Royal Model SZD-39 Cobra 17 - aus alt mach neu - ein Umbaubericht

Marcel85

User
Hallo liebe Leute,

Ich habe eine Cobra 17 von Royal Model mit 2,6 m Spannweite schon vor längerer Zeit mal recht günstig als Bastelprojekt erstanden und da gerade "in der Werkstatt nichts zu tun ist" und ich mit dem Flieger eigentlich schon lange lange fertig sein wollte hab ich jetzt mal angefangen und werde den Fortschritt hier dokumentieren weil ich über die kleine 2,6m Version nicht wirklich etwas gefunden habe und vielleicht ist ja jemandem damit geholfen.

Als ich das Modell nach dem Kauf mal auf den Schwerpunkt laut Hersteller eingestellt hatte war mit dieser Einstellung nicht wirklich an gutes fliegen zu denken. Da hat nichts zusammen gepasst und wurde mal grob mit Winlaengs nachgerechnet und korrigiert. Das Ergebnis damals war sehr vielversprechend und es wurde die Entscheidung gefällt dem Flieger wieder neues Leben ein zu hauchen. Jetzt sind fast 1 1/2 Jahre vergangen. Aber hey, es ist immer gut noch ein spontanes Projekt im Keller zu haben.
:cool:


Ohne dem Vorbesitzer zu nahe zu treten, vielleicht liest er ja mit, ist der Erstaufbau ohne Sinn und ohne Verstand bzw wohl ohne viel Modellbau Erfahrung durchgeführt worden. :confused::( Da muss einiges nachgearbeitet werden. Aber dafür war der Flieger billig und alles war im Vorfeld bekannt.
Beispiele sind die nicht im Rumpf verklebten Bowdenzug Außenhüllen (eine direkte Anlenkung ist unmöglich bzw. Ist die Wirkung der Ruder gleich Null), die Ruderhörner sind lediglich auf der Folie aufgeklebt und haben eine schlechte Position, sämtliche Verklebungen im Inneren des Rumpfes sind schlecht ausgeführt (Servobrett !ocker, Kupferohr und Stabilisierungsstift für die Tragflächensteckung locker), bei den Tragflächen klemmen sich die Querruder in ihren Auschnitten und stellen sich nicht korrekt zurück (woher der Servoschaden wohl auch kommen wird), die Abdeckungen für die Servosschächte sehen aus wie raus gebissen und die extra rote Folie wurde dilettantisch mit Falten und Blasen auf die weiße im Nachhinein aufgebügelt. Äußerst unschön an zu schauen auf jeden Fall.

Viel Arbeit also. Gleichzeitig möchte ich den Flieger aber auch möglichst leichter bekommen. Angefangen mit einem selber gebauten und deutlich leichteren Höhenleitwerk (Orginal 30 Gramm, Nachbau 16 Gramm) über eine Tragflächensteckung aus Carbon, neues Servobrett mit neuer weiter vorne liegender Position, leichtere Bowdenzüge bis hin zu leichteren Servos soll dazu beitragen das Gesammtgewicht zu reduzieren und den Ballast in der Nase von sage und schreibe fast 150 Gramm um den Schwerpunkt zu treffen weg zu bekommen. Mal sehen ob und wie mit das gelingen wird.
Ziel ist es für den Haushang ein Flieger zu haben, den man bei Wind von 30-50 km/h hernimmt (über eine Ballastierung mache ich mir noch Gedanken) wo meine Thermikschleicher schon den Rückwertsgang einlegen würden. Oder wenn man spontan doch mal in die Berge zum fliegen kommt.

Angefangen habe ich wie gesagt mit dem Höhenleitwerk was auch schon fertig ist. Nur noch das Ruderhorn muss eingeklebt werden. Dann bin ich weiter dazu über gegangen alles aus dem Rumpf heraus zu nehmen um die kleinen und größeren Risse im "pletzliverfahren" reparieren zu können um den Rumpf stabil zu bekommen und danach neu lackieren zu können.
Auch ein neues Servobrett soll mit neuer Position einziehen dürfen was der nächste Schritt dann auch seien wird dieses aus der VFL Platte her zu schneiden.

Aber jetzt gibt es erstmal ein paar Bilder vom Ausgangsstatus. Folie werde ich heute Abend noch bestellen, wenn ich mich für ein Farbdesigne entscheiden kann.


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Jetzt wünsch ich euch erstmal einen schönen Abend,

Beste Grüße, Marcel
 
Also zu den Cobras von Royal hab ich aber im Forum schon einiges geschrieben - dann hast du nicht richtig gesucht.:)
Hab selbst die 15er (2,3m als Segler) und 17er (E-Segler) lange im Einsatz. So lange dass Servos durch Potitod getauscht werden mussten.
Die 17er habe ich auch in bedauernswertem Zustand bekommen und aufgearbeitet, hat sich definitiv gelohnt.
Gerade mit dem Quirl in der Nase hat die 17er es öfter zum Einsatz geschafft als die 15er.

Ballastierung - davon kann ich dir abraten.
Zum einen bringt es kaum einen Vorteil, denn die Modelle gehen in einem recht großen Bereich. Selbst in Hanstholm bei ordentlich Steam 2-3 Zacken vorgetrimmt und die Fuhre läuft.
Zum anderen ist die Struktur besser dran wenn du das nicht machst. Den Stahl der 17er habe ich bereits mit hartem Kunstflug mehrmals gebogen. Das wird mit höherer Flächenbelastung auch nicht besser.

So wie die Züge verbaut sind wird das nix - da hast du völlig recht.
Wenn das Höhenruder nicht steif angelenkt wird, spielfrei und absolut präzise in der Rückstellung auf Null - dann macht das Modell keinen Spaß. Manche Modelle sind da tolerant - die Cobra gehört da nicht dazu und straft Schlamperei an der Stelle mit schlechter Steuerbarkeit.
Meine haben alle übrigens das Höhen/Seitenruder Servo vorne, wo es auch hin gehört.
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Aber das Modell macht immer eine gute Figur, sowohl in der Thermik als auch im reinen Hangwind.
Dem Kunstflug ist sie durchaus zugetan und läuft da recht gut.
Wenn es zu gut trägt (alpin) dann geht der Höhenabbau am Besten auf dem Rücken, da ist das Profil nicht so dolle - in dem Fall aber ein echter Vorteil! Das hab ich schon ein/zwei mal einsetzen müssen, als es trotz permanentem Gebolze nur noch nach oben ging.

Mach das Ding fertig - die macht Spaß!
 

Marcel85

User
Hey @Martin Greiner,

vielen Dank für deine Antwort und deine Erfahrung und Eindrücke. Dann habe ich anscheinend wirklich nicht richtig gesucht. Weil deine 17er mit "Quirl" hatte ich nicht gefunden- ;) Wenn du mir jetzt schon sagst das eine Ballastierung nicht zielführend ist, dann werde ich mir das wohl dann auch ersparen. ;) Es ist jetzt eh schon genug arbeit. Da ich auch der Meinung bin, dass die Anlenkung absolut Spiel frei sein sollte bin ich dennoch dazu über gegangen (entgegen deiner Servopositionierung), das Servo für das HLW im SLW einzubauen. Dadurch, dass ich 15 Gramm am HLW gespart habe, kann ich wohl guten Gewissens ein Servo mit 9 Gramm direkt verbauen. Eine direktere Anlenkung ist wohl nicht möglich.

Nachdem die Anlenkung des HLW erledigt gewesen ist, habe ich mich dran gemacht die alte Folie von den Tragfläche herunter zu nehmen. Ich hatte es mir zwar schlimmer vorgestellt, aber dennoch was es ein ordentliches gebaze und geschmiere, die alte Folie besser gesagt den Kleber vom Holz herunter zu bekommen. Aber nach einiger Zeit war ich dann mit dem Ergebnis zufrieden. Ich habe zuerst mit einer Cutterklinge an der "Oberfläche gekratzt", den Rest des Klebers vorsichtig mit Nitro entfernt und dann alles ordentlich erst mit 400er und dann mit 600er Papier glatt geschliffen. Also abschluss werde ich die Tragfläche dann mit Küchenkrepp "polieren" bis die Oberfläche leicht Speckig aussieht. Seitdem ich diesen Tipp für ein gutes Finish vor dem Bügeln hier im Forum gefunden habe verfahre ich nur noch so.

Am Rumpf habe ich auch schon begonnen die Stellen an denen sich Rissen gebildet haben hauch dünn zu schleifen um hier dann im "Petzliverfahren" wieder aufbauen zu können. Da waren ganz schön viele Risse unter dem Lack versteckt und die Schleifarbeiten sind ein bisschen großflächiger geworden. Der Rumpf wird wohl am Ende ein paar Gramm schwerer als vorher werden. Dafür aber eine richtige Keule die Stock steif sein wird.
Jetzt geh ich erstmal eine Runde fliegen und dann sollte auch das Paket mit der Folie angekommen sein und dann kann ich hier weiter machen. Vorab noch ein paar Bilder der erledigten Arbeiten.

Beste Grüße Marcel

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Marcel85

User
Servus,
Danke Martin, aber ist kein Thema. Ich hab ja die Angaben und auch im Winlaengs habe ich es berechnet. Hätte mich bloß interessiert um Vergleiche zu ziehen.

Ich bin jetzt mit einer Unterseite der Tragfläche fertig und mit dem Ergebnis auf jeden Fall zu frieden. Jedoch ist das Wetter wieder super und es zieht mich raus zum fliegen. Hier aber ein paar Bilder der erledigten Arbeit.

Beste Grüße Marcel


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Marcel85

User
Lang genug hat es gedauert. Aber um so öfter ich mir das Video anschaue, desto unzufriedener bin ich. 🙈 Hier muss noch viel bei den Ausschlägen und mit der Expo herum probiert werden.
Aber vielleicht hast du ein paar Grundeinstellungen für mich? Das Querruder wirkt ja schon sehr stark. Ich glaube Expo habe ich hier um die 60%. SLW ist beigemischt.

Ich vermute auch das der Schwerpunkt für die EWD zu weit hinten ist. Bzw. Die EWD zu groß für den Schwerpunkt. Ich Eier in Kurven ganz schön rum und mit Wind ist der Abriss nicht weit weg. Das muss noch besser werden…oder war es doch der Einfluss vom böigen und verwirbelten Wind?! Ich warte jetzt mal ruhigeres Wetter ab und probiere es noch mal.

Beste Grüße Marcel
 

Marcel85

User
Ich schau die Tage mal dass ich die 17er zusammenstecke und die Ausschläge und Schwerpunkt aufschreibe zum Vergleich.
Die 17er leibt im Vergleich mit der 15er mehr Seitenrudereinsatz beim Einkurven.
Ungewollte Abrisse bekomme ich nur wenn ich zu viel "will". Normal ist die brav.;)
Das wäre klasse! Vielen Dank dir schon mal!

Beste Grüße Marcel
 
Hallo Marcel,

in der Tat kommt mir dein Schwerpunkt sehr weit hinten vor. Da wird sie dann vermutlich etwas hibbeliger mit dem kurzen Hebel und den langen Flächen.
Meine Cobra 17 FES liegt bei ca.65mm, ca. weil die Aufnahme für die Waage für F3B montiert ist und ich nicht umschrauben wollte.
Komme auch nur mit einem leichteren Akku weiter nach hinten, hab ich nie versucht weil das Handling so passte.
Gewicht ist 1610 Gramm.
Ausschläge:
Q: +18mm/-14mm (Bremse +20mm, Ruder läuft Split)
H: +12mm/-22mm
S: +/- 55mm (gemessen an Unterkante Ruder)
Expo (MPX) S/H/Q: 0/30/0
Für die Faulheit (und Start bei bockigem Wetter) schaltbarer Combiswitchanteil 70% Mitnahme.
Akku 3S2200, Aeronaut LS 10x6", 40A D-Power Regler, Motor - keine Ahnung, war aus dem Fundus.
Laufzeit hab ich auf 3 Minuten eingestellt, danach kann ich immer noch mehrere Stunden fliegen ohne dass ich ein Kapa Problem hätte.
Wie gesagt - fliege hauptsächlich am Hang, da wäre es ohnehin schlecht wenn ich den Motor brauche. Ist ja nicht mein Ziel mit Motor rumzugurken.;)
 

Marcel85

User
Servus Martin,

erst ein mal vielen dank fürs Ausschläge messen und wiegen!
Aktuell wiegt meine 17er 1300 Gramm Ich habe mir beim Schwerpunkt schon so etwas gedacht. Die 8 % im Stabilitätsmaß ist für den Flieger wohl einfach zu wenig. Ich werde den Schwerpunkt jetzt einfach mal auf deine ca. 65mm einstellen und schauen wie sehr ich dann trimmen muss. Versuch macht klug, aber dazu muss es erst mal wieder aufhören zu regnen...

Danke nochmal und schönen Abend noch.
Beste Grüße Marcel
 
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