Ginge vielleicht noch dünner weil es nicht so toll durchs Vlies zieht und nicht besonders klebt.
Das Ankleben findet zwischen Holz und Vlies statt. Nachträgliches Durchsuppen des Klebers ist nur zweite (bis "noch weiter hintenan gestellte") Wahl. Dein Kleber ist der schon vorher aufgebrachte Porenfüller, er wird durch die durchgesuppte Verdünnung wieder angelöst und trocknet durch das großporige Vlies schnell wieder. Du hast quasi deine Verdünnung durch die Spannlackbeimischung angedickt.
Ich hab' dafür ein Töpfli mit (in meinem Fall) Azeton und einem Pinsel, halte das Vlies dahin, wo ich es gut finde, tupf' den Azetonpinsel drauf, halte nur wenige Sekunden fest - fertig. An dieser Stelle. Dann an den anderen. Das hat den Vorteil, daß ich einzelne Klebepunkte wieder "mal eben" lösen und einige Zehntelmillimeter woanders neu festkleben kann. Damit kriegt man die Falten von vornherein bestmöglich weg. Dann klebe ich alles nur mit der Verdünnung am umlaufenden Rahmen fest: Nasen- und Endleiste, Randbogen und Wurzelrippe. Den Überstand schneide ich um die z.B. Nasenleiste herumgeschlagen ab, verklebe ihn gleicherart. Dann einmal Spannlack, trocknen lassen, beischleifen. Mit scharfem Papier geht das eins-zwei-fix. Nochmal spannlackieren, der Spannlack darf auch dünner Porenfüller sein. Es geht nur darum, das Vlies zu versteifen, daß es schleifbar wird. Klebbar für die nächste Schicht wird es auch.
Die kommt jetzt in gleicher Art drauf. Den Umschlag schneide ich jetzt genauer und erheblich knapper mit einem Messer ab. Wenn dessen Kante an einer Holzkante ist, ist sie besser und genauer schleifbar.
Bislang ist noch nix gespannt! Das kommt beim Vlies jetzt durch Föhn/Bügeleisen, nicht durch Spannlack. (Bei Papier und Seide durch Wasser. Die ziehe ich gern schon feucht auf, wenn's das Bauteil erlaubt.) Lackiert muß es aber werden, weil sonst Luft durchpfeift. Außerdem wird es deutlich fester, was gleichermaßen mit anderen Lacken geht, die Spannung kommt thermisch. Wie ich's in den obigen Links schrieb, ist farbloser Nitrolack einer der leichtesten, durchgesuppter 2K-Lack erheblich schwerer. Beim Spannen muß man darauf achten, das Bauteil nicht zu verziehen, egal ob thermisch oder per Spannlack.
Die früheren Papierbespannungen waren in meiner Erinnerung stärker gespannt,
Das gilt auch für heutige Papier- und Seidenkleider, auch für die anderer Leute ;-) Die beiden entwickeln mehr Spannkraft, dein Flieger hat das in der Konstruktion vorgesehen (es gab halt nix anderes ...) Bespannfolie ist deutlich zu labbrig für Kirschke-, Storbeck-, und frühe Lippisch-Modelle. Vlies geht insofern, weil wir heute alle keine Pimpfe mehr sind und uns Fernsteuerungen leisten können. Die helfen beim Vermeiden von Springbäumen und bei anderen Landungen
als dieser.
dafür ist das Vlies viel stärker als das Papier es war.
Nicht ganz richtig. Es ist elastischer, daher reißt es nicht so leicht wie Papier.
Den Spannlack kannst du wieder verdünnen. Wenn deine Nitroverdünnung funktioniert (siehe meine Links), ist's prima. Probier die Bespannerei vorsichtshalber an irgendeinem Müllstück aus. Sonst baust' noch lauter Seitenleitwerke ;-)
servus,
Patrick