Moin Johannes,
Gute Fahreigenschaften?
Das ist eine gut gestellte Frage. Leider nicht so einfach und pauschal zu beantworten.
Trotzdem können ein paar Aspekte hervorgehoben werden.
Eine wichtige Eigenschaft für ein Segelboot, und das gilt nicht nur für RC-Segelboote, ist die
Manövrierfähigkeit.
Ist das Boot beinahe in jeder Situation zu Wenden?
Das habe ich oft auf Regatten gesehen. Wird der Wind etwas Stärker oder die Welle etwas höher.
Haben die RC-Käpitäne arg Sorgen ihr Boot zu Wenden. Dabei habe ich die RC-Bootführer
beobachtet wie sie mit ihrer Funke „Nachhelfende Bewegungen“ machten oder wilde Verrenkungen
vollführten. Um ihre Yacht doch noch zu überreden das Manöver auszuführen…….grins….
Das alleinige selbstständige Aussteuern der RC-Segelyacht, Hoch Am Wind.
Diese Eigenschaft wird besonders von RC-Segelbooten verlangt.
Auf den manntragenden Booten ist das nicht erwünscht. Der Steuermann möchte das gerne selber
kontrollieren. Eine Ausnahme bilden die Einhandsegelboote. Dort braucht man die Eigenschaft.
Um den Autopiloten etwas zu entlasten.
Für den RC-Kapitän ist das wichtig. Er sitzt nicht auf seiner Yacht und spürt darum dessen
Verhalten nur eingeschränkt. In der Ferne ist das Boot auch schlecht zu sehen.
Segelt es an der Windkante? Schaffe ist die Luv-Tonne zu runden? Das Boot das selber die
Windkante sucht ist bedeutend einfach zu segeln.
Es kommt noch ein weiterer Vorteil dazu. Die Ruderanlage muß nur wenig korrigierend eingreifen.
Somit bremsen die Ruderbewegungen weniger.
Das Abtauchen auf dem Kurs Vorwind und Raumschots.
Dieses Verhalten haben die originalen Vorbilder und unsere RC-Segelboote.
Bei den manntragenden Boote ist dieses Verhalten in erster Linie auf ein Konstruktionsmangel
der Yacht zurückzuführen. Aber die Mannschaft macht auch Fehler. Die Auswirkung bezeichnen
die Segler als „Sonnenschuß“. Sehr unangenehm und endet oft mir „Bruch und Schäden“.
Mit unseren RC-Segelbooten ist das zum Glück etwas anders. Wir verlieren bei einer Regatta
Plätze oder müßen ein Böe abwarten bis weiter gesegelt werden kann.
Hat man ein Boot das dieses Verhalten kaum oder nicht aufweist? Ein Vorteil in einer Windregatta.
Das passiert sogar den Manntragenden. Benetau Figraro II
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen. Das Boot ist anfällich für Tauchaktion.
Konstruktionsfehler: Vertrimmen der Schwimmlage auf den Bug, Kurs Hoch Am Wind
Dieses Verhalten von Bootskörpern ist auf zweierlei zurückzuführen.
1. Der „Segelmotor“ (Rigg/Takelage) unter Betriebsbedingungen, drückt das Boot nicht nur
in Fahrtrichtung vorwärts. Sondern ein gewisser Teil der Energie drückt das Boot vorne ins
Wasser. Es kommt zu dem beschriebenen diagonalen Vertrimmen auf den Bug.
2. Der Bootskörper vertrimmt auf den Bug während des Drehens um die Längsachse.(Kränken)
Der Bootskörper ist in dieser Hinsicht fehlerhaft konstruiert. Bug und Heck passen mit ihrer Formgebung
nicht zu einander. Das Heck schwimmt im Verhältnis zum Bug mehr auf. Es kommt zu dieser Vertrimmung.
Besonders bereite Boot sind schnell unausgewogen konstruiert. Schmale lange Boote sind für
diesen Fehler selten anfällig.
Thema „Wie konstruiert man eine Segelyacht“ ----Zum Nachlesen---
Claudio D. Hat sich damit beschäftigt. Und das für die RC-Segelboote aufbereitet.
Seine Arbeit hat er im Net veröffentlicht. Die Arbeit ist unter Michas Bericht der
VO70 Kanting Keel zu finden.
Kuddel