CH_MEIER
User
Hallo zusammen,
im Energija 5 Thread (Segelflug/F3B...) wurde berichtet, dass leichte UD Carbon-Gelege durchaus auch als Decklage / Schlichtlage im Tragflächenbau (i.e. Sandwich-Schalenflügel aus Negativformen) verwendet werden können. Dabei wurde gesagt, dass man am besten das UD-Gelege trocken in die mit Harz eingestrichene Form legen soll, damit keine kleinen Lunker im Sichtcarbon oder unter dem Decklack entstehen.
Ich habe mich gefragt, wie man so einen leichten Hauch von einem Nichts (z.B. ein 50g/m² UD-Gelege von HP-Textiles) sauber in eine eingestrichene Form kriegt. Das Gelege ist ja nur einseitig dünn mit einem Klebefaden fixiert. Wenn man da einmal falsch Kontakt zur Form hat, klebt das lokal sofort fest und fängt man dann an zu ziehen, ist es m.E. ganz vorbei. Ich hatte UD-Gelege als Decklage (siehe mein ASW20 Thread) einmal beim Rumpfbau versucht und ganz schön geflucht.
Jetzt habe ich einmal an zwei Teststücken Verfahren ausprobiert und bin neugierig wie Ihr vorgeht.
In beiden Fällen habe ich folgendes 150 x150 mm Sandwich hergestellt:
Außenlage:
- 50g UD C Gelege
- 100 Biax C Gelege
Stützstoff:
- 1.2mm Airex (gelb), mit Stecknadel alle 10mm gelocht
Innenlage:
- 50g Glas
Alles wurde in einem Rutsch abgesaugt unter Verwendung von:
- 80g Abreißgewebe
- Lochfolie
- mehrere Lagen Küchkrepp
Variante A: UD-Gelege trocken auf der Liefer-Plastikfolie gelassen, leicht mit UHU-Sprühkleber benebelt und das Biax-Gelege trocken darauf gelegt, mit einem Gummiroller kurz abgerollert und ca. 45min liegen gelassen.
Variante B: UD-Gelege auf der Liefer-Plastikfolie mit Harz getränkt, Biax-Gelege darauf gelegt und ebenfalls mit Harz getränkt.
In beiden Fällen habe ich meine simulierte Form (Glasscheibe) mit W70 gewachst und mit Trennlack behandelt. Dann eine Hälfte der Testfläche mit rotem 2K Acryllack gestrichen (Ludwig-Lacke) und selbigen 45min anziehen lassen.
Das Harz war in beiden Fällen Harz L mit 50:50 Härter GL1:GL2 von R&G. Die Innenlage wurde auf der Lochfolie und dem Abreißgewebe satt getränkt.
Die Form wurde in beiden Fällen reichlich mit Harz eingestrichen. Dann wurde einmal das trockene Paket (Variante A) aufgelegt und einmal das extern vor-getränkte Paket (Variante B) aufgelegt. Das Handling war in beiden Fällen problemlos - was vielleicht dem kleinen Teststück geschuldet ist, die Flächenform ist später 180 x 35cm (MDM-Fox).
Nach dem Absaugen mit -0,6bar über 8h habe ich nach 24h entformt (vielleicht ein bißchen früh, aber ich war neugierig). Dabei war ich etwas zu grob, bin mit einem Metall-Spachtel unter die Proben gefahren.
Beide Varianten zeigen recht ordentliche Oberflächen, die Struktur des Klebefadens vom UD-Gelege scheint etwas durch, aber die Oberfläche ist dennoch glatt. Unter dem roten Lack sieht alles super aus. In dem Sichtcarbonbereich ist m.E. die Variante A marginal besser. Eigentlich sollte man auch kein Sichtcarbon ohne Klarlack o.ä. machen.
Beide Varianten wiegen exakt gleich viel: 13.4g - obwohl ich beim Harz überhaupt nicht gespart habe.
Variante A:
Variante B:
Fazit: Beide Verfahren sind für mich okay, weil es mir darum geht Scale-Segler günstig, leicht und gut zu bauen, so dass man sich nicht zu sehr grämt, wenn mal im Hochgebirge eine Tragfläche bei der Landung am Stein hängen bleibt. Selbstverständlich kann man natürlich auch mit viel teureren Materialien arbeiten, z.B. mit 93g C Gewebe als direkte Außenlage gibt es keine Probleme und mit Carboweave natürlich sowieso nicht.
Was sind Eure Methoden? Habt ihr schon mal mit UD als Schlichtlage gearbeitet und wie habt ihr das Zeug sauber in die Form gekriegt?
Viele Grüße
Christoph
im Energija 5 Thread (Segelflug/F3B...) wurde berichtet, dass leichte UD Carbon-Gelege durchaus auch als Decklage / Schlichtlage im Tragflächenbau (i.e. Sandwich-Schalenflügel aus Negativformen) verwendet werden können. Dabei wurde gesagt, dass man am besten das UD-Gelege trocken in die mit Harz eingestrichene Form legen soll, damit keine kleinen Lunker im Sichtcarbon oder unter dem Decklack entstehen.
Ich habe mich gefragt, wie man so einen leichten Hauch von einem Nichts (z.B. ein 50g/m² UD-Gelege von HP-Textiles) sauber in eine eingestrichene Form kriegt. Das Gelege ist ja nur einseitig dünn mit einem Klebefaden fixiert. Wenn man da einmal falsch Kontakt zur Form hat, klebt das lokal sofort fest und fängt man dann an zu ziehen, ist es m.E. ganz vorbei. Ich hatte UD-Gelege als Decklage (siehe mein ASW20 Thread) einmal beim Rumpfbau versucht und ganz schön geflucht.
Jetzt habe ich einmal an zwei Teststücken Verfahren ausprobiert und bin neugierig wie Ihr vorgeht.
In beiden Fällen habe ich folgendes 150 x150 mm Sandwich hergestellt:
Außenlage:
- 50g UD C Gelege
- 100 Biax C Gelege
Stützstoff:
- 1.2mm Airex (gelb), mit Stecknadel alle 10mm gelocht
Innenlage:
- 50g Glas
Alles wurde in einem Rutsch abgesaugt unter Verwendung von:
- 80g Abreißgewebe
- Lochfolie
- mehrere Lagen Küchkrepp
Variante A: UD-Gelege trocken auf der Liefer-Plastikfolie gelassen, leicht mit UHU-Sprühkleber benebelt und das Biax-Gelege trocken darauf gelegt, mit einem Gummiroller kurz abgerollert und ca. 45min liegen gelassen.
Variante B: UD-Gelege auf der Liefer-Plastikfolie mit Harz getränkt, Biax-Gelege darauf gelegt und ebenfalls mit Harz getränkt.
In beiden Fällen habe ich meine simulierte Form (Glasscheibe) mit W70 gewachst und mit Trennlack behandelt. Dann eine Hälfte der Testfläche mit rotem 2K Acryllack gestrichen (Ludwig-Lacke) und selbigen 45min anziehen lassen.
Das Harz war in beiden Fällen Harz L mit 50:50 Härter GL1:GL2 von R&G. Die Innenlage wurde auf der Lochfolie und dem Abreißgewebe satt getränkt.
Die Form wurde in beiden Fällen reichlich mit Harz eingestrichen. Dann wurde einmal das trockene Paket (Variante A) aufgelegt und einmal das extern vor-getränkte Paket (Variante B) aufgelegt. Das Handling war in beiden Fällen problemlos - was vielleicht dem kleinen Teststück geschuldet ist, die Flächenform ist später 180 x 35cm (MDM-Fox).
Nach dem Absaugen mit -0,6bar über 8h habe ich nach 24h entformt (vielleicht ein bißchen früh, aber ich war neugierig). Dabei war ich etwas zu grob, bin mit einem Metall-Spachtel unter die Proben gefahren.
Beide Varianten zeigen recht ordentliche Oberflächen, die Struktur des Klebefadens vom UD-Gelege scheint etwas durch, aber die Oberfläche ist dennoch glatt. Unter dem roten Lack sieht alles super aus. In dem Sichtcarbonbereich ist m.E. die Variante A marginal besser. Eigentlich sollte man auch kein Sichtcarbon ohne Klarlack o.ä. machen.
Beide Varianten wiegen exakt gleich viel: 13.4g - obwohl ich beim Harz überhaupt nicht gespart habe.
Variante A:
Variante B:
Fazit: Beide Verfahren sind für mich okay, weil es mir darum geht Scale-Segler günstig, leicht und gut zu bauen, so dass man sich nicht zu sehr grämt, wenn mal im Hochgebirge eine Tragfläche bei der Landung am Stein hängen bleibt. Selbstverständlich kann man natürlich auch mit viel teureren Materialien arbeiten, z.B. mit 93g C Gewebe als direkte Außenlage gibt es keine Probleme und mit Carboweave natürlich sowieso nicht.
Was sind Eure Methoden? Habt ihr schon mal mit UD als Schlichtlage gearbeitet und wie habt ihr das Zeug sauber in die Form gekriegt?
Viele Grüße
Christoph
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