Warum werden viele Multiplex Elapor Modelle nicht mehr hegestellt?

ottoxxl

User
Lauter Fachleute hier, schön, kann man nur lernen.
Hier werden Zahlen in den Raum geworfen von Zyklen und Formen ohne die Rahmenbedinungen zu kennen.
Je nach Kunststoff, Produktanforderung, Qualitätsanforderung, mit/ohne Einlegteile, Formmaterial und und und sind unterschiedliche Ausbringungen zu erwarten. Ohne diese Rahmenbedingungen zu kennen ist es nur Halbwissen.
Hallo DJBlue,
mein "Halbwissen" beruht auf 50 Jahre Erfahrung im Bau von Spritzgusswerkzeugen, dabei habe ich viele Rahmenbedingungen kennen gelernt und auch mit vielen verschiedenen Kunststoffen zu tuen gehabt. Ich glaube zu wissen wovon ich spreche.

Ekkehard
 
Hallo Ekkehardt,
Danke für die Info.
Worüber soll ich nachdenken, ich wollte nur mal eine Größenordnung für die Kosten der Formen.
Der Rest ist mir auch etwas geläufig...;)

Gruß hans

Die teilweise unsachlichen Antworten sind völlig überflüssig. Das ist eigentlich eine rein sachliche Diskussion...
 
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ottoxxl

User
Eine neu aufgelegte "Tucan" wäre was feines 🙂
Hallo nunukula,

mein Tip: selber bauen, Holz ist auch ein schöner Werkstoff.
In diesem thread und in der Modellflug Internatinal Heft6/22 beschreibe ich meine Tucano, die ich in ca. 4 Wochen selbst gebaut habe.
Es lohnt sich.

Gruß Ekkehard
 

nunukula

User
Hallo nunukula,

mein Tip: selber bauen, Holz ist auch ein schöner Werkstoff.
In diesem thread und in der Modellflug Internatinal Heft6/22 beschreibe ich meine Tucano, die ich in ca. 4 Wochen selbst gebaut habe.
Es lohnt sich.

Gruß Ekkehard
Danke nochmal für den Hinweis.
 

ottoxxl

User
Eine Styroporplatte, ein paar Balsabrettchen, ein bißchen Sperrholz und Folienreste.
Nach ein paar gemütlichen Bauabenden hat man so sein (exklusives) Wunschmodell.
Hallo Eisvogel,
ich finde es klasse, wenn Modellflieger noch selber entwerfen und bauen. Aber nicht jeder weiß wie er vorgehen soll. Dafür gibt es aber Seiten mit Downloadplänen und für einen einfaches Delta habe ich folgenden Vorschlag eines früheren mehrfachen F3A Welmeisters:
https://outerzone.co.uk/plan_details_suspended.asp?ID=13736

Gruß aus dem Sauerland, Ekkehard
 

swoop

User
mein Tip: selber bauen, Holz ist auch ein schöner Werkstoff.
Das ist zwar schön und gut, jedoch verfügt nicht jeder Modellflugbegeisterte über einen eigenen Hobbyraum. Da ist man dann in den Möglichkeiten begrenzt, z.B. beim lackieren oder in der Zeit, die für die Trocknung benötigt wird nach dem verkleben. Lästig ist dann auch das her- bzw. wegräumen der Werkzeuge etc.
Über die Diskussionen mit der Wohnungsdekorateurin breiten wir lieber auch den Mantel des Schweigens. 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele haben anscheinend wenig Idee, wie moderne Serienfertigung läuft:
Da wird ein neues Modell entworfen, die Formen gemacht, dann die Maschinen eingerichtet, die Produktionslinie umgestellt und dann die Serienfertigung angeworfen. Die ersten paar Stück sind Ausschuss bis die Einrichtung passt, die Arbeiter am Fließband müssen sich eingewöhnen und dann laufen mindestens mal ein paar Tausend Stück aus der Fabrik. Das ist ein sog. Batch oder ein Fertigungslos. Kann sein, dass je nach Maschinenpark, Personal usw. mehrere Produkte/Produktionslinien parallel laufen, aber da werden immer einmal X-Stück hergestellt. Je nach Kalkulation und Aufwand kann eine Mindestproduktionsmenge pro Batch zwischen einigen hundert und zig-tausend liegen. Je mehr, desto billiger.
Im gleichen Zug werden ein paar Teile als Ersatzteile überproduziert und als eigenständige Artikel auf Lager genommen. Und dann, wenn so ein Batch rauskommt, wird der an die Händler geliefert. Während die das neue Modell verticken, wird im Hintergrund schon die nächste Produktlinie eingerichtet. Und dann gibt es ne ganz einfache Frage: verkauft sich das Modell? Wenn es weggeht wie geschnitten Brot, Händlerbestellungen reinkommen und die Nachfrage besteht, wird ein neuer Batch aufgelegt. Ist zu wenig Nachfrage, liegen noch Modelle bei den Händlern oder sind die Produktionslinien ausgelastet, wandert ein bestimmtes Modell (sprich die Formen) in das Lager. Für ein neues Batch müsste sich die Mindestproduktionsmenge lohnen, denn kein Hersteller kann es sich leisten, 5.000 Stück zu produzieren und dann 4850 davon Jahrelang auf Lager zu halten.
Liegt es dann dort lange genug, ist die Zulieferkette nicht mehr gegeben (z.b. bestimmte Kleinteile) oder der Aufwand für eine neue Serie zu hoch, dann wird es aus dem Portfolio genommen und ist "out of production". Schicht im Schacht. Ob dann drei Michel das Modell super finden oder ein Händler es gerne noch mal hätte, spielt keine Rolle.
 
Das klingt mal logisch. Wobei ich mal fast vermute das die Stückzahlen geringer sind. Gab mal ein Statement über Compasshelis. Da ging es um 300 Stück mindestbestellung. Das lohnte sich nicht da mindestens 2 Jahre für den Verkauf gebraucht würden. Aber deine Beschreibung klingt nachvollziehbar.

Torsten
 
Ich hatte das so verstanden, dass der Hans einfach nur die Größenordnung der Kosten für eine Schäumform aus Aluminium wissen wollte. Diese Dinger werden entweder einfach aus dem vollen Block gefräst, oder wenn es sich rechnet, werden erst grobe Gussmodelle mit Übermaß aus Ureol gefräst, davon dann Abgüsse aus Alu gemacht. Diese werden dann fertig gefräst.
Als ganz grobe Orientierung kann man folgende Rechnung aufstellen. Pro Liter geschäumtes Modell kostet die Form € 5000,- Das ist aber nur eine ganz grobe Richtung. Es kann je nach Geometrie oder Extras, wie Einleger oder Schieber auch mal die Hälfte oder das Doppelte werden. Eigentlich ist das Schaumvolumen auch nicht ideal zum Schätzen.
Die Oberfläche ist noch wichtiger, weil da beim Fräsen die wesentlichen Kosten entstehen. Ich schätze die Kosten für einen Quadratdezimeter auf € 500-1000,-
Ein Liter Schaum hat nun je nach Geometrie 5-15 dm2 Oberfläche. Die Streuung steigt.
Beim Konstruieren eines Rumpfes mit Hohlraum muss man sich genau überlegen, ob es günstiger ist, ihn einteilig zu schäumen und bei der Produktion irgendwie die Kerne zu ziehen, oder zweiteilig mit nachträglicher Verklebung.
Für das Volumen eines Flügels ist es egal, ob er aus einem massiven Stück, oder aus 2 verklebten Schalen besteht. Die bearbeitete Oberfläche und das benötigte Formaluminium verdoppelt sich aber im 2. Fall.
Beispiel:
ein Dogfighter hat 5-6l Volumen. Die Form kostet nach Volumenregel unter € 30000,-
Die sichtbare Oberfläche eines Dogfighters sind ca. 50 qdm. Nach Flächenregel also knapp € 40000,-
Nun besteht er aber aus mehreren Teilen. Kontaktflächen und Hohlraum sind unsichtbar zählen aber sogar doppelt. Danach sind es also eher 60qdm, also € 45000,-.

Man kann also jetzt schon sehen, wie wichtig genaue Kalkulation ist.
Die Größenordnung wird aber schon klar: eine Schäumform kostet mehr als € 1000,- aber weniger als eine Mio.

Alle Angaben ohne Gewähr
Andreas
 

Börny

User
..so herrlich. Jetzt kann sich jeder Michel hier einfach mal ausrechnen, wieviel Schaumkästen verkauft werden. Kleine Zusatzaufgabe zum Rechnen: Nicht nur die Form verursacht Kosten. Und, um bei dem schönen Wort von WundererM zu bleiben, was glaubt ihr, was nun die Meinung der drei Michels in irgendeinem Internetforum dabei interessiert? Schönen Tag noch :D .
 
Hallo Andreas, vielen Dank für deine Auskunft, darunter kann man sich schonmal was vorstellen.

Gruß hans

So manch einer muss leider überall seine unnützen Sprüche ablassen...
 

WeMoTec

User
Ich bin ja selber Eigner einer Form, die beim gleichen Formenbauer entstanden und im gleichen Werk geschäumt wird, wie die MPX Modelle.

Ich kann verraten, daß der bislang fachkundigste Beitrag eindeutig der Beitrag Nr. 50 war, von Andreas.

Ein paar allgemeine Hinweise:

Die "abgebrannten" Formen bezogen sich auf Spritzguss, nicht Schäumlinge.

Die Lebenserwartung solcher Formen liegt bei > 100.000 Modellen, dann bedürfen sie evtl. einer Überarbeitung. Das sind Mengen, die in der normalen Modellproduktion schlicht nicht relevant sind.

Solch ein Modell wird in der Regel übrigens in EINER Form geschäumt, es gibt nur ganz wenige große Segler, die in zwei Formen geschäumt werden.

Der Hauptgrund für die Produktonseinstellung ist ein ganz anderer, ein rein betriebswirtschaftlicher.

Die Modelle müssen chargenweise produziert werden, das sind je nach Größe des Modells ca. 500-2.000 Stück.
Diese Modelle müssen gleichzeitig produziert, konfektioniert und gepackt werden, weil man die Schäumlinge ja nicht mal eben ohne geeignete Kartonage irgendwo zwischenlagern kann.
Wenn man nun 1.000 Modelle produziert, muß man diese in Gänze vorfinanzieren (die Schäumlinge sind dabei übrigens eher ein geringerer Kostenfaktor) und einlagern = Lagerfläche.

Die rein betriebswirtschaftliche Frage ist, in welcher Zeit die Modelle nun abfließen, und ob sich das lohnt.
Und hier kommt nun der Modellflieger ins Spiel, denn gerade im Schaumbereich wollen viele Kunden meist das Neueste. Es gibt sehr viele Kunden, die immer das Neueste haben "müssen", also eine sichere Bank für jeden Hersteller sind.
Deshalb erreicht die Verkaufskurve eines Modells nach intensiver Bewerbung relativ schnell einen Peak, um dann erst schnell und danach langsam aber stetig abzuflauen.

Nun gibt es verschiedene Ansätze.

Chinesen produzieren gerne EIN großes Batch, schieben das in den Markt und fertig. Deshalb ist denen dann auch relativ egal, wenn irgendwelche Mängel auftreten oder gemeldet werden, das Ende steht ja eh bei Produktionsbeginn schon fest.

Andere Hersteller (Freewing, MPX, etc.) produzieren so lange, wie es nach ihren eigenen betriebswirtschaftlichen Vorstellungen Sinn macht.

Wir ticken da z.B. anders, wir produzieren einfach, solange Nachfrage da ist, das paßt aber nicht zu jedem Geschäftskonzept.
Das ist dann eher eine Frage von Herzblut als betriebswirtschaftlicher Vernunft.

In der Tat gibt es momentan im Markt das Problem, daß die wenigen Schäumfirmen gut bis sehr gut ausgelastet sind, und die kleinen Lose der Modellanbieter da eher unattraktiv sind. Hinzu kommt, daß die Granulatpreise steigen und die Produktion energieintensiv ist.

Ich kenne selbst Fälle in D., wo Schäumbetriebe eigene Modellformen haben, diese aber lieber im Lager lassen und Fremdaufträge abarbeiten, weil das lukrativer erscheint.

Übrigens werden auf dem Markt gerade Formen sehr erfolgreicher Klassiker (nicht MPX) angeboten, die schon seit Jahrzehnten etabliert und bewährt sind. Wenn also jemand gerne ins Schäumbusiness einsteigen will, gerne PN und ich stelle den Kontakt her. :-)

Oliver
 
Das klingt mal logisch. Wobei ich mal fast vermute das die Stückzahlen geringer sind. Gab mal ein Statement über Compasshelis. Da ging es um 300 Stück mindestbestellung. Das lohnte sich nicht da mindestens 2 Jahre für den Verkauf gebraucht würden. Aber deine Beschreibung klingt nachvollziehbar.

Torsten
Helis, insbesondere der High-End-Liga sind wieder eine eigene Sache. Da entspricht die Fertigung eher der Manufaktur denn der Serienproduktion. Teile werden viel von Auftragsfertigern hergestellt (z.b. Cabonrahmen wasserstrahlgeschnitten, CNC-Aluteile gefertigt) da im Haus nicht die notwendigen Maschinen sind oder die Auslastung zu gering wäre. Oft werden nur bestimmte Teile selber im Haus produziert, die aufgrund des Know-hows oder der aufwändigen Produktion sonst nicht zu bekommen wären. Der Hersteller ist also in Wirklichkeit oft nicht der effektive Produzent sondern mehr ein "Zusammensetzer" oder nur Teilproduzent. Der erhöhte Aufwand und die geringe Stückzahl spiegelt sich direkt im Preis wieder.
Bei Schaumfliegern geht es halt nur über die Menge, ansonsten lassen sich die Formen und Produktionskosten nicht amortisieren.
Und auch bei den Auftragsfertigern geht es nur über die Menge. Beispiel irgend ein Teil aus Stahlblech gelasert (Achtung! Hausnummern als Rechenbeispiel!):
a)Los a 100 Stück: Einrichtungskosten Maschine: 480€, Materialkosten pro Stück: 8€, Maschinenarbeit pro Stück (z.b. 5min) 10€ -> Stückpreis: 22,8€
b)Los a 1000 Stück: Einrichtungskosten Maschine: 480€, Materialkosten pro Stück: 8€ -10% Mengenrabatt, Maschinenarbeit: 10€ -> Stückpreis 17,68€
c) Los a 10.000 Stück: Einrichtung: 480€, Materialkosten: 8€ -40% Mengenrabatt, Maschinenarbeit: 10€ - 20% Rabatt wegen guter Auslastung -> Stückpreis: 12,8€ usw.
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Und dann gibt es da noch die ganzen Dinge die man sich nicht vorstellen kann. Ich war vor einigen Jahren bei einer großen Kunststoffspritzfirma zu Besuch welche praktisch NUR den Verschluß eines Alltagsproduktes hergestellt hat. Das Teil hatte eine Schwierigkeit die man ihm nicht ansah und die Firma beherrschte das.
 

k_wimmer

User
Das sind aber beides Werte die zusammen hängen 😉
 
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