Restaurierung einer Ka6CR (1:2,3)

Hallo Freunde!
Eigentlich hatte ich nicht vor , da etwas ins Forum zustellen. Aber die Hürden, die sich aufgetan haben, sind vllt. für den einen oder anderen interessant, falls er auch mal auf so ein Projekt stößt.
Also mit der Ka6CR verbindet mich manches.
In meiner manntragenden Zeit hatte ich sie nie unterm Hintern. In meinem Verein ist man mangels Ka6 nach der Ka8b auf den Astir CS und danach auf die ASW 19 umgestiegen. Schade gewissermaßen. Aber am Platz waren zwei Ka6CR in Privatbesitz und deswegen hatte ich dieses (in meinen Augen) schöne Flugzeug ständig vor Augen. Und natürlich sowieso heute ein Klassiker. Tragisch: Mit einer der privaten Ka6 ist ein guter Freund und Vereinskollege von mir später tödlich abgestürzt. Im Kurvenflug zu nah an den Felsen und zu wenig Fahrt... Warum erzähle ich das: Weil man draus lernen kann bzw. muss. Immer Fahrt halten!!!

Zu meinem Projekt:
Die Ka6 CR auf meinem Baubrett wurde ursprünglich von Arnold Hofmann in reiner Holzbauweise hergestellt. Sie ist die Ka6CR, von der später die Formen für den GFK-Rumpf abgeformt wurden, den Harry Rosenthal im Programm hatte. Also Maßstab 1:2,3; Spannweite 6,52 m. So wurde ich jedenfalls informiert.

Die Ka6 ging durch zwei, drei Hände und landete vor 2 Jahren bei mir. Der Besitzer wollte, dass wir sie zusammen inspizieren und überlegen , wie es weitergeht. Die Inspektion ergab: Da sollten neue Flächen dran. Und zwar geteilte Flächen. Die Flächen von Arnold waren extrem leicht, aber die Beplankung war 1,5 mm, sehr ausgetrocknet und brüchig und an einer Reihe von Stellen waren heftige Transportschäden. Maßnahme: Flächenneubau. Bestellt wurde von Fräsfritz ein Rippensatz für geteilte Flächen. Die Flächen habe ich dann vor zwei Jahren schon mal gebaut - naj ja, zu bauen gab`s da nicht nicht mehr viel. Besser sollte man sagen: zusammengesteckt.
Dann war Ruhe. Alles verblieb im Regal. Ein Schlepper, ein A-Spatz und eine eta beanspruchten mein Interesse.
Der Rumf verblieb im Giebel meiner Garage. Sogar die Wespen haben sich da mal eingenistet.
Als sich dann die Vorlieben des Besitzers in letzter Zeit etwas verlagerten, bot er mir an, die Ka6CR zu übernehmen. Da musste ich nicht lange überlegen.
So weit die Vorgeschichte.

Jetzt habe ich also den Rumpf mal vorgekramt und der Farbe entledigt. Viele kleine und mittlere Macken gespachtelt und dann geschaut, ob und wie die im Rohbau fertigen Flächen von Fräsfritz an den Rumpf passen. Übel, übel ... war das Ergebnis: die Steckung musste um 3 cm nach hinten wandern und die Wurzelrippe korrespondierte sowas von gar nicht mit der Flächenanformung, dass sich da schnell viel Arbeit auftat. Arnold hatte immer so seine eigene Philosophie von Profilen: Wenn`s nicht gerade Clark Y war: GSAK 42!, sagte er immer. Heißt „Gummistiefelaußenkante, Größe 42“. Frage: Wer konnte bei schwächsten Bedingungen länger oben bleiben als Arnold? Vielleicht wird das ja mit den Profilen doch überbewertet? Na ja, im Zeitalter der Profile-Programme muss man natürlich mit der Zeit gehen. Und es ist ja auch so praktisch, wenn man die Rippen gleich ausfräsen kann...
Nun, die Arbeit, von der ich redete, ist jetzt zumindest so weit erledigt, dass das neue Steckungsrohr seinen Platz gefunden hat und ich mich um`s „Zumachen“ kümmern kann.
Der Rest ist Fleißarbeit.
Hier mal ein paar Fotos vom Status Quo. Ich bin sicher, da wird ein schöner Flieger seinen Platz in meinem Hangar finden:
 

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PeG

User
Hallo Peter, na da bin ich ja mal auf weitere Bilder deines neuen Projekts gespannt und wünsche dir dazu viel Glück und Erfolg. Wie du dich bestimmt erinnerst habe ich ja auch eine CR von Arnold Hofmann aber von nem Plan 1:3,88 selbst vergrößert auf 1:3, also 5 Meter. Aber alles, auch Rumpf entsprechend Hofmann aus Holz. Und was der persönliche Bezug zur CR betrifft ist es bei mir ja ähnlich. Hunderte mal mit auf und abgebaut aber wegen noch nicht passenden Alters nie selbst fliegen können. Inzwischen bin ich ja doch noch bei den manntragenden gelandet und wünsche mir sehr das ich vielleicht nochmal die Gelegenheit bekomme auf diesem schönen "Yongtimer" ne Runde zu drehen. Wobei schön liegt natürlich immer im Auge des Betrachters und dem persönlichen Bezug dazu. Als Motivation noch ein Bild von meiner "Hofmann"
Übrigens, wenn ich mir das Video so anschaue habe ich den Eindruck dass das verunglückte Modell doch etwas Schwanzlastig war.
Alles Gute und Holm und Rippe,
Peter
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Eigentlich hatte ich nicht vor , da etwas ins Forum zustellen.

Hallo Peter,

super das wir an deinem Projekt teilhaben dürfen. Ich hab auch einen Bezug zu der KA6 CR. Mein Vater hat ca. 800 h auf einer KA 6 CR, er flog damit
auch auf dem 2. Hahnweide Wettbewerb mit. Im Anhang ein Foto vom Klaus Jonas mit seiner KA6 E, er ist dreimaliger Deutscher Meister in der Clubklasse. Er flog wie der Vater auf dem Segelflugplatz Heiligenberg/Bodensee.

Das zweite Foto ist der Vater in der KA6 CR.

Gruss
Micha
 

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donhondo

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Hallo Peter,

Dein Projekt ist eine richtig tolle Sache. Ich verbinde auch Einiges mit der Ka-6. Ein paar Thermikflüge mit einer CR, jedoch mein erster Fünfstundenflug wie auch weitere tolle Erlebnisse mit der Ka-6E.

Berichte bitte weiter.

Beste Grüße

Karsten
 
So, das war ein schönes Stück Arbeit. Aber jetzt haben die neuen Flächen ihren Platz gefunden. und das häßliche Loch ist wieder zu. Jetzt wird dann noch mit Balsa zwischen den Flächen aufgefüllt, Glasgewebe kommt drauf und gespachtelt und geschliffen wird. Dann sieht der Flieger oben wieder gut aus:

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sg38

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Moin
Arnold hat tolle modelle gebaut und wie er das immer mit dem gewicht geschafft hat,daß war schon klasse. Habe mal als kind beim rhönwettbewerb ihn und seine ka1 rhönlaus erlebt.
Die meißten seiner modelle gibt es wohl nicht mehr
 

ufo 2009

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Hallo Peter

Saubere Arbeit, bin etwas zu spät( wie immer) da der Bereich ja offen war hätte man auch gleich die Möglichkeit gehabt ein Aufsteck Triebwerk zu realisieren. Ich weiß du bist nicht wirklich der Freund von sowas, hätte dich aber unabhängiger gemacht.

Lg Uwe
 
Hallo Peter, was für ein schönes Flugzeug! Ich wünsche Dir viel Spaß damit und immer eine sichere Landung!

Grüße Ralph
 
Hallo zusammen, es ist weitergegangen. Die Anpassung des Rumpfes an die neuen Flächen (bzw. umgekehrt) ist soweit abgeschlossen. Da war viel Spachteln und Schleifen angesagt. Feinarbeiten müssen natürlich noch folgen, aber das Gröbste ist erledigt. In der Folge werde ich mich dann um den Haubenrahmen kümmern und die restlichen gelben Flecken vom Rumpf schleifen. Ein paar Bilder noch:

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Farbe ist nun komplett runter und die Flächenanformung ist fertig. Und man denkt ja voraus: Ich schwanke noch zwischen Weiß und Gelb, was die endgültige Lackierung angeht.
Aber erst mal muss ja eh vorlackiert werden und außerdem ist da noch eine schöne Schweizer auf meinem Baubrett, der ich mich jetzt zwischendurch mal wieder zuwenden werde: https://www.aufwind-magazin.de/redaktion/0118_schweiz/index.html. Ich stelle sie für einen Freund fertig...
Bis im Frühjahr wird die Ka6CR wohl fertig werden, wenn ich mich nicht irre.

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Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht noch dieses hier: Um die „Zungen“ spachteltechnisch einigermaßen ansehnlich hinzubekommen, habe ich mir aus 0,5er GFK-Platten Schablonen gefräst, mit Klebeband aufgeklebt, gespachtelt, Spachtel wieder runtergeschliffen bis auf die Schablonen, die Schablonen entfernt und dann noch ein bisschen mit Schleifpapier nachgearbeitet. Die Bilder zeigen, was ich meine:

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