Ja, das ist genau der Vogel von Erwin Beizeiten. Eben *nicht* vergrößert übrigens, sondern in den Original-Abmessungen. (Anmerkung: es gibt von Jupp einen SUDAN und einen SUDAN-FALK, deshalb bitte das Wort "Falke" hier vorsichtig verwenden)
Der Hintergrund: In den 80er Jahren waren die meisten Bauplan-Beilagen der FMT verkleinert gedruckt. Der Original-Plan des SUDAN ist auf A0 gezeichnet, der Beilageplan hat die Zeichenfläche 560x800mm, was etwa A1 entspricht. Halbe Druckfläche bedeutet ein Verkleinerungsfaktor um 1/Wurzel-2, also 0,707. Deshalb hieß es sinngemäß "der beiliegende Bauplan ist ungefähr um 1/3 verkleinert". Erwin hat nun, wie damals erforderlich, die Abmessungen des Beilageplanes wieder auf die richtige Größe umgerechnet, nur deshalb taucht in dem Zusammenhang das Wort "vergrößert" auf.
Mein Exemplar ist nun in Folie eingewickelt. Nach langem inneren Kampf ist auch der Rumpf Rot geworden, da ja auch der Titelblatt-Sudan einfarbig ist. Ich habe tagelang alle möglichen Folien an den Rumpf gehalten, sogar GOLD und BRAUN und was das Lager sonst noch hergibt. Daran mag man der Grad der gestalterischen Verzweiflung erkennen. Die Kabinenhaube ist jetzt KUPFER, weil mir das Juppsche Schwarz zu hart war. Könnte man bei zunehmendem Nichtgefallen ja später auch nochmal ändern.
Wer mit transparenten Farben (freiwillig) bügelt, der muss sehr auf die Überlappungen achten, weil man sie als Farbveränderung natürlich deutlich sieht. Also ist exaktes Zuschneiden angesagt. Und Falten-freies, gleichmäßiges Schrumpfen an den Rundungen. Deckende Folie ist da ungleich toleranter. Deshalb bebügele ich Rümpfe mit nur einem Stück Folie, um Überlappungen einzusparen. Das geht, weil Folie ja heftig schrumpft, andererseits auch warm gedehnt werden kann. Die Kunst ist dabei, die Schrumpfung gleichmäßig in der Fläche zu verteilen. Wie beim Karosserie-Ausbeulen: Nicht die Delle (hier: Falte) schrumpfen, sondern das gesamte Material drumherum, dann verschwindet sie.
Ich beginne mit der Rumpfunterseite, ziehe dann eine Seite nach oben, schneide 2mm über die Mittellinie hinaus geradlinig ab, ziehe die zweite Seite nach oben und kaschiere die einzige Naht mit einer dünnen mittigen Zierlinie. Bei Billig-Folien muss man allerdings höllisch aufpassen, dass nicht Kleberseite versehentlich eine andere Kleberseite berührt, sonst kleben sie unfreiwillig zusammen und sind meist kaputt. Das war bei Solarfilm ziemlich "krass", und auch die verwendete ARKAI ist da empfindlich. Besser also erst mal nur die Hälfte der Schutzfolie abziehen. Deshalb musste ich den Rumpfrücken vor dem hinteren Deckel dann doch noch anstückeln, um genau ein solches Missgeschick zu retten.
Jetzt, farbig, kommt die herrlich organische Form des Rumpfes wieder schön zur Geltung.