Entwicklung eines Beginner-Modells

Hallo liebe Kreativ-Fans,
ich bin seit einiger Zeit an Überlegungen für ein Beginner-Saalflugmodell. Mir schwebt ein Nachfolger des Indoorflyer von OPITEC vor, der z. B. in Schulen sehr oft gebaut wurde.

Für ein leicht zu bauendes und sicher zu fliegendes Anfängermodell sind viele Randbedingungen zu erfüllen, die dem Problem der Quadratur des Kreises nahekommen.
Ich möchte das Forum einladen, Tipps zu geben und das Modell mitzugestalten.

Die Randbedingungen sind im Wesentlichen:

1. Bau mit leicht erhältlichen Materialien
2. Einfachpropeller aus Fertigteilen
3. Einfache Transportfähigkeit
4. Trimmmöglichkeit (Didaktik, Lerneffekt)
5. Verwendung des Fertiggummis 1/16 Zoll (ca. 1,6 mm) Breite

Zu 1: Nicht jeder hat Saalflugbalsa mit Dichte 80 bis 90 kg/m³. Das Modell sollte auch mit Leisten der Dichte 100 bis 110 auch noch flugfähig sein.
Das Bespannen erfolgt mit Seidenpapier, das leicht erhältlich ist und fast nichts kostet. Allerdings wiegt es 14 g/m². Im ungünstigsten Fall kommt man mit über 3 Gramm Zellengewicht heraus, Mein Referenzmodell wiegt 2,5 g und tut sich mit dem Steigen mit dem 1/16 Zoll Gummi schon etwas schwer.
Die Rippen sind der Einfachheit gerade. Das erleichtert die Herstellung und das Bespannen
Zu 2: Durch das Engagement einiger Kollegen haben wir jetzt eine leichte Nabe mit Lager aus dem 3D-Drucker - siehe Bilder. Der Linkszug von 3 Grad ist hier schon eingebaut. Die Blätter sind aus 1,5 mm Depron (Stabilität völlig ausreichend). Das Gewicht des Propellers mit Nabe und Lager ist 0,6 Gramm.
Zu 3. Ein DHL Normkarton der Größe M sollte für den Transport ausreichen. Der Transport im Karton ist ein Muss, denn hier ereignen sich die meisten Beschädigungen.
Zu 4. Der Flügel ist mit 2 Zahngummiringen befestigt (Größe 3/16), so dass er zum Trimmen verschoben und zum Transport abgenommen werden kann.
Zu 5: 1/16 Zoll Tan Super Sport - Gummi (FAI Gummi) ist fertig erhältlich. Eine Schneidmaschine ist somit entbehrlich.

Ich habe damit (hoffentlich) die wichtigsten Dinge dargestellt. Auf jeden Fall müsste eine detaillierte Anleitung mit Fotos der Baustufen dazu. Der Bau würde durch einen Bausatz mit geeignetem Material leichter und der Bauerfolg sicherer.
Im Bild ist die jetzige Version des Indoorstarter dargestellt. Hier wird das Prinzip des Lillflygarn verwendet (keine EWD zwischen Flügel und Leitwerk, Leitwerk unten bespannt). Das Modell zieht im Wohnzimmer gutmütig seine Kreise. Eine Hallenerprobung steht noch aus.

Erwarte eure geschätzten Kommentare und Anregungen.
Viele Grüße
Euer Meister Eder
 

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bendh

User
Ich finde die gedruckte Nabe eine tolle Erleichterung. Wo kann ich die Druckdaten finden damit sie mir ein Kollege drucken kann?
Dann kann ich auch mitreden was es zu verändern gäbe.

Das dünne Depron habe ich, daraus entstehen meine Hallenmodelle.
Ich habe schon 3 Bauwillige für die Testmodelle, deshalb wären mehr Konstruktionsdaten des Modells hilfreich.

Um die Flächenbelastung zu senken wäre mein Vorschlag es etwas größer zu bauen.
Als Bespannung kann man auch die dünnen Folientüten vom Supermarkt nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein keine Schnittmengen. Das hier ist das vergrößerte Lillfly Konzept.
Prop ist auch völlig neu. Trotzdem gibt es für Anfänger zahlreiche pitfalls.
Ich weiß noch nicht ob man das auf ein Brett lasern soll oder die Leisten einzeln liefern.
Einen Einstieg ohne Anleitung halte ich für ziemlich ausgeschlossen
Gruß
Heinz
 

StephanB

Vereinsmitglied
Das Biegen der Welle ist so ein Thema. Einen guten Haken für den Gummi zu biegen. wird noch gehen, weil der Draht da noch nicht in der Nabe steckt. Dann wirds gefährlich. Die vordere 90 Grad Abwinklung ist prozessual bestens dazu geeignet, die sehr feine Bohrung im Druckteil zu ruinieren.

Großzügig Lagerperlen nicht vergessen. Die Dinger verliert man schneller wie man gucken kann. :)

Gelaserte Teile wie beim Chinakracher sind eine erhebliche Vereinfachung für die Zielgruppe. Falls man beispielsweise den VTH als Partner dafür gewinnen kann, wäre das eine tolle Sache.
Überhaupt kann man beim Chinesen einiges lernen darüber wie so ein Bausatz aussehen könnte und welche Fehler es zu vermeiden gilt.
@longgrain ]: Schau da doch noch mal rein.

DHL-Packset "M".
Innenmaße*: 369 x 288 x 126 mm
Das wird ein kurzer Rumpf.

Gruß
Stephan
 

bendh

User
Ich würde das Modell von der Größe her auch nicht unbedingt in eine Wettbewerbsklasse pressen, denn ein Anfänger kann damit eh nicht gewinnen. Einfachstes bauen ist für mich entscheidender.
 
Sehr gut erkannt, Stephan.
Lösungen hierzu?
Rumpf hinten, wo der 1,5 mm Leitwerksträger beginnt, teilen mit Überlappung und mit 2 Zahngummis zusammenhalten?
0,4 mm lässt sich mit einer geeigneten Zange (??) oder besser 2 Feinmechaniker-Zangen gut abwinkeln. Die sind aber nicht vorhanden. Also Luftschraube mit Lager komplett ausliefern! Es könnte auch mit einer Schere gehen: Stahldrahtende an der Nabe kurz fassen und mit einem Messer o.ä das Drahtendende 90° seitwärts drücken. Die Schere ist dann hinüber..
Wo aber Handarbeit erforderlich ist, wird es teuer.
Also immer wieder der Teufelskreis, aus dem ich seit Wochen nicht entfliehen kann!!
Ich glaube das VTH Projekt kann man vergessen. Ich würde die Bausätze auf kleiner Flamme laufen lassen. Das kann ich selbst bewältigen.
Übrigens alle Ausschweifungen und runde Übergänge beim Holz (Stichwort Lasersatz) kosten Gewicht, das ich nicht brauchen kann, sonst wird der Standard-Gummi wieder zu schwach. Ich finde, ein Beginnermodell muss rasch an die Decke steigen können, das ist der ultimative AHA Effekt für den Erbauer. De einzige Lösung wäre Folienbespannung. Die ist mit 1,4 g/m² 10x leichter als Seidenpapier. Das macht sage und schreibe 0,4 Gramm aus! Dazu brauche ich 3 M-Spray für 15 Euro. Soviel sollte aber der Bausatz kosten... Da sind wird wieder! Gib mit eine leichtere Aufgabe!
VG
Heinz
 

StephanB

Vereinsmitglied
Zur Rumpflänge:
HLW und Prop demontierbar machen. Dann passt nach Pythagoras ein Rumpf mit 46 cm Länge diagonal in das Packset M rein. Schon besser.
Seitenlängen: a: 288 b: 369 c: 468
Die Nabe so modifizieren, dass sie sich auf den Motorstick aufschieben lässt. HLW mit Gummis befestigen?
Lillflygarn passend zur Rumpflänge 46cm hochskalieren.

Bespannung vom Gemüsebeutel aus dem Supermarkt. Zu leichte Folien sind problematisch für Anfänger.
3M Sprühkleber teilt sich eine Gruppe. War doch als Gruppenprojekt für Schulklassen gedacht, oder?

Der VTH hat halt richtig Reichweite. Und die einschlägigen Schulbedarfshändler wie Opitec auch. Nutzt nichts wenn Du ein Top-Angebot hast und niemand erfährts.

Gruß
Stephan
 

StephanB

Vereinsmitglied
Ich habe gerade noch mal den Rumpf meines Lillflygarn grob gemessen. 230 mm lang. Spannweite 260mm.

Das würde beim Hochskalieren und möglicher Rumpflänge diagonal von 460mm in der DHL-Box "M" eine Spannweite von 520 mm ergeben. Dann geht aber der Flügel nicht rein in die Box. Maximale Abmessung hier 369mm. Außerdem wäre das Modell sehr groß, das packt der Gummi nicht.

Also umgekehrt rechnen:
Flügel bei Packmaß 369mm also 360mm . Zu Original 260mm = Faktor 1,38.
1,38 x Original Rumpf 230mm = 317mm. Passt knapp nicht ins Packmaß von 288mm, aber nicht weit daneben.

Fazit: Die Idee mit Diagonal ist Quatsch.

Besser am Packmaß orientieren und das HLW etwas größer machen zum Ausgleich des etwas zu kurzen Rumpfs.
Spannweite: 360mm
Rumpflänge: 280mm. Propeller samt Nabe abziehbar.

Gruß
Stephan
 
Ja, ich hatte den Rumpf bereits an die DHL-M Packung angepasst. Mit Prop ist das Modell 360 mm lang.
Die Naben/Lagereinheit muss vorgefertigt geliefert werden. Die Blätter einkleben schafft der Anwender.
Das Lasern wird sich auf die Holme/Rippen/Rumpfteile beschränken. Der Knackpunkt ist für mich noch ob mit dem 1/16 Zoll Gummi ein Gesamtgewicht von 3 Gramm zulässig ist. Wöbbeking behauptet, dass der Dow Cup mit 3 g bis an die Decke stieg.
Ich muss es aber selbst erprobt haben. Am Samstag sind wir in Ingolstadt, dann wissen wir mehr.
Der abziehbare Propeller mit Nabe ist in der Tat noch eine Option, kostet aber wieder Gewicht.
Auch das Auswechseln der Zahngummis wäre dann möglich....
VG
Meister Eder
 
Stand 5. 11.:
Das Modell mit 2,5 Gramm steigt in der Halle noch gut - fast bis unter die Decke.
Neuer Flügel nach Dow Cup Prinzip wird noch erprobt
Die Einheit gedruckte Nabe + Lager wird fertig geliefert.
Demnächst werde ich noch 1 mm Hartschaumblätter (von Architekturmodellbau) probieren.
Nächste Frage: wie dreht der Einsteiger den Gummi auf (ca. 600-800 U) ? Wie war das beim Opitec Flyer?
Gummikurbel kostet etwa 15 Euro (aus England). Akkuschrauber? Küchenquirl? Batterieventilator? 3D-Druck?
VG
ED
 

StephanB

Vereinsmitglied
Markus,
ich sehe und teile dein Argument. Grobmotoriker werden Gummis zerreißen, wenn nicht schlimmeres.

Trotzdem befürchte ich, dass der Akkuschrauber der richtige Weg ist.
Kein Beginner wird den Gummi außerhalb des Modells aufziehen. Das erfordert zu viel Infrastruktur.
Also: Eine Hand hält das Modell mit zwei Fingern an der Nabe, Gummi ist dort eingehängt. Jetzt ist nur noch eine Hand frei. Der Akkuschrauber lässt sich mit der einen Hand bedienen. Wenn der Gummi aufgezogen ist, legt man den Schrauber ab und hat die Hand frei, den Gummi hinten am Haken einzuhängen.
Akkuschrauber sind überall vorhanden. Ein Akkuschrauber bedient viele Modelle/ eine Gruppe.

Beim Opitec Flyer wurde, befürchte ich, der Prop mit ausgestrecktem Zeigefinger im Kreis genudelt, bis der Gummi ein paar Umdrehungen hatte.

3d-Druck geht auch. Ich verwende gerne diese Kurbel: Kurbel bei Thingiverse
Sie ist hier schon mal gezeigt worden (die weiße): 3d-Druck Kurbel
Aber das erfordert dann schon wieder externe Infrastruktur. Zur Bedienung der Kurbel braucht man beide Hände.

Gruß
Stephan
 

StephanB

Vereinsmitglied
Hallo liebe Kreativ-Fans,
(..)
Zu 5: 1/16 Zoll Tan Super Sport - Gummi (FAI Gummi) ist fertig erhältlich. Eine Schneidmaschine ist somit entbehrlich.
(..)
Viele Grüße
Euer Meister Eder
@longgrain

Heinz, woher kommt in deiner intialen Liste der Anforderungen die Limitierung auf 1/16 Zoll?
Free flight supplies vertreibt bspw. auch 3/32" = circa 2,4mm breit. Der Gummi wuppt auch schwere Exemplare.
Gruß
Stephan
 

StephanB

Vereinsmitglied
Einfach mal (falsch) gemacht. ;)
Ich habe auf die schnelle ein Modell gebaut innerhalb der hier im thread vorgegebenen Parameter und bewusst alles falsch gemacht. Im Umkehrschluss könnte das so jeder Anfänger/ Schulklassen etc.
  • Passt ins Packmass "M"
  • schweres Balsa aus meinem normalen Bestand
  • Sekundenkleber
  • Bespannt mit Bespannpapier
  • 3d-Druck Nabe/Lager
  • 135% Lillflygarn mit gekürztem Rumpf und vergrößertem Flügel und HLW.
Das Ergebnis sind 4,7 Gramm ohne Gummi :eek:. Motorstick 3x6mm, Flügelholme 2x2 mm, Leitwerke 2x1,5mm.
Als Gummi dient mir ein auf 2/32 Zoll (circa 2,4mm) Breite geschnittener Gummi. Ich ziehe mit einem Akkuschrauber auf.
Im Wohnzimmer dreht es nette Kreise und steigt leicht. Mehr Tests kommendes Wochenende bei Saalflugtag in Mannheim.

Gruß
Stephan

Edit: Die Bilder sind nicht seitenverkehrt, der Gerät kreist im Uhrzeigersinn. :D
IMG_20231106_134623.jpg
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IMG_20231106_134641.jpg
 
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