Vorstellung RESolut

Hallo Zusammen,



um den anderen Thread nicht zu kapern wollen wir hier unser RES-Modell -den Resolut- vorstellen.



RESolut_.jpg



Die Entscheidung zur Konstruktion eines eigenen RES entstand an dem Tag, wo ein anderes RES-Modelle bei uns im Verein flog, das im Hochstart nur sehr "schwabbelig" war und nach dem Ausklinken kaum gegen den Wind ankam.


Also standen die Konstruktionsziele fest: Festigkeit und Streckenflugfähigkeit (sofern das mit in eine RES-Konstruktion einfließen kann).


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Am Rumpf experimentierten wir mit verschiedenen Aufbauten. Der erste Rumpf entstand mit balsa-beplanktem Sperrholzgerippe, der zweite Rumpf wurde aus Scheiben aufgebaut und hatte leichte Ähnlichkeiten mit dem kleinen Uhu.

Die beste Stabilität und beste Alltagstauglichkeit (z.B. um am Rumpf unter den Flächen auch mal zum Werfen zupacken zu können) haben wir aber mit 2mm Flugzeugsperrholz gemacht. Dabei sind in den Seitenteilen von innen nicht durchgängige Taschen eingefräst, die den gesamten Rumpf so verzapfen, um möglichst verzugsfrei und einfach aufbauen zu können.


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Bei den Leitwerken und der Länge des Rumpfauslegers war uns das Flugverhalten anfangs zu träge, weswegen wir die Geometrie und die Länge des Auslegers mehrfach änderten. Schließlich haben wir unser Optimum erreicht, was sowohl einen einfachen Geradeausflug als auch ein vernünftiges Handling ermöglicht.


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Neben dem Rumpf ist der größte Unterschied zu anderen RES wohl der Aufbau der Tragfläche:

  • Höhere Streckung als die uns bekannten RES-Modelle, somit dünnere Fläche für weniger Widerstand
  • Beplankungen ausschließlich aus 0,5mm Flugzeugsperrholz ohne Halbrippen
  • Die Rippen sind im hinteren Bereich mit 0,5mm Flugzeugsperrholz aufgedoppelt und schon in Form gefräst, um ein Abknicken zu vermeiden
  • Endleiste aus 0,5mm Flugzeugsperrholz, somit deutlich dünner und stabiler als z.B. Balsa
  • Kein Rohrholm, sondern 6*1mm Kohle (Innenflügel) oder 3*0,5mm Kohle als Gurte, Verkastung mit 2mm Balsa hart

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Da wir nicht nur bei Windstille an der Winde bzw am Gummi fliegen (sondern auch mal am Hang bei leichten bis mittleren Bedingungen) haben wir bereits gute Erfahrungen mit Ballast bis 650gr Abfluggewicht gemacht. Hiermit hat der Flieger nochmal mehr Durchsetzungsvermögen, was aber auch an einem zerrissenen Tag in der Ebene, durchaus sinnvoll ist, um sich kontrollierter zentrieren zu können.

Hier noch ein Video von einem Handstart und einem Start an der Winde (mit Schuss 😁):


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Wenn Ihr Fragen oder Anmerkungen zu dem RESolut habt: Immer her damit 😀
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
0,5mm Sperrholz Endleiste hab ich auch schon mal probiert.
Leider ist die bei mir total wellig geworden. Hattet ihr auch solche Probleme?

Der Flügel scheint eine relative hohe Streckung zu haben. Ist das tatsächlich so? Was habt ihr da für Profile drauf?

Sehr eleganter Flieger übrigens!
 

Tunc Uzun

Vereinsmitglied
0,5mm Sperrholz Endleiste hab ich auch schon mal probiert.
Leider ist die bei mir total wellig geworden. Hattet ihr auch solche Probleme?
Das ist quasi "vorprogrammiert"! Schlagwort "Beulsteifigkeit und fehlendes Widerstandsmoment eines solch dünnen Querschnitts.
Besser wäre es wenn es ein Sandwich wäre oder wenigstens durch eine einseitig Balsabeplankung etwas versteift würde (Querschnittvergößerung).
 
Sehr schöner Flieger herzlichen Glückwunsch!
Was hat der Flügel denn für eine Streckung? Wie tief ist der Flügel an der Wurzel?
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Hier gibts mehr Bilder:


Das mit der einzelnen Bremsklappe überlegt ihr euch nochmal!? 🤓 😇
 
Endleiste (@mipme_kampfkoloss @Tunc Uzun):

Obwohl man durch kalte Temperaturen am Bügeleisen und ein wirklich gründliches Bespannen viele Wellen vermeiden kann, kommt man aber um eine gewisse "Grundwelligkeit" nicht drumherum. Ist doof, aber ist so.
Damit muss man bei so einer dünnen Endleiste in der Konfiguration einfach leben oder zwischendurch wieder geradebügeln. Und Dicke für Balsa ist auch nicht wirklich da 🥲

Wir hatten das Problem schon beim ersten Prototypen , konnten es aber mit der Verstärkung der Rippen im hinteren Bereich stark eingrenzen. Mit diesen Verstärkungen knickt zumindest nicht mehr der Übergang zur Endleiste ab und das ganze Konstrukt "Endleiste" wird stabiler.

Die Verstärkungen werden vor dem Fräsen mit Titebond im Vakuumsack aufgeklebt, damit man die nicht im Nachhinein mühevoll drauf fummeln oder nachbearbeiten muss:


Rippen mit Aufleimer.jpg


Das mit der einzelnen Bremsklappe überlegt ihr euch nochmal!? 🤓 😇

Ne, das bleibt so, wir haben bisher mit ausreichender Höhenruderbeimischung noch kein negatives Verhalten festgestellt.

Sehr gelungener und optisch auch ansprechender Segler! 👍
Merci 😊
 

DerKai

User
Hallo, von mir ein Paar Eckdaten zur Tragfläche.

Die Tragfläche hat eine Wurzelrippentiefe von 190mm und eine Streckung von Rund 12,6.

Die Profile sind angelehnt an die Überlegungen der BC-Reihe aus der Oberseite des AG35-37 und der Unterseite des AG25-27 entstanden. Daher auch die extra Leiste im hinteren Bereich gegen Bespannungseinfall. Ich habe die daraus entstandenen Profile dann noch entsprechend entlang der Spannweite verteilt und an die Endleistendicke angepasst. Am Anfang der Überlegungen wollte ich eigentlich gerne noch dünner bauen, das haben wir aber aufgrund der Probleme beim Servoeinbau und der Stabilität wieder verworfen. Rausgekommen sind an der Wurzel eine Dicke von 8% auf 6,5% am Randbogen.

Da wir die Fläche auf dem Kopf mit Helling bauen, macht die gewölbte Unterseite auch keine Probleme beim Bau.

Schön, das der Flieger euch auch gefällt :D
 
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