WWI-WK1 Bristol Scout Workshop

Mit welchem Lack würdest du Vor- und Nachlackieren? Kann ich einfach Lackschicht auf Lackschicht?

@Sante: Das mit der weißen Bügelfolie habe ich auch schon überlegt, habe mal etwas von dem Oratex Antik über das grün gebügelt, hat nicht sonderlich gut gedeckt. Denke auch das aufbügeln ist nicht ganz ohne, da die Bespannung ja zwischen den Rippen etwas durchhängt.

Das mit den Schiebebildern ist natürlich die Luxusversion.
 
Hallo Pistolpit,
Weiß lacken und trocknen lassen, Außenschablone drauflassen, einen geschnitten Ring aus feinem Krebbklebeband, einmal auf dein Hosenbein kleben, damit er nicht so viel Klebekraft hat und dann erst sauber positioniert auf deinen weißen Kreis, eventuell 1x mit Klarlack über die Klebekante streichen, das verhindert farbige Unterläufer und macht eine scharfe Kante. Dann kannst du sofort das Blau und Rot aufpinseln, rollen oder spritzen. Fliegst du einen V-Motor dann solltest du noch alles mit Kraftstoff festem Seidenmatt-Lack überspritzen.
Gruß Daniel

PS:in der Bucht gibt es jemanden der Basislacke im Kleinsortiment verhökert, ich mein 5 Pöttchen in einem Sortiment, kannst du pinseln, rollen oder spritzen, deckt beim ersten mal und wiegt so gut wie nix und ist dazu noch in kürzester Zeit trocken.
 
Hmm, ich finde in der Bucht nur 2 Komponenten Autolacke... Oder meinst du so einen? Ich habe bisher nur so Acryllack aus dem Künstlerbedarf benutzt. Bin mir aber nicht sicher, ob ich da einfach mehrere Schichten übereinander machen kann. Normalerweise schleift man dann doch an, oder?

Seid gestern abend habe ich aber auch noch ein weiteres Thema, was mich beschäftigt. Was nehmt ihr denn für Ruderhörner.

Bei meinen Depronfliegern war das relativ einfach. Kurz das Ruder einschneiden, und ein Stück Sperrholz mit Loch einkleben und gut. Aber so richtig funktioniert das mit den Balsarudern nicht. Dadurch das ja schon alles bespannt ist, wird es auch nicht einfacher ... :(

Gruß Peter
 
Hallo Pistolpit,
bei den Rudern nehm ich GFK- Hebelchen die ich mir selber mache, kann man mit Sekundenkleber verkleben, du brauchst aber ein Wiederlager und eine kleine Fläche Holz unter der Bespannfolie, da sich die sonst lösen würde.

Beim Lack ist der Suchbegriff Basislack unter "kaufen", im RC-Bereich wirst du da nix finden. Die Lacke haften auf fast jedem Untergrund, sind aber weder Spritt- noch Kraftstofffest, von daher muß da Klarlack zur Versiegelung drüber. Es gibt ihn spritzfertig (gestreckt:( ) und pur, so nehm ich ihn am liebsten. Leider ist zur Zeit kein Kleinmengen Sortiment in der Bucht, aber auch die 1/2 Liter Dosen sind nicht schlecht, leider bei der Anzahl der von dir benötigten Farben nicht ganz billig. Setzt man sie aber ins Verhältnis der damit zu lackenden Modelle, so sind sie wieder extrem günstig. Ich meine ich hätte eben einen mit knapp 10Euro pro Dose gesehen. Wären dann aktuell bei dir 30 Euro + Porto, ich weiß ist heftig für ein paar zu lackende Kokarden, aber wenn du in Zukunft noch ein paar Modelle baust und lacken willst hast du locker für 50-100 Modelle Farbe,bestellst du dir noch Schwarz und Gelb dazu hast du alles was du brauchst um die jeden Farbton selber zu mischen.
Also wer viel baut, so wie ich, dem würde ich die praktischen 3 Liter Pötte für knapp einen 20er empfehlen, das reicht für Jahre:D . Primer, also Haftgrund lohnt meist nicht wirklich bei der Halbwertzeit unserer Modelle, bei E-Fliegern reicht zur Versiegelung Möbelklarlack vom freundlichen Schreiner um die Ecke, bei Verbrennern sollte es schon 2K-Lack sein. Soll eine Maschine in leuchtenden Tönen lackiert werden, dünn (muß nicht deckend sein) Weiß vorspritzen, bei dunklen Farbwünschen dann Schwarz vorspritzen, soll Silber lackiert werden auch mit Schwarz vorspritzen. Hat man eine Pistole und Kompressor nur mit wenig Druck arbeiten. Nimmt man eine Rolle, schnell arbeiten, also erst rollen und dann mit der Stirnseite glatt ziehen, wirklich schnell arbeiten, auf Holz zieht die Farbe nach gut 1-2 Minuten schon an und ist nach 5-10 Minuten grifffest. Bei meiner Thun habe ich meist keinen Bock auf eine perfekte Lackierung, da rolle ich dann schon mal ohne Porenfüller direkt drauf, 10 Minuten warten, dann 1x mit 800Schliff drüberhusten, 2. Lackschicht und fertig. Mit der Pistole lacken geht dann noch schneller, da man dünner und gleichmäßiger lacken kann, so schaffe ich eine 4 Farben Lackierung in 30 Minuten. Der erste Lackierversuch wird aber wohl bei einem Anfänger erst mit 3-4 Stunden zu Ende sein. Vorsicht mit euren Klamotten, das Zeug geht so gut wie nicht mehr auszuwaschen, wenn ihr es nicht sofort macht.
Gruß Daniel
 
Ich habe mal etwas experimentiert. Schön, dass noch genug Reststücke im Mülleimer lagen :)

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Also, einen großen Fleck "hellelfenbein" von guter Kunstharzlack-Qualität auf die Folie gemalt. Ich bin nicht Leonardo da Vinci, ist somit kein makelloser Kreis geworden, aber fürs Experiment reicht es. Am nächsten Abend mit 240er nass so lange geschliffen, bis das Wasser nicht mehr abgeperlt ist. Dann frei Hand einen blauen und einen roten Kreis draufgemalt. Hält nach der Vorarbeit gut und das Acryl greift den noch nicht vollständig durchgetrockneten Kunstharzlack nicht an. Der weiße Kreis kommt erst, wenn Rot und Blau getrocknet sind.

Sieht zumindest nicht schlechter aus als die Roundels , die ich auf das Ecospan bei meiner Scout gemalt habe.

Gruß Henner
 
Oder so....
Wenn man ein paar Unsauberkeiten beim Kreis hat sieht es auch scaler aus;) und mit ein wenig ungleichmäßigen Farbauftrag ersparrt man sich das altern:D
Wobei das gezeigte Blau wohl schon etwas sehr dickflüssig war, man muß ja nicht gleich jeden Pinselstrich sehen....
Gruß Daniel
 
Na ja, war halt ein schnelles Experiment, wobei es mir darauf ankam, zu testen: Lässt sich Kunstharzlack auf Textilfolie überhaupt schleifen? Hält Acryl auf dem Lack? Wie sieht es mit der Belastbarkeit aus? Hält es, wenn man die Folie stark verbiegt? Kräftig drüberreibt? Nass macht? Resultat: Test bestanden, kann weiter empfohlen werden.

So, aber nun weiter. Ich wollte ja noch etwas über Räder und Gummibereifung erzählen:

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Also, die Holzräder sind in die Bohrmaschine eingespannt und bekommen mit Schleifpapier ihre Hohlkehle.

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So sieht das dann aus. Die Hohlkehle ist etwa 3 mm tief, etwas mehr würde auch nichts schaden.

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Dann bespanne ich die Holzräder mit Folie. Dies hier sind die vom Pit, sollen auch mit "Grünspan" beklebt werden. Schön in die Hohlkehle hineinbügeln.

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Dann schneide ich mir Gummischnur zu. Schräg abgeschnitten gibt es eine größere Klebefläche. Nach einigen Experimenten mit Messer und Skalpell musste ich feststellen, dass die gute alte Schere doch die Schnur am saubersten zerteilt. (Daniel, ich habe immer noch keinen Preis für die Schnur?!) Dann beide Schrägen gut mit dem Kontaktkleber einstreichen und trocknen lassen. Für die 60mm Durchmesser der Räder habe ich 18cm Schnur abgeschnitten, es hätte ruhig etwas weniger sein dürfen. Ich denke, 16cm wäre ideal, dann spannt sich der Reifen besser auf die Felge. Kräftig zusammen drücken und das hält wirklich!

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Reifen drauf. Weil er hier etwas zu lang war, habe ich ihn mit ganz wenig Kleber auf der Felge fixiert.(1) Zuletzt noch die Laufbüchsen aus Messingrohr in die Bohrungen drücken und ganz wenig Sekundenkleber dran geben(2), fertig!

Gruß Henner
 
Hallo Henner,
sollte auf keinen Fall als Kritik rüber kommen,entschuldige. Find deine Doppeldecker dafür viel zu schön.
Gruß Daniel
 
Hallo Scoutfans,
eine mail aus Russland, die mich heute erreichte beinhaltete den beigefügten Link! Ich finde das einfach toll, wie so ein Projekt im Internet auch internationale Resonanz zeigt!

http://triplane.narod.ru/scout.html

Gruß Henner
 
Nette Laserteile, die der da hat... Damit geht das dann schneller als bei mir ;)
Und wenn meine Frau zurück ist, dann lass ich mir den Text auch mal übersetzen!

Habe heute gerade mal 15 Rippen geschafft auszuschneiden :(
 
hallo allerseits,

zuerst mal an Henner vielen Dank für die pdf's ! Wirklich ein toller Flieger.
Ich wohne übrigens in Rechberghausen, das ist nicht weit weg von Dir, Henner !
Was nutzt Ihr zum aussägen der Teile aus dem Sperrholz ? Ich denke gerade darüber nach mir eine Dekupiersäge zu kaufen, lohnt sich das ?
Habe bis jetzt nur gelaserte Bausätze gebaut, ist also mein allererstes Selbstbauprojekt.

Viele Grüße

Joachim
 
Eine Dekupiersäge möchte ich nicht mehr in meiner Werkstattausstattung missen. Aber es gibt große Unterschiede, was Preis, Qualität und Leistung angeht. Das Beste, was ich bisher gesehen habe ist die Hegner Dekupiersäge http://www.gw-werkzeuge.de/hegner.htm . Ich selbst hab damals bei der ALDI Dekupiersäge zugeschlagen. Ist aber nicht ganz einfach damit einen sauberen graden Schnitt hinzulegen.(Balsa bis 10mm geht problemlos aber Sperrholz ab 3mm ist nicht so einfach. Deshalb mache ich mit ihr nur das grobe Aussägen. Feinform bekommen die Bauteile dann an der Bandschleife und am Schleifteller.
Aber auch das grobe spart unendlich Zeit gegenüber der guten, alten Laubsäge.
 
Hallo Joachim,
ja das ist ja fast in der Nachbarschaft. Freut mich, hier im Süden der Republik Gleichgesinnte zu treffen.
Also, ich säge mit der Laubsäge. (Bei einer Weltmeisterschaft in dieser Disziplin hätte ich sicher gute Aussichten auf einen Platz auf dem Treppchen. Beim Aircombat reicht mir der vorletzte Platz:) ) Aber Klaus hat recht: Bei dickeren Brettchen, oder wenn man ein paar gleiche Teile braucht, ist die Dekupiersäge nicht zu schlagen. Braucht aber auch etwas Platz in der Werkstatt.

Den Dank für die pdf´s gebe ich hiermit an Eisy weiter, ich habe ja eigentlich nur gekritzelt.

So, aber an der Scout gab es doch noch was zu tun. Fragte mich doch am Montag der Pistolpit nach meiner Verspannung! Oh, die gibts noch garnicht. Aber 50 Punkte bei jedem Start zu verschenken? Also ran:

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Tragen muss sie ja nichts, die Flügel sind steif genug. Deshalb genau über bzw. unter den Holmen 1.5mm Löcher in Rumpf bzw Baldachin gebohrt und mit Sekundenkleber gekürzte Splinte eingeklebt.

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Für die Verspannung nehme ich Hutgummi aus der Bastelabteilung oder dem Handarbeitsladen. 8 Stücke von 2/3 der Länge zwischen den Befestigungspunkten abschneiden. Dazu 16 Stückchen Schrumpfschlauch je 1 cm lang und 16 selbst gebogene Häkchen aus 0,6mm Stahldraht vorbereiten. Dann in den Schrumpfschlauch von der einen Seite den Haken, von der anderen Seite den Gummifaden einschieben, schrumpfen und einen winzigen Tropfen Sekundenkleber drauf geben. Wenn der Kleber abgebunden hat, überstehendes Material abschneiden.

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Eingehängt wird die Verspannung in die Splinte an Rumpf und den Splinten im Flügel.

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Ansicht von hinten.

Gruß Henner
 
Hallo Henner,
dein Gummi sieht ja gut aus, es hat aber einen dicken Nachteil! Es fängt an zu singen und bremst dabei fürchterlich.
Gruß Daniel
 

sante

User
Hi Henner,

so ein Zufall, die Idee mit dem Hutgummi hatte ich auch.
Ich habe mir allerdings schwarzes! Hutgummi gekauft,
weil ich hoffe dass man das auch aus der Entfernung noch ganz gut sieht.

Gruß, Sante
 
Das mit dem fürchterlich bremsen muss doch kein Nachteil sein. Habe Henners Scout schon fliegen sehen, und die ist gut flott unterwegs. Für meinen Geschmack fast schon zu flott, aber diese Aussage ist mit Vorsicht zu genießen, da ich ja nocht nicht selber geflogen bin.

Bei den letzten WWI Combats wurde ja auch die teils recht hohe Grundgeschwindigkeit der Modelle bemerkt, angemahnt.... Von daher ist so eine Bremse kein schlechter Ansatz...

Gruß Peter
 
Also, nach der Reparatur war heute zweiter Erstflug - mit Gummiverspannung! Ich konnte aber eigentlich keine Änderung der Flugeigenschaften und der Geräuschkulisse feststellen. Der Schal vom Piloten trommelt lustig auf der Bespannung des hinteren Rumpfes.

Aber: Habe ja auch zwei Sachen gleichzeitig geändert, und dass soll man ja nie (!!!) tun: Außer der Gummiverspannung hat sie auch eine kleinere Latte kekommen: Von 10x5 auf 9X4! Und siehe da, auch bei Vollgas überhaupt keine Tendenz zum Unterschneiden mehr. Und das bei mehrern extra eingebauten Vollgaspassagen. Einmalig hätte das ja auch Zufall sein können.

Deshalb mein Tipp: Nicht zu viel Power einbauen!

Gruß Henner
 
Hallo Leute,

bin ja mal wieder der nachzügler...

Habe da zum unteren Mittelstück mal ne Frage:
Wie wird der untere Flügel nachher vorne am Modell befestigt?
Hinten wird ja ne Verstärkung zum schrauben eingebaut, aber vorne?

Hier nochmal das Bild von Henner:
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Kommt da vorne auch eine Verstärkung rein?
 
Schau dir mal dieses Bild an. Im Unterflügel wird die mittlere Papelrippennase vorne deutlich aufgedickt. So ca. auf 20 mm.
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Wenn du dann die Fläche am Rumpf ausrichtest und hinten die Bohrungen machst, wird von vorne durch den "Hilfsspant" im Rumpf in die Aufdickung gebohrt, und dann ein glaub 4mm Holzdübel eingesetzt. Eventuell danach den Hilfsspant mit Sperrholz verstärken.

Gruß Peter
 
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