Mal wieder - was hab ich da für einen Flieger?

Immer mal wieder sehr gerne. Vielen herzlichen Dank für die tolle Gastfreundschaft und.......
Leif
 

Abbakus

User
Hallo liebe Retro-Begeisterte,

Mir ist beim Aufräumen des Bastelkellers in der aller-aller-hintersten Ecke ein kleines noch ungeflogenes Flugmodell in die Hände gefallen.
Wahrscheinlich schlummerte es dort seit den späten 70ern, maximal bis ca. Mitte der 80er Jahre.
Bis auf ein paar kleine Risse am Plastikrumpf scheinbar (noch) in Ordnung.

Was kann das sein?
- Tiefdecker mit hauchdünnem Plastik-Rumpf
- Spannweite 900 mm, ursprünglich mit einer weißen Klebefolie bespannt
- Rumpflänge 680 mm, mit zwei Sperrholzverstärkungen im Bereich der Flächenauflage
- Leitwerk (noch) mit weißer Klebefolie bespannt die sich kaum lösen läßt
- Seitenruder starr; da könnte man sogar noch ein Ruderblatt hinzufügen.
- Leergewicht 280 g

Ich habe einmal einen 1,7er OS Schnürle-Max in den Motorraum reingehalten - da wird es bereits eng...
Ich könnte mir vorstellen, das Modell mit einem leichten E-Antrieb und kleiner Anlage auszurüsten.

Es wäre nett, etwas zum Hersteller bzw. Modellnamen zu finden.

Was macht man mit so einem Modell?

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Abbakus

User
Hallo Hans,

Das ging ja richtig fix!
Herzlichen Dank für die Aufklärung!

Dann werde ich das kleine Ding mal neu bebügeln, mit kleinen Komponenten incl. E-Antrieb ausstatten und freuen über den unerwarteten Fund.
 
Ach,
bin ich mal wieder zu spät! Ein Kumpel von mir aus dem Nachbarort hat nämlich so ein Ding, da hätte ich mal fragen können...

Gruß, Peter
 
Was macht man mit so einem Modell?
Hallo Peter,
unbedingt fertig bauen und fliegen. Das waren die ersten ARF Modelle aus dem letzten Jahrtausend. Die sind sehr gut konstruiert, fliegen prima und sind leicht und stabil. Der Rumpf ist aus tiefgezogenem ABS, also unbedingt UV-Licht-frei lagern. Besser nicht lackieren sondern Deko mit Folie aufkleben. So lassen sich auch Risse reparieren: von hinten Laschen hinterkleben, vor Autofolie aufkleben.
Siehe auch hier:



Viel Erfolg
Andreas
 

Abbakus

User
Hallo Andreas,

Vielen Dank für Deine Tipps!

Ja, ich werde das Modell fertigstellen aber elektrifizieren.
Das laut Prospekt machbare Abfluggewicht von 860g werde ich dank moderner Komponenten auf ca. 500g drücken können...

Ich habe heute versucht,meine eingeklebte Halterung für Microprop Miniservos "auszubauen", und prompt habe ich einen Riss im ABS von ca. 15mm den ich bereits wieder verklebt habe.

In der allerhintersten Modellecke wo ich das Ding heute gefunden habe, schien mit Sicherheit seit 1986 keine UV-schädliche Sonne hin...

Beste Grüße
Peter
 
Die ABS Rümpfe sterben nicht nur am Sonnenlicht, sondern am Verspröden auch durch (vermutlich) Weichmacherverlust. Sprich: Die Dinger verspröden auch im Dunkeln. Von den Modellschiffen her weiß man: Lackieren hilft gegen die Alterung, da es das "Austrocknen" scheinbar verhindert. Lackierte Rümpfe funktionieren auch nach 40 Jahren noch tadellos, unlackierte sind oft nur noch Scherben. Am haltbarsten sind ABS-Rümpfe, die - warum auch immer - auch innen lackiert wurden.

Sagt einer, der seit 45 Jahren Schifferl mit ABS-Rümpfen fährt und sammelt...
 

Abbakus

User
Noch bricht der ABS Rumpf nicht, ohne mechanisch nachzuhelfen.

Für Diejenigen, die mehr Daten zum TinyAce suchen, hier ein Ausschnitt aus einer RCM vom April 1978.


RCM_1978-04_Product-Test_TinyAce.JPG
 
Lackieren hilft gegen die Alterung, da es das "Austrocknen" scheinbar verhindert.
Vorsichtig! So einfach kann man das nicht empfehlen. Wasserverdünnbare Lacke und solche auf Alkhydharzbasis sind nach meiner Erfahrung unbedenklich. Mit Nitro-, PU- oder 1K/2K-Acryl-Lösemittellacken kann man die chemische Struktur angreifen, aufweichen, auflösen, verspröden. Das wäre dann kontraproduktiv. Ich kenne keinen Anwendungsfall, wo ABS Weichmacher enthält. Bei Halbzeugen/Plattenware zum Tiefziehen schon gar nicht. Deshalb entweichen die auch nicht. Ozon könnte die Struktur schädigen, so richtig zersetzend ist aber vor allem UV. Es gibt übrigens auch Kunstlicht, das UV enthält.
Noch etwas: ABS ist einer der schlagzähesten Thermoplaste. Vor allem bei Kälte. Auch wenn oft etwas anderes behauptet wird. Man darf es nur nicht mit einen Faser/Harzmatrix vergleichen. Oft werden Tiefziehteile aus Polystyrol mit ABS verwechselt.
Beste Grüße
Andreas
 
Wasserverdünnbare Lacke und solche auf Alkhydharzbasis sind nach meiner Erfahrung unbedenklich. Mit Nitro-, PU- oder 1K/2K-Acryl-Lösemittellacken kann man die chemische Struktur angreifen, aufweichen, auflösen, verspröden.
Jau, die meisten Schifferlbauer werden in den vergangenen Jahrzehnten wohl Kunstharzlack / Alkhyd vewendet haben.

Oft werden Tiefziehteile aus Polystyrol mit ABS verwechselt.

Allein schon deswegen, weil gewisse ehemals marktführende Modellbaufirmen irgendwann ohne Ankündigung von ABS-Rümpfen zu billigeren PS-Rümpfen gewechselt haben.
 
Kleines Rätsel von mir. D
20221117_155222.jpg
er Typ dieses vorbildähnlichen Modells ist einfach zu erkennen, aber: wer war der Hersteller des Bausatz?
 
C180 passt, die von Graupner / Denzin ist kleiner, hat ca. 1,0m Spw., die abgebildete hat ca. 1,50m.
Mibo passt nicht...Der damalige Hersteller war nicht in der Ex DDR...

Gruß hans
 

KaiT

User
Hier ein kleines Beispiel dafür, das altes Geraffel und " Kulturgut " etwas erwärmendes haben können ;). Das sollte ( mit wirklich viiiel Fantasie ) ein HiFly/ UltraFly Rumpf gewesen sein.
IMG_20221211_154258_1~2.jpg
 

doloebig

User
sehr gut Kay, das artgerechte Haltung für sowas.

Doro die das alles gut verstehen kann
 
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