Der Invincible durfte heute wieder fliegen. Beim Fliegen bekomme ich das Grinsen garnicht mehr aus dem Gesicht so viel Freude macht er mir! Heute durfte auch ein Freund kurz damit fliegen und der wollte auch gleich einen haben!
Geht einfach super zu fliegen, ist unkritisch und hält (bis jetzt) alles aus was ich ihm zugemutet habe und das war deutlich mehr als bei meinen anderen Seglern. Mein Freund meinte auch, hätte ich ihm den vorher gezeigt hätte er darauf verzichtet den Voll-GFK Segler zu kaufen, der noch auf Fertigstellung wartet. Also durchwegs sehr positives Feedback, was mir sehr wichtig war, denn selbst ist man meistens von dem was man macht überzeugt!
Ich habe heute die 3 Flüge genutzt um weitere Einstellungen zu testen, ein paar Daten zu messen und einen direkten Vergleich zu meinem Spirit-V zu bekommen.
Ich fange mal mit dem Vergleich an!
Die Flieger unterschieden sich doch etwas, aber weniger als gedacht. Dort wo sie sich unterscheiden aber dafür deutlich. Bei den heutigen Wetterbedingungen von ca. 15kmh Wind (beim letzten Akku waren es vielleicht etwas weniger), also bei uns kaum Wind um nicht zu sagen fast Windstill, gingen beide gut zu fliegen. Der Spirit-V hat um ca. 150g mehr Gewicht und etwas weniger Fläche. Das merkt man beim Langsamflug, wie auch beim Durchzug. Der Invincible lässt sich merklich langsamer machen und bleibt dabei auch noch sehr gut steuerbar. Der Spirit war gefühlt etwas schneller am Kurvenausgang, was aber vielleicht auch damit zu tun hatte, dass der Spirit-V deutlich weniger direkt auf die Ruder reagiert und Kuven dementsprechend sanfter und weiträumiger fliegt. Da schlägt der Invincible Haken und lässt sich fast eckig fliegen, was bei höherer Geschwindigkeit echt beeindruckend ist für einen Holzflieger! Dafür musst man entweder die Expo auf 50% hoch drehen oder sehr feinfühlig fliegen. Oder wenn man das nicht braucht natürlich auch einfach im Ruderausschlag einschränken, aber das ist nichts für mich, ich mag direkte Ruder sehr, bin in dem Fall den Weg über die Expo gegangen, was ihn doch deutlich angenehmer zu fliegen machte. Rollraten sind vergleichbar, wenn man auf die WKs verzichtet (beim Spirit-V ist es nicht möglich die WK nach oben ausschlagen zu lassen). Nimmt man die WK beim Invincible dazu dreht er nochmal schneller. Ich verwende das SR hauptsächlich um mit QR eingelenkte Kurven sauber zu durchfliegen und hin und wieder für Kunstflugfiguren, da war ich immer etwas "enttäuscht" vom Spirit-V, dass da nicht mehr geht mit dem SR. Beim Invincible geht mehr und man kann sogar nur mit SR Kurven einleiten, aber mal eher, Spaß macht das keinen. Die SR Wirkung könnte noch etwas mehr sein, aber reicht aus meiner Sicht für einen Segler dieser Bauart vollkommen aus.
Kann der Invincible jetzt alles besser als der Spirit-V? Fast würde ich sagen. Ich fliege den Spirit-V jetzt schon... kein Ahnung wahrscheinlich um die 10 Jahre oder vielleicht sogar etwas länger und ich mag ihn sehr gerne. Ist ein super Allrounder der auch dynamisch und schneller geflogen werden kann. Der größten Mangel war aus meiner Sicht die nicht so stabilen Flächen, die bei schnellerer Gangart schon etwas Feingefühl erfordert und bei Vollausschlägen wahrscheinlich in Bröseln runter gekommen wäre. Wenn die Geschwindigkeit dann mal wirklich zu hoch ist (senkrechtes anstechen aus über 100m), haben die QR unschön angefangen zu flatter. Das ist ein Adrenalinkick den ich so nicht brauche und beim ersten Mal dachte ich das wars mit dem Modell.... Das habe ich heute mit dem Invincible getestet und da flattert garnichts! Auch biegen sich die Flächen bei den Kurven deutlich weniger beängstigend durch, was ihn wie auf Schienen fliegen lässt. Kombiniert mit den besseren Langsamflugeigenschaften würde ich klar sagen der Invincible ist das bessere Modell. Das "fast" beschränkt sich derzeit auf die Geschwindigkeit am Kurvenausgang, wenn man in den Wind dreht. Bleibt man da auch nur ganz kurz zu lange auf dem HR (und das reagiert wie gesagt sehr gut und direkt) verliert er an Fahrt. Da ist der Spirit-V deutlich "unkritischer".
Messdaten:
Da gibt es sehr gute und auch "schlechte" Nachrichten. Sagen wir mal der Grund warum der 45A Regler doch recht warm bei der Landung ist, ist dass bei einem Steigflug da lt. Telemetrie und Stromsensor ca. 50A durch laufen. Dazu muss ich fairer Weise sagen, dass der Sensor nicht kalibriert ist auf den Empfänger und ich auf der Werkbank ca. 5A unterschied bei Vollgas gemessen habe. Diese 5A habe ich bei den oben angegebenen 50A schon raus genommen, es müssen die Daten aber nicht 100%ig stimmen. Das war mir bewusst, aber den Sensor zu kalibrieren ist mühsam und ich müsste das jetzt einmal für die Testflüge machen und dann nochmal wenn wieder nur der Spannungssensor rein kommt, denn der Stromsensor wird nicht immer mitfliegen. Wie auch immer, nachdem ich den Segler nicht artgerecht die meiste Zeit im Gleitflug bewege liegen zwischen den Steigflügen nur etwa 20-30 Sekunden bis die Höhe abgeturnt ist. Dank der nur sehr kurzen Steigflüge gehen sich mit dem 2200er Akku etwa 15 Steigflüge aus. Selbst bei meiner Gangart gehen sich damit Flugzeiten von locker über 6 Minuten aus. Geht man es ruhiger an lässt sich treiben sind ohne Thermik, aber locker 15-20 Minuten drin. Mein erster Akku heute der eine Mischung aus Akrobatik, aber auch Gleiten war, hat knapp über 17 Minuten gedauert bis der Akku wirklich leer war.
Fazit: der 45A Regler wird ausgetauscht gegen einen 60A Regler! Vom Platz her kein Problem und was das Gewicht angeht schadet ihm das auch nicht und im besten Fall kann ich 5g Blei aus der Nase wieder raus nehmen.
Sehr erfreulich hingegen ist, dass die verbratene Leistung auch ihre Wirkung zeigt. Durchschnittlich habe ich eine Steigleistung von 15-16m/s gemessen. Tankt man vorher im Geradeausflug noch Geschwindigkeit kommt man bei einem Steigflug auch noch auf einen höheren Durchschnittswert! Geloggder Top-Wert waren dabei 33m/s! Das macht schon Spaß und erhält das Grinsen im Gesicht bei jedem Steigflug. Steigflüge sind dementsprechend kurz. Sonst wäre wahrscheinlich auch der Regler schon verstorben.
Sticht man ihn aus langsamer Geschwindigkeit an erreicht er auch mal 30m/s im Sinkflug ohne Motor. Wer höher fliegen darf als die aktuelle Beschränkung wahrscheinlich auch noch mehr!
GPS habe ich bei der Telemetrie leider keine, aber ich werde mal mein EgalTree mit GPS mitfliegen lassen. Nachdem der Rumpf ausreichend Platz bietet, kann das einfach im SP platziert werden. Aber ich schätzte dass er auf um die 100kmh kommen sollte, wahrscheinlich sogar etwas mehr.
Nach dem heutigen Flug bin ich noch in meiner Meinung bekräftigt worden, dass ich bei dem Modell nicht viel ändern werde. Nase bekommt wie gesagt 2cm dazu, aber das wars. Eventuell baue ich noch eine Fläche die nur 1,5% Wölbung hat, das könnte dem Modell und der Auslegung noch zu Gute kommen und wäre ein interessanter Vergleich zu der vom Prototypen.