Das ist hier nur meine Meinung
und nicht der Weisheit letzter Schluß, also bitte selbst ausprobieren!
Ich denke auch, daß ein wichtiger Aspekt die vertikale Schwerpunktlage im Verhältnis zum Angriffspunkt der Zentrifugalkraft (Höhe des Wurfpins) ist.
Der innere Flügel (Wurfpinseite) bei einem Hochdecker wird sich beim Schleudern nahezu waagerecht stellen oder sogar auf Linkskurve geneigt, der äußere Flügel steht entsprechend der V-Form sehr hoch. Im Augenblick des Loslassens geht der Flieger mit Flügelstellung" Linkskurve" aus der Hand.
Bei einem Tiefdecker liegt das Modell mit Sicherheit deutlich "waagerechter" beim Start. Das sollte sich bei der Seitenruderprofilierung/Ruderausschlag bemerkbar machen. Alternativ könnte man beim Tiefdecker mehr V-Form geben, was im Flug dann geringere Steuerausschäge ermöglichen kann.
Zum Thema Oberseite/Unterseite:
In der Startphase haben wir praktisch Ca=0, also Anstellwinkel ca. -2 Grad je nach Profil und Klappenstellung. Da wird tatsächlich die Unterseite für die Widerstandsbilanz immer wichtiger. Das ist genau der Punkt, wo jetzt die Oberseite durch die geringen Luftbeschleunigungen und anschließend durch den geringen Druckanstieg lange laminare Laufstrecken ermöglicht, während sich an der Unterseite schnell Ablöseblasen bilden können. Je nach Profil hat das Polardiagramm dann richtig einen Knick in der Widerstandsbilanz.
Also für das Fliegen nahe Ca max ist immer eine möglichst saubere Oberseite bis t= 50% wichtig, der Rest der Oberseite und die Unterseite verzeihen dann kleine Fehler. Für alles nahe oder sogar unter Ca=0 ist die saubere Oberseite bis t=100% wichtig für möglichst lange laminare Laufstrecke und die Unterseite verzeiht dann überhaupt keine Fehler.
Glaubst du nicht?? Selber ausprobieren!!! Klebe einfach mal einen Turbulator (Streifen Tesaband ca 3-4 mm breit, Position t=30% auf der Unterseite) und flieg damit. Meine Prognose: dir werden dann 5 m in der Höhe fehlen.