"Thermikbremse" wie früher: Auch bei RC-Seglern sinnvoll? - Wenn ja, welcher Winkel??

jmoors

Vereinsmitglied
Ich hatte vor 2 Jahren die Situation, dass mein Flieger nicht mehr runter kam. Der Tipp eines Kollegen, den Flieger auf den Rücken zu legen, hatte bei mir geholfen.
Wenn Du in den Alpen nicht mehr runter kommst, dann hilft meines Erachtens nur aus dem Bart herauszufliegen. Selbst wenn der Flieger in der Luft keine Fahrt mehr macht, kann der Aufwind so stark sein, dass er nicht runterkommt. Dann hilft auch keine Bremsklappe. Vielleicht hilft noch, den Flieger auf die Flächenspitze zu stellen und im Messerflug (dann ist die Angriffsfläche für den Aufwind wesentlich kleiner) in Kreisen runter, oder besser aus dem Bart rauszufliegen.


Gruß, Jürgen
 
ISelbst wenn der Flieger in der Luft keine Fahrt mehr macht, kann der Aufwind so stark sein, dass er nicht runterkommt. Dann hilft auch keine Bremsklappe.
Der Zweck der Bremsklappe ist, dass du den Flieger auf den Kopf stellen kannst, ohne dass er abmontiert. Deswegen hiessen die früher Sturzflugbremsen.

Ich glaube das kann man auch ohne spezielle diesbezügliche Erfahrungen sagen. Das Moment um die Querachse wirkt aufbäumend, wenn die Kraft über dem Schwerpunkt angreift (ist hier der Fall).
Im Prinzip ja, aber: wie sie wirklich wirkt, hängt davon ab, was das HLW aus dem Wirbelzopf macht. Da hilft nur Testen.
 
Danke für Eure Beiträge. Ich denke ich baue den Flügel wie vorgesehen, nur mit verbesserten Holmen, und speziell die Lagerung des HR etwas stabiler. Dazu bereite ich das HR so vor, dass ein Ausschlag nach oben auf 45° möglich wäre und lenke es mit Schubstange an, die dann mit einem mechanischen Mischer von je einem Steuer- und Bremsservo angelenkt werden kann - und die Haube lagere ich so, dass sie vom Bremsservo geöffnet werden kann. Vor dem Bremsservo wird Platz sein, ein 50g-gewicht oder einen RC-Akku nach vorne schieben zu können. Damit kann ich die Fluggeschwindigkeit erhöhen (das hochgedrehte HR steht ja nicht mehr zur Verfügung).

Schön dass manche wissen, dass das Modell am falschen Ort war. Der BoT fliegt so eigenstabil und langsam, dass man - eine gewisse Flughöhe und klare Luft vorausgesetzt - den Sender auf den Boden legen kann um in Ruhe mit Kollegen einen Kaffee zu trinken, anschliessend den Pulli auszuziehen und sich noch einzucremen. Mach das mal mit einem Orca oder einer schönen ASW-27... Die Flächentiefe des BoT ist trotz nur 3m Spannweite im Mittelteil bereits grösser als bei alten F3Jlern (als bei neueren erst recht) und verbreitert sich nach aussen vorübergehend auf 30cm statt kontinuierlich schmäler zu werden: alles Argumente für eine gute Sichtbarkeit. Ich denke, der BoT wäre kein Modell für CFK/GFK-Hangkantenspezialisten, und beim Schnellflug ist er natürlich allen Modellen ausser denen von Meister Eder unterlegen. Aber Schnellflug ist für meinen Einsatzzweck - wenn die Hänge noch schneebedeckt sind die Thermik vom Talboden aus anzuzapfen - eher nicht nötig.

Ich berichte später dann mal von meinen Erfahrungen.

Bertram
 

Chrima

User
Aber Schnellflug ist für meinen Einsatzzweck - wenn die Hänge noch schneebedeckt sind die Thermik vom Talboden aus anzuzapfen - eher nicht nötig.



Hi Bertram
Natürlich hast Du Schnellflug nicht nötig, aber wenn Du in einem richtigen Schlauch steckst, so mit 6m/s oder mehr, eben doch !
Der Flieger wiegt doch nicht einmal 1kg. Wenn Du den auf den Kopf stellst und die von Markus erwähnten (aber eh nicht vorhandenen) Sturzflugbremsen ausfahren würdest, ginge der Flieger rückwärts mit der Thermik rauf ! :D

Und mit der Thermikbremse gehts erst recht nicht, ich kriege da nicht einmal mit einem viel schwereren Nuri eine Sinkrate hin, auch wenn ich ihn voll überziehe (Sackflug).

Aber einen Lösungsvorschlag habe ich doch noch; oben landen ! :D
Ist mir einmal mit einem Spezial-Airfish passiert, der auch nicht mehr runter wollte.

Grüsse
Christian
 
Modell A ist eine Holzsammlung, B hat einen GFK-Fertigrumpf und Fertigflächen.
Beide haben angeblich das identische "Abfluggewicht", ich nehme aber an, dass es sich um das Leergewicht der ARF-Version handelt.
Als E-Segler ist gemäss rcn 1300g bis 1600g realistisch.
Vor mir liegt die Holzteile-Sammlung... nachher soll das Puzzle dann so aussehen:

1.jpg
mein BoT #1, Störklappen eingebaut aber nicht angelenkt. Bis zum letzten Flug nie vermisst...
Bertram

edit: Jörn, doch, er war es... ich könnte ihn aber eigentlich reparieren (nur 1 Flügelhälfte + HR neu bauen)

edit 2: als motivational beklebe ich jetzt mal die Rippen mit Alufolie...
 

mh-32

User
BoT

BoT

Servus Bertram,

nach 7 (sieben) gebauten BoT, zwei kleine und 5 grosse, nach Plan, Bausatz von Lenger und Dyna und dem Fertigmodell baue ich meinen nächsten so:

- Flächen dreiteilig mit durchgehendem Mittelteil, um die Flächen mit dem Rumpf verschrauben zu können (keine Gummiringe)
- Profil SD 7037
- Störklappen ca.300mm
- Höhenleitwerk in gedämpfter Version, um endlich mal eine spielfreie Anlenkung zu erreichen
Dabei möchte ich das HLW mit der Basis des SLW verkleben und dann die Ruder vom Rumpfinneren anlenken

Der Aktuelle aus dem Dyna-Bausatz:

BoT3.jpg

Gruß aus Tirol
Uwe
 
hi Uwe,
- Verschraubung hatte ich bisher schon, allerdings werde ich jetzt auch eine dreiteiligen Fläche bauen mit deutlich verstärktem Mittelteil.
- Profil lasse ich wie bisher (bei einem der nächsten vielleicht HQ 4/11...)
- das HR war bei mir völlig spielfrei, ich hatte die Lagerung allerdings auch aussen aufgedoppelt.

Das Mehrgewicht der Alufolie auf allen Flächenrippen ist 8 Gramm :)

zurück zum Thema:
Aber ich will mal was anderes ausprobieren als Störklappen, da habe ich schon so viele... Eher noch Dreh-Endklappen oder wie die heissen.
Jetzt gibbes aber erst mal "Thermikbremse" und alternativ Haifischmaul, baulich wird beides ermöglicht. Deine Störklappen tragen zwar auch fast nicht auf, aber ich bekomme so die noch ungestörtere Ästhetik.
Ich müsste ja auch eigentlich gar keine Bremse vorsehen, nur die Holme und Verkastung fester auslegen, vor allem am Ende der Steckung Festigkeitssprünge vermeiden...

gN
Bertram
 

documa

User
Die besten (wiedereinziehbaren) Sturzflugbremsen sind immernoch die Hinterkantenbremsdrehklappen und die alten... .

Kann ich so bestätigen. Mein alter Zonda-Segler hat welche. Um aus der Thermik rauszukommen Klappen ausfahren und das Modell 45 Grad anstellen.
Die Fahrtaufnahme ist nur moderat. Ob das auch im alpinen Hammerbart funktioniert weiß ich nicht, hatte die Gelegenheit noch nicht.

Gruß Utz


Zonda-1.jpg
Mein Zonda hier noch im alten Design.
 

GC

User
Ich hatte mal eine olle ASW22 von Graupner mit Endleistendrehklappen. Die Wirkung fand ich nicht berauschend.

Am besten finde ich immer noch Wölbklappen und die 90grad nach unten fahren. Dann kann man den BoT wohl auf die Nase stellen, ohne dass etwas passiert und er herunterkommt.

Eine andere Methode habe ich bei einem Bauermann Segler praktiziert. SP so weit wie möglich nach hinten legen, langsam aushungern und dann voll Seite und Höhe und dies halten. So wurde ein recht flaches Trudeln eingeleitet und beibehalten. Die Figur ist sehr eigenstabil und kann minutenlang geflogen werden, wenn nötig (Irgendwann ist der Bart doch vorbei). Ausleiten einfach durch neutral stellen von Höhe und Seite.
 
...recht flaches Trudeln eingeleitet und beibehalten. Die Figur ist sehr eigenstabil und kann minutenlang geflogen werden, wenn nötig (Irgendwann ist der Bart doch vorbei)

schön wär's gewesen, habe ich ja gemacht, ist weiter gestiegen. Der Segler ist zu leicht dafür.
B.
 
:) Hallo Bertram
Mach das mit der Thermikbremse. Das ist ein Riesenspaß. Ich betreibe die aktuell und seit Jahren in meinem geliebten Graupner-Cirrus.
Das geht 100%zig. Nur mit 45° Ausschlag kommst du nicht aus. Da geht er nur ins Trudeln. Darüber hinaus ca 60° geht der Flieger sofort nach einem kurzen Wippen in einen ganz stabilen Sackflug und ist mit dem Seitenruder schön steuerbar. Die Aufmerksamkeit deiner Kollegen ist dir gewiss. Ähhh. Was besonders gut kommt ist vorausgesetzt... ( Vollausschlag auf Failsafe programmiert ) hochfliegen bis zur Sichtgrenze...Sender ausschalten...warten bis er unten ist.. Sender wiedereinschalten..landen...fertich.;)
Anbei ein Bild vom Original MPX-Hebel das den Vollauschlag zeigt.
Gruß Ralf

PS. Kann ja mal gelegenheit einen Film machen und hier einstellen.. wenn gewünscht..
 

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hi Ralf,

das war genau so eine Aussage die ich hören wollte, Danke! Also 60°, ok. Meinst Du, dass es den Abstieg verschnellern würde, wenn man synchron den SP etwas vorverlegt?

Bertram

ich hatte mal einen leichten 2m4K (Helios), den konnte man mit vollem Butterfly völlig senkrecht nach unten "abseilen" und vor den Füssen landen, war auch nicht schlecht, aber passt nicht zum BoT.
 
Nööööö. Nix machen..Warum auch??? Mach das so wie ich.. Geht alles ohne Probleme...mach dir keinen Kopf...geht wie früher beim UHU..so wie du wolltest..und da wird auch nix am Schwerpunkt gedreht..;);)
Ach die Sinkgeschwindigkeit ist OK...Also in hochgewachsens Gras würde ich meinen sofort "reinplumpsen" lassen. ( Hab ich in den 70igern mit einem MPX- Alpha auch schon gemacht )
Gruß
 
:) ...... Kann ja mal gelegenheit einen Film machen und hier einstellen.. wenn gewünscht..

na net na na ... her mit dem Film !
Was neues ist immer interessant auch wenn es uralt ist kennt es nicht jeder.

Das Modell hat einen Reiz und daher sammle ich diverse Infos.

@ Bertram
lass den Thread umbennen, zB. in " Bird of Time, Thermikbremse und sonstiges ..."
 
@Ralph: ich meinte, um schneller abzusteigen, nicht um schneller aufzuschlagen ;)

@Davis: nicht nötig: wir sind ja wieder beim Thema: Thermikbremse. Und vielleicht baut ja in Zukunft jemand auch mal wieder so etwas in einen leichten Segler ein. Der BoT wird jetzt ja nur das test bed. In einem schwereren Scale-Segler würde mich das übrigens auch mal interessieren, so alle zwei Jahre hätten wir das hier auf dem See auch brauchen können (Sichtverlust in Überhöhe mit anschliessender Kernbohrung).

Eine schwer zu bauende, aber beeindruckende Thermikbremsenvariante hatte ich mal an einem schwereren Scalesegler mit Rundsteckung ganz unfreiwillig: bei heftigem Abfangen sprangen die Flächen aus den Locks (und Servosteckern), blieben aber auf der Stange. Wegen der V-Form wurden sie um 90° nach hinten gedreht und bremsten den folgenden senkrechten Abstieg perfekt! Das HR sorgte dafür, dass das Rumpfheck schön oben blieb...

Bertram
 
Hallo Bertram
:D:D:D Mach das nochmal..mit Film..:D:D

Also.. Hab eben mit meinem Sohn gesprochen.. Morgen machen wir einen:):):) "Thermikbremsendemofilm" von meiem Cirrus.
 
Verzeiht mir bitte das kurze OT, aber Lindinger hat den BoT mit GfK-Rumpf grad für 149€ im Angebot, incl. Porto. ;)
 
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