Moin,
Okay, ich gebe mich geschlagen: Es ist ein Koffer, ein Schrankkoffer, den du in deinen Koffer fädeln willst. Und ein ausgesprochen schicker ist es auch noch. Der paßt natürlich nicht unters Bett.
Und weil er so Schick ist, sollte er doch auch möglichst Sicher transportiert werden. Denn irgendwie ist es wohl Weltweit so, das die meisten kleinen „Schönheitsflecken“ beim einladen, transportieren und ausladen passieren. Wobei ich schon sage: Erst ein Kratzer/Beule gibt dem Modell den notwendigen „Style“.
Allerdings sollte sich das mit dem ungewollten „styling” in Grenzen halten.
Vorneweg:
Ich HASSE es wie eine mit Cholera gewürzte Pest, wenn sich die Reifen platt gestanden haben.
Und das an einem, eventuell in Monate oder Jahre liebevoll gebauten, Full Scale Modell.
Welches dann wie ein hüftlahmer Hase zum Start hoppeln muß. Schrecklich!
Klar, das ist ein Tick (von vielen) von mir:
Auf den Rasenplätzen dieser Welt fällt das vielleicht nicht sonderlich auf: Sind diese Plätze sowieso uneben und so holprig, das man dies nicht so deutlich sieht. Einigen ist aber auch völlig egal: Die Kiste soll schön fliegen und nicht schön rollen...
Aber auf einem halbwegs anständigen Hartplatz muß man den Besatzungen und Passagieren nicht unbedingt die Plomben herausschütteln.
Auf gut deutsch also: Es sieht einfach nur Scheiße aus.
Und, ein platter Reifen kann bei der Landung leicht von der Felge springen. Vom im Radschuh schleifen oder gar verklemmen nicht erst gesprochen.
Also mache ich mir deswegen Gedanken (seit ich mich mit etwas größeren Modellen beschäftige) wie man ein Modell wirklich Sicher, aber auch einfach transportieren kann. Ohne nach der Ankunft erst mit „Restaurationsarbeiten“ anfangen zu müssen. Und natürlich, auch ohne platte Reifen vom langen stehen im Hangar oder Zuhause.
Wie also?
Logisch, aufbocken.
Früher hatte ich Zuhause meine Modelle immer auf Styroporblöcke gestellt. Die sind leicht, universell einsetzbar und machen keine Druckstellen.
Aber als meine Frau mal, gerade mit Staubsaugen beschäftigt, so ganz nebenbei mit Engelszunge anmerkte; ob diese (verfluchte)
krümellei vielleicht (sofort)-
bitte - irgendwann (auf der Stelle) mal aufhören könnte (muß)?
Da habe ich sie mir geschnappt und wie ein Paket in dicke PVC Folie verpackt.
(Nee, ihr mitlesenden Schlitzohren: Nicht meine Frau, sondern die Styroporblöcke.
)
Was haben wir?
Ein festes Fahrwerk am Rumpf:
Viele machen es so wie du: Sie sichern die Räder vom Hauptfahrwerk mit Klemmen, Gummibändern, Spanngurten, usw. am Boden. Der Rumpf hat aber auch ein Bug oder Spornrad.
Effekt: Platte Reifen? Auch. Aber da sich die Reifen um die Achse drehen können, kann das Heck springen... Wenn man es nicht sichert (So wie du oder mit einem Kissen drunter).
Ist das (Haupt) Fahrwerk in den Tragflächen:
Dann liegt der Rumpf an zwei Stellen in einem gepolsterten Rahmen und wird dort mit Gummibändern, Spanngurten (oder gar nicht) gesichert. Dieser Rahmen ist entweder fest im Anhänger verbaut, oder wird (im Auto) einfach so rein gestellt und (vielleicht) irgendwie notdürftig gesichert.
Effekt: Eventuell Druckstellen oder/und Scheuerstellen am Rumpf. Und eben auch oft: Das Ganze bewegt sich im Transporter umher. (Das Thema mit dem Modell im Auto bzw. Anhänger und mal scharf bremsen müssen...)
Habe ich eine Möglichkeit ausgelassen? Gut man kann die Kiste auch der Freundin/Frau oder anderen (Un-) Freiwilligen mit den Worten auf den Schoß legen:
Halt mal bitte kurz fest.
Dabei geht es recht einfach und sehr viel besser:
Da das Fahrgestell und die Tragflächenaufnahme Grundsätzlich bei
allen Modellen immer die stabilsten Teile vom Rumpf sind, bieten sie sich förmlich an (wie eine Hafennutte).
Nur, wie oben beschrieben, warum nutzt das kaum einer?
Für deine Riesen Wilga Christian, wurde ich ein etwas modifiziertes Transport und Lagergestell bauen, was ich eigentlich für meine Wilga auch so bauen wollte, es aber (noch) nicht gemacht habe.
Grund dafür: Ich war in Eile... (Und für das Fliegengewicht geht es auch so wie es jetzt ist.)
Basisch sollte das Gestell für deine Wilga aber schon so aussehen wie auf den Bild. Nur Maßstäblich größer und etwas massiver gebaut. Und mit dem einzig wirklichen Unterschied, das die
hinteren Seitenteile vom Gestell am Rumpf vorbei, bis etwas über das Cockpitdach reichen müssen.
(Habe ich mal rot eingezeichnet.)
Die Maschine wird also von Oben mittig in das U förmige Gestell rein gestellt. Das Fahrwerk rutscht dann fast von selbst nach vorne und nach unten in die Fahrwerksaufnahme vom Gestell. (Kopflastig!) Der Rumpf liegt dann auf dem Polster auf. Nun wird er hinten etwas angehoben (ein paar Millimeter nur, der „Drehpunkt“ ist die Fahrwerksaufnahme) und ein entsprechend langes (bzw. kurzes) Steckrohr wird durch die Seitenteile (von links oder rechts) und durch die Tragflächenaufnahme geschoben.
Das war's schon. (Das Rohr mit einem Splint oder so sichern. Zwei kleine Gummis links und rechts vorne um die Beine, damit da auch nix klappern kann.)
Drin isser. (Ähm... der Rumpf.) Und das kann man bequem allein machen, ohne einen Helferlein haben zu müssen. Damit ist das Gestell eine Einheit mit der Maschine.
Und der Rumpf kann nicht mehr raus, auch wenn man die Maschine im Kopfstand stellt: Denn Fahrwerk und Steckrohr behindern sich gegenseitig so, das ein raus rutschen nicht mehr möglich ist.
Die Räder berühren den Boden nicht, der Rumpf steht nicht auf den Stoßdämpfern, sondern er wird vom Fahrgestell und dem Steckrohr getragen.
Und da sich das Gestell im Schwerpunkt (welcher ja
nicht der Modellschwerpunkt ist) vom Rumpf befindet, also Kopflastig ist, fällt er weder nach vorne noch nach hinten. Und weil die Räder vom Fahrwerk nur ein paar Zentimeter über dem Boden schweben; umfallen geht so auch nicht.
Man kann auch eine breitere (und längere) Bodenplatte dran basteln. Braucht man aber nicht. Meine Wilga steht wirklich nur auf ca. zwei DIN A4 Seiten an Standfläche. Wackelt und kippelt nicht.
Nun braucht es echt nur noch eine einzige Schraube, um das Gestell ist mitsamt der Maschine am Boden von Anhänger fest und unverrückbar zu verschrauben. Und da diese Schraube etwa mittig unten im Gestell ist, kann man das Ganze nun auch noch nach links/rechts drehen. Wenn’s sein muß. Dann steht die Maschine halt schräg im Anhänger. Na und? Wenn's so besser paßt? Festgeschraubt bewegt sie sich keinen Millimeter mehr.
Ach ja: Bei Modellen (Tiefdecker) wo die Tragflächen seitlich unten an den Rumpf mit Steckrohr und Schrauben befestigt werden, mache ich es so (30cc SpaceWalkerII):
Oder ich passe das Gestell in Tragflächenform an den Rumpf an. Und nutze einfach die Befestigungspunkte wo sonst die Tragflächen am Rumpf befestigt/geschraubt werden (50cc Morrisey Bravo):
Der Sinn für so ein Transport und Lagergestell ist einfach der, das man nur noch ein Gestell braucht.
Egal ob der Flieger nun Zuhause in der Garage, Lager/Hobbyraum... oder im Auto bzw. Anhänger steht.
Denn auch in ein Auto kann man auf der vorhandenen Fläche eine dicke große Holzplatte legen, so das sie nicht mehr zur Seite oder nach vorne rutschen kann. Und darauf seine verschiedensten Flieger mit ihren jeweiligen Gestellen schrauben. Nie mehr fummeln: Wo stand diese Kiste eigentlich beim letzten mal? Nase oder Schwanz zuerst? Wie hatte ich die festgemacht? Zudem versaut es einem den Teppich nicht, wenn's doch mal tropft. Und, wenn man nun noch ein paar Häkchen oder Ösen durchs Holz schraubt (auch in Einschlagmuttern), kann man auch noch die Flight box, Treibstoffkanister, Kühltasche, Tragflächen... usw. mit fest machen.
Happy Landings.