Austauschrunde zum IBEX 85A Regler

Niklaus

User
Hoi zäma,

Danke Micha für die Systematik. Das bringt Objektivität in die Diskussion. BEC Fehler:
(1) Kurzschluss
(2) Unterbrechung
(3) Ausgang liegt auf Spannung vom Antriebsakku

Danke für folgende, eher Bauteil orientierte Einschätzung von Stefan:

… Im ersten Schritt ist es sogar wahrscheinlicher, dass der MOSFET intern auf dem Silizium einen Kurzschluss verursacht (Dauer-Ein). Erst im Nachgang kommt es dann zu den Schäden …

Immer wieder spannend so eine Diskussion, wo alle nach dem Optimum suchen. Auch Onki, der eher auf die ergonomischen Aspekte, den Risiken zu Fehlbedienung, eingeht.

Ich denke, ab einer gewissen Modellgrösse (Gewicht) sollten wir aufhören alles auf die eine und selbe Platine zu packen, nur um uns dann zu wundern, dass bei einem Fehler im Starkstromteil, wir den Totalverlust riskieren. Vielleicht müsste man auch mal das Tabu, keine extra Sicherung in der Lipozuleitung zu setzen, überdenken. Klar, das kostet ein paar Miliohm und in der Konsequenz Leistung. Die Logik für eine Auslösung, könnte ja diverse Kriterien einbeziehen.

Wäre es technisch ein Problem 500 A wegzuschalten?
Die max. Spannung im „Ruhezustand“ wäre ja nur 48V. Wie gross wäre so ein Bauteil und was wäre der kleinstmögliche Widerstand im Normalbetrieb 180 A?

Gruss Niklaus
 

onki

User
Warum genau sollte der MOSFET des BEC durchbrennen und einen Kurzschluss verursachen?

Wenn das so ein Thema in der Praxis wäre, dann hätte es schon unzählige Komplettverluste der RC-Komponenten im Modell gegeben.
Komischerweise wird hier aber nur berichtet, das ein Regler gestorben ist oder abgeraucht.
In dem Fall bleibt das BEC entweder unbeschädigt und man kann wie zuvor gesagt problemlos landen oder der Regler brennt ab und entlötet dabei auch die Zuleitungskabel. Dann ist der Regler samt BEC tot und die Backup-Lösung übernimmt.

Daher geht es hier zu theoretisch zu und Fälle die in der Praxis nicht auftreten werden als Hauptthema geführt.
Oder wer hatte schon seine kompletten RC-Komponenten zu beklagen wegen BEC-Durchschlag?
Die heute in den Regler genutzten BEC sind extrem Robust und auch Kurzschlussfest. Das lässt sich nicht schlechtreden.

Du verstehtst das Problem noch Nikolaus. Man muss keine 500A wegschalten, man müsste nur die Zuleitung in der richtigen Akkuweise auf den Notakku umschalten und sicherstellen, dass die Komponenten, die mit dem BEC in Verbindung kämen die höheren Spannungen aushält, was ansich nur Kondensatoren sind. Das genau macht der BEC-Guard.
Oder eben eine art Fensterdiskriminator, der am Eingang nur einen gewissen Spannungsbereich (mittlerer Bereich) akzeptiert.

Und wieviele Schaltnetzteile im Consumer-Bereioch sind einfach nur defekt und bringen Null Spannung ohne die Netzspannung an die sekundären Komponenten zu leiten. Das was mir bisher im Berufsleben untergekommen ist waren totel Netzteile ohne Sekundärschäden.

Also bitte nicht nur spekulieren nsondern auch mal über den Tellerrand schauen.
 
Hallo Niklaus,

ein Jeti Spinn 66 Regler hat z. B. 48 Leistungstransistoren (FETs) in der 3-Phasen Brücke auf der Platine. Die Wahrscheinlichkeit
eines Kurzschlusses im Motorteil des Reglers ist also bei dem Spin 66 Regler um den Faktor 48 höher als der Kurzschluss von dem Längstransistor (FET) im SBEC. Die relative Wahrscheinlichkeit für den Fehlermode Kurzschluß beträgt laut Anhang #439 bei einem FET 80 %, Unterbrechung 10 %.

Der Fehlerfall (3), Überspannung am BEC-Ausgang ist daher bei einem Regler mit SBEC eher der unwahrscheinlichste Fehlermode.
Selbstverständlich könnte eine Akkuweiche auch die Überspannung detektieren und diesen Fehlerfall passivieren,
ist technisch kein Problem.

In der Regel sind es die Fehlermodes (1) und (2). Im Foto ist ein Jeti Spinn 33 Regler zu sehen, da ist im Flug die BEC-Spannung langsam zusammengebrochen, der Regler hatte den verwendeten 3S Akku praktisch kurzgeschlossen. Die Anschlusskabel zum Akku hat es selbst bei dem 3S langsam abgelötet.

Mir persönlich sind übrigens erst 3 Regler gestorben, ich fliege seit mehr als 30 Jahren mit E-Seglern.
Anfangs hab ich die Regler für die Bürstenmotoren teilweise selber gebaut.

Bei richtiger Auswahl vom Regler/SBEC bezüglich Strom-und Spannungsreserve sind die Regler/SBEC eigentlich sehr zuverlässig.
Selbstverständlich ist ein Regler im Modellbausektor eine Spielzeugelektronik, teure QS oder sogar ein Burn-In der HW
zum Herausfiltern der hohen Fehlerrate am Anfang der Lebensdauer (Badewannenkurve) ist aus Kostengründen i.d.R. nicht drin.

Gruss
Micha
 

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Zuletzt bearbeitet:
Wir bei den Helis nutzen BECs schon seit Anbeginn und wir haben durchaus leistungshungrige Servos, zwar nur 4. Aber halt auch hochwertige, recht teure Regler, die in der Regel durchaus überdimensioniert sind. Vielleicht ist auch das ein Teil der Sicherheit....
Ich nutze, wenn es geht, nicht immer, einen Stützakku, sozusagen den Hosenträger zum Gürtel. Hat mir einmal geholfen, aber nur, weil ich den Akku nicht richtig befestigt hatte und das sowieso zu kurze Anschlußkabel abgezogen wurde. Aber soll ich aus solch einer Dummheit eine generelle Absicherung fordern? Oder nicht einfach eine bessere Umsicht von mir?
Natürlich kann man für alles einen worst case konstruieren, aber sollte man mit solchem Gedankengut nicht das ganze Hobby sicherheitshalber in Frage stellen? Nicht zuletzt hat jedes, aber auch jedes technische Teil eine bestimmte Ausfallquote, damit muß selbst die Raumfahrt leben.
Wenn ich kein Grundvertrauen in die Technik hätte, müsste ich konsequenterweise das Hobby aufgeben.

Meinrad
 
Hallo Meinrad,
Dem schließe ich mich an, habe selber lange Henseleit TDR und kleinere Hubis nur mit BEC geflogen, jetzt bei Seglern soll es nicht mehr funktionieren?
Ich habe 2 IBEX im Betrieb, ohne Backup, mit Prop Positionierung, funktioniert einwandfrei.
Wenn jetzt zufällig jemand in den Kleinanzeigen gelesen hat, dass ich einen verkaufen möchte, dann deshalb weil mein Setup für Handstart zu unsicher war und ich mehr Leistung möchte, nicht weil der Regler unsicher ist.
Grüße
 

gs089

User
Ich hab an meinem 115A ibex den hier schonmal gezeigten zusätzlichen Alukühlkörper, dieser ist dann an der frischen Luft. Dann noch zusätzlich einen yge Kondensatorpack obwohl die Akkukabel eigentlich normale Länge haben. Ich denke damit sollte ich keine Probleme haben. 8s, 100A sollten rauskommen.

LG
Gerald

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ppb

User
Mir wäre es lieber wenn man den Grund der "unnötigen" Wärmeerzeugung finden und beseitigen würde. Der Kühlkörper kaschiert das Problem ja nur.
Zudem muss man erstmal den Platz dafür haben. Hoffe die kommen bei den kleineren Stellern nicht auf die selbe Idee


patrick
 

k_wimmer

User
Zumal es reichlich Regler am Markt gibt die das können.
 

Niklaus

User
Hoi zäma,

ist doch alles recht oberflächlich hier. Kann jemand mal die Verlustleistung des BEC unter verschiedenen Lastbedingungen und Eingangsspannung für IBEX und einen "guten" Referenzregler ausmessen und hier veröffentlichen?

Super wäre auch, wenn man wüsste (Messung), wie sich typische Lastwechsel 0.5A -> 3A; 3A -> 0.5A auf die BEC Ausgangsspannung (ohne Stützakku) auswirken.

Ich finde, von der Universalität wäre der IBEX schon super.

Je grösser allerdings die Fenster der Kernparameter des BEC sind, desto schwieriger ist es auch, Stabilität und höchste Effizenz für alle Betriebspunkte zu erreichen.

Da sollten wir dann fair bleiben und nicht versuchen durch die selbe Brille, die Ergebnisse für das BEC eines 3S - 6S Regler mit 5A BEC mit einen 2S - 10S Regler mit 15A BEC zu vergleichen. Immerhin erlaubt der universellere Regler einen viel grösseren Einsatzbereich, dann gibt's halt vielleicht bei gewissen Betriebspunkten mehr Abwärme.

Gruss Niklaus
 

k_wimmer

User
Hallo Niklaus,

da muss ich dir aber widersprechen.
Du denkst noch im Rahmen der alten Längsregler.
Bei einem Schaltregler sieht die Sache deutlich anders aus.
Da sind die Parameter Schaltfrequenz und Strom die einzigen beiden Parameter die für die Verlustleistung zuständig sind.

Da ist es dann auch egal ob du mit 40V oder 10V in den Regler gehst um auf 5V oder 7,5V zu wandeln.
Ich habe das weiter vorne schon mal beschrieben, und auch die Wärmeentwicklung aufgezeichnet.
 

onki

User
Hallo Nikolaus,

ich hab den IBEX 115 in meinem GP-Racer. Dort nutze ich ein ACL. das 50ms lang 2A zieht (zzgl. der normalen Strombelastung von etwa 0,5A).
1708938591451.png

Ich hab keinerlei Probleme mit dem BEC und die Temperatur ist bei mir auch im grünen Bereich.
Bin erst unlängst bei Nullwetter geflogen mit vielen Steigflügen ohne lange Gleitpause. Regler und Motor waren bei rund 70°C.
 
Hallo Onki,

was hast du denn für einen Antrieb von dem du da sprichst mit 70°C?

Gruß Chris
 
Mir wäre es lieber wenn man den Grund der "unnötigen" Wärmeerzeugung finden und beseitigen würde. Der Kühlkörper kaschiert das Problem ja nur.

Hallo,

was macht der Arzt, falls er die Ursache vom Leiden des Patienten nicht herausfindet. :confused:
Er bekämpft die Symptome der Krankheit. Eine erhöhte Körpertemperatur wird dann z. B. mit Wadenwickel bekämpft. :D

Gruss
Micha
 

k_wimmer

User
Hier sind die Details meines GP-Racer:
Sicher nicht die Volllastsituation aber 70-75A sind auch nicht von Pappe.


Gruß
Onki
Wenn ich aber einen 115A Regler mit 70-75A belaste, und der sich dann auf 70° aufheizt läuft da definitiv etwas massiv verkehrt.
Ich habe hier z.B. einen Sinussteller liegen der für 80A ausgelegt ist.
Der hat z.B. bei 70A max. 50° ohne Kühlung.
Dazu muss man wissen, daß ein Sinussteller zu 80% im Teillastbereich unterwegs ist, also sämtliche Schaltverluste mitnimmt.
Ich frage mich dann: Was macht der o.a. Regler im Teillastbetrieb?

Beim YGE95 komme ich mit 84A bei Vollgas auch nicht über 60°.
 
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