Treffen mit AkaModell an der TU München
Treffen mit AkaModell an der TU München
Für heute haben mich die Jungs von AkaModell München eingeladen, um den Ascender zu begutachten und auch mal Vergleiche zu ziehen, zu den diversen anderen F3K Modellen. Dazu habe ich dann folgende Modelle mit eingepackt. CX4 und CX5 in verschiedenen Ausführungen, Flitz 1 und Flitz 2, Colibri, NXT, BAMF, Progress.
Nach der sehr freundlichen Begrüßung haben wir gleich angefangen den Ascender mal genauer zu betrachten. Das Profil wirkt auf den ersten Blick fast noch dünner als die angegebenen 4,65 – 4,04 %. Sollte mal das Brotmesser gerade nicht zur Hand sein, tut es auch die Ascender Fläche…
Die Fläche ist wirklich richtig dünn, ja, so hatte ich mir das immer vorgestellt. Und jetzt hat das endlich mal jemand gebaut. Bis jetzt gibt es nur diesen Prototypen und für den ersten Ascender ist die Fläche, sowohl von der Oberfläche her, als auch von der Steifigkeit her, richtig gut geworden. Das Mittelstück mit der sehr intelligent gelösten Verbindung ist sehr fest geworden und passt saugend zusammen, gehalten mit 2 Stück M3 Schrauben am Rumpf. Im Außenbereich könnte die Fläche noch etwas härter werden, aber die Festigkeit ist für den Anfang wirklich extrem gut. Vor allem die Flaps sind sehr steif. Ich bin mir sicher, dass diese flatterfrei sind.
Auch die Oberfläche ist sehr gut gelungen mit nur kaum sichtbaren Rudimenten von Orangenhaut, die ja bei Rohacellflächen bekanntlich nicht zu vermeiden ist. Also alles in allem ist die Fläche des Ascender eine runde Sache trotz der, ich kann es nur nochmal betonen, knapp über 4% Profildicke, unglaublich.
Ich hätte wirklich alles gegeben, den Flieger heute in die Luft zu bekommen, aber bei Böen mit mehr als 50 km/h Wind und dem hässlichen Schneeregen, war leider nicht dran zu denken. Zu schade wäre es gewesen, wenn dem Prototypen hier irgendwas passiert wäre.
Auf jeden Fall steckt im ganzen Flieger und dessen Grundidee sehr viel Know How und Wissen, aber auch reichlich Erfahrung auf dem Gebiet des Flugmodellbaus. Das Team rund um den Ascender besteht aus Studenten und Ingenieuren, die genau wissen, was sie tun. Sie haben sich nicht nur sehr genau informiert über die F3K Modelle, die es auf dem Markt gibt, sondern haben teilweise auch bereits einiges an Wettbewerbserfahrung in den Klassen F3J, F5J und F3B.
Man wollte hier einen F3K Flieger entwickeln, der alle wichtigen Kriterien des perfekten F3K Modells und darüber hinaus erfüllt.
Geringes Gewicht und gute Windpenetranz durch ein dünnes Profil. Ein Rumpf, der auch Budgetservos aufnimmt ( Man dachte hier an die künftigen armen Studenten). Die Servos müssen alle in den Rumpf, weil die Flächen selbst für 6 mm Servos noch zu dick wären. Ich spreche hier mal von Dünne und nicht von Dicke.
Wenig Pendelneigung beim Start. Gleichzeit gut zerlegbar für einfachen Transport, so ist z.B. auch das Seitenruder nur gesteckt auf den Sechskant am Rumpfende. Also habe ich für den Transport 2 Flächenhälften, den Rumpf, das Höhenleitwerk und das Seitenleitwerk. Die genauen Maße kenne ich leider nicht, aber das ist schon sehr kompakt für ein Modell mit knapp 1,5 m. Weiterhin wurden natürlich auch die F3K Wettbewerbskriterien für das Modell erfüllt. Das Seitenleitwerk ist um die Längsachse symmetrisch und damit für Linkshänder und Rechtshänder geeignet. Das Ballastsystem wurde bedacht, befindet sich noch in der Entwicklung. Ist ja für die ersten Prototypen auch nicht so wichtig.
Obwohl keiner vom Team, laut eigener Aussage, ein trainierter F3K Flieger ist, konnten Sie bei den ersten Würfen und ein wenig Wind schon die 60 m erreichen. Also sehr vielversprechend, der Ascender. Eventuell wollen wir uns am Mittwoch nochmal treffen. Hoffe, das Wetter macht mit.
Laut eigener Aussage hat der Ascender, trotz des dünnen Profils, verblüffend gute Flugeigenschaften und reagiert extrem gut auf verschiedene Klappenstellungen und ein enormes Geschwindigkeitsspektrum.
Die volle Fachkompetenz konnten die Jungs vor allem bei Durchsicht der mitgebrachten F3K Modelle zeigen. Jedes Detail der verschiedenen Schleudersegler war bekannt und ist sichtlich schon reichlich diskutiert worden und Sie konnte auch begründen, warum sie jedes der Details entsprechend gewählt haben oder nicht.
Ach ja, noch was zum Gewicht, welches beim Prototypen gegenwärtig bei 269 g liegt. Hier sehen sie noch reichlich Einsparpotenzial durch zielgerichteteres Einsetzen von Harz und Kohle und Verringerung von Gewicht bei den Leitwerken incl. der Verkleinerung der Ruderhebel. Bei 2 g am Heck sind dann auch gleich mal 8 g in der Nase an Blei eingespart. Sollte man die Fläche einteilig machen, könnten hier auch noch bis zu 15 g eingespart werden. Mein Vorschlag wäre bei der Größe der tragenden Fläche ein Zielgewicht von 220 bis 240 g für den Flieger für ein möglichst breites Einsatzspektrum, aber erst möchte ich mir natürlich mal die Wurf- und Flugeigenschaften ansehen…
Der nächste Schritt ist nun beim AkaModell der TU, für jeden im Team einen Flieger zu bauen. Pro Modell sind das mind. 2 Arbeitstage mit je wenigstens 12 h, haben Sie gemeint.
Also nochmal zum Schluss: Die dünne Fläche hat mich wirklich begeistert und ich bin mir sicher, dass der Proband auch dem Vergleich mit anderen aktuellen F3K Modellen standhalten kann. Wir werden sehen.
Erstmal Glückwunsch von meiner Seite zum gelungen Projekt und weiterhin viel Spaß mit eurem Ascender. Immerhin stecken da über 1000 h Arbeitszeit in Summe drin, verteilt auf die letzten 14 Monate und das in der Freizeit.
Respekt!!!
Macht weiter so, ihr seid eine coole und ideenreiche Truppe!!!