und Seide erkennen. Hohlkehle in extra leicht. Das versucht mal mit Oratex. Ich schätze da benötigt man ein vielfaches an Zeit, wenn es überhaupt klappt.

Übrigens der Gewichtszuwachs für eine Flächenhälfte = 2 qm entspricht 4 lfd. Meter Oratex betrug 120gramm

Hier auch mal ein Foto vom Leitwerk. Ich hatte mir im Vorfeld übrigens viel zu viel Sorge gemacht, dass der Stoff auf dem Edelstahlroghr nicht hält. Pustekuchen geht mit Spannlack prima.
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Da ich mittlerweile viele Modellbauer von meiner Art der Bespannung von Großmodellen begeistern konnte, wurde ich aber auch häufig mit deren Problemchen konfrontiert. Daher hier mal das wichtigste aus meiner Sicht.

  1. Sauberkeit in der Werkstatt, Staub vermeiden.
  2. Alle Kontakflächen satt 2x mit Spann- oder Klebelack einstreichen
  3. Stoff entsprechen der zu bespannende Fläche zuschneiden und Falten weg bügeln
  4. Stoff nach dem Bügeln auskühlen lassen und aufrollen, bzw. sofort verarbeiten
  5. Stoff glatt auf das fixierte Bauteil auflegen, notfalls Stoff einschneiden damit Hebel etc. rausschauen
  6. mit der Fixierung durch Atzeton an einer Problemstelle beginnen. z.B. an der Strebenhalterung und dann warten bis der Stoff fest wird. Notfalls alles wieder glatt ziehen und fixieren.
  7. Sehr sparsam mit dem Atzeton umgehen, da sonst der Lack veggewaschen wird.
  8. nur in Sektionen vorgehen und dabei den Stoff immer straff halten, Gewichte verwenden oder einen Kumpel fragen
  9. Kontakfläche nach dem benetzen mit Atzeton immer schön anreiben. Die Finger gehen am besten.
  10. Warten bis das Atzeton verdünstet ict und der Lack anfängt wieder zu gelieren.
  11. Nächste sektion immer erst beginnen, wenn deie vorige fixiert ist.
Hier noch ein Bilde meiner beiden Pinsel für diese Arbeiten. Links für den Lackauftrag auf die Klebestellen und Rechts der für das Atzeton.
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Viel Erfolg wünscht euch Frank
 

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Manuma

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Lieber Frank
Ich verfolge gespannt, wie du den Flieger bespannst! Für mich ist dein Baubericht sehr hilfreich, weil Bespannen mit Spannlack ziemliches Neuland ist für mich.
Ich habe eine Frage, bei der du mir vielleicht weiterhelfen kannst. Friebe gibt für das Superflite 104 ein Gewicht von 58g/m2 an. dazu kommt nocht das Gewicht von Spannlack und Farbe. Weisst du, wieviel im Endeffekt noch zu den 58g dazukommen? Eventuell hast du mir ja eine Referenz. Ich möchte das Trockengewicht meiner Nieuport abschätzen können.
Beste Grüsse
Manuel
 
Hi Manuel,
erst mal vielen Dank für dein Interesse und viel Spaß beim Bau deiner Nieuport.

Zum Mehrgewicht, also den Spannlack ignoriere ich kpl. beim Schätzen, ich rechne allerdings auch nicht so genau die qm aus. Z.B. die Piper, eine Flächenhälfte hat offiziell 1,82 x 0,58m das sind bei mir oben und unten rund 4m². Mein Stoff wird mit 70g/qm angegeben und der Gewichtszuwachs waren für den reinen Stoff aufbringen 120gr für eine Hälfte also nur 60g / qm. :confused:
Jetzt kommt noch 2x Spannlack + 1 Lage 2K Autolack und dann bin ich in der Regel noch unter 100g / qm. Allerding nicht zum Autolacker bringen der Lackiert blickdicht.😜

Also 100 - 120g. pro qm sollten maximal ausreichend sein. Das entspricht rund dem reinen Oratex ohne zusätzlichen Lack
 
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