Vorstellung des Valach VM 60S1-4T (60ccm Viertakt Einzylinder)

Jan

Moderator
Der sound ist gut aber könntest du noch eins ohne dämpfer machen?
[...]

Diesmal ohne Dämpfer! Der Sound ist einfach klasse! :cool:

(Die Vergasereinstellung war im Leerlauf noch etwas mager - der größere Prop erforderte eine etwas fettere Einstellung - nachdem das erledigt war, drehte der Motor wieder zuverlässig hoch)
 

Jan

Moderator
Ich kann Dich gut verstehen. Bin auch ganz hin und weg von diesem Sound. Ein Riesen-Unterschied zum Zweitakt-Geknatter.
Der Effekt ist in Realität noch stärker. Das "Volumen" dieses Sounds kommt nur teilweise rüber. Dabei ist der Antrieb nicht laut. Wegen der geringeren Drehzahl ist der Lärm an den Prop-Spitzen leiser und der Antrieb leiser als ein Zweitakter.
Kann es gar nicht erwarten, den Motor in meine Tiger Moth einzubauen.

Zu Deiner Frage: Ganz einfach: Gut Ding will Weile haben. ;) Passt aber irgendwie zur Firma Toni Clark.
Die sind so sympathisch weit weg von irgendwelchen (schwergewichtigen) Voll-Gfk-Schüsseln und Styro-Sandwich-Neuschrott...
 

foka4

User
Na Na, jetzt ist aber mal gut mit der "in den höchsten Himmel" Loberei.

Der Motor ist vom Laufverhalten, Handling, Klang, Lautstärke her und auch auch optisch sehr gut gelungen.

Aber die systemspezifischen Nachteile sollten auch erwähnt werden dürfen - der Vollständigkeit halber.
- geringere spezifische Leistung
- höheres Leistungsgewicht
Der Valach hat sicher nicht mehr Leistung als ein DA50, und der hat auch bei entsprechender Lagerung, Luftschraube und Abgasanlage ein sehr feines Laufverhalten.

Dem Viertakter passen besonders größere Luftschrauben gut, was sein Leistungsdefizit etwas kompensiert.
Dadurch wird er aber auch deutlich träger im Ansprechverhalten, da das Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen auch keine Wunder vollbringen kann.
Der mögliche Geschwindigkeitsbereich ist geringer als beim Zweitakter, da das Drehzahlband kleiner ist.
Alles Punkte, die dem Oldtimer Motte egal sein können, jedoch nicht einem dynamischeren Modell.
Letzteres braucht dann 14-15" Steigung, was eine starke Abdrosselung zur Landung notwendig macht.
Und solch eine Luftschraube hat dann wiederum keinen zufriedenstellenden Standschub usw.
 

Jan

Moderator
Ja, ich weiß, Du hängst sehr an den Zweitaktern. Gibt ja auch nicht viele, die die Dinger so gut im Griff haben wie Du. :)

Man kann das auch so sehen wie Du. Die Geschmäcker sind eben verschieden.

Für den einen ist eher der Sound wichtig - und der nimmt vielleicht eine etwas niedrigere spez. Leistung in Kauf.
Wenn man sich aber anschaut, dass wir im Modellflug ohnehin kaum irgendwo Leistungsmangel haben, überzeugt mich das Argument nicht so sehr. Ok, im Wettbewerbskunstflug, wenn und soweit man wirklich unter Gewichtsgrenzen bleiben muss. Aber wer hat das Problem außer Dir und anderen Wettbewerbspiloten sonst? Zahlungsmäßig fast niemand.
Man nimmt halt statt einem 60er Zweitakt einen 80er Viertakter und hat die gleiche Leistung und fast das gleiche Gewicht, weil man zwar ein etwas schwereres Gehäuse hat, aber beim Auspuff und beim Sprit Gewicht spart.

Mancher schleppt vielleicht viel und freut sich über die drastisch sinkenden Spritkosten.

Was die Bremswirkung des Props angeht. Da freut sich so mancher, dass die Viertakter viel weniger dazu neigen "hochzudrehen" und daher sogar eine sehr gute Bremswirkung haben.
Beim Schleppen nicht zu verachten.

Und was die niedrigere Drehzahl der Viertakter angeht. Das ist mal ein ganz starkes Argument FÜR die Viertakter. Denn ein erheblicher Teil des Antriebslärms stammt vom Prop.
Und wenn der niedriger dreht, hat man weniger Lärm. Das kann so manchen Flugplatz vor Restriktionen bewahren.

Und was das Geschwindigkeitssprektrum angeht: Es fliegen so einige Pitts und schnelle Kunstflugmodelle herum, bei denen sich der Viertakter gut schlägt. Kennst Du dieses Video hier (eine Cap 21 von Toni Clark mit einem 80er Viertakter Boxer).
 

Jan

Moderator
Die erste Motte mit einem 60er Valach ist in der Luft. Und sie knattert genauso schön, wie ich mir das vorgestellt habt.Wie eine echte!!! :)
Überzeugt Euch selbst. Es handelt sich um eine (34 Jahre alte!!) Werksmaschine von Toni Clark. :cool:
Das Video findet Ihr hier.
Viel Spaß.
 

Cobi

User
2 verus 4 Takte

2 verus 4 Takte

Muss hier noch kurz meine Meinung / Erfahrung zu dem Thema abgeben.

Ich fliege seit gut 4 Jahren nur noch 4 Takter und hab alles 2 taktige aus dem Haus verbannt...:p

2 Takter ist sicher ganz nett und in der Evolution stand ja zunächst der 2 Takter, dann kam das Bessere (bekanntlich der Feind des Guten), der 4 Takter.

Leistungsgewicht usw sind alles bekannte Punkte aber vergesst auch nicht diese Argumente:

1. weinger Vibration
2. Besserer Wirkungsgrad des Props (durch günstigeren Drehzahlbereich)
3. weniger Benzinverbrauch
4. Kein unverbranntes Benzin im Abgas
5. sehr einfache Auspuff Lösungen
6. last but not least der Abgasgeruch...

Durch die geringeren Vibrationen kann man durchaus leichter bauen, das hilft beim Gewichtsnachteil.
Auch das Fliegen an sich wird anders, da man mehr mit Drehmoment fliegt, es wirkt kraftvoller.
Und dann sind da Themen wie Einspritzer, Aufladung noch gar nicht aktuell - das kommt erst noch;)

Auch nicht zu unterschätzen ist die lineare Gasannahme. Beim Torquen braucht man keine Gasstösse, man stellt eine Drehzahl ein und kann zackenweise Gas erhöhen oder verringern und damit ganz gefühlvoll Steigen oder Sinken.

Für mich ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch hier die Zweitakter verdrängt werden. Auto und Motorrad haben diese Entwicklung ja bereits hinter sich...:D

Und es gibt einem ein gutes Gewissen, ein wenig "sauberer" unterwegs zu sein...:D

Also Jungs, viel Spass mit euren 4 Takten! Der 60er macht echt was her.

Nur mal so am Rande.

Christian
 

Jan

Moderator
Hallo Christian,

ich habe vor ca. 30 Jahren einen der ersten Modell-Viertakter gehabt. Einen OS FS 60. Traumhaftes Laufgeräusch. Auch ohne Schalldämpfer. Und die Leistung war mit ordentlich Nitro (meiner Erinnerung nach 10%) gar nicht so schlecht. Ich hatte ihn in einem Charly von WIK, der ein bisschen schwer war aber insgesamt recht ordentlich flog. Man musste halt auf den Schwung achten. Mit dem Ding habe ich das Landen geübt und gelernt. Auf dem Fliegerhorst in W musste man sehr präzise fliegen, weil man nur auf den pilzförmigen "Außenabstellflächen" und eigentlich nicht auf den Taxiways landen durfte. Kam dann auch noch hohes Gras hinzu, musste man wie auf einem Flugzeugträger landen - entweder es passte, oder ein neuer Prop wurde fällig oder größere Reparaturarbeiten. Da konzentriert man sich.

Jetzt freue ich mich sehr auf den ersten Einsatz des 60er Valachs. Deine Argumente sind sehr gut nachvollziehbar. Zumindest bei mir sind diese aber nicht so wichtig - das Emotionale und auch der Anteil der Nostalgie überwiegen. Wenn der Valach richtig gut funktioniert, könnte ich mir vorstellen, dass ich ihn irgendwann mal in einer leicht gebauten Pitts von Toni Clark einsetze. Den Prototyp hat Gerhard Reinsch mal mit einem Quadra geflogen! Also mit einer Leistung, die heute ein ZG 26 erreicht. Hoffentlich komme ich bald mal wieder zum Basteln.
 

uija

User
Ich hol das Thema mal hervor, weil ich in der Entscheidungsphase bin und mich nicht entscheiden kann.
Alles, was man liest über den Valach vm-60 bezieht sich auf Old-Timer und Scale-Flieger.

Mein Anspruch unterscheidet sich ein klein bisschen. Ich suche gerade für ein 2.80m spannendes FlyBaby, welches normalerweise mit einem ZG62 an einer 24er Latte geflogen wird. Mein Einsatz wird neben dem Genuss am Fliegen auch das Schleppen von Segelflug-Modellen sein. Ich hab 46cm zwischen Propaufnahme und Boden, so dass ich locker ne 26er oder 27er Latte verbauen kann.

Ich hab mich total in den Sound des VM-60 verschossen! Aber bei all dem Wunsch nach einem leisen und tollen Sound, möchte ich damit halt schleppen.
Hat hier jemand Erfahrungen gemacht? Mit wie viel Zugkraft-Einbußen muss ich rechnen? Vor ein paar Wochen haben wir ein paar Propeller auf einem anderen FlyBaby vermessen und sind mit einer 24x10 (oder 12?!) auf ca. 13-14kg Schub gekommen mit dem ZG 62.
Habt ihr Erfahrungwerte, wie der Schub mit einer 26er oder 27er Latte an dem VM-60 ist? In der Anleitung steht, dass man vorsichtig beim Starten sein soll, weil mehr als 10kp ordentlich Schub ist. 10.1 ist halt ebenso mehr als 10, wie auch 100 ;-)

Danke im Vorraus und liebe Grüße,

Jens
 

Jan

Moderator
Hallo Jens,

wenn man sieht, was der 60er Valach mit der großen Motte von Practical Scale (Toni Clark) anstellt, hat man keine Zweifel, dass das der ideale Antrieb für einen großen leichten Tiefdecker mit geringer Flächenbelastung ist. Ob man den Valach in die 2,80 Piper von Toni Clark oder ein Fly Baby einbaut, dürfte ziemlich egal sein. Das passt schon sehr gut.

Dass mit dem Schub ist ohnehin so eine Sache. Ein Antrieb, der auf max. (Stand-)Schub ausgelegt ist, wird Dich im Flug nicht immer glücklich machen. Es geht auch um die Strahlgeschwindigkeit. Ruf dazu mal Gerhard Reinsch an und frag ihn, was er von Deiner Idee hält und was er für einen Prop empfiehlt. Und poste hier mal, was Du herausbekommst.

Komme gerade im Modellbau zu nichts. Sonst würde mein Valach längst fliegen...
 

uija

User
Nach dem ich ein wirklich nettes Gespräch mit Herrn Reinsch geführt habe, und mir jede weitere Meinung zumindest nicht vom Valach abgeraten hat, wird es wohl ein Valach. Durch den kleinen günstigen Dämpfer, keinem Easy Start und der günstigen Befestigung am Modell, weil er weniger Vibriert als der 2-Takter ist er am Ende gar nicht mehr so viel teurer ;-)
 

uija

User
Hab ihn gerade bestellt. Jetzt bin ich aufgeregt.
 

Jan

Moderator
Und? Was hat Herr Reinsch für einen Prop empfohlen? Ich habe auf dem Prüfstand unter anderem einen 26*9 Holz schmal propiert. Was er damit dreht, kann ich nicht sagen. Wohlweislich habe ich ihn eher fett betrieben und nur ab und zu etwas mehr als Halbgas gegeben.
 

uija

User
Ich hab nach Anraten einen 24x12 und einen 26x10 bestellt. Für normales Fliegen wird es wohl egal sein, aber beim Schleppen soll ich mal schauen, welche von beiden besser funktioniert.
 

Jan

Moderator
Der Niederländer Eddy Pot hat seinen 60er Valach in eine Pitts von Practical Scale (Toni Clark, Gerhard Reinsch) eingebaut.
Wunderbar leise, ordentliche Leistung, Steigflug nicht ganz so wild wie bei einem 60er Zweitakter aber meines Erachtens völlig ausreichend. Wer will denn mit einer Pitts torquen??


Tolle Idee Eddy!
 

Jan

Moderator
Hallo Leute mir gefällt der Motor auch recht gut. Daher überlege ich ob dieser für mein kommesndes Projekt auch geeignet ist.
Hat der Nadellager unten am pleul?
Kann mal jemand ein paar Schubwerte posten?

MfG
Falko
 
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