Wie viel Objektivität braucht ein Testbericht ?

Noch ein Beispiel objektiver Berichterstattung / Test gefällig:
In der Aufwind 05/19 wird der Robbe Scirocco getestet. Tester bzw. Autor ist Christoph Heider.
Ich glaube jeder weiß inzwischen, dass Robbe ein Markenname von Lindinger ist. Hr. Heider ist Teampilot von Lindinger und auf allen veröffentlichten Fotos mit Bekleidung von Lindinger zu sehen.
Wen wundert es da, dass bei dem Modell nur in Superlativen gesprochen wird.
- "flog messerscharf geradeaus"
- "aus 300m senkrecht absteigen lassen"
- "Der Geschwindigkeitsbereich von sehr sportlich bis sehr langsam ist als phänomenal zu bezeichnen"
- usw...

An dem Modell gibt es scheinbar keine Kritik, noch nicht einmal Verbesserungspotential. Das es bei "voll gesetzten Wölbklappen" abrupt abbremst wird positiv erwähnt. Ob und wieviel es sich dabei aufbäumt wird weggelassen...

Und das was Hr. Heider da im Aufwind 05/19 schreibt stimmt für die volle 100%, wir haben das im Verein mit drei Sciroccos genau so positiv erfahren.
 

Mario12

User
Hallo Arnout,

was schreibt er denn? Nichts wirklich sinniges. Der Bericht besteht nur aus Bildern und Nichtinformation.
Für mich ist das der schlechteste Artikel, den ich je in der Aufwind gelesen habe, auch wenn ich die Zeitschrift sehr schätze.

Grüße
Mario
 

Bernie

User
Und das was Hr. Heider da im Aufwind 05/19 schreibt stimmt für die volle 100%, wir haben das im Verein mit drei Sciroccos genau so positiv erfahren.

Ich hab‘ keine Zweifel daran, dass der Scirocco ein toller Flieger ist. Was ich bemängle ist doch dass ein Werks-/Sponsorpilot den Bericht schreibt. Da kann ja nur rauskommen, dass der Flieger das Nonplusultra ist. Mögliche Kritik ist da doch gar nicht mehr möglich...

LG, Bernie
 
Negative Kritik ist bei den Zeitschriften anscheinend nicht erwünscht. Ich hatte vor einigen Jahren auch gelegentlich Testberichte/Erfahrungsberichte geschrieben.

Bei einem bestimmten Modell (welches ich mir mal zugelegt hatte und immer noch fliege) hatte mich die Redaktion gebeten, einen Bericht zu schreiben. Der Flieger war echt eine einzige Fehlkonstruktion...Holzschrauben sollten in 2mm Balsaholz halten...Fahrwerk beim Rollen einfach aus dem Rumpf gerissen...Klebestellen sind aufgegangen...Flächenbeplankung war unter der Bespannung nicht verklebt...einzige Katastrophe. Fliegen tut das Modell immer noch genial gut, nachdem ich alles überarbeitet habe.
Das hab ich auch damals in dem Bericht erwähnt. Die Redaktion meinte, ob ich das weglassen könnte, was ich negativ erwähnt hatte, denn sonst könnten Probleme mit dem Hersteller / Importeur entstehen. Das hatte ich verneint, denn mein Name wäre da auch abgedruckt worden. Und so einen ARF Müll konnte ich einfach nicht loben. Wenn das Modell jemand anderer kauft und ähnliche Erfahrung damit macht, der muss sich ja denken ich hab nicht alle Tassen im Schrank :D bzw. liegt es nahe, dass an dem Bericht nichts ehrliches herausgeht...Das war dann für mich irgendwie die Antwort auch auf meine frühere Frage, wie ernsthaft Testberichte zu nehmen sind :)

Der Testbericht wurde dann übrigens nicht veröffentlicht. Bilder des Modells aber schon.
 

Lownoise

User
Ähnliche Erfahrungen habe ich leider auch machen müssen, sowohl selber als auch bei Kollegen live miterlebt, z. B. ein F3K "Wettbewerbsmodell" vom ehemaligen Marktführer, tonnenschwer, butterweich, mit Verlaub gesagt Schrott und sicherlich entgegen der Werbung nicht als Wettbewerbsmodell geeignet, dazu war das Leergewicht ein paar Gramm unter dem üblichen Betrug "Abfluggewicht ab xxx g". Am Hang!!! war das Modell dann weit unten, während unsere schrottigen EPP Nuris oben waren, O-Ton im Bericht: "Das Modell kommt auch gut gegen etwas stärkeren Wind an". Der Autor wusste dass es sch**** fliegt, aber sagte mir dann, er müsse das so formulieren, und der erfahrene Leser kann das dann ja zwischen den Zeilen raus lesen.

Ich selber war auch Opfer des Systems, ich bekam von der führenden Fachzeitschrift ein mehrseitiges Dokument, in dem genau stand, was man wie formulieren soll, hauptsächlich ging es um das Unterlassen von negativen Tatsachen. Das hat mich schon stark irritiert. Heftig fande ich dann, dass auch bei mir Sätze umformuliert wurden, teilweise Informationen dann nicht mehr stimmten oder verdreht wurden, und das Ganze ohne Rückmeldung mit meinem Namen und Foto dann so abgedruckt wurde... Nein danke, den Scheiss können andere Dumme nun machen...
 

Relaxr

User
Noch ein Beispiel objektiver Berichterstattung / Test gefällig:
In der Aufwind 05/19 wird der Robbe Scirocco getestet. Tester bzw. Autor ist Christoph Heider.
Ich glaube jeder weiß inzwischen, dass Robbe ein Markenname von Lindinger ist. Hr. Heider ist Teampilot von Lindinger und auf allen veröffentlichten Fotos mit Bekleidung von Lindinger zu sehen.
Wen wundert es da, dass bei dem Modell nur in Superlativen gesprochen wird.
- "flog messerscharf geradeaus"
- "aus 300m senkrecht absteigen lassen"
- "Der Geschwindigkeitsbereich von sehr sportlich bis sehr langsam ist als phänomenal zu bezeichnen"
- usw...

An dem Modell gibt es scheinbar keine Kritik, noch nicht einmal Verbesserungspotential. Das es bei "voll gesetzten Wölbklappen" abrupt abbremst wird positiv erwähnt. Ob und wieviel es sich dabei aufbäumt wird weggelassen...
Unabhängiger Journalismus sieht anders aus, sollte aber doch Anspruch der Fachzeitschriften sein. So sieht es eher so aus, als wenn Fachzeitschriften Werbung mit kritischem Journalismus verwechseln und sich von den Firmen instrumentalisieren lassen.

Just my two cents.
Bernie

Der Scirocco ist m.E. tatsächlich ein eher leichter Allrounder mit Focus auf Thermikflug bis leichten Hangflug. Bereits ab "soft hot" ist er mE nicht mehr vollständig geeignet. Ich las hingegen etwas, dass er auch richtig "hot" kann. Warum sage ich das? Weil meiner nach einem mid air in der zerstörten Aussenfläche deutliche Balsa Anteile zB in Rippen etc. offenbarte, das Laminat aussen besteht dort aus max. 50er Gewebe (1 Lage) mit Balsastützstoff, die Beschreibung sagt hingegen "Voll GFK". Durch einen beherzten Griff kann dort das Laminat eingedrückt werden. Wenn man 1 und 1 zusammenzählt und bei 4m Spannweite und einer eher robusten Erscheinung ein Abfluggewicht von ca. 3,8kg miteinbezieht, kann es sich hierbei nur um einen eher leichteren Segler und keinen Heiz- bzw. Hangbolzen handeln. Regelmässig 300m Sturzflug mit härterem Abfangen wird er mE nicht lange durchhalten.

Dennoch, wenn man dies alles weiss, hat man mit dem Scirocco einen guten Thermiksegler auch mal für mittlere Hangbedingungen. Die Stärken sind mE der kräftige Antrieb, der einen wirklich sicheren Handstart ermöglicht, ebenso ist das Butterfly Landeverhalten vorbildlich. In der Luft verhält er sich eher behäbig, einen schnellen Acro Kunstflug sehe ich eher nicht. Wenn nun nach einem Viertel Jahr mal das Aussenohr lieferbar wäre, könnte ich ihn zumindest für die frühe Saison 2020 wieder einplanen. Wenn man dem E-Segler noch rückstellgenauere Servos spendieren würde, wäre er mE in der PNP Version nochmals deutlich interessanter. Der Flieger ist mE etwa in der Ecke "Thermik XL" anzusiedeln. Es ist ein gutes, brauchbares Modell !

Um auch die Schwächen von Modellen aufzudecken, sind Nutzerberichte (zB hier in RCNetwork) sehr viel ehrlicher als erste Tests. Gut - wer lässt sich schon ein nagelneues Modell madig machen, es soll ja verkauft werden.

PS: meine vielen "m.E" sollen immer wieder meine pers. Meinung zu den Aussagen unterstreichen, da eine einzelne Erfahrung (m.E:D) immer nur einen Teil des Gesamtbildes bilden kann. Ist wie bei Amazon, schlimmstenfalls hat das Produkt einen Mangel gemäss kritischer Bewertung mit eher wenig Sternchen....
 
Ich bekomme auffällig viele Anfragen von Testern, die ganz offen fragen, wieviel Nachlass für ein komplett ausgestattetes Einziehfahrwerk es denn gibt, wenn sie das Produkt im Zusammenhang mit einem Testbericht positiv darstellen.

Da sind dann Vorstellungen von 50% bis hin zu komplett kostenlos dabei. Das wird auch direkt offen dargelegt. Inwiefern so ein Testbericht dann objektiv sein soll, kann sich ja jeder selbst denken. Ich lehne sowas rigoros ab, da gab es dann auch schon böse Kommentierungen, die man bei näherer Betrachtung auch als Androhung von geplanter Geschäftsschädigung auffassen könnte.

Es gibt aber auch welche, die kaufen einfach ein Fahrwerk und fragen dann höflich, ob sie das Produkt in einem Bericht erwähnen und darstellen dürfen. Da wird dann im Maximalfall nach Bildmaterial gefragt, das sie verwenden möchten.

Insofern ist es für den Endverbaucher extrem schwer zu erkennen, welche Berichte "gesponsert" sind. Das wirkt sich dann letzlich auch negativ auf die Hersteller aus, die sich an diesen Spielchen nicht beteiligen. Da wird man dann automatisch in die Ecke "bezahlter Testbericht" gedrängt und das ist etwas, was mir echt auf die Nerven geht.

Gruß, Dietmar
 

hholgi

User
… Insofern ist es für den Endverbaucher extrem schwer zu erkennen, welche Berichte "gesponsert" sind. Das wirkt sich dann letzlich auch negativ auf die Hersteller aus, die sich an diesen Spielchen nicht beteiligen. Da wird man dann automatisch in die Ecke "bezahlter Testbericht" gedrängt und das ist etwas, was mir echt auf die Nerven geht. ...

Das verstehe ich gut Dietmar. Wer wirklich ein gutes Produkt hat und sich nicht vor einem offenen Testbericht scheut wird trotzdem immer wieder diesen Verdacht geraten.

Ausnahme wäre so etwas wie "Stiftung Warentest". Für eine derart objektive Darstellung ist aber sehr viel Geld erforderlich. Und das existiert in unserm Hobby nunmal nicht ...
 
Um auch die Schwächen von Modellen aufzudecken, sind Nutzerberichte (zB hier in RCNetwork) sehr viel ehrlicher als erste Tests. Gut - wer lässt sich schon ein nagelneues Modell madig machen, es soll ja verkauft werden.

PS: meine vielen "m.E" sollen immer wieder meine pers. Meinung zu den Aussagen unterstreichen, da eine einzelne Erfahrung (m.E:D) immer nur einen Teil des Gesamtbildes bilden kann. Ist wie bei Amazon, schlimmstenfalls hat das Produkt einen Mangel gemäss kritischer Bewertung mit eher wenig Sternchen....
Ich habe den für mich beispielhaft vorbildlichen Teil hervorgehoben. ;)
Solange die "Tests" nach nicht abgesprochenen oder nachvollziehbaren Abläufen vorgenommen werden, sollte jeder sie "einfach" nach der Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit der Umstände beurteilen.
Also (irgendwie auch) persönlich auslegen. :D
Und damit genau das machen, was die "Tester" oder Nutzerberichtersteller machen: die vorhanden Informationen bzw. Materialien nach den eigenen statt objektiven Kriterien einordnen.
Beispielhaft einfach mal positiv genannt Gerd Giese.
Im Regelfall alles relevante offen gelegt - einige wollen vielleicht auch alles offen gelegt haben.
Mehr Informationen führen ja angeblich zu mehr Sicherheit in der Datenevaluierung.
Spätestens bei der Nachfrage nach deren Cholesterinwert wird dann nur eben die sinnvolle Grenze mal klar.
 
… der Testflug endete beim ersten Wurf mit einem Absturz. Grund war offensichtlich schwache Steigleistung mit Strömungsabriss.
...
Es wurde leider nichts von dem hinterfragt und als alleinige Ursache angegeben, dass der mitgelieferte Akku zu groß und schwer sei, und danach in der Anleitung sah, dass ein kleinerer Akku angegeben sei.
Darf natürlich jeder sehen wie er mag.

Habe spaßeshalber den Bericht in der MFI 02/2020 einschließlich des Editorials gelesen. Meines Erachtens lag es ganz bestimmt nicht am Akku.

Laut Flightline werden Akkus von 3S 1600mAh bis 4S 2200mAh empfohlen.

Die Fw 190 von Flightline aus MFI 01/2020 wurde problemlos mit einem 3S 1300mAh bis hin zu 4S ohne Probleme geflogen, obwohl dieses Modell etwas schwerer ist und einen kleineren Tragflächeninhalt hat (10,2dm² zu 11,2dm²).

Wenn die Mustang 30 bis 40m weit geflogen ist und trotz Vollgas nicht beschleunigte … dann würde ich eher darauf tippen, dass eventuell der Spannkonus am Motor durchdrehte.

Wenn das Modell tatsächlich - wie geschrieben - wegen mangelnder Leistung von einem Strömungsabriss in den anderen fiel (also mit minimaler Geschwindigkeit unterwegs war) verwundert es um so mehr, dass es zu einem Totalschaden - wie geschrieben - kam.
 

Relaxr

User
... z.B. ".......läuft wie auf Schienen.....", oder "....fliegt messerscharf geradeaus" sind absolute Erwartungskriterien an sauber konstruierte und gebaute Modelle, das erwartet man, ausser zB für Spezielles, wie was Schubvektoriertes mit "Tanzambitionen". Bei solchen Aussagen könnte man sich beim Lesen einfach die Gegenfrage stellen: "können Vergleichsmodelle das denn nicht auch?" und schon wird so eine Aussage wertlos, zumindest für die Aufwertung des angepriesenen Modells. Für mich ist ein modellspezifischer Fred bei RCNetwork immer erste Wahl, um ein Modell wirklich interessant zu finden, zumindest ab dem Moment wo ganze Scharen in Jubel verfallen. Ok, hier und da reicht schon die Optik/Machart für "haben will". In solchen Threads hole/kontrolliere ich auch immer die wirklich passenden Schwerpunkte (ok manchmal ists auch die EWD), so dass es zum Maiden schon steuerbar fliegt. Und dafür ein grosses Dankeschön ans Forum! Ebenso an die wenigen Tester, denen man vertraut, wie Gerd Giese z.B.

Aus eigenen Erfahrungen und was man so liest, ist schon die Rate irrwitzig falscher Schwerpunktangaben von Herstellern unerwartet hoch. Da reden wir noch gar nicht von Tests.

Kommunikation ist auch ggf. Manipulation, hat uns schon unser schön linker GK Lehrer vor 40 Jahren erzählt :D
 
Mit Verlaub: Auch bei den hier geschriebenen Berichten und Erfahrungen ist so viel Müll dabei, dass es fundierter Kenntnisse bedarf, den Blödsinn von den wertvollen Beiträgen zu trennen. Wenn ich eine Zeitschrift lange genug lese, weiß ich auch, wessen Beiträge ich gleich überblättern kann... Das ist für mich hier wie dort das gleiche Dilemma. In einigen Zeitschriften kotzt mich an, dass eine ganze Ausgabe gefühlt von drei Nasen gestaltet wird, deren Beiträge ich einfach nicht mehr lesen möchte. Das Problem gibt es hier im Forum natürlich in der Form nicht. Und das ist auch gut so...

Gruß Mirko
 

Relaxr

User
Das Gesamtbild machts: wenn genug verschiedene Leute (man kennt sie ja zumindest von hier) loben und positiv sind, sowie die Presse schon gutes zeigte, dann passts doch meist. Da ich es bei neuem nicht eilig habe, und warten kann - hat sich genau das bewährt. Über GMV (gesunden Menschenverstand) müssen wir nicht reden, der gilt für alles im Leben ;). Klar gibts auch hier seltsame Statements und wenig überzeugende Ausnahmen. Und klar, je mehr Ahnung ich habe, umso realistischer werden Abschätzungen und Einschätzungen, das ist wie im Job.
 

Ercam

User
Interessant,...

Interessant,...

Hallo zusammen

Ich finde das Thema hier wichtig und es ist für mich als Rc Network User und auch Print Bericht Schreibender natürlich sehr interessant. Wie so oft im Leben sollte man auch hier meiner Meinung nach einfach kein pauschales Urteil fällen. Die Behauptung gesponserte Modelle oder auch nur geponsorte Teile müssen in einem Bericht unbedingt gut rüber kommen kann ich so keines Falls bestätigen. Auch die Sache mit den Gewichten wird bei Mir und beim VTH generell äußerst ernst genommen - und das ist gut so. Das Bauteil Gewicht oder zum Beispiel die Flächenbelastung sehe ich als seriösen und wirklich nachvollziehbaren Faktor. Wie schon mehrfach erwähnt sind Qualität oder gar die Flugleistungen und Flugeindrücke immer subjektiv und individuell.
Ich möchte keines der am Markt befindlichen Magazine und auch keines der verfügbaren Medien vermissen. Ich finde RCN wirklich super, habe beiden Print Medien natürlich meinen Favoriten, den ich auch weiterhin sehr gerne mit „sachdienlichen Hinweisen“ auf tolle Modelle unterstützen werde. Ich würde mich selber als eher kritisch sehen, da ich ja keinesfalls das Anliegen habe das sich jemand - wohlmöglich wegen meinem Bericht ein Modell kauft, an dem er später keine Freude hat. Das bringt niemanden irgend etwas. Jeder darf sich gerne mal das Gegenteil ausdenken - was es bedeutet ein wirklich sehr gutes Modell zu beschreiben, ohne die bösen Superlativen zu verwenden, oder es wie Werbung aussehen zu lassen. Bestätigt fühle ich mich, wenn sich Berichte anderer Tester, RCNetwork User und natürlich auch zum Beispiel Erfahrungen von Vereinskollegen mit meinen Eindrücken decken. Für Kritik und Anregungen bin ich natürlich immer offen.

Herzliche Grüße, Stefan Hartmann
 

Flyrian

User
Ich sehe auch eher das Problem darin, dass Modelle fast immer gleich beschrieben werden und zwar oft auch mit den selben Floskeln.

Bei der Vielzahl ähnlicher Modelle wäre ein Vergleich zwischen einzelnen Modellen wünschenswert.

Dabei müsste man allerdings auch sehr kritisch gegenüber einigen Modellen und Herstellern sein und das gilt es anscheinend stets zu vermeiden.

In Automagazinen werden ständig verschiedene Hersteller und Modelle verglichen, da dies unumgägnlich ist, um eine Kaufempfehlung aussprechen zu können.
 
... meine fünf Pfennig

... meine fünf Pfennig

Hallo,
ich möchte Stefan Hartmann aus dem Beitrag 296 beipflichten.

Natürlich kann ich dabei nur für mich sprechen und nicht für andere Autoren. Da Testberichte viel zeitaufwändiger sind, als viele Leser glauben, schreibe ich nur noch sehr selten.

Warum ist so ein Bericht zeitaufwändig?

Zum einen muss man die technische Seite dokumentieren. Dann muss man nach meiner Auffassung viel mit dem Flugzeug fliegen. In der Regel sind das bei mir mindestens 15-20 Flugstunden (echte Flugstunden in der Luft, nicht auf dem Sender). Bei meinem letzten Testbericht waren es 32 Stunden dokumentiert bis zur Abgabe des Berichtes. Ich fliege nicht nur so herum, sondern versuche, mich in den „normalen Kunden“ hineinzudenken. Was würde der wohl bei diesem Flugmodell bemerken, was gefällt, was ist schlecht, was ist überhaupt die Zielgruppe? Einen Bericht gut zu formulieren, verständlich, strukturiert, interessant und vollständig und nicht zuletzt auch noch in gutem Deutsch, ist auch nicht so einfach und macht viel Arbeit, ebenso wie gute Fotos zu liefern.

Die „Dienstanweisung“ der Redaktion geht dahin, dass das Flugmodell so gebaut wird, wie es vom Hersteller vorgesehen ist und bei technischen Problemen, Defekten oder Mängeln Kontakt aufgenommen werden muss. Abweichungen von dem vorgesehenen Bau oder Ausstattung müssen gekennzeichnet werden. Dass es immer noch Hersteller gibt, die keine oder keine richtige Einstellungseinleitung liefern, ist nicht Schuld der Tester sondern indiskutabel. Ich würde auf so etwas als Mangel hinweisen. Bei Stiftung Warentest gäbe das wohl eine Abwertung auf „mangelhaft“ wegen schwerer Sicherheitsmängel.
Zumindest für den Themenbereich F3 J, allgemein für alle Segelflugmodelle hat mir die Redaktion schon vor vielen Jahren eine Art Testprotokoll, vergleichbar mit dem „Zacher“- Protokoll zur Verfügung gestellt. Dieses wurde von einem bekannten und erfolgreichen Wettkampfpiloten entworfen. Daran orientiere ich mich heute noch. Ich habe vor Jahren einmal vorgeschlagen und versucht, für Testberichte eine Checkliste, vergleichbar der Punktebewertung in bekannten Motorradmagazinen zu entwerfen. Das scheiterte daran, dass es einfach zu viele verschiedene Flugmodellklassen gibt.

Eine objektive Leistungsvermessung halte ich im Rahmen eines Testberichtes für unmöglich. Dazu fehlen die technischen Mittel und Methoden. Es mag sein, dass einzelne Konstrukteure, Wettkampfteams und ähnliche Spezialisten so etwas können. Der normale Tester kann das nicht, zumindest nicht seriös.

Trotzdem kann man natürlich mehr schreiben als: „… flog von Anfang an ohne einen Zacken Trimmung geradeaus … “. Auch die Begeisterungsstürme, die der Paketbote bei Anlieferung verursacht, finde ich eher uninteressant.
Besonders wirtschaftlich ist die Tätigkeit als Autor nicht, denn ich habe schon seit vielen Jahren kein Flugmodelle mehr kostenfrei bekommen sondern alles immer normal und voll bezahlt. Übrigens hierzu ein weiterer Aspekt: eine direkte Kontaktaufnahme zwischen Autor und Hersteller bzw. Lieferant ist grundsätzlich nicht gewollt sondern muss aus Gründen der Unbefangenheit immer über die Redaktion laufen.

Es liegt um ureigenen Interesse der Magazine, ordentliche Berichte zu bieten, denn nur dann werden sie gekauft. Das mag naiv sein, aber die Unterstellung, alle seien von den Anzeigenkunden gekauft, ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Ein Wort zu RC- Network und Objektivität in Foren.

Grundsätzlich ist jeder Beitrag bei RCN subjektiv, ebenso wie in Printmedien. Objektivität entsteht vielleicht durch die Vielzahl der Beiträge. Das ist notwendigerweise unstrukturiert. Zudem muss man sich über Dutzende von Beiträge durch verschiedene Antriebsvorschläge, Ausstattungsvorschläge für Servos etc. und persönliche Bemerkungen wie: „Ich habe jetzt auch bestellt, meiner kommt in Blau und ich freue mich schon sehr ...“ kämpfen. Von Tippfehlern, die eine Suche unmöglich machen, unsäglichem Deutsch und Grammatik und falschen Anglizismen werde ich jetzt gar nicht reden. Mancher Beitrag ist einfach völlig "verbaut".
Letztlich weiß man bei den meisten RCN Beiträgen auch nicht, ob der Schreiber kompetent ist oder nicht.

Ich höre den ein oder anderen jetzt sagen, warum machst du das, wenn das doch alles so schwierig ist?
Weil ich Spaß daran habe, deshalb schreibe ich auch ab und zu etwas bei RCN,
Euer Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
das wollen die Hersteller aber nicht.
irgendwann war mal in der fmt ein vergleichstest zwischen einem os 4-takter und dem baugleichen Magnum, so ich erinnere
das gab ein riesen-theater

Gewünscht ist herstellerseits selten ein wirklicher Test, gewünscht ist lediglich eine Produktvorstellung, die sich den Anschein eines Tests gibt.
Aber nachdem mir RC-Online hier einen Thread über Unfälle mit Modellflugzeugen - ohne Ankündigung - gelöscht hat, habe ich gelernt, dass man überall nur das schreiben kann, was "von oben" gewünscht ist.
 
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