Miss Bavaria von Dr. Heinz Eder FMT 7/2010

Ja richtig gelesen: Bespannen mit Holzleim.
Verwendet habe ich Polyester-Vlies von aeroplan http://www.aeroplan-modelle.de/aeroplanneu050.htm.

Hallo Oliver,

ich lese mit Begeisterung mit. Ich muss sagen, wenn das so weitergeht, dann kannst du das drucken lassen und Geld dafür nehmen!

Für ein anderes Modell wollte ich gerne deine Methode zum Bespannen mit Polyvlies anwenden, die von dir genannte Bezugsquelle meldet sich aber weder auf Email noch auf Nachrichten auf dem Anrufbeantworter. Der Zustand der Homepage lässt mich befürchten, daß es den Laden gar nicht mehr gibt. Wann hattest denn du oder andere Mitleser zum letzten mal erfolgreich Kontakt mit Aeroplan? Sind alternative Bezugsquellen für Polyvlies bekannt? Den Händler in Wien (Kirchert) weiß ich schon. Noch was in D bekannt?

Danke
 
Bschaffung von Bespann-Polyester-Vlies von Aeroplan

Bschaffung von Bespann-Polyester-Vlies von Aeroplan

Hallo blonthomas,

Ja, ist mir auch schon so gegangen. Manchmal ist die Erreichbarkeit etwas zäh.
Aber manchmal funktioniert's auch prompt: Erst vor zwei Wochen habe ich mir eine weitere 10m Rolle gegönnt und die kam innerhalb einer Woche. Doch auch da hatte ich keinerlei Rückmeldung, ob meine Bestellung angekommen ist oder dass eine Lieferung an mich unterwegs war. Das Paket war "plötzlich" da.

Als Alternative habe ich von SIG Koverall Bespannleinen gehört. Doch ich selbst habe damit keinerlei Erfahrung.

Es gibt eine wunderbare Vereinigung "Die Antik-Modellbaufreunde". Die Jungs nutzen Papier und eben auch sehr oft das Polyester-Vlies. Einige ganz gewifte verwenden sogar engmaschigen Vorhangstoff. Und das funktioniert prima. Damit erzielen sie erstaunliche Festigkeiten.

Viel Erfolg beim Beschaffen,
Oliver.

PS: Danke für Deine mich anspornenden Worte. Freut mich, wenn meine Mühe Anklang findet :)
 
Hallo,

Bespannvlies kostet bei mir 30.-/10m-Rolle, einzelne Meter jeweils 3.20. Das ist ein verstrecktes Polyestervlies, drum hat's ja auch eine "Faserrichtung". Beim Erwärmen möchte es gern wieder in die Urform zurück, drum spannt's ja. Koverall ist ein Polyestergewebe mit etwa dem doppelten Flächengewicht. Auf ein Eder'sches Schwebeteil würde ich es aufgrund des Gewichts nicht drauftun. Die Packung mit 5.5qm kostet irgendwo um 18.-, die genauen Abmaße müsste ich erst nachschauen, weil a) zöllig und b) bei der letzten Lieferung geändert worden. Es gibt kleinere Packungen, die angesichts der Preise eher als Probierpackung zu betrachten sind, auch deren Bestand weiß ich hier vorm Rechner nicht. Koverall ist die dünnste Ausführung des Zeugs für manntragende Segler, dort aber nur für Inspektionsklappen u.ä., da mit 42g/qm doch arg leicht. Ich habe damit bislang ausschließlich "Schubberrümpfe" à la Wonder bespannt, da ich eher mit kleinen und leichten Modellen unterwegs bin und mich freue, daß ich jetzt endlich mal 12g/qm-Seide gefunden habe, die keinen Wahnsinnspreis kostet.

Diese Bastelecke meines Webshops gibt es schon "ein wenig" und gerade über Bespannies habe ich halbwegs aktuelle Daten: >hier<


servus,
Patrick, AMD-Mitglied
 
hi Oliver,

ich sehe Deinen fantastischen Baubericht erst jetzt. Ersatz für Spannlack: Probiere mal DD1-Parkettlack seidenmatt (das scheint ein Polyurethanlack zu sein). Verarbeitung genau wie Spannlack, sehr schnell oberflächentrocken, aber ich würde 3 Tage durchtrocknen lassen. Zwei Hauptvorteile: - kein Vergilben - keine "Weissfleckenkrankheit"

Verdünnt habe ich damals glaube ich wie Spannlack mit Nitro (schon eine Weile her). Dadurch, dass der Lack nicht auf Wasserbasis ist, verzieht auch nichts (also jedenfalls nicht durch gequollenes Holz).

Schöne Flüge wünscht

Bertram
 
eine Art "Perlenkette"

eine Art "Perlenkette"

Nun melde ich mich wieder zurück :rolleyes:
Weiter geht's mit dem "sicheren/stabilen Verlegen" der Anlenkungsröhrchen. Die sollen ja nicht nur lose im Rumpfrohr liegen (damit würde sich absolut inakzeptables Ruderspiel ergeben), sondern definiert im Rohr fixiert sein.

Da das Rumpfrohr sich verjüngend nach hinten verläuft, braucht's sich ebenso "verkleinernde" Befestigungen. Dazu habe ich (aus alten Studienzeiten) eine Kreisschablone verwendet und Pappkreise von 19 bis 23mm Durchmesser ausgeschnitten.
Die Pappe kann z.B. von einem alten Kalenderrücken sein. Sollte nicht all zu dick sein. Es braucht ja kaum Stabilität.
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Diese Pappkreise mittig schon einmal für die Röhrchen "vorbohren". Aber diese Löcher etwas zu klein ausführen, damit die Röhrchen nur schwer darauf rutschen.
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So jetzt wird's etwas kompliziert mit der Beschreibung, ist aber in der Aus-/Durchführung ein leichtes: Wir suchen die Stelle, an der das 19er Pappblättchen exakt im Rumpfrohr sitzt.
1) Die Stelle des Rumpfrohrs markieren, die ca. einen Außendurchmesser von knappen 19,5mm hat.
2) Jetzt die Anlenkungsröhrchen ins Rumpfrohr einschieben und in etwas so platzieren, wie sie später zum Liegen kommen sollen.
3) Vermutlich stehen die Anlenkungen irgendwo über. Also die Länge von der Markierung des19,5er Außendurchmessers bis zur hinausschauenden Anlenkung ausmessen.
4) Anlenkung wieder rausziehen und das 19er Pappblättchen dort platzieren, wo die in etwa 19,5er Außendurchmesserstelle wäre.
5) Das Blättchen mit Tesa gegen Hochrutschen "sichern"
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6) Jetzt die Anlenkung wieder ins Rumpfrohr einschieben und zwar so weit, dass es sich im Rumpfrohr leicht "einklemmt". Das sollte in etwa die 19,5er Außendurchmesserstelle sein.
Wichtig ist aber, die Anlenkungen sollen wie vorher genauso viel überstehen. Falls nicht die Anfangposition auf der Anlenkung etwas verändern und dann Einschieben/Kontrollieren wiederholen.
7) Ist die Position gefunden und die Anlenkung sitzen richtig, dann das 19er Blättchen vorn und hinten mit Tesa auf den Anlenkungen fixieren (nur gegen Verrutschen sichern).
8) Jetzt das 20er Pappblättchen kurz hinter dem 19er platzieren (unfixiert)
9) Die Anlenkungen wieder ins Rumpfrohr einschieben.
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10) Man wird spüren, dass das etwas größere Blättchen auf den Anlenkungen verrutscht, denn das Einschieben geht etwas schwerer. So weit weiter einschieben, bis das 19er ein weiteres Einschieben verhindert (es klemmt ja irgendwann).
11) Mit einer Taschenlampe von außen durch das Rumpfrohr "hineinleuchten". Man wird das 19er und das 20er Blättchen sehen können (sie werfen Schatten :)). Diesen Abstand ausmessen.
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12) Alles wieder aus dem Rohr heraus ziehen.
13) Den gemessenen Abstand von einem Blättchen zum anderen auf die Anlenkungen übertragen und dort das etwas größere wieder mit Tesa vorne+hinten fixieren.
14) Das selbe Procedere wiederholen, bis alle Blättchen schön auf den Anlenkungen "eingeteilt" sind.
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15) Bleibt nur noch das finale Ankleben an die Anlenkungen. Ich habe dazu den leicht schäumenden Belizell-Kleber verwendet. Der zog auch noch leicht in die Pappe ein und schäumte die Fixierstelle gut aus.
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16) Bei mir war ab und zu zwischen 2 Pappblättchen ein mir zu großer Abstand. Dort habe ich dann noch zusätzlich etwas Kleber mittig eingebracht, um die beiden Anlenkungsröhrchen miteinander zu verkleben.
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Uff !
Was für eine Beschreibung. Ich hoffe sehr, ich habe mich verständlich genug ausgedrückt :confused:
Viel Spaß beim Nachvollziehen :D
 
Anbringen des Höhenruder-Pylons

Anbringen des Höhenruder-Pylons

Bevor jetzt einige vielleicht gleich die Pappblättchen aufgreifen...
Es gibt bei der Anlenkung des Höhenruders etwas zu beachten. Also aufgeapsst :confused:

Ich habe mich entschlossen, das Höhenruder mittig anzulenken. Dazu werde ich das Röhrchen mittig durch den Pylon führen.
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Doch Achtung :eek:
Wenn man die Pappblättchen verwendet und das Höhenruder-Anlenkungsröhrchen bis zum Austritt weiter mittig darin führt, dann entstehen deutlich zu hohe Reibungskräfte, die ein Servo kompensieren müsste. Das würde ein großes Servo benötigen und auch der Stromverbrauch wäre unnötig höher. Alles "unpassend" zu unserer Miss.
Also müssen die Biegungen der Anlenkung so weit wie möglich "vergrößert" werden.
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Also das letzte (19er) Pappblättchen führt nur noch die Seitenruderanlenkung mittig und die Höhenruderanlenkung muss ganz an den Rand. Bedeutet aber gleichtzeit, dass man beim Einschieben des kompletten Anlenkungsstrangs darauf achtet, die Höhenruderanlenkung vor dem Austritt aus dem Rumpfrohr muss "unten" sein.
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Ausrichten des Höhenruders & Festkleben des Pylons

Ausrichten des Höhenruders & Festkleben des Pylons

Die Anlenkung ist ja jetzt gut geführt, also kann der Pylon auf dem Rumpfrohr verklebt werden.

Dazu den Pylon mit dem Höhenruder verschrauben und umgekehrt auf das Baubrett legen. "Darüber" dann das Rumpfrohr auflegen.
Wichtig dabei: Sowohl das Höhenruder als auch das Rumpfrohr sollen so in ihrer Liegeposition begrenzt werden, dass sie nicht ausversehen verschoben werden können.
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Ebenso muss die Rechtwinkligkeit des Seitenruders zum Höhenruder stimmen. In den Spalt des Seitenruders passt bei mit genau ein Stahlwinkel. Das habe ich dann genutzt, um das Rumpfrohr sauber ausrichten zu können.
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Ab jetzt bitte sehr präzise arbeiten. Denn jetzt wird das Höhenruder exakt zum Rumpfrohr ausgerichtet.
Am besten einen mittigen Punkt am Rumpfrohrende anzeichnen (dort wo später die Keule fixiert wird). Denn von diesem Punkt aus wird jetzt vermessen.
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Nun sucht man sich auf dem Höhenruder eine Stelle, die markant ist und links und rechts zu finden ist. Zum Beispiel eine Endleiste oder ein Übergang von einer Rippe zur Endleiste. Wichtig aber: diese markante Stelle muss auf der einen (rechten) wie auch auf der anderen (linken) Seite des Höhenruders zu finden sein. Denn dieser Abstand vom vorderen Punkt des Rumpfrohrs zu den beiden Höhenruderpunkten muss identisch sein.
Falls nicht, dann das Höhenruder leicht verdrehen, bis der Abstand gleich groß ist. So sitzt dann das Höhenruder genau "rechtwinklig" auf dem Rumpfrohr.
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Bleibt nur noch etwas 2-Komponentenkleber zwischen den Pylon und das Rumpfrohr fliesen zu lassen. Sollte also ein dünnflüssiger Kleber sein. Hat auch den Vorteil: er dringt auch ins Holz ein und sorgt so für eine wirklich feste Verbindung nach dem Aushärten. Nur muss man ihn im Auge behalten. Dünnflüssiger Kleber fliest nämlich oft "über's Ziel hinaus" und muss dann abgetupft werden.
Sobald der Kleber aber eine gewisse Zähigkeit entwickelt hat, sollte man am besten den Raum verlassen und den Kleber einfach weiter aushärten lassen. Denn zu groß ist die Gefahr, dass man dann doch noch irgendwo hängenbleibt und die saubere Ausrichtung unbeabsichtigt "zerstört" (und es vielliecht sogar nicht 'mal merkt ... spreche aus leidiger Erfahrung :cry:, glücklicherweise nicht bei der Miss :))
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Befestigung des Seitenleitwerks

Befestigung des Seitenleitwerks

Man sollte kaum glauben, wo man so überall mit seinem Flieger hängenbleiben kann :eek:
So manche Delle oder auch so manches Loch in der Bespannung habe ich mir allein beim Transport eingefangen.
Deswegen habe ich mich entschlossen, auch das Seitenleitwerk abnehmbar zu gestalten.

Da ja das Rumpfrohr für's Seitenleitwerk schon ausgefüllt ist (siehe oben), ist's ein leichtes in dieses Holz einen Gewindestift durchzutreiben.
Also zuerst einmal vorbohren oder wie bei mir mit einer geeigneten Feile das Kernloch ausfeilen. Aber eine Ecke kleiner als das spätere Schraubengewinde.
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Bei der Schraube habe ich ein abgesägtes Stück Nylonschraubengewinde verwendet, das von einem älteren Projekt eh noch übrig war. In ein Ende von habe ich mit einem Sägeblatt einen Schlitz eingesägt. Der dient später dem Schlitzschraubendreher.
Man kann jetzt auch wieder etwas Parkettversiegelung auf's Holz in die Gewinde streichen, um diese haltbarer zu machen.
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Dann das Seitenruder einmal sauber einschieben und die Gewindeschraube mit sanften Druck ins Balsa des Ruders eindrücken. Das markiert dabei die Stelle, die auch ausgehöhlt werden muss, damit der Gewindestift "saugend" durchgeht. Bitte diese Loch im Ruder eher zu klein als zu groß machen. Das Ruder soll ja nicht um die Stifte "herumwackeln", sondern fest/stramm stitzen. Denn beim Landen setzt die Miss auch auf dem Seitenruder auf und übertragt über diese Stifte die "Lande-/Aufsetzkräfte" auf das Rumpfrohr.
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Das Ganze kann dann zum Schluss so ausssehen:
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... und mit Anlenkung und etwas "Farbe" (schwarzer Benzinstift) dann so :cool:
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Schriftzug

Schriftzug

Die Miss ist zwar ein moderner Flieger, doch erinnert sich sehr stark an historische Modelle.
Deswegen bekommt sie von mir auch einen "Miss Bavaria"-Schriftzug, der aus einer zu den 30er Jahre gehörenden Schrift erstellt ist.
Ein lieber Freund, der professionell ganze LKWs auf faszinierende Weise beschriftet, hat mir einige Größen davon gemacht.
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Klar, ein Flügel trägt dann die große Schrift
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... und die Keule bekommt den kleinen (wobei ich mir da noch nicht so sicher bin, ob das so bleibt :confused: Wollte ich aber 'mal als Idee hier mit einstellen).
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Hallo Oliver,

danke für Deinen ausführlichen Bericht, ich lese regelmäßig mit, und lerne immer wieder was dabei.
Der Schriftzug am Rumpf gefällt mir persönlich gut, ich würde ihn lassen.
(Nur meine subjektive Meinung...)

Klaus.
 
Rumpfkeule verkleben

Rumpfkeule verkleben

Im Prinzip nicht wirklich Wildes. Man sollte nur einigermaßen "rechtwinklig" arbeiten.
Also wieder das Rumpfrohr mit zwei "kombinierten Winkel" ausrichten
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Dann das Rumpfrohr mit 2K-Kleber innen bestreichen und dann noch das Keulenende, das ins Rohr hineinragt, auch großzügig mit Kleber versorgen. Und zusammenstecken.
Wenn man diese neue Vereinigung auf den Kopf stellt, fließt der Kleber wohin er soll (und nicht im Rumpfrohr herum).
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Verkleben das Hauptpylons

Verkleben das Hauptpylons

Diese Arbeit dauert etwas länger und mit dem Verkleben des Pylons wird die endgültige Lage der Flügel zum Rumpf festgelegt! Also geduldig und sorgfältig sein. Wäre schade, so kurz vor dem Bauende, hier einen gravierenden Fehler "einzubauen".

Bereiten wir also den Flügel vor, der den Pylon quasi auf dem Rumpfrohr ausrichtet.
Dazu auf beiden Flügelinnenteilen die gleiche Rippe aussuchen und exakt die gleiche Position an Nasen- und Endleiste auf den Flügel markieren.
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Dann beide Flügelstücke auf den Pylon aufstecken und auf das Rumpfrohr auflegen.
Unter einer Flügelseite einen Unterbau schieben, der in der Höhe variiert werden muss. Und zwar so, dass beide Markierungen am linken und rechten Flügelteil exakt denselben Abstand vom Baubrett haben.
Mit den Markierung auf den Endleisten kann man noch zusätzlich kontrollieren, ob die beiden Flügelteile dieselbe Anstellung haben, was hoffentlich der Fall ist. Denn eine Korrektur ist jetzt nur noch schwer möglich und kann nur für "Linderung" sorgen.
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Ich mußte die Miss dann doch nochmals umparken. Ihre Ausmaße sind doch schon beeindruckend...mir ging schlichtweg der Platz aus. Also alles nochmals von vorn :(
Denn es gilt nicht nur den gleichen Abstand beider Flügelseitenvom Baubrett zu finden, man muss (sollte) auch den gleichen Abstand der Flügelmarkierungen zum Beispiel vom Seitenruder haben. Am besten zwei identische Maßbänder verwenden. Diese mit eine Stecknadel fixieren und dann die gleiche Länge zu den Flügelmarkierungen "suchen".
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Wenn die Miss ausgemittel ist, dann einfach zwei kleine Klebepunkte zwischen Pylon und Rumpfrohr setzen. Sie sollen nur unsere ermittelte Position vorübergehend fixieren. Aber Achtung; Nach den Klebepunkten unbedingt nochmals den exakten gleichen Abstand auf beiden Seiten kontrollieren/einrichten. Ein kleiner Strich hilft immens (besser jedoch immer wieder die verschiedenen Abstände auszumessen).
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Sobald die Klebepunkte getrocknet sind, vorsichtig die Flügelteile wieder abziehen und das Rumpfrohr auf den Rücken drehen. Denn jetzt lasse ich dünnflüssiges Harz zwischen Pylon und Rumpfrohr fließen. Ein kleiner Spalt reicht aus, damit der Kleber sich seinen Weg suchen kann. Am besten von der Mitte aus mit dem Füllen beginnen. Der Kleber "verschwindet" von allein, dann immer wieder nachfüllen. Irgendwann kommt er vorne und hinten von allein herausgeflossen, dann ist der Spalt ausgefüllt und das Balsa hat auch schon genug Kleber eingesaugt. Jetzt muss man nur während der Kleber schon langsam aushärtet und immer weniger fliest dafür sorgen, dass der ausgetretene Kleber immer wieder in der Mitte nachgefüllt wird. Dauert (bei 24h-Kleber) so ca. 45Min.
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Ein wichtiger Schritt ist geschafft !!!!! :cool:
 
Das Höhenruder-Scharnierband

Das Höhenruder-Scharnierband

Einige Kapitel vorher habe ich mich ja entschlossen, die bewegliche Fläche des Höhenruders mit einem Scharnierband zu befestigen. Die Methode, die ich gleich beschreibe, habe ich hier gefunden: http://www.mfgdavos.ch/bautipps/scharnier/index.htm. Bitte die dort aufgeführte Beschreibung 'mal durchlesen, sonst versteht man meine nun folgende Beschreibung nicht :confused:

Jetzt braucht's gleich viele Zentimeter an (dünnem, ca. 15mm breitem) Klebeband. Also 'mal das Höhenruder vor sich legen. Dann kann man leicht genügend Klebeband abwickeln.
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Den ersten Streifen auf das Baubrett pinnen (Klebefläche nach oben). Dazu braucht's aber eine Art Verstärkung, denn ohne reißt das Band einfach ein.
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Bei mir ist Ruderfläche ca. 6,5mm dick. Also muss der nächste Klebestreifen auch um 6,5mm überlappen. Am besten einige Punkte auf die Kleberseite malen. Dann fällt "das Treffen" leichter. Es werden ja die klebenden Seiten miteinander verklebt.
Kleiner Tipp: Falls es nicht auf Anhieb klappt, nicht verzagen. Einfach nochmals von vorne beginnen. Wenn man dann auch noch zwei weitere unterstützende Hände um sich hat, noch besser (meine liebe Frau ist da oft eine wunderbare Hilfe ;) man sieht dies auch bei den vielen Fotos, die sie gemacht hat während meine Hände "besetzt" waren :D)
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Diese Band wird jetzt so auf das Höhenruder geklebt, dass der überlappende (und damit nicht mehr klebende) Streifen genau im Ruderspalt sitzt.
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Danach die bewegliche Ruderfläche genau ansetzen und das Klebeband darauf umklappen. Am besten zuerst eine kleine Stelle in der Mitte und dann immer so 10cm langsam punktweise
in Richtung Enden arbeiten. Erst dann die Zwischenräume verkleben/verstreichen.302.jpg

Damit die Ruderfläche richtig sitzt, fehlt noch der obere Klebestreifen.
Aber ACHTUNG: Dieser Streifen muss im ausgeklappten Ruderzustand aufgeklebt werden. Sonst sitzt der Streifen zu dicht und das bewegliche Ruder kann kaum mehr "rudern".
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Alles in Allem: Es liest sich deutlich komplizierter als es ist. Zugegeben, man muss sich sehr genau in die Beschreibung hineindenken und so einige Fehler gemacht haben ... aber es funktioniert mit etwas Übung prima. Versprochen :D
Viel Erfolg damit.
 
Ein Horn für's Ruder

Ein Horn für's Ruder

Der aufmerksame Leser hat sich bestimmt gefragt, wo bleibt den die Anlenkung für's Höhenruder. Zugegeben, die hätte schon früher "integriert" gehört.
Egal. Hier eine kleine Lösung.

Mein Ruderhorn bringe ich jetzt oberhalb der schon bespannten Fläche auf.
Es kommt wieder meine Zahnstocher-Methode zum Einsatz, die eine wunderbare und stabile Verzapfung ist.
Also erst einmal ein Ruderhorn erstellen.
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Am besten die Stelle, wo gleich das Horn verzapt wird, markieren. Es soll ja schön mittig sitzen.
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Die Zahnstocherstücke sollen ja in der Nasen- und Endleiste des Ruders verklebt werden. Also die Position auf das Horn übertragen und dort mittig die Löcher einbringen. Ebenso werden die Löcher in die Leisten auch gleich "vorgebohrt". Dann alles auf einmal verleimen, also die Zahnstocherstücke im Horn und die Zahnstocherstücke in den Leisten. Und rein damit ;)
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Die überstehenden Spitzen feile ich wieder weg. Das wars.
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hi Oliver,

ich sehe Deinen fantastischen Baubericht erst jetzt. Ersatz für Spannlack: Probiere mal DD1-Parkettlack seidenmatt (das scheint ein Polyurethanlack zu sein). Verarbeitung genau wie Spannlack, sehr schnell oberflächentrocken, aber ich würde 3 Tage durchtrocknen lassen. Zwei Hauptvorteile: - kein Vergilben - keine "Weissfleckenkrankheit"

Verdünnt habe ich damals glaube ich wie Spannlack mit Nitro (schon eine Weile her). Dadurch, dass der Lack nicht auf Wasserbasis ist, verzieht auch nichts (also jedenfalls nicht durch gequollenes Holz).

Schöne Flüge wünscht

Bertram


Hallo Oliver,

vielleicht habe ich es übersehen, aber hast du deine Flächen nach der Ponalbespannung schon versiegelt? Falls ja, welches Material hast du denn verwendet? Du wolltest mal mit Parkettlack auf Wasserbasis arbeiten.

@Bertram und Mitleser
Was haltet ihr von diesem PU-haltigen Parkettsiegellack auf Wasserbasis: http://www.meffert.com/datenblaetter/Technische-Merkblaetter/TM__Meffert-Marken/SuperNova/TM_2in1_Holzsiegel.pdf
Den hat mein bevorzugter Baumarkt im Regal.
 
"Ponal-Bespannung & Finish"

"Ponal-Bespannung & Finish"

Hallo liebe Mitleser,

Ja, man kann wirklich wunderbar mit dem Wasser-Ponalgemisch das Polyestser-Vlies auf's Holz bringen. Doch wären damit die Poren bzw. das Gewebe des Vlies nicht vollständig verschlossen. Es braucht immer noch weitere "abdichtende" Schichten.
Nachdem ich aber noch keine wirklich Alternative zum alt-bewährten Spannlack gefunden hatte, habe ich alle Bespannungen zuerst mit einer sehr feinen Spannlackschicht (auf Lösemittelbasis) vorlackiert und anschließend mit einer deutlich dickeren zweiten Schicht nochmals lackiert. Erst dann kam bei mir die (Wasser-)Parkettversiegelung zum Einsatz. Die musste nur noch ganz fein aufgetragen werden.

Also nochmals zusammenfassen:
1) Ponal-Wassergemisch für's Aufziehen des Vlies (Vlies komplett damit bestrichen)
2) sehr feiner (Lösemittel) Spannlack-Auftrag (damit Spannlach nicht zwischen die Poren fließt
3) zweiter (Lösemittel)Spannlack-Auftrag mit viel Spannlack bzw. hoher Schichtdicke
4) Versiegelung mit (Wasser-)Parkettversiegelung

Und hier nochmals die "Verdächtigen" im Bild
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@Bertram
Du hast in diesem Thread DD1-Parkettlack als Alternative zum Spannlack erwähnt. Wie war denn dann deine Vorgehensweise vom Aufziehen des Vlies/Papier/xxx bis zum letzten Anstrich? Welches Material, verdünnt oder nicht, etc.

@Oliver
Danke für die Zusammenfassung. Ist mit "feiner" Spannlackanstrich stark verdünnt gemeint?

Schönen Dank,
Thomas
 
hi Thomas,

es ist schon so lange her...

Ich hatte es bei meiner Willow Wren mit Koverall verwendet, ich glaube zwei Anstriche. Den ersten zum Kleben (alles Holz bestreichen, Koverall aufziehen und mit 200 Stecknadeln festpinnen), dann drei Tage (wichtig! Der Lack ist nach 30 min grifftrocken, aber noch lange nicht in der Tiefe) trocknen lassen, dann Nadeln raus und zweiter Anstrich über alles incl. Rippenfenster, wieder drei Tage trocknen und dann mit Föhn die Rippenfenster spannen.

fettisch! War alles echt problemlos. Also VIEL undramatischer als Spannlack.

Bertram
 
Servos & Anlenkung

Servos & Anlenkung

Das hat nun doch so einige Zeit gebraucht, bis ich alle Wenns und Abers bei den möglichen Servo-Positionen durchgespielt hatte. Ursprünglich wollte ich das Ganze theoretisch abhandeln, musste mir aber dann doch eingestehen: schneller geht's "mit der Hand am Arm" :D

Aufgrund der schmalen Rumpfkeule, die auch in der Höhe begrenzt ist, habe ich die Servos in der Höhe und seitlich versetzt anordnen müssen.
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Kleiner Tip: Bei mir liegen die Servos dicht an dicht. Falls jemand dazu abschließende Halterungen zurechtfeilen muss, einfach ein Stück Klebeband auf die Seite kleben, dann verkratzt die Feile nicht die Servoseitenwand.
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Nach wie vor werden die Ruderlfächen demontierbar sein. Also müssen sie sich leicht von der Anlenkung lösen lassen. Die gute alte Z-Biegung funktionert da prima. Die Anlenkungslänge verstelle ich am Servo selbst (zeige ich weiter unten).
Ein lieber "Mitbauer", mit dem ich dieses Thema auch diskutiert habe, verwendet lieber leicht gebogene Drahtenden, die ins Ruderhorn eingesteckt werden und nimmt dann übliche einstellbare Gabelköpfe am Servo. Geht selbstverständlich auch.
Ich wollte aber dennoch lieber meine Anlenkungsmethode, weil mir Gabelköpfe immer viel zu schwer zu de-/remontieren sind. Noch dazu bei dieser engen Keule.
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Und so sieht dann meine finale Lösung für die kleinen Triebwerke aus. Leicht höhen- und seitenversetzt. Aufgepasst die Stahlseelen überlappen in der Draufsicht und in den Extremausschlägen.
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Damit die Stahldräht möglichst geradlinig verlaufen, habe ich die Servos so weit wie möglich nach oben versetzt. So weit, dass es eine kleine Aussparung im Deckel brauchte.
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