Amokka Wood Version 2
Amokka Wood Version 2
Hallo
... nachdem meinem Amokka Wood nur ein relativ kurzes Fliegerleben gegönnt war, der Amokka-Virus aber nach wie vor tief in mir steckt, gab es nur eins: Wieder frisch ans Werk und neu bauen!
Erstaunt hatte mich das bisherige, doch große Interesse hier im Forum am Amokka Wood Entwurf - einige Amokka Woods werden bereits schon nachgebaut... Das freut mich natürlich sehr und ich bin auch sicher, dass die Erbauer selbst viel Freude an ihrem Amokka Wood haben werden.
Wie ich in einem vorherigen Beitrag bereits schrieb, hatte ich seinerzeit gar nicht geplant, die Pläne zu veröffentlichen. Mir war es dann schon ein wenig „arg“, dass die Konstruktion und die Pläne noch sehr einen Prototypenstatus hatten. Ein guter Grund bei Plan und Entwurf von Amokka Wood Version 2 ein wenig mehr auf einfacheres Nachbauen zu achten.
Ich möchte in diesem Beitrag nur einen kurzen Überblick über die Veränderungen gegenüber der ersten Version von Amokka Wood geben. Am Entwurfsrahmen und der grundsätzlichen Auslegung hat sich bei Version 2 nichts geändert. Quereinsteiger dieses Forum-Themas empfehle ich daher, den ersten Beitrag zu lesen, wo ich über die Motivation und die Überlegungen bei dem Entwurf von Amokka Wood geschrieben habe.
Geometrie
Die Spannweite von Version 2 wurde ein bisschen von 2,0m auf 2,2m erhöht. Obwohl die neue Form ein wenig fülliger ist, erhöht sich damit auch die Streckung von 10,8 auf 11,8. Beim Grundriss hatte ich versucht, noch einen Hauch mehr Vorpfeilung zu machen - bei zu viel, wandert aber dann der gerade Hauptholm doch ziemlich auf und ab entlang der Spannweite...
Die neue Fläche ist an der Wurzel kompatibel zur ersten Version. Somit kann der Rumpf von Version 1 weiterverwendet werden.
Die Aerodynamische Auslegung
… blieb grundsätzlich erhalten. Die Strak-Profile sind nun ein wenig mehr Richtung Flügelspitze, wo sie nach meiner Einschätzung besser zu den lokalen RE-Zahlen passen sollten (wzbw ;-)).
Die Flächenform wurde mit FLZ-Vortex etwas iteriert, um eine gleichmäßige Auftriebsverteilung inbesondere aber auch um ein gutmütiges Abreißverhalten zu bekommen (was bei Version 1 allerdings auch kein Thema ist…).
Die Auftriebsverteilung kurz vor dem Aushungern bei Ca-max sieht dann so aus:
Bedingt durch die etwas höhere Streckung, sollte sich auch etwas die Gleit- und Steigzahl verbessern. Eine grobe Abschätzung in XFLR5 bestätigt das soweit ...
(die Rechnung erfolgte mit gleicher Flächenbelastung)
Dafür wächst allerdings der Widerstand im kleinen Ca-Bereich um 2-3%…
Ruder und Klappen
Ich habe diesmal versucht, die Konstruktion möglichst variabel bezüglicher der eingesetzten Ruder zu machen. So kann man je nach Vorliebe selbst entscheiden, welche Ruder bzw. Klappen verbaut werden sollen.
Elevon
Das Elevon (kombiniertes Quer- und Höhenruder) geht jetzt bis an die Flächenspitze. Amokka Wood v1 hat bereits gezeigt, dass man auch ohne getrenntes Höhenruder prima fliegen kann. Die Wendigkeit um die Querachse ist mehr als ausreichend. Wer Wert auf geringes Gewicht und einfachere Bauweise legt, ist mit einer „Nur-Elevon-Bauweise“ bestens bedient.
Höhenruder
Ein getrenntes, innen liegendes Höhenruder wird vor allem dann interessant, wenn man bei einer zufälligen Begegnung mit Peter Wick ein kritisches Stirnrunzeln seinerseits vermeiden möchte…
Auf Grund der durchgehenden Ruderfläche kann bei einem zusätzlichen Höhenruder der Klappenausschlag nach oben für bestes Gleiten und Sinken geringer ausfallen – und damit auch die „Entwölbung“ des Profils. Nebenbei bleibt dann auch die Auftriebsverteilung so gleichmäßig, wie es der Designer vorgesehen hat.
Nach meiner Erfahrung mit Amokka Wood lohnt es sich allerdings nicht, das Höhenruder auch als Lande-Flap (Butterfly-Stellung) vorzusehen. Das/ein Brett wird beim Ausschlag einfach zu hippelig.
Split-Flap / Spreizklappe
Ganz aufgegeben habe ich meine Versuche mit einer Spreizklappe noch nicht. Ziel ist es, eine Position der Spreizklappe zu finden, bei der man einerseits eine gute Auftriebs- und Widerstandserhöhung hat, andererseits kein zu starker „Momentensprung“ entsteht. Dazu möchte ich die untere Beplankung im Wurzelbereich incl. der Spreizklappe schraubbar machen, um die Spreizklappe entlang der Flächentiefe verschieben zu können… Das Ganze ist also noch im Experimentierstatus
Konstruktion und Bauweise
Der grundsätzliche Aufbau hat sich gegenüber Version 1 nicht wesentlich geändert. Siehe dazu auch die verschiedenen Beiträge in diesem Thema.
Diesmal habe ich mehr darauf geachtet, gebräuchlichere Materialstärken zu verwenden. Die Rippen sind jetzt beispielsweise aus einfachem 3mm Pappelsperrholz.
Anders möchte ich diesmal das Ruderscharnier aufbauen. Bei Version 1 wurde es ziemlich aufwändig mit Abrissgewebe gemacht. Der Ansatz diesmal ist – wie gesagt, ich probier hier laufend aus – das Ruder nach dem Aufbau komplett abzutrennen. Später wird es dann beim Bebügeln der Unterseite wieder „angeheftet“ und dann mit Silikon von oben in den 1mm Ruderspalt fixiert.
Der obere, ca. 2-3mm breite Ruderspalt (mehr braucht es nicht bei den kleinen Ausschlägen) wird nicht mehr durch eine Einlauflippe „geschlossen“ sondern mit einem schmalen, 10mm breiten Spaltabdeckband zugedeckt.
Aktueller Stand
Ammoka Wood Version 2 ist gerade am Entstehen. Alle Frästeile sind erstellt und zusammengesteckt ...
… alles passt soweit saugend. Beim Nachbau sollten daher keine Überraschungen auftreten
(Falls doch etwas noch nicht stimmen sollte, bitte ich um Nachsicht. Ich wollte die Pläne jetzt noch veröffentlichen, damit vielleicht der ein oder andere in der Winterzeit noch starten kann)
Pläne und Files
Alles was ich an Plan-Material erstellt habe, ist nun in 2 Zip-Dateien verpackt:
Tragfläche: Amokka Wood Wing v02.zip
Darin enthalten sind die Pläne für Flügelgrundriss und Bauteile in den Formaten .dc1 (DevCad), .dxf (andere CAD-Programme) und .pdf (Anschauen und Ausdrucken).
Daneben ist auch die Projektdatei von DevWing .dwp
Rumpf und Seitenleitwerk: Amokka Wood Fus+Fin.zip
… ist nur eine „grafische Überarbeitung“ von Version1.
Darin enthalten sind die Pläne für Rumpf und Seitenleitwerk in den Formaten .dc1 (DevCad), .dxf (andere CAD-Programme) und .pdf (Anschauen und Ausdrucken).
Daneben sind auch die Projektdateien von DevWing .dwp für das Seitenleitwerk und von DevFus .dfp für den Rumpf.
Zu guter Letzt ...
… bleibt mir noch viel Spaß und Freude den eventuellen Nach- und Mitbauern des Amooka Wood zu wünschen …!
Über Rückkopplung und Verbesserungsvorschläge freue ich mich natürlich sehr.
Viele Grüße
Jochen