IOM Arrow als 1. Segelboot; brauche Hilfe

wuddl

User
Hallo,

erstmal zu meiner person:
Ich heiße Fabian, bin 23 jahre jung, studiere momentan im 7. Semester Technische Physik an der FH-Wiesbaden und habe mich entschlossen ein RC-Segelboot zu bauen. :p

bisher war ich nur im RC-Rennbootbereich unterwegs. das ist zwar auch sehr lustig da die bootchen mit teilweise >80 km/h über's wasser zu jagen, aber nach 6-8 min is immer schon wieder schluss...
also ein segelboot muss her... fahrzeit jenseits der 2h marke mit einem accu, wesendlich eintspannter, und wenn man sein handwerk versteht kommen die ja auch fast ins gleiten. ;)
ausserdem bin ich verdammt neidisch auf einen botskolegen, der die MIRAMARE von Graupner fährt...

mein erster ansatz war einen TopCat im masstab 1:4 nach zu bauen. da man aber einiges nicht einfach um faktor 4 runter skalieren kann, ich keinen Kiel an nen cat bauen wollte, und mir die segelerfahrung fehlt, würde der warscheinlich mehr mit dem mast nach unten treiben als segeln. demzufolge mus was selbstaufrichtendes her, bei dem ich am besten noch irgendwo im netz viele leute finde die von dem bootstype ahnung haben. e voila da haben wir sie die International One Meter Class die bote sind schön, schnell, transportfähig und der bauaufwand hält sich in grenzen (keep it simpel oder wie war nochmal das motto...).
Also frisch ans werk, nen hübschen rumpf rausgesucht den die forensuchmaschiene häufiger ausspuckt.
Also die Arrow.
Spantenriss gesaugt, im CAD passend gemacht (hui 1m is doch ganzschön stadtlich ;))
mal das Rig1 grob konstruiert (verdammt, 1,8m Mast...) und mim zollstock durch meinen fiat gekrochen; uff passt rein...
also steht der entschluß fest, es gibt eine Arrow.
nach dem ich mich hier durchs forum gewühlt haben (direkt mal danke an IOMchen für den baubericht der MK8) und auch dur ein paar andere seiten im netz musste ich mich erstmal ans vokabeln lehrnen machen... welcher normalsterbliche weis den schon das der lümmelschlag die befestigung vom großbaum am mast ist ;)
nur wer oder was jetzt "Dirk" ist, hab ich absolut nicht rausgefunden...

naja auf jeden fall wollte ich den rumpf in holz bauen, genauer in 3mm balsa, welches ich per sekundenkleber fixiere, dann mit epoxy einlasse (das zeug wird wie wasser, wenn man das mim fön heiß macht) und anschliessend noch 1,5 lagen 165er glas von innen rein laminieren.
oder hat das einen besonderen grund, weshalb ich überall lese das die planken mit ponal festgeklebt werden ?

und ganz essentiell, wo kommt den der kiel bei so nem bootschen hin ? unten, ok, klar so weit, aber muss ich jetzt zusehen, das der schwerpunkt vom latterplan (die senkrechte projektion des benetzen teil des schiffs, soweit ich das verstanden habe ) und der der segelfläche übereinander leigen? oder sollte der segeldruckpunkt (der sich ja ändert, je nach kurs zum wind, kränkung und segelprofiel) über dem schwerpunkt vom latterplan liegen um ein möglichst neutrales boot zu bekommen ?

wo setzt ich den mast hin ?
so das der segelschwerpunkt (oder doch besser der druckpunkt) über dem im plan angegebenen CB leigt (was auch immer CB bedeutet, is aber auf jeden fall 546,6mm vom bug weg.) oder wo anders ?

und wo kommt der massenschwerpunkt hin ?

ihr seht fragen über fragen... ich hoffe mal ihr könnt mir da weiter helfen, und ich geh euch nicht zu sehr auf die nerven ;)

mfG wuddl
 

WIESEL

User
" ARROWS "

" ARROWS "

653.JPG

Hier sind alle Daten, eine Form habe ich auch, das Urmodell habe ich am Samstag in auf dem Modellflohmarkt in Lampertheim
:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
 

Gast_633

User gesperrt
nur kurz zum rumpfbau. innnen 160g matet ist zu viel. ich dneke wenns dus hart magst nimmste aussen und innen je einen 80g matte. das reicht dicke auf 3mm balsa.
ansonsten plan wegen kiel und segel/mast punkt beachten. ponal oder sekundenkleber ist im prinzip egal, wenn du später auf beiden seiten eine glasmatte darauf laminierst.

gruss andreas
www.modellsegeln.net
ps: schau mal unter tipps nach
 

Konrad Kunik

Moderator
Teammitglied
Moin wuddl,

zunächst einmal herzlich willkommen hier in der Runde.

Du merkst schon, auf sachdienliche Antworten brauchst Du hier nicht lange zu warten. :)
 

smunck

User
hi, ich schließe mich zunächst mal meinen vorrednern an. die position von schwert und mast, auch ruderblatt ist sehr wichtig. gerade beim ersten eigenbau solltest du dich da weitgehend an den plan halten, denn im gegensatz zu motorbooten wandert der antrieb ja bei schräglage vom rumpf weg und damit bekommst du ein drehmoment. wenn du nun kiel und mast beliebig hinstellst wird dein boot zwar fahren, aber sicher nicht wohin du willst. halte dich da also bloß an den bauplan.
zum aufbau aus balsa: kleber ist eigentlich egal. ponal wird von vielen gerne genommen aus verschiedenen gründen: wenns nicht ganz passt kann man noch was verschieben, billig etc. sekundenkleber ist aber auch gut und geht vor allem sehr schnell. laminataufbau kannst du aussen gut mit einer 49er und einer 25er arbeiten, von innen eine 49er, das reicht locker. jenachdem wie steif du es haben willst. ich ziehe generell zwei dünne einer dicken lage vor, weil die oberfläche feiner wird und man nicht so viel runterschleifen muss, was schlussendlich das schiff so steif werden lässt wie es laminiert wurde und nicht nur so steif wie es geschliffen wurde. wenn du ein bisschen die suche betätigst findest du allerlei bauberichte und auch gewichtsangaben was so einzelne bauteile haben dürfen. segel würde ich zunächst welche kaufen. black magic, bohn oder was auch immer, ebenso den kiel, das ist sonst echte fummelei. alles andere geht eigentlich ganz gut selber zu bauen. so, nun viel erfolg und halte uns mit bildern auf dem laufenden.
sebastian
 

smunck

User
wuddl schrieb:
nur wer oder was jetzt "Dirk" ist, hab ich absolut nicht rausgefunden...
mfG wuddl


also eric würde jetzt wohl sagen dirk ist ger 141, aber das meinst du wohl nicht ;)
eine dirk (die, weiblich) ist ein bändsel zwischen hinterem ende des baums (die untere querstange am segel) und dem segelkopf (oberes ende des segels). wenn die dirk gespannt wird, dann spannt sich ebenfalls das vorliek (vorderkante) des segels und das achterliek (hinterkante) wird loser. dadurch kann man den twist (öffnung des segels) einstellen und somit eine gleichmäßige abströmung zwischen vor und hauptsegel erreichen.
hoffe das hilft ein bisschen als erklärung
sebastian
 
wuddl schrieb:
Hallo,

erstmal zu meiner person:
Ich heiße Fabian, bin 23 jahre jung, studiere momentan im 7. Semester Technische Physik an der FH-Wiesbaden und habe mich entschlossen ein RC-Segelboot zu bauen. :p
...

mfG wuddl


Moin Wuddl,

noch en Hesse. Langsam wirds hier mit ner Hessischen IOM oder auch Modell-Segelszene.
Ich wünsch Dir viel Spass beim bauen.


Grüße

Jens
 

wuddl

User
hui... schnell und gut, so leibe ich das ;)

also dann wollen wir mal von oben abarbeiten.

WIESEL, danke für den plan, das hilft schon mal enorm... nur das maß für den mast kann man nicht erkennen (dürfte allerdings 478 sein, wenn ich das richtig interpoliere), aber der kommt eh auf ne schiene, so dass ich mit der mastposition ca +-2cm spielen kann. Und danke für das angebot mit der urform, aber ich mag mal ein schiff in holzoptik haben.

andreas s.
die sache is aber, das ich von der 160er matte noch mindestens 2 quadratmeter habe, und somit nicht investieren müsste... 3 mm Balsa hab ich auch da, nur spantenmaterial (5mm pappelsperrholz sollte es tun) und stecknadeln muss ich mir besorgen...

Konrad Kunik
jo wie gesagt, super, so liebe ich das ;) danke auch...

smunck
klaro leichtes gewebe auf der aussenhaut währe der hit, allerdings müsste ich mir das kaufen... steif wird's mit den 1,5 lagen 160er innen alle mal, und die beplankung ersetzt mir das gelocat (welches ich mir kaufen müsste wenn ich Wiesels urform nehme...) meine einzige befürchtung bezüglich des geplanten aufbaus, ist die oberflächenhärte der balsaleisten... aber das werd ich mal im versuch ermitteln... im notfall muss halt noch gewebe her... das geh ja in der aller größten not auch noch nachträglich aussen drauf

kiel und segel werd ich warscheinlich doch selbst bauen... modellkauf hatte ich jetzt lang genug ;) wenn's nix wird, mach ich's halt nochmal...
mim kiel hab ich mir auch was überlgt...

geplant ist folgender schichtaufbau
balsa | 0°
gewebe # 0°/90°
balsa \ 45°
gewebe # 45°/-45°
balsa / -45°
gewebe # 0°/90°
balsa | 0°
mit je 1mm balsa und 160er gewebe

das ganze schön mit abstandshaltern gepresst, so das da auch was paralelles raus kommt, und dann in form geschiffen.
wird zwar wirklich ne fuddelarbeit, dafür is es aber selbst gemacht ;)

ruder bekommt einen ähnlichen aufbau allerdings werd ich da wohl die beiden inneren lagen balsa weg lassen damit ich nicht so breit baue... naja mal kuken wie gut ich die ruderachse runter geschliffen bekomme, bzw ob das dünne schichtsystem steif genug wird...

an dem bootchen soll so viel wie möglich selbst gebaut werden. und da ich eine drehbank und bald auch eine fräse mein eingen nenne darf, werde ich wohl auch vom rollenbock bis zum kugelgelagerten lümmelschlag (plan dafür ist auch schon fast fertig) alles selbst bauen... wir mein erstes echtes modellBAU projekt ;) dauert vieleicht etwas länger als einfach die teile zu bestellen, aber is, wenn ich mir die preise so ankuke fast schon rentabel (mal von der anschaffung der maschienen und werkzeuge abgesehen ;))

und danke das du mir "Dirk" mal vorgestellt hast ;)

TomTest
wie gesagt, ein kolege hat die MIRAMARE... is auch ein IOM boot ;)
 

WIESEL

User
" ARROW "

" ARROW "

47,8 cm ohne Fender ist korrekt, du kannst ein festes Rohr einbauen,
das Maß ist 100% richtig, bei den Booten K. Lehmann, Rettig, P.Gernert
ist es so. Übrigens die Miramare als IOM -Boot hält die 4kg nicht in
der Verdrängung!

" WIESEL " G86
 

WIESEL

User
" ARROW "

" ARROW "

655.JPG

Hier ein Bild meiner " ARROW " , was du siehst wiegt 380 Gramm.
2 Lagen 165 Gramm Glas Finish 550 g, ist aber sehr dünn, besser 3 Lagen,
habe es als E - Boot gebaut, dafür habe ich 2,8 Blei darunter.
Gesamtgewicht als E Boot 3900g, als IOM Boot muß ich 500g etwa
im Rumpf montieren!

" WIESEL " G 86
 

wuddl

User
Le concombre masqué schrieb:
warum so kompliziert ?

einfach kann's ja jeder ;)
ich hab kein vernünftiges sperrholz da, also bastel ich mir welches... und nur balsa scheint mir für den kiel dann doch zu labiel.

bin ja mal gespannt was du zu meinem geplanten lümmelschlag sagst *g*wenn ich mit der konstruktion fertig bin, gibt's mal ein bild aus em CAD...


WIESEL schrieb:
47,8 cm ohne Fender ist korrekt, du kannst ein festes Rohr einbauen...

ok. danke... sieht sehr gut aus dein innenausbau.
 

wuddl

User
wie versprochen ein Bild des fertigen 3D Modells miens Lümmelbeschlag



der Niederholer ist als 3fach Flaschenzug ausgeführt, und der gesammte Beschlag 2-fach kugelgelagert. Die Klampe wird natürlich noch verrundet, damit sich das "Tau" nicht durch scheuert.
als Großbaum hab ich momentan noch ein 10er Rohr geplant, wede das aber warscheinlich auf ein 8er reduzieren, das sollte ausreichen...
 
Hallo Wuddl,

netter Beschlag, aber in der Praxis ist die Einstellung des Niederholers über Belegung auf Klampe viel zu unpraktisch/zeitaufwendig. Da denk Dir besser was anderes aus, z.B. mit einem simplen Klemmschieber. Und verwende wenn Du bei dem Flaschenzug bleibst ein gutes Seil, sonst wird das zu flexibel und das ist Käse. Die oft verwendete Version mit einem einfachen Wantenspanner mit Drahtbefestigung ist m. E. die beste Lösung.

Wozu ist die Lücke oben zwischen Mastteil und Drehteil?

Gruß
Thomas
 

WIESEL

User
Und wie bekommst du die Mastneigung hin, sonst klappt das Großsegel bei
achterlichen Wind über??????????

" WIESEL "
 

wuddl

User
Hair Dryer schrieb:
...in der Praxis ist die Einstellung des Niederholers über Belegung auf Klampe viel zu unpraktisch/zeitaufwendig. Da denk Dir besser was anderes aus, z.B. mit einem simplen Klemmschieber. Und verwende wenn Du bei dem Flaschenzug bleibst ein gutes Seil, sonst wird das zu flexibel und das ist Käse. Die oft verwendete Version mit einem einfachen Wantenspanner mit Drahtbefestigung ist m. E. die beste Lösung....

Wozu ist die Lücke oben zwischen Mastteil und Drehteil?

mienst du den millimeter an der unteren lageraufnahme? da kommt noch ne 1mm PTFE scheibe hin, als "Drucklager" nur das halt nicht Alu auf Alu schleift...

als seil dachte ich an das gleiche wie für die schoten, also dieses zeug hier: http://www.drachenwerkstatt.de/adat/11130.php

wantenspanner muss ich mal kuken, kann ich halt nicht gescheit selbst herstellen, und gekauft sind wieder 5 EUR weg ;) ich versuche doch das bootchen mit den vorhandenen mitteln aufzubauen.. und nen wantenspanner hab ich nicht zuhause...
ich denke ich werd das mal so ausprobieren, leg mir aber schonmal ne lösung parat, falls mir das belegen der Klampe dann wirklich auf en sack geht... abgefräst is die schnell ;)

WIESEL schrieb:
Und wie bekommst du die Mastneigung hin, sonst klappt das Großsegel bei
achterlichen Wind über??????????
wie jetzt mastneigung ? ich dachte die biegung wird über die wanten und starks eingestellt und die neigung (also der winkel vom mast am mastfuß) würde bei der montage des mastrohrs im rumpf festgelegt, oder hab ich da was falsch verstanden ?
 

JB 359

User
er meinte wahrscheinlich, dass nach der Zeichnung keine Kräfte nach oben aufgenommen werden können. Also, das Ding geht nach oben und hakt aus...
Es sei denn, es wird eine Sicherung verbaut oder das mittlere Teil hat keine Lücke...
 

WIESEL

User
Ne, ich meine ganz was anderes, wenn das Großsegel in der mitte steht,
hat das Großsegel " TWIST" , wenn das Großsegel voll auf achterlichen Kurs ist, muß das Großsegel oben zu machen. Der Großbaumbeschlag muß
senkrecht zur Wasserlinie eingebaut sein. Sonst fällt der Großbaum in
irgend eine Richtung. Der Mast bekommt " RAKE" schräg nach hinten,
dann mach das Segel bei achterlichen Kurs zu.
" WIESEL "
 

WIESEL

User
Mastneigung warum????

Mastneigung warum????

665.JPG
Hier ist der Baum in der mitte, man sieht den " TWIST " im Großsegel.
668.JPG
Das IOM Boot auf den Kopf gestellt, dann muß das Achterliek so fest
spannen das der Großbaum nicht an die Wante kommt. Großsegel ist oben geschlossen. Beim Einstellen im Bastelraum solange den Mastfallverstellen
bis der Großbaum Backbord wie Steuerbord gleich ist. Jetzt fährt Dir
niemand mehr auf Vorwindkurs weg, oder sein Schiff hat weniger Widerstand
auf diesem Kurs.

" WIESEL "
 
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