Fortsetzung 4
Fortsetzung 4
„Ich habe fertig“ …
… nicht wie Trapattoni damals im Zorn, sondern hier recht entspannt geäußert !
Alles in Allem hat die Sache von Mitte März (erste Skizze im Maßstab 1:10) bis heute (31. Mai) gedauert; also noch recht überschaubar.
Das Bespannen der Flügelunter- bzw. Oberseiten mit Japanpapier verlief problemlos wie vor Jahrzehnten:
- Methylan anrühren,
- Bespannung anbringen,
- trocknen lassen,
- mit Wassernebel besprühen,
- einspannnen und trocknen lassen,
- 50% verdünnten Spannlack auftragen,
- trocknen lassen,
- restliche Buckel mit dem Bügeleisen entfernen und
- fertig.
Im Bereich der Solarzellen wurde zunächst der an sich leichte Oracover Indoor Film benutzt, was jedoch bereits bei sehr vorsichtigem Straffen zum hoffnungslosen Verziehen dieser Flügelbereiche führte.
Also wieder runter, einen Tag lang hin- und herüberlegt und erste Versuche mit Frischhaltefolie unternommen. Allmögliche Kleber wollten auf diesem Material nicht haften, jedoch Tesafilm sowie dünnes Doppelklebeband.
Die Oberseiten der Wurzelrippe sowie die letzte Rippe vor dem ersten Flügelknick erhielten somit einen 5 mm breiten Streifen dieses Doppelklebebandes zur Fixierung in Querrichtung.
Allsdann:
- Frischhalte-Bespannung zuschneiden,
- Nasen- und die hinteren 5 mm der Endleiste leicht mit Pritt-Klebestift einstreichen (lediglich zum ersten Fixieren),
- straff halten,
- an den Endrippen aufbringen und
- an Nasen- und Endleiste ebenfalls fixieren.
- Außerhalb dieser Leisten mit verbleibenden 5 mm Breite abschneiden,
- um diese Leisten umschlagen und
- ebenfalls fixieren.
Je ein langer Streifen Tesafilm (Nasen- bzw. Endleiste) hält diese überstehenden Stücke in Querrichtung fest an der Unterseite des Flügels.
Resultat: Eine extrem leichte und fast faltenfreie transparente Bespannung, welche keine großen Kräfte an die Flügelstruktur überträgt.
Einziger Nachteil: Sehr empfindlich; aber bei diesem Modell muss man eh vorab überlegen, wo und wie man es anfassen will.
Finale Startmasse: 212 Gramm (13,6 g / dm2); wie üblich mehr als vorgesehen.
Man könnte nun meinen, dass der auftriebserzeugende Unterdruck an der Flügeloberseite diese extrem dünne Folie von den Rippen "ablupfen" könnte ...
... hab mich kurz hingesetzt und a bissl gerechnet:
Dieser Unterdruck entspricht beim stationären Geradeausflug genau der Flächenbelastung; hier also jene 13,6 g / dm2.
Über Newton statt Gramm und m2 statt dm2 kommt man via Pascal letztlich zu zarten 0,13 mbar Unterdruck an der Flügeloberseite, also kein Grund zur Panik.
Kleiner Gag am Rande: Für günstige €13,- wurde eine 3 Gramm FPV Kamera samt 5,8 GHz Sender aus der „Bucht“ gefischt, welche bei Bedarf mit einem 4 mm Alu-Röhrchen unweit des Schwerpunktes im Rumpf eingesteckt werden kann. Ein Querstift im unteren Lager arretiert diesen kleinen Aufbau gegen seitliches Verdrehen.
OK, diese Kamera weist „lediglich“ TV-Qualität auf; genügt jedoch ersten Versuchen.
Positiv sind jedoch deren große Winkelbereiche anzumerken: 150° horizontal / 170° vertikal. Somit erscheint der im Bild recht kleine rotierende Propeller nicht störend.
Man kann in dieser Abbildung auch recht gut die Abdeckung des „Cockpits“ im Bereich des Empfängers sowie der Flügelsteckung erkennen.
Realisierung durch zwei Lagen eines semitransparenten Müllbeutels:
- Mittels Lötkolben unter einer Papierschablone in Form geschweißt,
- an beiden Enden mit Tesafilm verstärkt,
- am vorderen Ende mit Selbigem angelenkt und
- am hinteren Ende mit zwei Stecknadeln in einem Depronspant gespannt und fixiert.
Der kleine rote Gummi samt weiteren zwei Stecknadeln hält die beiden Flügelhälften am Rumpf.
Erstflug am kommenden Sonntag (2. Juni) beim MFC Dillingen.
Grüße
Volker