Wiederinbetriebnahme eines Hot Spot und Einsteigerfragen

Hallo Turbinengemeinde,

durch einen Zufall (ob's ein glücklicher oder dummer war, weiß ich noch nicht - schauen wir mal ;)) bin ich nach allen meinen großen EDF-Jets nun auch in den Besitz eines Turbinenjets gekommen.
Ein älterer aber superschön gebauter Hot Spot. Es ist die erste Version, d.h. mit Styroflächen und ohne S-Schlagprofil:
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Über das Fliegen mit dem Jet mache ich mir keinen Kopf - der ist sicher einfacher zu fliegen und zu landen, als einige meiner aktuellen Impellerjets. Anleitung mit Einstellwerten ist vorhanden, trotzdem bin ich natürlich für jeden Tipp zu Einstellungen oder Ruderausschlägen etc. dankbar.
Witzigerweise habe ich genau diesen Flieger schon in einem älteren Thread aus 2012 gesehen (https://www.rc-network.de/threads/restauration-einer-alten-hotspot.323261/)
Vielleicht gibt's den User "ralfino" ja noch und ich bekomme auf die Weise noch ein paar Infos?
Am Modell selber gibt's nicht viel zu machen (daher im Titel nur "Wiederinbetriebnahme") - glücklicherweise ist er unverbastelt und steht für sein Alter perfekt da. Servos sind Graupner DES 8411 - laufen schön und bleiben drin.

Evtl. werde ich das verbaute WABO Fahrwerk (alles pneumatisch) durch ein Electron ER 40 ersetzen. Der Zylinder für die Airbrake ist defekt, d.h. den müsste ich sowieso ersetzen und die Bugfahrwerksnocke ist auch ziemlich ausgeleiert.
Anscheinend kann man die WABO Fahrwerke bei TS Modelltechnik auf Elektrospindeln umbauen lassen. Ich werde da mal anfragen, ob sich das überhaupt lohnt...
Aber das sind alles Themen, die erst später interessant werden.
So schnell kommt der Flieger sowieso noch nicht in die Luft - vorher muss noch meine MIG 21 fertig werden.

Mit der Turbine werde ich mich natürlich schon beschäftigen. Der Flieger kam mit einer GBooster 160, über die ich leider nichts weiß. Aussehen tut alles prima, aber reinschauen kann man ja schlecht.
Da ich aus der Impellerwelt komme und Turbinen für mich Neuland sind, werde ich alles erstmal auf einen Prüfstand montieren und schauen, wie ich mit so einer Feuerdose klarkomme :D. Vor allem will ich mal sehen, dass ich die wichtigen Daten wie Betriebsstunden etc. auslese.
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Als Tanks wurden zwei Platypus Beutel mit je 2l rechts und links im Schwerpunkt vorgesehen. Die Richter-Verschlüsse sind neu und jede Menge neue Schläuche sind auch dabei. Diese Schraubensicherung zum Einkleben der Röhrchen hab ich schon bei Markus Richter auf der HP gesehen und muss sie nur noch bestellen.
Die vordere Halterung ist von einem der Vorbesitzer gut umgesetzt, eine hintere Halterung exisitert (noch) nicht.
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Das Betankungsventil sitzt zwischen den Tanks und schaut unten raus.
Gefällt mir zwar nicht besonders, das große Loch schon gar nicht, aber ich werd's erstmal so lassen.
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Bei uns im Verein gibt es (außer mir jetzt :D) nur zwei weitere Turbinenpiloten, die beide auch noch recht neu in der Materie sind. Also habe ich keinen Zugriff auf das berühmte "geballte Expertenwissen".

Daher jetzt meine ersten Gedanken und Fragen an Euch:
1. eine 160'er auf einem Hotspot ist zwar nicht gerade eine "Vernunftmotorisierung", aber es sind ja einige so unterwegs. Angeblich ist die Turbine bereits auf 130N gedrosselt. Der Flieger ist damit sicher auf der schweren Seite, aber Landen von schweren Modellen bin ich durch die Impellerei gewohnt.
Hätte ich den Flieger nicht "wie er ist" bekommen, hätte ich mir eine 100'er Turbine besorgt. Aber hätte, hätte, Fahrradkette...
2. zwei Beuteltanks habe ich so noch nicht gesehen. Aber warum eigentlich nicht. Sollte über Y-Verbinder funktionieren. Hopper entfällt ja.
3. auch in einen Beuteltank kommt ein Filz-oder Sinterpendel, oder? Dabei ist nichts und nur ein Schlauch kann's ja nicht sein?
4. Wie befestigt Ihr das Ansaugsieb an der Turbine? Da steh ich grad echt auf'm Schlauch. Ich dachte eigentlich, das würde über den Startermotor geschoben und hält mit einem stramm sitzenden O-Ring? Bei dem Sieb ist aber an der Stelle nur ein rausgefressenes Loch...
5. ich weiß nicht, womit die Turbine bisher betrieben wurde. Womit sollte ich sie auf dem Prüfstand ausprobieren? Petroleum oder Diesel?

So - mehr Fragen fallen mir für den Moment nicht ein. Ich freue mich über jeden Tipp oder Hinweis, den Ihr mir geben könnt.

LG
Michael
 

BulDo

User
Hi Michael,
beim Beutel reicht auch nur ein Schlauch, hab aber bei meinen auch Filzpendel drin, vom Gefühl etwas beruhigender 😉.
Zu deiner Turbine kann ich nichts sagen.
Kenne auch nur einen Hotspot von damals aus dem Verein, bestimmt schon über 15Jahre her. Damals hat der Kollege von einer P80 auf einer P120 gewechselt. Mit der kleineren Turbine gefiel mir der Vogel vom Verhalten besser. Kommt aber wohl auch auf Pilot und Platz an. Dann mal viel Spaß mit dem Flieger.
Grüße
Thomas
 

acid_one

User
Hi Michael,

Turbine sollte von Evojet sein steht so auch auf der ECU, Graupner hatte sich unter anderem dort bedient und unter ihrem Label verkauft. Anleitung findest u.a. hier:

So wie du geschrieben hast verstehe ich das es deine Erste Turbine ist? Ist kein Hexenwerk aber wenn du einen Fliegerkollegen hast der etwas Erfahrung mitbringt nimm ihn beim ersten Start dazu, er kann auch eher beurteilen ob die Lager ggf. Geräusche machen etc. Auf jeden Fall immer einen CO2 Löscher (keinen Pulverlöscher!) dabei haben. Beim ersten Start die Turbine nicht fluten beim primen, eher 1-2 Abbrüche in Kauf nehmen sonst brauchst den Löscher definitiv 😉

Wünsche dir viel Erfolg! Könnte sein wenn‘st erst einmal Blut geleckt hast nicht mehr viel von EDF wissen willst 😎

Gruß
Benni
 
Hatte auch so ein Teil aus der ersten Serie mit einer P80 drin, reicht völlig aus. Flugverhalten kann man fast mit geschlossenen Augen fliegen 👍
 
Hallo Michael,

hatte auch mal eine Booster 160. Lief mit Petroleum problemlos. Arno Hausmann, jetzt Evojet hat die Turbinen
für Graupner hergestellt. Wartung und Ersatzteile gibt es wohl nicht mehr. Evtl mal fragen.
Von Diesel rate ich Dir bei der Booster ab.
Du kannst die Drehzahl in der Elektronik runter stellen. Speedbrake sollte beim Hotspot funktionieren.
Landung wie bei Deltas, sonst baut der keine Fahrt ab.

Grüße
Michael
 

TobiC170

User
Cooles Teil! Schönes Design!

Ich denke da draußen fliegen viele mit einer 160er auf hotspot und Co. Vom Gewicht würde ich mit keinem Kopf machen.

Vergleich einfach mal die technischen Daten einer jetcat P80 und der GBOOSTER. Das wird sich nicht viel geben. Du hast halt mit der 160er ordentlich Pfeffer 😉 drosseln geht immer...

Du hast das schon richtig gemacht. Erstmal ausgebaut und auf den Teststand. Da kannst du dich an die Funktionen gewöhnen und mit der Technik auseinandersetzen.

Die GBOOSTER wird sicherlich gut laufen. Und wenn sie es nicht tut, hilft dir bestimmt Evojet bzw. ein freier Servicemann (z.B. rescue).

Je nach dem wie lange die Turbine schon nicht mehr lief, kann es sein, dass der Oring vom Startermitnehmer ausgehärtet ist und beim Anlassen durchrutscht. Das hört man aber ganz deutlich. Hört sich sehr ungesund an. Den Gummi kannst du versuchen um 180grad zu wenden und schauen obs dann geht oder du kaufst bei evojet einen neuen.

Das Sieb kannst du mit einem Stück Fahrradschlauchgummi sichern. Schneide mit der Nagelschere einfach was passendes zurecht. Habe die Tage zufällig einen Artikel in der Modell von 04/2008 dazu in den Fingern gehabt.

Krame ich dir raus ...

Good luck und wenns nicht klappt, nicht verzweifeln. Das Teil bekommst du schon zum Laufen 😉 im Zweifel helfen wir.

Diesel vs Petro: es gibt Turbinen die mögen kein Diesel. Das kann dich wahnsinnig machen, wenn du den Fehler nicht findest und am Ende die Turbine mit Kero oder Petroleum perfekt läuft. Zum Anfang würde ich dir daher Petro oder Kero empfehlen.
Wenn sie dann mal ordentlich startet und läuft, kannst du Diesel probieren...
 

TobiC170

User
Artikel zum Sieb:
 

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Hallo Michael,
klasse hast endlich einen richtigen Jet👍🍾
Habe noch Kerosin mit Zweitkteröl und einen CO2 Löscher. Melde dich wenn du die Biene mal laufen lassen willst, dann komme ich vorbei.

Grüsse
Eberhard
 

x78587

User
Angeblich ist die Turbine bereits auf 130N gedrosselt. Der Flieger ist damit sicher auf der schweren Seite, aber Landen von schweren Modellen bin ich durch die Impellerei gewohnt.

Was mir einfällt,.... den Restschub kann man nicht ändern, und da der Hotspot keine wirklich wirkende Klappen hat, könnte das zu sehr weiten Landungen führen. Für den Anfang wäre eine 80-100 Turbine sicher besser, bevor der Frust kommt 😉

.
 
Hallo zusammen,
super - schon mal vielen Dank für die Tipps - vor allem mit dem Sieb. Ich werd das morgen mal so wie im Artikel beschrieben ausprobieren. Das deckt dann auch gleich die "angefressene" Siebkante ab und reicht für den Prüfstand auf jeden Fall aus.
Filzpendel bestelle ich mit bei Markus Richter gleich mit, den Kleber für die Röhrchen brauch ich sowieso.
Wenn die Turbine wider Erwarten nicht laufen sollte, mach ich den Rest sowieso mit rescue - den Uwe kenne ich persönlich vom Impellertreffen in Blankenburg :).

Platz für weite Landungen hab ich zum Glück - wir können von beiden Seiten komplett hindernisfrei mind. 350m anfliegen und unser Platz selber ist auch 200m lang.
Mein Starfighter ist ja auch nicht gerade für ganz enge Anflüge gebaut - und der hat bei der Landung ja immer noch die 2kg Akkus dabei, die beim Start schon drin waren.

@ Eberhard: Danke für Dein Angebot mit dem Kero. Ich meld mich bei Dir, wenn ich alles aufgebaut habe. Dann lassen wir die Turbine mal im Garten laufen und erfreuen die Nachbarn am Sound.
Da der HotSpot doch wohl erst in 1-2 Monaten in die Luft kommt (da ist noch so eine MIG 21, die fertigwerden will...), will ich mir auch nicht gleich einen großen Kanister mit Sprit hinstellen. Der wird ja mit der Zeit auch nicht besser.

LG
Michael
 
Meiner Meinung solltest du das lassen mit dem testen der Biene 🙄
Wenn du einmal Kero gerochen hast fängst ein ein Fass ohne Boden an.
Danach schaust du in dein Fön Modelle und fängst an zu überlegen wie die du da ein Tank rein bekommst und wie viel N Biene da reinpasst 😂😂😂

Aber Spaß bei Seite, wie schaut denn die Bremsklappe aus ?
Ich hab mit mein Bruder ein altes ( 20 Jahr altes ) känguru erstanden haben die mit einer einer rum liegenden 90N Frank Turbine ( auch 20 Jahr alt )
gepaart.
Das Gespann hat sich wirklich als gleitwunder entpuppt, mit etwas Gegenwind könnte man den Bomber gut auf den hintern zwingen, nur ohne waren 4 von 5 bis in Acker rein gerollt mit den lustigen hüpfen wie alle Sprung Tier 😂😂
Grosse bremsklappe rein uns schon ist das Sprung Tier gebändigt

Also keine Angst davor die Kiste langsam zu machen, bei uns geht es mit Klappe raus und 1/2 Gas zum Landeanflug rein. Dann hängt sie gut 30 grad mit dem arsch runter
 
Genau so. Ein Freund fliegt den Hotspot auch mit einer ungedrosselten 160er.
Landung eben wie ein Delta. Klappe raus und angestellt funktioniert die Landung prima.

Grüße
Michael
 

TobiC170

User
Michael, kann es sein... dass ich deinen blau weißen Starfighter übernommen hatte? Da hab ich auch ne 160er reingeschraubt 🤩😎

Leider hat er den Erstflug nicht überlebt und ist im Acker ausgebrannt... hach... der war schön... 😪😏
 
Hallo Tobi,
ja, das war mein guter alter Starfighter...😢.
Ich hab die 160'er spasseshalber mal in meine aktuelle 104 (die im Avatar) reingehalten - wie hast du das Trumm da eigentlich unterbekommen? Ich krieg die noch nicht mal an der Steckung vorbei?
Neneneee - die vorhandenen Flieger bleiben alle schön elektrisch.

Immerhin ist der HotSpot auch blau lackiert. Und wie gesagt - fliegerisch mach ich mir überhaupt keine Sorgen. Da habe ich schon andere Flieger mit ganz üblen Manieren wieder heil auf den Platz gekriegt.
Nachher fange ich mal an, die ganzen Teile auf den Prüfstand zu nageln.
LG
Michael
 

Torque

User
Hallo,
habe meinen nach 20Jahren Betrieb restauriert.
Das wichtgste ist der Schwerpunkt. Zu weit vorne -> Gleitwunder , zu weit hinten -> Stellt sich beim abfangen schlagartig auf.
4 Liter Sprit ist viel. Ich fliege 3Liter und das reicht dicke! Du bekommst den Tank nicht in den Schwerpunkt.
Bei abheben könntest damit Probleme bekommen. Sonst easy zu fliegen. Habe auf 12-13kg gedrosselt.

Grüße Kai
 
so... (fast) alles auf dem Brett und verkabelt:
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Alle Komponenten (Startermotor, Ventile, Pumpe etc.) melden sich zur Stelle und funktionieren. Auch die Laufzeit sieht mit rund 7h und 80 Starts gut aus.
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Für die Tanks fehlt mir nur noch der Kleber und die Filzpendel. Müsste aber alles diese Woche noch eintrudeln.
Das Sieb ist drauf. Danke an Tobi für den Artikel und den Tipp mit dem Fahrradschlauch :)
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Jetzt muss ich nur noch auf besseres Wetter warten und dann werde ich mich mit den Kollegen vom Kerosinverleih :D treffen und mal schauen, dass wir das Ding gemeinsam zum Leben erwecken.

LG
Michael
 
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