Nachdem ich wieder Zuhause bin, habe ich wieder etwas besseres Internet und die Zeit, weitere Bilder zu posten.
Bis zu meinem Ferienende war (leider) Westwind mit etwas Südkomponente angesagt, und im Süden schwinden dann die guten Fluggebiete.
Deshalb habe ich mich noch 3 Tage in Tintagel niedergelassen. Vom Campingplatz zur Steilküste muss man etwa 1,5km zu Fuss gehen, teilweise durch die wandernden Touristenströme, die alle zum Tintagel Castle unterwegs sind. Diese schauen einen dann an (mit umgehängter Fernsteuerung und Flugzeugteilen unterm Arm), als ob man vom Mars käme. Interessanterweise führen diese Massen von Spaziergängern nicht am Hang vorbei, weil dieser ca. 200m neben dem direkten Weg zw. Parkplatz und Castle liegt und man kann dort recht ungestört fliegen, auch ohne Angst, dass sich Menschen im Anflug und Landebereich aufhalten. Ich hatte an 2 Tagen den perfekten Wind, am anderen Tag war er zu südlich. So konnte ich noch ein paar km Küstenspaziergang machen.
Blich nach Norden
Blick nach Süden mit Landewiese
Nach Tintagel wollte ich nicht mehr zu weit in den Westen, deshalb habe ich mich für den Rame Head westlich von Plymouth entschieden. Schon die Anfahrt über die Küstenstrasse ist ein Genuss und Erlebnis. Auf dem Rame Head hats einen Parkplatz, ein Häuschen der Küstenwache, eine grosse, von duzenden Pferden kurzgefressene Wiese, und aussenrum nur dorniges, tiefes Gebüsch. Landen muss man also auf der kurzen Wiese, der Turbulenzen wegen recht weit oben. Da laufen auch Fussgänger herum, jedoch so wenige, dass man immer wieder lange Zeitfenster hat, ohne jemanden im Weg zu haben, landen zu können. Ich beobachte das vorm Fliegen immer sehr genau. Ausser natürlich, es setzen sich 2 Leute mit Wolldecke genau am dümmsten Ort mitten auf die Wiese und bauen ein Kamerastativ auf, während man am fliegen ist. Bis die wieder abgebaut hatten, war ich dann doch 1,5h in der Luft.
Blick nach Süden, am Ort, wo man die beste Übersicht hat zum fliegen.
Blick vom kleinen Gebäude auf dem vorstehenden Hügel auf den Rame Head. Direkt links vom Haus mit Antenne kann man turbulenzfrei landen, am unteren Ende der Wiese fliegt man.
Nach dem Rame Head wollte ich eigentlich bei Bolberry/Salcombe fliegen, und habe dort schon mal auf einem Parkplatz übernachtet. Leider hats an dem Tag geregnet und war neblig. Tja, Pech gehabt. Da habe ich den Tag zum Kilometer abspulen genutzt und mich 250km später auf der Isle of Portland wiedergefunden. Da drückte abends der Wind allerdings feuchte Luft gegen den Hang, und dort, wo man eigentlich fliegen würde, war Nebel. Mal mehr, mal weniger. Für ein paar Runden Wolkenkratzen mit dem Wildthing wars ok, aber mehr lag nicht drin. Ausserdem steht man an einem 70m hohen rechtwinkligen Kliff, dahinter eine Wiese, eine Pferdeweide und dann Wohnhäuser. Da will man kein edleres Modell landen. Tags darauf war das Wetter immer noch mies, und ich machte mich auf Richtung Swanage.
Schon die Anfahrt auf Portland über chesil Beach sah nicht gut aus..
Ein Blick auf die Klippe
Das Landefeld. Südlicher hatte es zwar keine Häuser, aber Kornfelder bis an die Klippe.
Mal ohne nennenswerten Nebel...die Aussicht ist schon toll.
Nach einer Nacht bei Swanage (am Vortag hatte es auch Nebel) bin ich am Nachmittag an den St. Alban's Head gefahren. Der Nebel vom Morgen hatte sich gelöst, der Wind blies stark wie gewohnt, und einem wunderbaren Flugnachmittag stand nix im Weg. Einzig mit einem netten Gleitschirmler durfte ich den Hang teilen. Der ist aber so breit, dass das kein Problem ist. Landen kann man sowieso nur am nördlichen Ende, das netterweise etwas im Windschatten des Hügels westlich davor liegt. Das Landefeld ist zwar recht schmal, aber Landungen waren absolut harmlos zu meistern. Überall sonst folgt hinter dem Abgrund ein Fussweg, dahinter eine Mauer oder Stacheldraht und Kornfelder. Vom Parkplatz zum Kliff muss man knapp einen Kilometer gehen.
Erst mal mit dem Wildthing antesten...
Im Hintergrund links die nun auch Nebelfreie Portlandinsel
Gleitschirmler mit diversen S-SW Hängen im Hintergrund: Swyre Head, Kimmeridge, Ringstead...
Danach habe ich noch einen Tag am Mill Hill zugebracht (ohne Fotos...) und einen Nachmittag auf dem Long Man. Der Wind war entgegen der Prognose brachial, so dass mein Jart auch mal wieder seinen Ballast spazierenfliegen durfte. Leider habe ich mit dem Schwerpunkt vertan, so dass ich das Ding nach dem Start dermassen trimmen musste, dass beim Versuch, auf dem Rücken zu fliegen, das Tiefenruder nicht mehr ausreichte, um horizontal weiterzufliegen. Weil das Ding so schnell ist, hat die Höhe nicht mehr gereicht, um wieder auf dem Bauch zu rollen. Jetzt werde ich wohl ein neues Flügelpaar bauen müssen.
Abendstimmung am Long Man. Die Mulde ist wie geschaffen, um windgeschützt an der SW-Flanke zu fliegen.
Gruss, Marcel