Baubericht Mini40 KAT

Also Freunde,
das Ding macht extrem Spass! Nach dem Sauwetter hab ich abends im Regen einfach mal aufgebaut und schwupp, war auf einmal Sonne und Wind da!

Das Boot segelt super! Die Proportionen, stimmen und die Rümpfe funktionieren wie beabsichtigt, d.h. die Wasserlinie stimmt und auch bei Druck passt das Volumen. Ausserdem waren die Stecker einfach zu kontrollieren und das Boot tauchte mit dem Spitzdeck sofort wieder auf.

Die Technik muss noch angepasst werden: abgerissene Grosschot, verlorener Cunningham und vor allem verbogenes Schwert (Billigmaterial aus dem Baumarkt). Das geht aber alles einfach.

Ein Problem ist aber grösser, die Verwindung! Wegen des leichten Winds am Anfang habe ich fast keine Riggspannung draufgeschraubt. Das Boot verwindet daher enorm; ihr könnt das auf den Fotos sehen. Ich will mal den vorderen Unterzug ordentlich verstärken und dann das Rigg wie beim Tornado anknallen. Wenn das nicht hilft, sehe ich weiter.

Trotzdem segelt das Boot gigantisch. Vor allem die Segel stehen toll. Die Kontrolle auf einem Rumpf ist auch erstaunlich. Durch das lange Schwert kann ich wunderbar Windkante segeln. Nur, dass ich dann irgendwann nicht mehr erkenne, wo der Wind herkommt.......

Die Änderungsliste bis zur Regatta umfasst jetzt 16 Punkte. Muss ich wohl wieder ran. Grüße! Chris

Hi Chris,

das wird interessant an unserem Event.
Ich freu mich schon unsere beiden Cat´s nebeneinander segeln zu sehen.:)

Was sagte ich zur Torsion!
Diese Cat´s entweickeln unglaubliche Torsionsmomente. Mit normalen 2 Beam´s kommst du da nicht klar. Selbst wenn du einen Diagonalbeam einsetzt, muss der nach unten abgespannt werden! Ich habe meinen doppelbeam mehfach diagonal verstrebt. Du wirst es am Brombachsee sehen.
Ich hatte das gleiche Problem. Die Riggspannung geht total in die Knie, wenn du da nicht was machst.

Dennoch, dass sieht schon super aus. Mit dem pearcing - bug hab ich auch gute Erfahrungen gesammelt. Läuft praktisch Oberkante Unterlippe:D:D:D

Das mit dem Schwert habe ich vorhergesehen. Barby doll hatte ein ähnliches Problem im vergangenen Jahr am Aartalsee.. Denk noch mal über den Schertkasten im Center beam nach. Am Schwert treten enorm hohe Momente auf. Mit 3 Schrauben in M3 oder M4 verlierst du immer dein Schwert. Mein Carbonschacht an den Längsbeam´s hat sich bewehrt. Siehe auch IOMchen:):cool:

Ich würde auch in jedem Rumpf ein Ruder einbauen. Denk mal drüber nach.....

Habe selbst heute meine BEam´s begonnen mit Bügelfolie zu bespannen.
Beim Einbau der Elektrik / Steckverbindungen habe ich mir heute 2!! Empfänger gehimmelt. HAbe in den Kabelbäumen 1x + - vertauscht . Und schon wars passiert.:cry::cry::cry:

Man(n) sieht sich...
 
Bingo?

Bingo?

Ich hab's glaub ich! Die Verwindung bedeutet ja, dass der Bug des Luvrumpfes abtaucht. Das heisst, ein einfaches Vorstag vom Mast an die Bugspitzen müsste das Thema lösen.

Ich muss nur den zusätzlichern Druck auf den vorderen Beam abfangen. Auf der anderen Seite wird der Druck ja nicht grösser, da er jetzt schon durch die Verwindung aufgebaut wird. Er bleibt damit nur permanent bestehen.

Das wär's doch oder?
 
Das Vorstag ändert nichts. Sobald die Verwindung auftritt hängt dieses lediglich durch.

Insgesamt muss die Einheit Rümpfe und Beams Torsionssteiffer werden. Durch den quasi quadratischen Aufbau von Beams und Rümpfen ist keine Steifigkeit im System, die Rümpfe können sich viel zu frei um die auch noch relativ dünnen Beams drehen. Da die Beams auch noch aus einem Rohr bestehen und wenig Auflagefläche auf den Rümpfen haben ist auch hier kein Festigkeit.

Die beste Lösung ist sichlerlich die bei den Großen oft genutzten X-Beams. Dadurch überträgt sich die Kraft von hinten Luv nach vorne Lee.
 
Die beste Lösung ist sichlerlich die bei den Großen oft genutzten X-Beams. Dadurch überträgt sich die Kraft von hinten Luv nach vorne Lee.

Danke, aber ist das nicht genau das, was das "linke" Vorstag zusammen mit der weit achterlichen "rechten" Want machen? Man kann sich quasi einen X-Beam drunter denken und den Mast zusammen mit Vorstag und Want als die Verspreizung/Oberzug. Oder liege ich da falsch??

Der vordere Beam tordiert, während der hintere schräg verkantet (da nur eine Schraube und zu kurze Auflagefläche). Wenn X-Beam, dann muss die Kreustelle enorm stabil oder flächiger sein. Bis zum Brombach kriege ich das nie hin.....

Vielleicht gingen auch einfach stabilere Beams mit 20cm Durchmesser. Die jetzigen biegen sich nämlich für meinen Geschmack zu sehr durch.

Mehr Meinungen dazu?
 
Ein Want wird nur auf Zug belastet, d.h. wenn das Backbord Heck dem Steuerbord Bug aufgrund der Verwindung entgegen kommt wird das Vorstag entlastet. Das ändert an der jetztigen Situation nichts.

Um ohne Änderung der Beams ein Verbesserung zu erreichen müsstest du wie bei Alinghi Unterzüge bauen. Der Mast von Alinghi ist zwischen den Rümpfen nach "unten" verlängert und dann sind die Rümpfe über Kreuz verstagt. Dadurch gehen die Achterstagkräfte als Zug unter den Rümpfen zum jeweils gegenüber liegenden Bug.
 

WIESEL

User
Danke für den schönen Bericht, schreib mal etwas über das Wendeverhalten
von deinem wirklich schönen Katamaran!

Gruß Peter Gernert GER 86
 
Wendehals

Wendehals

Die KAMPAI40 wendet bei 1Bft wunderbar einfach und schnell. Das sind in etwa die Verhältnisse auf dem 2. Video. Das Boot liegt aber insgesamt etwas nervös auf dem Ruder, d.h. ich werde leicht weniger Servoweg und Progression programmieren (sonst nennt ihr mich noch Mr. Schlangenlinie). Schön ist, dass ich auf einem Rumpf noch tolle Ruderwirkung habe; man sieht auf dem Video auch meine Korrekturen.

Bei weniger Wind wendet er aber kaum noch. Er geht zwar auch bei geringer Fahrt schnell in die Wende rein, bleibt aber im Wind sofort stehen und treibt zurück. Mit Gegenruder geht's dann zwar dann auch noch rum aber schnell ist das nicht. Liegt wohl auch am geringen Gewicht von rd. 2,2 kg (mit Lipo sogar 200g leichter). Da hab ich dann immer gehalst.

Ich werd diese Woche nen richtigen Schwertkastenbauen, das Rumgebiege mit den Stiften hat keinen Sinn. Wie lang sind denn eure Schwerter?

Greenpiece: ich muss mir das mit dem Twist mal aufmalen....:-)

Grüsse! Chris
 
Sieht Klasse aus!:)

Was wiegt der Kat jetzt? Für mich ist das eine interessante Information, da ich bei meinem Kat ein derartig hohes Rigg nicht fahren kann.

Den Vorteil, den die Kats gegeüber den Tris haben, ist, dass der Beam, auf dem der Mast steht, mit einem Draht und einem Spanner unter dem Mastfuss die Biegung aufnehemen kann. Beim Tri geht das nicht. Das was ich beim neuen Kat noch zusätzlich anbauen werde, ist etwas Ähnliches beim hinteren Beam, denn dadurch, dass die Wanten nicht beim vorderen Beam stehen, biegt sich beim Segeln der hintere Beam durch.
 
Verspannung

Verspannung

Da ich in der glücklichen Lage bin bei meinem Baby keine merkliche Verwindung der Rümpfe zu haben, bitte das soll nicht mein Geheimnis bleiben.
Natürlich soll sich niemand gezwungen sehen, das nachzubauen, zumal das mit dem Vorstag andere Nachteile hat.
Aber die Befestigungspunkte der Wanten an den Außenrümpfen könnte man mal ins Auge fassen.
(sinnbildlich, nicht ins Auge pieken)

bis die Tage, Rolf
 

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Schickes Teil Christian,


Glückwunsch...!!!! Es schwimmt nicht nur, sondern segelt auch noch manierlich, was will man mehr! Nur nicht verzagen, das mit der Verwindung bekommst Du auch in den Griff.

Ich freue mich auf übernächstes Wochenende...!!!


Grüße

Jens
 
Totz meines entfernten Studiums verstehe ich den Twist und die Lösung bei Alinghi nicht ganz. Nur eins ist klar: die Jungs dort sind schlauer als ich :-)

Ich hab jetzt Lego bemüht und einen KAT mit Drehgelenk im vorderen Beam gebaut. Der hintere Beam fehlt. Nach der Verspannung "über Kreuz" war dann alles fest in jede Richtung.

Vielleicht probier ich's einfach mal. Sind ja nur 2 Püttinge am Bug:

Gelenk1.jpeg
Gelenk2.jpeg
Gelenk3.jpeg
 
Traust Du dich nicht, das Gewicht mitzuteilen?:D

Problem in meinen Augen ist, wenn man zusätzliche Verstagung nach vorn einbaut, reduziert sich die Vorstagspannung. Und die halte ich für extrem wichtig, da davon die Am-Wind-Eigenschaften stark beeinflußt werden.
 
Guter Punkt mit der Vorstagspannung Michael..... ICh probier mal rum.

Das Boot wiegt gut 2,2kg. Mit Lipo 200g leichter. Genau kann ich grad nicht wiegen, weil meine Waage nur bis 2kg geht. Wenn die Umbauten fertig sind, wiege ich die Einzelteile nochmal exakt.
 

haegar

User
Hi,
Alinghis "Mastverlängerung nach unten" mit der diagonalen Abspannung ist genau das, was Du in Lego nach oben mit dem Mast getan hast. Der Unterschied ist, dass das Vorstag von der Alnighi-Lösung unberührt bleibt.

Ansonsten, "geiles Teil" ! :D
Glückwunsch
 

c.w.

User
moin,
warum baut ihr das nicht einfach wie alinghi es macht. Die Unterzüge allein werden die Verwindung der Rümpfe nicht verhindern, sie dienen doch hauptsächlich zum Auffangen der Mastkräfte. Entscheidend bei alinghi sind doch eher die Verstrebungen zum hinteren Beam:

I
I I
I I
I I
I
 

c.w.

User
oh sorry, meine kleine Zeichnung ist verrutscht. Aber ist klar ne, ich meine das Y nach hinten.
 
Solche Druckstäbe wie bei Alinghi hatte ich beim MKI sowieso vorgesehen. Mir fehlt aber jetzt ein bischen der Platz dafür. Ich brauche ja einen Höhenunterschied, vorne am Mastfuss oben, nach hinten möglichst weit unten befestigen. Ausserdem können die dem Baumniederholer im Wege stehen.

Ich baue heute abend das Boot nochmal auf und halte mal ein paar Stangen dran. Vielleicht geht ja auch der kreuzweise Unterzug über die Spreitze, die unterm Mast steht.

Ich werde berichten!!! :-)
 
Verbesserungen

Verbesserungen

Die Liste an Verbesserungen ist ganz schön lange geworden aber die meisten Dinge sind Kleinigkeiten. Am wichtigsten ist die Verwindung und eine ordentliche Schwertbefestigung.

Ich hab mit kreuzweisen Unterzügen von hinten nach vorne experimentiert aber das ergab fast keine Verbesserung in der Steifigkeit. Der Winkel ist einfach zu spitz, bzw. zu wenig Platz bis zur Wasserlinie. Daher habe ich jetzt die zusätzlichen Vorstage montiert. Die Wirkung ist bombig aber die Vorstagspannung bei der Fock geht halt ebenso flöten. Ich hoffe, ich kriege nen guten Kompromiss hin. Immerhin konnte ich so die eingebaute Schieflage korrigieren (rechtes Heck tiefer als links, jetzt ist das Ding mal gerade).

Der Schwertkasten ist nun doch zur Tasche geworden, weil ich sowieso nicht genug Platz zum verschieben habe. Nachdem der KAT ganz gut auf dem Ruder lag, habe ich einfach die Schwertposition als "perfekt" erklärt und baue jetzt eine exakte Schwerttasche. Sie härtet gerade nach der russischen Methode aus und wird morgen - hoffentlich gerade - eingebaut.

Übrigens habe ich auch einen Wantenverklicker aus der realen Welt als Verklicker im Masttop eingebaut. Die Aufnahme ist eine Wellenkupplung aus Alu, die ich mit Epoxy am Mast geheftet und durch einen Roving gesichert habe. Mein grösstes Problem war immer, zu sehen wo der Wind herkommt, sobald das Boot mal 3 Meter weg war. Das wird grausam für mich auf der Regatta....... Fotos folgen.

Hier erstmal die Tasche, live sozusagen:

MKII (102).jpeg
 
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