Hallo zusammen
Aufgrund der erstaunlicherweise doch recht zahlreichen PN`s die mich zum Thema erreichten, werde ich meine Ergebnisse doch hier posten. Gibt wohl doch mehr Leute die den Motor haben als ich dachte.
Also:
Bei mir war es die Summe aus mehreren "Kleinigkeiten". Ich habe folgendes gemacht:
1. Den Hallgeber (sensor) der Zündung zunächst um 2mm auf "spät" gestellt. Der Motor hat bei seinen ersten Zündungen furchtbar mechanisch geknackt und zurückgeschlagen. Die Zündung stand viel zu früh.
2. Die Chinakracher kerzen gegen Originale NGK CM-6 ausgetauscht. Später dann auf Wunsch meines Kollegen Iridium CM-6 von Rcexl eingesetzt.
3. Den Flatterventilblock (Kunststoff)ausgebaut und die Auflageflächen der 4 Ventilplättchen, da diese uneben und damit auch undicht waren auf einem 320 er und dann 1000er Schleifpapier plan geschliffen. Das brachte den Durchbruch beim ansaugen.
4. Zwischen dem Ventilblock und dem Kunststoffabstandsring auf dem der Vergaser sitzt, fehlte eine Dichtung. Nicht gut. Deshalb eine Dichtung aus Teflon geschnitten.
5. Alle Dichtflächen im Ansaugtrakt, also Ventilblockauflage Gehäuseseite, sowie die Gegenseite, der Abstandsring auf beiden seiten und den Vergaser auf einer seite auf einer ebenen Platte plangeschliffen. Die Dichtflächen der Kunststoffteile waren alle nicht eben und damit auch nicht dicht.
Grundsätzlich: Mein Kollege wollte den Motor, nagelneu wie er war, gleich mit 1:50 Aspen Mischung laufen lassen. Das mochte er gar nicht. Ich persönlich halte es für völlig falsch einen neuen Motor nicht einlaufen zu lassen. Das Aspen mag er immer noch nicht.
Die Kolbenringe sind anfänglich nicht dicht und brauchen daher mehr Öl um erstmalig zu dichten. Tun sie das nicht , saugt der Motor auch nicht an. Der Motor war innendrin an jedem Lager und allen bewegten Teilen furztrocken. Ich hab erstmal alle Lager und Dichtungen sowie die Kolbenringe ordentlich mit Motoröl versorgt und dann den Motor mit Aral Ultimate (enthält kein Ethanol) und 1:25 mit BelRay HR1 ÖL erstmalig per Hand gestartet. Wobei natürlich beim ÖL und Sprit jeder seine eigene Religion hat. Der Motor hat jetzt ca. 1 liter dieser Mischung durch, die Kompression ist viel besser als vorher, das heisst die Kolbenringe dichten schon viel besser ab. Und anwerfen per Hand ist kein Thema mehr, auch nicht mit hängendem Vergaser. Habe den Sprit jetzt auf 1:40 verdünnt. Der Motor macht momentan auf dem Sprüfstand mit einer 23x8 CFK-Latte etwa 6800 u/min. Sieht mal nicht schlecht aus.
Als Auspuff haben wir 2 Eigenbaukrümmer mit Krumscheid Teilen hartgelötet und als Dämpfer einen Krumscheid Topf mit 2 eingängen und Heckauslass für 60 ccm genommen.
Update:
Ein paar Tage später: Der Motor ist wieder in seinem Flieger (2,2m Sukhoi) und hat seinen ersten Start hinter sich.Die Motorhaube war drauf. Die Leistung ist aus unerfindlichen Gründen weit hinter der auf dem Prüfstand zurückgeblieben. Das Setup war das gleiche. Die Haube wurde dann abgebaut, damit der Motor mehr Luft bekommt. Der Abstand zwischen Haube und Vergasertrichter ist knapp 2cm. Ist vielleicht zu wenig? Zunächst hat der Motor nur mehr gerade so 5300 u/min geschafft. Nach längerer Einstellorgie haben wir ihn wieder auf gerade so 6400 u/min hingebügelt. Der Übergangsbereich ist ganz mies. Überzeugend ist das nicht. Mein Kollege wollte unbedingt sein Aspen 1:50 verwenden. Das Aral brachte aber auch keine Besserung.
Momentan liegt der Flieger beim Kumpel im Keller und "ruht" erstmal. Bis uns was gescheites einfällt. Von einem 70er Boxer hätte ich mehr erwartet!
Wer ne Idee hat, immer raus damit.
Gruss erstmal Stefan