Ranis verstehen am Beispiel Thermik Pfeil - Hilfe

UweH

User
Das PW Brett ist besser, klar, ist ja auch grösser.
Im unteren Diagramm schlägt mich der Baze beides mal... Ich nehme an das kommt von der geringen Flächenbelastung?

Patrick, ich hab ja oben schon mal geschrieben dass der induzierte Widerstand auftriebsabhängig ist. Das hat nicht nur zur Folge, dass man diesen bei den höheren CA klein halten sollte, sondern dass kleine Flächenbelastungen auch kleine Auftriebswerte erfordern und somit der induzierte Widerstand auch dadurch klein bleibt, ein klarer Vorteil der geringen Flächenbelastung.
Ein weiterer Punkt ist die Modellgröße und die Profiltiefe. Mit steigender RE-Zahl nimmt der Profilwiderstand ab, auch wieder die Vorteile beim großen Brett und beim Freebaze mit den größeren Flächentiefen.
Also wenn Du gute Leistungen willst reicht es nicht Drela-Profile zu verwenden und die Kurven schön hin zu schränken, Du mußt auch die speziellen Probleme der Größe und Geometrie berücksichtigen. Ein 2 m-Flieger mit Streckung 25 fliegt auch, aber geringes Sinken und Vielseitigkeit wäre für so ein Flugzeug selbst mit der besten Auftriebsverteilung nicht zu erreichen und ein Depron-Pibros mit gleicher Flügelfläche, Streckung 5 und 10 g/dm2 Flächenbelastung würde den hochgestreckten in fast allen Belangen schlagen.
Roß und Reiter müssen zusammen passen in der Aerodynamik an der Grenze zum "Chaos" sehr kleiner Re-Zahlen.

Ich kann Dir nicht viel anderes raten als Chrima, vielleicht die Pfeilung um ein paar Grad verringern, die Flügeltiefen etwas vergrößern, Wölbklappen verwenden und kombinierte Höhenruder innen und außen verwenden....das ist dann zwar so was ähnliches wie ein CO9 Mini, aber Evolution ist meist einfacher als Revolution ;), vor allem wenn man noch lernen muß an welchem Hebel man ziehen sollte um bestimmte Ziele zu erreichen.....und dabei lernt man nie aus :D

Gruß,

Uwe.
 
Hallo Uwe, ja so langsam bemerke ich das auch...:rolleyes:

Ich habe jetzt noch ein bisschen gespielt, wenn ich mit den Rudern das CA erhöhen kann, also wölben, dann sollte es einen Versuch Wert sein, den Pfeil zu bauen...

Aber... und jetzt kommt das aber. Ihr sagt der Anstellwinkel spielt keine Rolle, das habe ich jetzt mal so hingenommen. Also jetzt stelle ich mit der Verwindung ein CA von 0.55ein mit Klappen im Strak, also sollte das Modell recht langsam in der Thermik fliegen.

Jetzt sagt ihr, wölbe den Pfeil doch für höhere CAs. Ja, aber wie? Um das CA zu erhöhen muss ich entweder innen die Ruder nach oben ausschlagen oder aussen nach unten. Aber damit habe ich ja eine HR Wirkung die mich definitiv einen Looping fliegen lässt (sonst kann ich das Modell ja gar nicht steuern).

Klar, ich kann aussen nach oben und innen nach unten. Dann bleibt das CA gleich, ich bin also Momentfrei, habe aber viel mehr Widerstand. Das will ich ja nicht. Und Momentfreie Ruder habe ich nunmal nicht an meinem Pfeil...

Also, wie wölben?

Dann habe ich noch eine andere Frage. Wie merkt der Pfeil ob ich ihn auf CA0.1 getrimmt habe mit Rudern im Strak oder auf CA0.6 mit Rudern im Strak? Ihr sagt jetzt wahrscheindlich über die Verwindung... aber... wie kommt es denn dazu das gewisse Nuris leicht Höhe oder tiefe trimmen müssen?
Das ist doch dann der Grund wenn das CM0 falsch berechnet wurde vom Programm... richtig?
Nur, wo sehe ich jetzt im Ranis ob bei CA0.55 und Rudern im Strak mein Pfeil auf einer horizontalen fliegt? Am Anstellwinkel kann ich das ja (wie ihr mir erklärt habt) nicht ablesen. Ich interpretiere den Anstellwinkel jetzt so das wenn ich das Modell in einen Windkanal hänge und dann mit zb. 5m/s anströme, es mit 5° Winkel in dem Luftstrom hängt, um genügend Auftrieb zu erzeugen um so langsam zu fliegen. Wenn ich jetzt auf 3m/s gehe stellt sich der flügel eben mehr an und umgekehrt.

Das heisst in der praxis fliegt der Pfeil bei 5m/s zwar auf einer horizontalen aber 5° angestellt, richtig? Wenn ich ihn jetzt verwölbe wird er langsamer und stellt sich damit noch mehr an, das CA steigt. Ok, auch klar.

Aber, wie kann ich bei dieser Theorie einen Looping fliegen?

Ihr seht, irgendwo stehe ich noch auf dem Schlauch...:D

Danke für die nette Hilfe!

Patrick
 

Chrima

User
Morgen Patrick

Grundsätzlich betrachtest Du Verwindung und Klappenausschlag als etwas ganz verschiedenes.

Stell Dir Deinen Pfeil vor mit einer im Flug verstellbaren Verwindung. Dies könnte die Klappen ersetzen. Du stichst an mit 0.5° Verwindung und fliegst einen Looping indem Du die Verwindung auf 6° drehst.

Oder Umgekehrt Du baust eine Flügel ohne Verwindung und trimmst und steuerst nur über die Klappen.

Beides ist möglich mit jeweils kleineren Vor-und Nachteilen.

Die Klappenausschläge dienen nicht nur zum Steuern eines Loopings, sondern auch zum Trimmen !
Deshalb sind die Klappen bei einem Nuri wohl selten pefekt im Strak. Aber wir sprechen hier ja nicht von vielen Graden, sondern nur von +/- 1-2°.

Schlussendlich sucht man eben immer den besten Kompromiss mit all den zur Verfügung stehenden Einstellmöglichkeiten.

Gruss
Chrima
 
Hallo zusammen

Danke für eure Erklärungen. Ich habe das ganze mal ein wenig liegen lassen, weil man oft etwas besser versteht wenn etwas Zeit vergangen ist.

Ich habe mir dazu mal den Link von Kurbel durchgelesen, der ist zwar nicht Nurflüglerspezifisch, aber trotzdem informativ. Ich denke ich habe das soweit verstanden.

Also habe ich mich nochmals daran gemacht das Modell auszulegen, und bin dabei systematisch vorgegangen (habe es zumindest versucht :D).

Zuerst habe ich geschaut welche Re Zahlen ich bei meinem Einsatzzweck überhaupt fliegen werde. Das sieht etwa so aus:

- CA0.1 – 140000
- CA0.52 (Auslegungs CA) – 60000
- CA0.9 (wohl schon leicht abgerissen) – 45000

Das heisst mein Profil muss mit Klappen im Strak bei Re60000 am besten funktionieren. Bei 140000 sollten die Werte noch gut sein, bei 45000 noch fliegbar.

Jetzt habe ich mich auf die Suche nach Profilen gemacht, die, unabhängig ob S-Schlag oder nicht, in Frage kommen könnten.

- JWL065
- JWL077
- JWL097
- JWL106
- HS522
- HS 3.0/8.0 B
- AG 455 CT 8%
- PW106
- PW1211 8%

Für diese Profile habe ich mit Profili die verschiedenen Re Zahlen gerechnet und dann die besten Profile ausgewählt. Das ist klar das AG 455 CT 8% und an zweiter Stelle das JWL106. Zugegebenermassen müsste ich die Ca 0.1 Res und die Ca 0.9 Res ja mit Klappenausschlag rechnen, aber das war mir dann zu aufwändig, weil ich da immer über Ranis die Ausschläge raussuchen müsste. Mache ich aber eventuell noch. Ist mein vorgehen bis hierhin richtig?

Jetzt habe ich das Profil und kann drum herum eine Geometrie bauen… auch Verwindung ist mir jetzt klarer. Das ist die EWD des Pfeils. Auch das ich damit Loopings fliegen könnte (machen doch Hanggleiter, durch Flächenverwindung). Nur das ich das Ca mit Verwindung UND Klappenausschlag einstellen soll, das leuchtet mir noch nicht ein, aber das kommt ja evt. Noch :D

Eine Frage habe ich noch, ihr schreibt „die vorteile des Pfeils sind das man ihn wölben kann“. Ok, wölben ist jetzt klar, ich fahre die Klappen hoch, das Ca steigt, die Geschwindigkeit sinkt und der Anstellwinkel erhöht sich.
Aber… ein Brett kann ich doch auch wölben? Klar, das Stab. Mass ist klein, und ein Wölben in dem Sinn ist nur im Bereich von 2mm oder so möglich, aber es geht theoretisch auch. Der Pfeil ist einfach besser gedämpft, daher kann ich mehr Wölben. Oder hat das einen Zusammenhang mit dem S-Schlag?

Danke, Patrick
 

Chrima

User
Eine Frage habe ich noch, ihr schreibt „die vorteile des Pfeils sind das man ihn wölben kann“. Ok, wölben ist jetzt klar, ich fahre die Klappen hoch, das Ca steigt, die Geschwindigkeit sinkt und der Anstellwinkel erhöht sich.
Aber… ein Brett kann ich doch auch wölben? Klar, das Stab. Mass ist klein, und ein Wölben in dem Sinn ist nur im Bereich von 2mm oder so möglich, aber es geht theoretisch auch. Der Pfeil ist einfach besser gedämpft, daher kann ich mehr Wölben. Oder hat das einen Zusammenhang mit dem S-Schlag?

Hi Patrick
Du arbeitest Dich wirklich ein, wie man sieht, bald kann ich nicht mehr weiter helfen !

Mit dem Ausdruck "Verwölben" meinte ich mehr-wölben, d.h. Klappen nach unten ! Ein stärker gewölbtes Profil mag mehr Last tragen bzw. die selbe Last langsamer tragen.
Wenn Du die Klappen nach oben fährst, ist das Entwölben und wird beim "heizen" verwendet.
Der Nachteil beim Brett ist eben, dass man im Langsamflug entwölbt und beim "anstechen" verwölbt. Eben verkehrt herum. Diesen Nachteil hast Du beim Pfeil nicht, da wirken die inneren Klappen sinngerecht;
- langsamflug = innere Klappen nach unten ausschlagen (und auch = mehr Verwindung ! :D)

Gruss
Chrima
 
Hallo Chrima

Freut mich wenn ich etwas lerne 

Ok, nach unten verwölben ist klar, dann kann ich mehr tragen. Machen die Leitwerkler ja auch. Aber die Leitwerkler fahren die Wölbklappen nach unten und korrigieren dann mit dem Pendel HLW die EWD (F3J). Weil eigentlich machen Klappen nach unten den Nuri ja schneller… da müsste ich eine Kraft haben die dagegen wirkt.

Das ich einen Pfeil mit Rudern vor dem SP am besten verwölben kann leuchtet mir jetzt ein. Ruder nach unten = mehr Anstellwinkel = mehr Ca = langsamer fliegen und das gute, das Profil verwölbt sich, das Ca max steigt also. Das habe ich verstanden.

Aber den Unterschied zwischen einem Schwach gepfeilten Pfeil (20°), wo die Ruder alle hinter dem SP liegen, und einem Brett sehe ich noch nicht so ganz. Weil da sind zwar klappen nach unten = mehr Auftrieb = höheres Ca max. ABER auch = weniger Anstellwinkel und = schnelleres fliegen… damit kann ich mit einem 4 Klappen Flügel vielleicht bessere Speedwenden fliegen ohne Abriss am Aussenflügel (?) aber ich will ja grundsätzlich langsamer fliegen in meinem Fall.

Wofür gibt es denn Nurflügler die Momentfreie Wölbklappen haben? Wenn ich mir das so überlege wäre das ja = mehr Auftrieb ABER = gleicher Anstellwinkel = gleiche Geschwindigkeit ABER mehr Ca max.?

Danke, Patrick
 

Chrima

User
Weil eigentlich machen Klappen nach unten den Nuri ja schneller…

bei Klappen hinter dem NP; ja
bei Klappen vor dem NP; nein

Aber den Unterschied zwischen einem Schwach gepfeilten Pfeil (20°), wo die Ruder alle hinter dem SP liegen, und einem Brett sehe ich noch nicht so ganz.
da ist auch nicht mehr so ein grosser Unterschied; wie bereits erwähnt kannst Du beim Brett nicht "Wölben" (ausser eben so ein bischen "Krähe"... )

Bei 20° Pfeilung z.B. kommts dann eben auf die Geometrie/Streckung an, aber meist musst Du dann auch mit den äusseren Klappen gegenhalten/trimmen, wie Du schon richtig vermutet hast.
Bei schwach gestreckten "Zagis" machen 4 Klappen dann gar keinen Sinn mehr !

Wofür gibt es denn Nurflügler die Momentfreie Wölbklappen haben? Wenn ich mir das so überlege wäre das ja = mehr Auftrieb ABER = gleicher Anstellwinkel = gleiche Geschwindigkeit ABER mehr Ca max.?
genau aus dem gleichen Grund, wie bei Leitwerklern. Hatten wir ja schon. ;)
Ein gewölbtes Profil fliegt mit weniger "Anstellwinkel", wie ein beinahe symmetrisches Profil, dass bei gleicher Geschwindigkeit, die gleiche Last tragen muss. Ersteres hat also noch Reserven.

Gruss
Chrima
 
Hallo Chrima

Danke dir. Ich glaube jetzt habe ich genügend Grundwissen und Verständniss um den Flügel auszulegen. Das habe ich diesem Thread hier zu verdanken und dafür möchte ich recht herzlich danke sagen, tolles Forum hier!!

Eine kleine Frage habe ich aber noch. Ich möchte den Pfeilungswinkel und die Spannweite beibehalten, aber die Fläche vergrössern, also TI und TA. Wenn ich die aber vergrössere dann wandert der SP zunehmend in den Flügel, verschlechtert also die HR Wirkung. Was ist da als Grenze anzusehen um den Flügel zum Abriss zu bringen? Beim Brett sind das nur 2-3°, meiner jetzt vieleicht bei 7-8°, wenn ich jetzt vergössere brauche ich sicher 10°...

Was ist ein gutes Ta/TI verhältnis? 0.7?

Was jetzt noch dazu kommt sind die ruder, und die Winglets... Dazu von mir folgende Überlegungen:

Ich werde mein Modell als 4 Klappenflügel bauen, das hat für mich folgende Gründe:

- Ich kann die inneren Ruder Sinnrichtig ausschlagen für die Funktion HR und Wölbklappen
- Ich kann meinen Pfeil wölben

Um die länge der inneren Klappen zu definieren habe ich sie im Ranis einfach immer länger gemacht bis die HR Wirkung wieder schlechter wurde, damit habe ich die maximale Länge der HR klappen. Diese sollen sie auch behalten. Gleich anschliessend sollen die QR kommen (Chrima warum hast du noch einen Ruderlosen Teil dazwischen?). Der Gedanke dafür liegt vorallem darin das ich dort noch mehr Einbaudicke für die Servos habe.

Jetzt zur Ruderform. Die QR Form ist klar, aussen mehr % als inne, so schränke ich den Flügel aerodynamisch fals ich beide nach oben fahre, mache ihn also Abkippsicherer.

Nun zur HR Form, warum machst du die Ruder innen tiefer als aussen Chrima? Ich habe mit FLZ einen Abriss im HR aussenbereich. Also wäre es doch sinnvoller die Ruder innen nur 10% zu machen und aussen 20%? So würde ich den Abriss weiter zur Flügelmitte schieben und das Abrissverhalten würde angenehmer? Allerdings wirken so auch die Klappen schlechter weil die Tiefe vor dem SP kleiner wurde...

Zu den Winglets weis ich am wenigsten. Ich weis nur das ich sie leicht zurückversetzen muss, um sie von der Tragfläche zu entkoppeln. Aber wie weit? In diesem Thread wurde auch schon geschrieben wegen meinem überelyptischen Aussenflügel müssen sie sogar hinter die Tragfläche (little wing). Könnt ihr mir das erklären oder gibt es dazu literatur im Netz?

Danke für die super Hilfe!!

Patrick
 

Chrima

User
Ich möchte den Pfeilungswinkel und die Spannweite beibehalten, aber die Fläche vergrössern, also TI und TA. Wenn ich die aber vergrössere dann wandert der SP zunehmend in den Flügel, verschlechtert also die HR Wirkung. Was ist da als Grenze anzusehen um den Flügel zum Abriss zu bringen? Beim Brett sind das nur 2-3°, meiner jetzt vieleicht bei 7-8°, wenn ich jetzt vergössere brauche ich sicher 10°...

Hi Patrick

Da hast Du ja noch die äusseren Klappen !
Das mit dem Abriss und den Graden versteh ich nicht...

Was ist ein gutes Ta/TI verhältnis? 0.7?

Leistungspfeile sind oftmals ohne oder mit wenig Zuspitzung !
Siehe z.B. CO7 !

Chrima warum hast du noch einen Ruderlosen Teil dazwischen?

Der Übergang ist sonst so "brutal", sollten die Klappen entgegengesetzt ausschlagen. (rudimentär ausgedrückt...)

warum machst du die Ruder innen tiefer als aussen Chrima?

Je weniger tief die Ruder, desto kleiner der Ruderspalt und der erzeugte Wirbel. Auch siehst Du gut im Ranis, wie Du "Ecken und Kanten" erhälst in den Kurven, sobald Du tiefe Ruderklappen ausschlagen lässt.

In diesem Thread wurde auch schon geschrieben wegen meinem überelyptischen Aussenflügel müssen sie sogar hinter die Tragfläche (little wing). Könnt ihr mir das erklären oder gibt es dazu literatur im Netz?
das ist dann schon "Schwere Kost" ; guck hier ->aerodesign !

Grüsse
Chrima
 
Hallo zusammen

So, ich habe mir nochmals alles angeschaut und gerechnet. Ich denke ich habe jetzt ein Grundwissen das einigermassen reicht um ein Modell grob auslegen zu können. Jetzt möchte ich das Modell bauen und schauen wie es sich in der Realität verhält, weil ich mir dadurch nochmals einen Lernerfolg erhoffe.

Der Entwurf sieht jetzt so aus:

- Spannweite 1.2m
- Ti 0.17m
- Ta 0.15m
- Verwindung -5.5° linear
- Pfeilungswinkel 35° (Nasenleiste)
- V-Form -3°
- Profil AG455CT 9% (ich glaube nicht das ich den Unterschied zu 8% merke, aber bautechnisch wirds einfacher, ich will ja leicht bleiben)
- Ruder innen bis 0.18m Halbspannweite, 20% auf 10%
- Ruder aussen ab 0.18m Halbspannweite, 10% auf 25%
- Stabmass 5%

- Gewicht unter 200g. RC sind 50g, Winglets 10g, Kerne vieleicht 50g, Holm 15g, Oberfläche unbespannt, Anlenkung 10g, kein Blei ;-), also wenn ich gut bin 140g. Aber gehen wir für den ersten mal von 200g aus.

Das Winglet sieht so aus:

- Ti 80mm
- Ta 45mm
- Höhe 120mm
- Pfeilung 20°
- 45mm Zurückversetzt.

Ich denke das ist alles. Das einzige was noch bleibt, der Rückversatz des Winglets. Sollte das ganz hinter die Fläche? Ich weis leider keinen Weg wie ich das eruieren könnte. Ansonsten lasse ich es mal dort wenn nichts mehr kommt von euch.

was ich jetzt froh wäre wenn ihr mal eure Meinung dazu sagen könntet. Wie schätzt ihr das Modell ein?

Danke euch, Patrick
 

UweH

User
Das einzige was noch bleibt, der Rückversatz des Winglets. Sollte das ganz hinter die Fläche? Ich weis leider keinen Weg wie ich das eruieren könnte. Ansonsten lasse ich es mal dort wenn nichts mehr kommt von euch.

Hallo Patrick,

die letzten Dinge die Du gefragt hast waren schon Details die jeder etwas anders handhabt, da mußt Du Deinen eigenen Weg finden. Wenn Du das nächste mal 30 % größer baust wirst Du sicher mehr als 30 % Leistung dazu gewinnen, im übertragenen Sinne zumindest. Bei der geringen Dämpfung die Nurflügel haben tut man sich mit kleinen Modellen keinen Gefallen, außer man kann die Re-Zahl mit ordentlich Schub erhöhen.

Zu den Winglets: Der Auftrieb des Außenflügels und der des Winglets überlagern sich und führen zu einer Überlastung des auftriebstärkeren Bauteils wenn man nichts dagegen tut, selbst wenn das Winglet nur eine relativ auftriebsschwache ebene Platte als Profil hat. Ich versuche den Außenflügel bei Wingletpfeilen durch entsprechende Profilierung oder Verwindung zu entlasten und die Ist-Kurve der Zirkulationsverteilung unter die Soll-Kurve zu bekommen. Wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht machbar ist müssen die Winglets halt weiter zurück. Bei einer überelliptische Kurve am Grundflügel komme ich schon auf Ideen das Winglet ganz hinter den Flügel zu montieren, aber bei Deinem geringen Gesamtgewicht verbieten sich solche großen Massen aus den dafür notwendigen Kohlefaserträgern am Außenflügel.
Mach das so wie Du es jetzt vorgesehen hast und die geringe Gesamtmasse des Flügels hilft Dir mit den geringen notwendigen CA-Werten Probleme zu vermeiden.
Zu dem Thema Kopplung des Auftriebs zwischen Winglet und Pfeilflügel empfehle ich Dir den Artikel "Dauerbrenner Nurflügel, Ein veterinärmedizinisches Kompendium der Nurflügel-Ortopädie":D von Dr. Manfred Weichert (Pitbull Team) in der Aufwind 4/2006. Wo es was dazu im Netzt gibt weiß ich nicht.

Gruß,

Uwe.

P.S.: ....und das mit der Auslegung mit ausgeschlagenen Rudern ist ein Fall für den übernächsten Nuri :rolleyes:;)
 
Ich bin jetzt guter Dinge das es ein tolles Modell wird, soweit ich Festigkeit und Gewicht erreichen kann. Ein 1.5m Modell mit Glas belegt (wie eine F3K Fläche) wäre sicher der Hammer... aber die Bautechnik behrsche ich noch nicht.

anbei noch ein Bild bei 200g und 5° verwölbt. Das sind zumindest theoretisch schön Werte. Hier lässt sich auch erahnen wo die Strömung abreissen wird. Das erfolgt beim Ruderübergang. Also nicht aussen. Leider auch nicht ganz in der Mitte, aber ich denke das passt schon?

Kann mir jemand noch verraten wo ich bei FLZ eine Tabelle der berechneten Werte ansehen kann wie bei Ranis? Es gibt zwar den Knopf "berechnete Werte" aber da habe ich nur einen Haufen Zahlen ohne Angabe was was ist.

Danke euch, Patrick
 

Anhänge

  • HLG SAL.jpg
    HLG SAL.jpg
    95,1 KB · Aufrufe: 93
Guten Morgen zusammen.

Ihr wisst ja wie das ist, man beschliesst das ein Entwurf fertig ist, und bevor man zu bauen beginnt hat man schon wieder Ideen was man besser machen könnte…:D Ich lese oft in alten Beiträgen hier im Forum und habe einen Beitrag von Frank Ranis gefunden, in dem er zum Abriss folgendes schreibt:

„Desweitern kann man aus der ca-Kurve erkennen wo zuerst am Flügel ein Strömungsabriss zu erwarten ist.
Nimmt man mal die Position des Maximums der ca-Kurve her und lotet hier auf die t/4-Linie des Flügels herunter und dann in Richtung Schwerpunkt, kann man recht gut abschätzen, wie der Vogel (im Falle eines Strömungsabrisses) reagiert.

1) Liegt die Peilung hinter dem Schwerpunkt , muß man mit einem Aufbäumen rechnen (gefährlich) .
2) Liegt die Peilung genau im Schwerpunkt, ist einfach nur ein Absacken des Fliegers zu befürchten.
3) Liegt die Peilung vor dem Schwerpunkt , gibts ein abnicken.

Punkt 1 ist unbedingt zu vermeiden.

Liegt das Maximum der ca-kurve am Außenflügel, kann man sich ja denken was passiert , bei einem einseitigem Abriss gibts dann ein plötzliches Wegkippen oder das Propellern beim Seilhochstart ist dann die Folge.“

Das ist durchaus einleuchtend was er da schreibt. Ich habe mir das noch nie so überlegt…
Wenn ich das jetzt auf meinen Entwurf übertrage (Bild oben) dann sieht das so aus wie im angehängten Bild. Ich habe mit roten Linien den von Frank angesprochenen Bereich markiert. Der ist z.T. durchaus hinter dem SP… Zugegeben, das passiert erst bei CAs um 0.9-1.0, und einer Fluggeschwindigkeit um 4m/s, aber auch in einer Speedwende wird der Flügel dort abreissen. Ich kriege das auch nicht weg durch 4 Klappen HR (innen Hoch, aussen Runter), er reisst immer dort ab.

Spricht Frank da nur den BEGINN des Abrisses an, oder den gesamten Abrissbereich wie von mir eingezeichnet? Habe ich jetzt ein eher kritisches Modell ausgelegt? Weil das wäre ja nicht das Ziel.

Nun der wichtige Punkt, was liesse sich verbessern? Ich interpretiere das so dass ich durch das negative HR in der Mitte dort lokal das Ca max. erhöhe. Aber eigentlich sollte das Ca max da ja kleiner sein als aussen, damit der Flügel dort zuerst abreisst? Also die Lösung, -> Tiefensprung a la Mubu2?

Was ich auch noch gelernt habe ist, das die Ca Verteilung über dem Flügel möglichst Konstant sein sollte, also im Optimum eine horizontale Gerade. Scheinbar habe ich aber durch den Mitteneffekt in der Mitte einen starken Ca Einbruch. Bräuchte ich da ein „Hortenschwänzchen“ um das auszugleichen? Nur habe ich dann Mühe mit dem zentralen HLW…

Danke für eure tolle Hilfe und Geduld.

Patrick
 

Anhänge

  • abriss flz.JPG
    abriss flz.JPG
    40,9 KB · Aufrufe: 60
Habe heute Schneidschablonen gemacht, am Donnerstag werden die kerne geschnitten. was mir noch etwas sorge macht ist die Torsionssteifigkeit... jemand ne Idee wie ich das leicht und ausreichend fest hinbekomme? (keine SAL Starts, nur DLG). Klar, 25g Glas und Vakuum, aber das behersch ich nicht.

wenn man das ganze etwas "professioneller" darstellt könnte man meinen das es ein richtig gutes Modell ist :D
 

Anhänge

  • kalaidos.jpg
    kalaidos.jpg
    38,8 KB · Aufrufe: 58

WIESEL

User
Enschuldige, warum hat eigenlich das Teil noch Winglets,
das Teil würde doch ohne Winglets fliegen, bei der Pfeilung?

Die Outline erinnert mich aber stark an einen Schlauchkurbler,
da war 1949!

Oder bin ich auf dem Holzweg!

Peter Gernert GER 86 - WIESEL - SEHR LERNFÄHIG
 

UweH

User
Enschuldige, warum hat eigenlich das Teil noch Winglets,
das Teil würde doch ohne Winglets fliegen, bei der Pfeilung?

Die Outline erinnert mich aber stark an einen Schlauchkurbler,
da war 1949!

Oder bin ich auf dem Holzweg!

Peter Gernert GER 86 - WIESEL - SEHR LERNFÄHIG

Hallo Peter,

die Winglets brauch man nicht zum stabil fliegen, da genügt die Pfeilung locker, sondern um trotz negativem Wendemoment steuern zu können (und den induzierten Widerstand zu verringern)

Der Schlauchkurbler war eine Freiflugnurflügel und wenn man so was mit Steuerung ausrüsten wollte bräuchte man auch mehr als Pfeilung. Darauf hat auch Klaus Jakob bei diesem Projekt schon hingewiesen:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=183005

Gruß,

Uwe.
 

WIESEL

User
Uwe, ich sehe die Schlauchkurbler, jedesmal Ferngesteuert fliegen in
in Bad NEUSTADT bei der AMD, Hochstart super mit einem Speed und
Leistung endlos, fliegen locker aus 100 m Hochstart 240 Sekunden!

Gruß Peter Gernert
 

UweH

User
Uwe, ich sehe die Schlauchkurbler, jedesmal Ferngesteuert fliegen in
in Bad NEUSTADT bei der AMD, Hochstart super mit einem Speed und
Leistung endlos, fliegen locker aus 100 m Hochstart 240 Sekunden!

Gruß Peter Gernert

Ich hab mal nach Bildern vom Schlauchkurbler gesucht und z. B. den von Andreas Weiser gefunden. Die Ruderform und -größe ist sehr günstig gegen das negative Wendemoment und mit entsprechender Schwerpunktlage kann das Modell nach dem Hortenprinzip fliegen.
Die Steuerbarkeit dürfte aber eher einer Beeinflußung des Freiflugs entsprechen und ist mit der Agilität einer Auslegung wie der von Patrick nicht zu vergleichen. Flieg mal mit einem Schlauchkurbler Rollen, das sieht sicher sehr lustig aus ;)

Vielleicht kann Andreas schreiben wie er es mit der Steuerung gemacht hat und wie es funzt?

Unter Leistung versteht halt jeder was anderes und geringstes Sinken ist ebensowenig der einzige Parameter nach der sie gemessen wird wie das beste Gleiten auf das viele so geiern :p

Gruß,

Uwe.
 

WIESEL

User
Uwe, danke für den Beitrag!
Habe mir vorgenommen zum Treffen auf die Wasserkuppe zu kommen!

Bringe den Schlauchkurbler von 1949 und den Rhönkämpe von 1936 mit! Rhönkämpe.jpg
Rhönkämpe in der Luft!
Gruß Peter
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten