Miss Bavaria von Dr. Heinz Eder FMT 7/2010

Das Höhenleitwerk: Die Rippen

Das Höhenleitwerk: Die Rippen

Meister Eder hat "seine 1.Miss" mit einer Thermikbremse versehen (so auch sein Plan). Doch erwies die sich bei einem Miss-Flieger als nicht wirklich gut zu fliegen. Somit habe ich mich gegen diese Bremse entschieden und ein Leitwerk mit üblicher Dämpfungsfläche gebaut.
"Wie üblich" weiche ich wieder von Eder'schen Entwurf ab und baue ein HLW, das sowohl zum Seitenleitwerk als auch zu den Flügeln paßt. Also mit parallel verlaufenden Rippen anstatt den gekreuzten (s. auch PDF).

Dadurch muss ich aber die vorgefräßten Rippen zerschneiden. Denn Teile davon nutze ich gleich für die Dämpfungsfläche mit (auch aus parallelen Rippen hergestellt, kommt aber später).
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Ich habe mir eine Skizze gezeichnet, auf der ich das HLW aufbaue. Dazu hefte ich zuerst den unteren Holm auf die Skizze, um später die Rippen dort festzukleben.
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Es wird wieder die Nasen- und Endleiste sauber angezeichnet und leicht eingefeilt, um dort die Rippen sauber einkleben zu können. Auch muss diese Leiste etwas unterlegt werden, weil die Rippen ja symetrisch sind und keine ebene Fläche haben, um sie darauf ablegen zu können.
Bemerkung: Die Endleiste habe ich bewußt aus hartem Balsa hergestellt, weil sich daran die Dämpfungsfläche festhält. Denn diese Dämpfungsfläche werde ich aus leichtem Balsa bauen. Dadurch wird sie sehr labil. Die nötige Steifigkeit bekommt sich später aber dann durch ein aufzuklebendes Scharnierband, das die "Steifigkeit der Endleiste auf die Dämfpungsfläche überträgt".
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Die Rippen sauber ausrichten und zuerst einige "verstreut" einkleben, um die Endleiste besser ausrichten zu können. Und schon sind die Rippen d'rin :D Dann noch den oberen Holm d'rauf.
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Die vorbereitete Nasenleiste muss auch etwas unterlegt werden. Mit Unterstützung einer Aluschiene konnte ich dann diese Leiste auf die Rippen sauber (gerade) aufschieben bzw. ankleben.
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Anhänge

  • Höhenleitwerk mit Dämpfungsfläche.pdf
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Das Höhenleitwerk: Die Enden

Das Höhenleitwerk: Die Enden

Auf der Skizze (s.PDF) habe ich noch ein rechteckiges HLW. Aber das paßt auch nicht so richtig zu den leichten Schrägen wie beim Seitenleitwerk. Also müssen auch hier ähnliche Schrägen hin. Ich habe dazu einfach die Kontur des SLW abgezeichnet und verlängert, wie man auf der aufgelegten Schablone sehen kann. Dann noch diese Randleiste anfertigen und einpassen.
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Das Höhenleitwerk: Die Dämpfungsfläche

Das Höhenleitwerk: Die Dämpfungsfläche

Wie schon erwähnt, ist die Dämpfungsfläche komplett aus leichtem Balsa gebaut. Die Rippen sind ja die Endstücke der vorgefrästen Rippen bzw. der zerteilen Originalrippen.
Die Nasenleiste dieser Fläche wird an die Endleiste der HLW festgeklemmt. Dann die kleinen Rippen sauber einkleben. Hierzu habe ich jetzt keine Unterlage mehr verwendet, sondern die Rippen direkt auf dem Tisch aufgelegt. Ist zwar eine kleine "Unsauberkeit" beim Bau, aber eben nur eine wirklich kleine, die sich beim Verschleifen wieder egalisiert (macht aber das Leben deutlich leichter).
Abschließend die Dämpfungsflächenendleiste ankleben (diese natürlich -wie bei allen Rippenleisten- vorher mit Kerben versehen. Wichtig!)
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Nachdem ja der "Randbogen" leicht schräg verläuft, muss auch die Dämpfungsfläche diese Linienführung beibehalten. Ebenso schon an die "innere Rundung" denken, die später noch herausgearbeitet wird.
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Das Höhenleitwerk: Endspurt

Das Höhenleitwerk: Endspurt

Die notwendige Steifigkeit bekommt das HLW durch's verkasten (begeistert mich immer wieder, welche Festigkeit mit ein paar richtig gesetzten Balsastücken ein solches Fachwerk bekommt :)
Die Verkastung bitte mit hartem Balsa und stehenden(!) Fasern einkleben.
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Jetzt geht's ans Verschleifen. Dazu habe ich mir eine Führungsschiene angebracht, an der ich sehr einfach parallel die feinen Überstände von Verkastung, Holmen, etc. beseitigen kann. Solch ein Führung kann ich nur dringend empfehlen, weil das HLW so filigran ist, dass ein verkanteter Fehlschliff ziemliche Macken erzeugt.
Diese Schiene dient auch gleich wieder als Unterlegung und die Metallblöcke halten das HLW "schleiftechnisch" in Position (sonst haut es immer wieder ab).
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Und ... das Ergebnis entschädigt doch für alle Mühe, oder ?!
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Damit das HLW später am Rohr/Pylon befestigt werden kann, braucht es noch ein Mittelstück.
Zwei etwas härtere Balsablöcke anpassen und mittig zwischen zwei Rippen einkleben.
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Jetzt noch etwas Schleifarbeit an der Endleiste des HLWs, damit die Dämpfungsfläche Platz für's spätere Schwenken bekommt.
Man sieht auch hier: Die Abschrägung ist an der Endleiste des HLWs und NICHT an der Dämpfungsfläche (die würde dadurch zu sehr geschwächt werden). Denn die Endleiste ist ja aus hartem Balsa und kann damit sehr gut "umgehen".
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So. Nur noch fein schleifen und die nötigen Rundungen überall anbringen.
Das war's :cool:
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Die Keule

Die Keule

Wie im Plan zu sehen, besteht ja die Keule aus mehreren Schichten: Mittig aus einer harten, umschlossen von etwas weicheren. Dieses Laminat gilt es zuerst einmal herzustellen.
Dazu einfach die drei Holzstücke grob (rechteckig) ausschneiden und zusammenkleben.
Auch hier muss wieder gut verpresst werden, da sich die relativ dicken Hölzer gerne aufgrund der Feuchtigkeit des Holzleims verziehen und beim Abtrocknen Schlitze entstehen. Und die können wir für eine schöne Form ja mal gar nicht brauchen.
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Mit eine Teilkopie des Bauplans wird die Außenkontur der Keule auf den Holzklotz übertragen und schon einmal sehr grob vorgeschliffen (der Feinschliff erfolgt später)
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Jetzt ist die Laubsäge gefragt, mit der das überschüssige "Innenleben" ausgesägt wird.
Für einen schönen Übergang von Keule auf das Rohr (so finde ich), sollte die Keulenspitze etwas dicker gegenüber dem Keulenende sein. Deswegen habe ich das Formteil keilförmig angeschliffen. Im Bild sieht man eine schon verschliffene Seite und ein noch "parallele Seite".
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Danach werden die beiden Sperrholzdeckel aufgeleimt. Aufpassen, dass sehrgute Klebestellen entstehen, da diese Deckel entscheidend zur Steifigkeit der Keule beitragen.
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Anschließend noch eine weitere Schicht auf den Seiten mit weichem Balsa aufleimen. Diese Schicht dient später dazu, der Keule auch seitlich Rundungen zu verpassen. Sonst sieht sie so kastig aus. Die Miss ist aber doch eine eher runde ... :D
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Das Rohr zur Rohkeule ausrichten und einen leichten Abdruck im Holz eindrücken oder den Außendurchmesser auf das Keulenende übertragen. Danach wird dieses Ende grob geschliffen, bis es sich satt in das Rohr schieben lässt.
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Wichtig ist, das Rohr komplett mit unserem Keulenende auszufüllen. Denn nur dieser "Stummel" wird später die Kräfte übertragen können. Ist der zu gering ... ohje.
Bemerkung: Auf dem Bild ist hier noch kein Durchgang für die Anlenkungen. Kommt noch (später).
Auch habe ich das Rohr bewusst etwas ins Holz hineingeschoben, weil ich beim späteren Einkleben einen möglichst stufenlosen Übergang erreichen möchte.
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Nun braucht das ganze Ding ja auch noch einen Deckel. Dazu habe ich einen geraden Schnitt durch sämgliche Schichten gezogen. Auf beiden Seiten. Bitte aber vorne und hinten kleine Überstände stehenlassen. Sobald diese Stücke abgeschnitten sind, mit einem Schleifklotz eine "Ebene" schleifen, auf der ein Holz sauber aufliegen kann.
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"Meinen Deckel" habe ich rechteckig (mit deutlichem Überstand) aus weichem 10mm Balsa ausgeschnitten. Damit man den Überstand sauber mit der Keule verschleifen kann, braucht es kleine Fixierungen, die ein versehentliches Verrutschen verhindern.
Diese vordere Halterung ist bei mir die "finale", bei der kleinen hinteren bin ich mir noch nicht sicher, ob's die braucht. Denn hier sollte ein Haubenverschluss eigentlich reichen. Bleibt noch abzuwarten.
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Nun wieder feste Balsa in Staub verwandeln :rolleyes:
Aber das Ergebnis ist (für mich) wieder berauschend. Schön, wenn man "bildhauerisch" tätig sein kann :)
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Miss Bavaria

Miss Bavaria

Hallo Oliver,
immer wieder ein Genuß Deinen Baubericht lesen zu dürfen!:)
Danke

mit thermischem Gruß
Alfred
 
querruder einbauen?

querruder einbauen?

hi,
habe heute den bauplan für die Miss bestellt. Hoffentlich geht es schnell, denn bevor ich mit dem Material-besorgen anfange sollte der Bauplan da sein. ich möchte , falls irgendwie möglich, Querruder einbauen. Vielleicht kann Herr Eder was dazu sagen.
Übrigens habe ich heute mit Herrn Faller telefoniert: er kann den Frästeilesatz für 59.-€ liefern.
gruß wolf

ps: wäre toll wenn mir jemand den Artikel in der FMT 7/2010 über die MissBavaria schicken könnte
 
große Muttern

große Muttern

Hallo Thomas,

Nachdem ich einmal in einer Papierfabrik gearbeitet habe, konnte ich diese schönen alten Muttern vor dem Verschrotten retten. Sie sind sogar aus Edelstahl, was sie noch "wertvoller" macht.
Aber zurück zu Deiner Frage: Sie haben die Schlüsselweite von 46 mm :D

Ich benutze aber auch sehr gerne irgendwelche Abfallstücke von "stink-normalem" St37, die immer 'mal wieder bei Werkstätten abfallen (weil sie weggeworfen werden). So habe ich schon eine ganze Sammlung an Rundmaterial oder auch an Flachstählen.
Das kann ich nur jedem empfehlen, sich hier bei einem Metallbetrieb einmal kundig zu machen. Denn solche Beschwerungen sind ungeheuer hilfreich.

Bis bald,
Oliver.
 
Haubenverschluss

Haubenverschluss

Nun muss ich unbedingt 'mal wieder etwas berichten. Die Zeit vergeht aber auch schnell (und die tägliche berufliche Arbeit fordert mich gerade ... da muss das Hobby hintenanstehen).

Ich habe mich entschlossen, einen ganz gewöhnlichen Haubenverschluss einzubauen. Einen, den es "überall" käuflich zu erwerben gibt. Den habe ich mit etwas 2-Komponente eingeklebt. Das ist wichtig, weil das Metall sich sonst all zu leicht wieder vom Holz löst.
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Verstärkungen an den Endleisten

Verstärkungen an den Endleisten

Zu meiner Holzwurm-Schande muss ich gestehen: die Endleiste ist mir zu labil (geworden) und ich habe deswegen auf 24h-Epoxy inkl. Gewebe zurückgegriffen :(
Allerdings konnte ich mit diesem "Kunstgriff" eine prima Festigkeit erreichen und habe dadurch nur ca. 6g "aufgeladen".

Die zu bearbeitenden Endleisten müssen plan liegen, damit das mit 2K-Kleber getränkte Resultat zu einer geraden Endleiste wird. Auch einem versehentlichen Verrutschen ist mit einer guten Fixierung vorgebeugt. Denn den Kleber verteilt man sonst "überall".
Ich habe mich entschlossen, die Verstärkung auf der Unterseite aufzubringen.
Dazu vorher ausreichend Folie unterlegen.
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Nachdem die Endleiste bei mir ein leichtes Balsaholz ist, wurde der 2K-Kleber sehr leicht aufgesogen. Was gut ist.
Zu Beginn habe ich die Endleiste einmal vorgestrichen. Da merkt man auch schon, wie der Kleber im Holz versinkt. Dann das Gewebe (bei mir 25g/m²) auf die "feuchte Leiste auflegen und mit noch einer feinen Schicht Kleber planstreichen. Hier lieber etwas mehr Kleber auftragen. Dadurch wird die Leiste nach dem Aushärten steifer.
Im Bild sieht man links oben ein schon mit einem zweiten Anstrich versehenes Gewebe und rechts unten noch Gewebe, das nur aufgelegt wurde.
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Nach etwas Pinselarbeit und nach mindestens 24 Stunden kann's ans Beschneiden des überschüssigen Gewebes gehen. Dazu verwende ich eine Nagelhautschere. Auch dieses sehr hilfreiche Werkzeug kann ich nur weiterempfehlen. Zum einen ist diese Schere sehr scharf und zum anderen ist sie leicht gebogen. Das erleichtert einem ein exaktes Schneiden an filigranen Kanten enorm. Und das nicht nur bei Gewebe, sondern z.B. auch bei frisch bebügelten Teilen, deren Folienüberstand man trimmen muss.
Dann alle Kanten mit einer feinen Feile von überstehenden 2K-Kleber und Gewebe befreien. Bitte das gefestigte Gewebe (wenn überhaupt) nur ganz super, super fein überschleifen. Besser lassen. Wenn man nämlich die Fasern verletzt, ist es mit dem Festigkeitsgewinn vorbei. Der 2K-Kleber ist nämlich ausgehärtet sehr spröde und erlangt nur durch ein intaktes Gewebe ein verbesserte Steifigkeit!
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Zuguterletzt: Endleiste bzw. Steifigkeit wieder hergestellt. Uff !
 
die innersten Rippen und das kleine Steckungsröhrchen

die innersten Rippen und das kleine Steckungsröhrchen

Damit (endlich) der Hauptpylon für die Steckung der Flügel gebaut werden kann, muss vorher noch die innerste Rippe am Flügelinnenteil angebracht werden. Denn die habe ich ja bisher noch nicht eingeklebt.
Also erst einmal die Sperrholzrippe so anpassen, dass sie unter der vorhandenen Beplankung "verschwinden" kann. Die Endleiste ebenso für ein Einkleben der Rippe präparien. Diese letzte Rippe muss ja schön bündig an der schon vorhandenen Balsarippe sitzen.
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Wenn dann alles sauber verklebt ist, kann der Abschluss der Fläche ebengefeilt werden.
Jetzt wird für's Beplanken der ersten beiden Rippen vorbereitet. Ich habe mich für die obere Beplankung als erste entschieden. Dabei ist wichtig, eine Auflage für die Beplankung zu setzen, damit dort definiert aufgeklebt werden kann (wichitg!). Dazu zwei Balsastückchen an der Verkastung einkleben.
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Diese Beplankung soll ja nicht "auftragen", sondern in die Endleiste sauber übergehen. Also muss etwas von der Endleiste abgenommen werden. Genau so viel, wie die Beplankung dick ist.
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Jetzt kommt wieder die Bügelmethode: Planken und Rippen einstreichen. Warten, bis der Leim oberflächlich angetrocknet ist und dann auflegen und mit dem Bügeleisen "festbügeln".
Dabei aufpassen, denn zu leicht ist die Endleiste verdrückt bzw. krummgedrückt.
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Nun Flügel umdrehen. Das kleine Steckungsröhrchen wird nun eingeklebt.
Zuerst die Position schön senkrecht vorbohren. Dabei lieber etwas "kleiner" bohren und das Röhrchen den Enddurchmesser "aufdrücken lassen". So sitzt das Röhrchen stramm und verrutscht für's Einkleben nicht so leicht.
Wieder kommen Kleberbegrenzungen zum Einsatz. Leicht schräg eingeklebt, damit der Kleber später schön in jede Ecke fließen kann.
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Fehlt noch die obere Beplanung. Überstände vom Einharzen schön bündig ebenschleifen (Kontur des Rippenverlaufs erhalten!). Dann auch wieder das Bügeleisen anwerfen.
Noch final die letzte Rippe verschleifen und ... einfach schön ;)
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Der (oder auch mein :o) Hauptpylon

Der (oder auch mein :o) Hauptpylon

Nachdem die inneren Flügelteile schon auf ihre Steckung "warten", geht's jetzt an den Pylon. Nicht wundern, meiner wartet mit einer Besonderheit auf, die ich zwar jetzt schon vorbereite, aber erst in einem späteren Kapitel weiter beschreibe :rolleyes: Doch erst einmal an den Pylon.
Meister Eder baut den Pylon ja aus einem Balsakern und mit Sperrholz beplankt auf. Das mache ich fast so. Ich nehme einen etwas härteren Balsakern, den ich mit zwei 3mm dicken aber weichen Balsabrettchen aufdicke. Und erst dann folgen die Sperrholzoberflächen.
Erst einmal diesen Innenkern und die beiden Balsaseiten grob vorschneiden und verkleben
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Eine tolle und klevere Methode diesen Pylon an das Rumpfrohr anzupassen, beschreibt ja Meister Eder wunderbar: Etwas grobes Schleifpapier auf den Rumpf legen und diese Rundung dann in den Pylonrohling einschleifen. Hier aber bitte die Rumpfstelle etwas "dünner" wählen, an dem das Schleifpapier aufgelegt wird, da ja das Papier selbst aufträgt. Ebenso wichitg: Vorne und Hinten am Pylon sind unterschiedlich stark gerundet. Das Rumpfrohr verjüngt sich ja. Also Pylon entsprechend markieren.
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Nun die Schräge schleifen, auf der später die Innenflügel anliegen.
Deswegen habe ich weiches Balsa gewählt. Es läßt sich einfach und schnell verschleifen.
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Nun folgen die Sperrholzbrettchen.
Auch hier variiere ich. Denn meine finale Außenfläche des Pylons wird mit demgleichen 0,4er Sperrholz "bezogen", wie auch die Beplankungen der Flächen. Darunter liegt selbstverständlich ein dickes, das die benötigte Steifigkeit gewährleistet. Und diese dicken Sperrholzstücke werden nun zuerst auf den abgeschrägten Pylon geklebt. Die feinen 0,4er folgen, wenn der Pylon alle Bauschritte "überstanden" hat.
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Nun gilt es die Maße auf den Pylon zu übertragen. Hier muss sehr präzise gearbeitet werden. Denn diese Positionen bestimmen ja die Lagerung der Flügel und ist entsprechend heikel.
Wie jeder erkennen kann sind, gibt's auf der Oberseite auch Markierungen :confused: das sind die Dinge, die zwar jetzt schon mit eingeplant werden müssen, aber erst später von mir beschrieben werden :D
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Der Fäser/Bohrer wird jetzt gebraucht. Alle Löcher etwas zu groß bohren. Die Steckungsrohre brauchen etwas "Spiel", denn die finale Position wird über die Flügel "hergestellt", wenn die Stähle eingegossen werden. Noch dazu wird ja eine Schräge angebohrt. Und die Chance auf der gegenüberliegenden Seite in derselben Höhe herauszukommen ... ziemlich gering. Aber das macht nichts. Wie gesagt, es wird ja alles zum Schluss vergossen.
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Grob noch die obere Rundung erzeugen und ca. 1mm Überstand stehen lassen. Später wird fein verschliffen (nach dem Vergießen).
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Die Steckung, die Rundstähle

Die Steckung, die Rundstähle

Während meiner Bauerei hat mich immer wieder flugfranz mit sehr wertvollen Tips unterstützt. So empfahl er mir, die Hauptsteckung mit einem 6mm Rundstahl auszuführen und diesen Stahl direkt in den Hauptholm zu stecken. Gute Idee :cool: Das erhöht die "Trägfähigkeit" des Stahls.
Aber bitte (unbedingt) den Stahl am Ende abrunden. Noch dazu muss dieser saugend (annähernd spielfrei) im Hauptholm eingesteckt werden können. Denn das GFK-Rohr verträgt überhaupt keine punktuelle Belastung !!! Es quittiert dies sonst mit Bruch. Also müssen die durch den Stahl übertragenen Kräfte möglichst flächig in das Rohr einfließen dürfen. Heißt also: Der Stahl muss saugend/spielfrei das Rohr berühren. GANZ WICHTIG :eek:

Als erstes gilt es den Rundstahl so zu beschleifen, dass er sauber ins Rohr "will". Ich mußte meinen 6er Stahl ca. um 0,1mm im Durchmesser verkleinern. Ist eine ganze Ecke Arbeit, denn er soll/muss ja rund bleiben (und das mit einer Flachfeile :rolleyes:). Aber letztendlich sitzt er wunderbar saugend im GFK-Rohr.

Unser Meister Eder hat ja den Innenflügeln eine V-Stellung verpasst. An ihren Enden sollen Sie 70mm höher sein als an der Pylonsteckung. Das ergibt einen Winkel von ca. 4,7° pro Seite. Der Stahl muß also einen Knick von 2x 4,7° haben.
Bei dem 6er ist solch eine Knick nicht so einfach zu erzeugen. Wenn man keine Biegevorrichtung hat, dann sollte man zumindest einen guten Schraubstock haben. Und am besten ein Rohr mit Innendurchmesser 6mm zum Biegen verwenden. Denn wir wollen ja einen Knick genau in der Mitte und keinen Stahl, der irgendwie "rundgebogen" ist. Der paßt sonst nicht mehr ins Rohr. Die übliche Hammer-Biegemethode kann funktionieren, taugt aber nicht wirklich. Üblicherweise können Flaschner aus der Umgebung hier aushelfen.

Nun geht's ans Vorbereiten zum Vergießen des Stahls. Die Flächenenden bekommen eine kleine Stütze, so daß sie sich 70mm "über" dem entgegengesetzten Flächenende (am Pylon) befinden.
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Der Pylon habe ich auf der runden "Unterseite" mit Tesa "abgedichtet, damit dort kein Kleber ausfließen kann. Daneben liegen auch schon die vorbereiteten Hülsen für die ominöse Steckung der Oberseite :p
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Jetzt den Pylon samt "Innenleben" aufbauen. Zuerst wird aber nur der 6er Rundstahl eingegossen. Denn zwei Stähle gleichzeitig eingießen, erhöht nur unnötig den Schwierigkeitsgrad (und das braucht's nun wirklich nicht :o)
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Dann die vorbereiteten Flächen aufstecken. Dabei darauf achten, dass der Stahlknick auch wirklich in der Mitte des Pylons bleibt und nicht sich aus Versehen verschiebt. Am besten vorher den Knick markieren. Und lieber auch nochmals die Höhe des Flügelendes gegenüber dem Pylon kontrollieren. Beide Ende müssen (!) dieselbe Höhe haben. Nicht, dass eine Seite etwas "hängt".
Ebenso müssen am Pylon die Endleisten etwas unterlegt (und dann beschwert) werden, sonst stimmt die Anstellung des Flügels nicht. Bei meinem Pylon waren es etwa 10mm. Besser vorher die Umrisse des Flügels auf den Pylon skizzieren und daran orientieren.
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... warten ... warten ... und den Flügel bzw. den 2K-Kleber in Ruhe aushärten lassen ... NICHTS BERÜHREN ;)
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Nach dem Aushärten den Pylon umdrehen und dort ggf. noch etwas mit 2K nachbessern ... UND ... warten ... warten :D
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Bleibt noch die "Hilfssteckung". Sie ist bei mir als 2,5mm-Steckung ausgeführt. Also auch hier den 2x 4,7°-Knick erzeugen. Ein "Gußloch" im Pylon einschneiden und Flügel wieder aufstecken. Auch hier aufpassen, dass der 2,5er Stahl sich nicht verschiebt.
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Dann wird sauber verschliffen und alle unnötigen 2K-Reste gründlich entfernt.
Sieht doch fein aus :D
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Nasenleiste am inneren Flügelteil

Nasenleiste am inneren Flügelteil

Wer ganz genau hingeschaut hat, der konnte sehen, dass meine Baubeschreibungsreihenfolge nicht ganz stimmt. Denn es sind schon Nasenleisten zu sehen, die ja noch nicht beschrieben sind :D Das hole ich doch gleich 'mal nach :p

Ursprünglich wollte ich die Nasenleisten aus 4-5 einzelnen leichten Balsastreifen herstellen, die jeweils Schicht für Schicht auf die Nasenhilfsleiste aufzukleben gewesen wären. Doch beim Durchstöbern meiner Abfallkiste fiel mir eine handelsübliche Nasenleiste auf. Die hat zum Einen die richtige Form und zum Anderen ist die auch noch um einiges härter. Was einer Nasenleiste eher guttut (denn Kerben durch's Landen oder durch's Anstoßen kommen bestimmt). Also werden die geraden inneren Flügelstücke mit dieser Leiste ausgestattet.
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Damit diese vorgefertige Leiste auch schön gerade anliegt und an die Hilfsleiste einfach angepresst werden kann, verwende ich ein Aluschine (solch eine 1m-Schiene ist für Vieles eine feine Sache und ist leicht über einen Baumarkt zu ergattern). Die Nasenleiste aber so aufkleben, dass sie oben und untern übersteht. Denn die Flügelkontur soll später ja noch weiter mittels Verschleifen fortgeführt werden.
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Sobald der Holzleim ausreichend abgebunden hat, wird der Überstand wegfeilt/weggeschliffen. Und zwar -wie gesagt- so, dass das Profil auf der Nasenleiste "fortgeführt" wird.
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Das Gleiche auch auf der Unterseite. Dort ist es geringfügig schwerer, da dort ja die Krümmung nach "innen" geht. Aber mit Gefühl wird das schon richtig.
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kleiner Tip am Rande

kleiner Tip am Rande

Jeder, der schon einmal ein GFK-Teil angefeilt hat, kennt den ziemlich hässlichen Staub, der sich daraus ergibt. ABER: Der lässt sich sehr leicht mit einem Radiergummi wegradieren :cool:
 
Nasenleiste an den äüßeren Flügelteilen (Ohren)

Nasenleiste an den äüßeren Flügelteilen (Ohren)

Nachfolgend beschreibe ich, wie ich die Nasenleiste an den Ohren erstellt habe.
ABER: Im Nachhinein rate ich davon ab. Ist keine schöne Methode. Bitte diese Nasenleiste aus mehreren nacheinander/aufeinandergeklebten 1mm-Balsaleisten herstellen und NICHT wie bei mir mit einer gewässerten (viel zu dicken) handelsüblichen Nasenleiste.
Wie auch immer...

Meine Ohren-Nasenleiste wurde aus den Reststücken von den inneren Flügeln und einer neuen 1m-Nasenleisten hergestellt. Denn die inneren Flügel verbrauchen ja 2x 850mm, bleiben Reststücke von 150mm. Die an eine frische 1m-Leiste angeschäftet und dann mittig geteilt, das reicht für beide Ohren.

Zuerst wird die 1m-Leiste mittig geteilt und gleich eine Schäftstelle (Schräge) angefeilt. Dann beide Stücke in der Badewanne gut einweichen. Und zwar wirklich gut (1 Tag mindestens, sonst ist sie viel zu steif).
Zwischen Ohr und Leiste wird gewöhnliche Frischhaltefolie gelegt und die gewässerte Leiste ans Ohr angepresst. Am besten die Leiste vom "dicken Teil an" anlegen und die Ohrenspitze für das noch anzuschäftende Teil "übrig lassen". Warum? Weil am äußersten Ohrenende die Nasenleiste gerade ausläuft und dort dann einfach zu schäften ist.
Jetzt einen Tag warten und die Leiste abtrocknen lassen.
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Wie man sieht, sind sehr viele Halteklammern notwendig, um die Leiste zu überreden, sich in Form biegen zu lassen. Für meine Geschmack viel zu viel, weswegen ich von dieser Methode ja abrate. Einziger Vorteil: Die Leiste von inneren und äußerem Flügelteil sind optisch absolut stimmig und gehen übergangslos ineinander über.
Die Reststücke vom inneren Flügel bekommen jetzt auch eine Schäft-Schräge und können dann an die schon gebogene und getrocknete Leiste angeklebt werden. Dazu habe ich die Klammer "unterlegt", damit sie mir nicht die schöne Ohrenspitze kaputtdrückt.
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Die notwendigen starken Klammer hinterlassen im weichen (eingeweichten) Holz ziemliche Spuren. Ist aber bei den Ohren nicht schlimm. Denn sie sind ja eh dafür viel zu dick und werden noch abgeschliffen.
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Wenn man auf sie das Profil "überträgt", dann fallen die Dellen raus. Ich habe zuerst die Ober- und Unterseite auf die Nasenleiste auslaufen lassen. Und gleichzeitig noch die Leiste in Richtung der Spannweite verjüngt.
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So. Fehlt noch der finale formgebende Teil. Die Nasenleiste braucht die notwendige Rundung an der Front. Am besten mit zuerst 100er Schleifpapier von Hand anformen und dann den Feinschliff mit 400er Papier hinzufügen.
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Steckungsaufnahme innere Flügel & Ohren

Steckungsaufnahme innere Flügel & Ohren

Die äußeren Flügelteile oder die Ohren sind ja wiederum abgewinkelt. Laut Angabe liegt die Spitze um 80mm höher als das äußere Ende der inneren Flügel (oder um 150mm höher wie die Aufnahme am Pylon). Daraus ergibt sich ein Winkel von 9,1°, die der Stahl bekommen soll.
Also ran an den Hammer ... möglichst nahe der Knickstelle hämmern :rolleyes:
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Der Stahl wird mit Hilfe einer Kunststoffhülse im Hauptholm vergossen. Doch die Kunststoffhülse hat nur einen Außendurchmesser von 4mm, der Hauptholm aber einen Innendurchmesser von 6mm. Somit braucht's eine weitere Hülse für den Zwischenraum.
Für diese Hülse verwende ich leichtes Balsa, das sich schön mit 2K-Kleber vollsaugt und damit Kunststoffhülse und Hauptholm verbindet. Aber das nur als vorgeschobene Erklärung.
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Zuerst gilt es den Balsarundstab innen auszuhöhlen. Eine meiner Schlüsselfeilen hat passenderweise einen Außendurchmesser von 4 und ist schön spitz. Also mit Gefühlt diese Feile ins Balsa treiben und vorsichtig eine mittige "Bohrung" feilen. Zusätzlich erhält der Rundstab noch einige Löcher, durch die später der Kleber besser fließen kann.
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Weil ja im Hauptholm später vergossen werden soll, der Kleber aber nicht willkürlich im Holm verlaufen können soll, habe ich noch einen Pfropfen abgesägt.
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Dieser Pfropfen muss exakt in den Holm eingeschoben werden. Also erst einmal die Position von außen festlegen und dann den Pfropfen genau mit Hilfe eines dünneren Stabs einschieben.
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Nun muss noch dafür gesorgt werden, dass das Kunststoffrohr nicht auch beim Verkleben mit Kleber volläuft. Dafür habe ich einfach einen Tropfen Holzleim auf ein Ende gesetzt und dies antrocknen lassen.
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Jetzt den 2K-Kleber anrühren und in den Hauptholm samt der Balsahülse eintröpfeln lassen. Am besten dünnflüssigen 24h-Kleber verwenden. Der fließt viel leichter. Das Kunststoffrohr habe ich noch dazu verwendet, um den Kleber in die Hülse zu schieben. Ein paar Tropfen ins Rohr fließen lassen, dann mit dem Kunststoffrohr nachstochern. Man merkt genau, wenn genug Kleber im Rohr ist :D Dann das Kunststoffröhrchen eingeschoben lassen und ... warten ...
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ein kleiner Keil mit großer Wirkung

ein kleiner Keil mit großer Wirkung

Wenn man die Ohren schon einmal auf die inneren Flügelteile steckt, merkt man unweigerlich: ein hässlicher Spalt klafft da (besonders an der Unterseite). Ist ja auch klar, denn die "Steckungsflächen" sind ja alle rechtwinklig, die Ohren haben aber eine 9,1°-Winkelung.

Bevor ich an die "Auffüllung" des Spalt gehe, überprüfe ich lieber nochmals, ob auch beide Ohren den gleichen Winkel haben (ansonsten etwas den Stahl nachbiegen).
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Also gilts erst einmal etwas "aufzufüttern". Dafür habe ich 5mm leichtes Balsa auf die Ohren-Steckungsfläche geklebt (das meiste davon wird eh bald wieder weggeschliffen).
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Um jetzt einen rechtwinkligen Anschluss an den inneren Flügel zu bekommen, wird das Ohr an dessen äußerster Spitze wieder auf 80mm angehoben und dann "rechtwinklig" das aufgefütterte Balsastück angeschliffen. Bitte vorerst nur ein Ohr bearbeiten. Denn später muss das zweite Ohr wieder genau spiegelbildlich sein (siehe weiter unten).
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Es ist nicht ganz einfach sowohl rechtwinklig zum Tisch als auch rechtwinklig zum Ohr zu schleifen. Es wird soviel weggeschliffen, bis der Schleifblock fast die Rippe anschleift.
Das Ergebnis sollte dann ungefähr so aussehen:
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So jetzt ist ein Ohr fertig. Nun gilt's das zweite ähnlich anzupassen. Aber eben nur ähnlich :confused:
Erst einmal überprüfen, wie die Ohren denn in Verbindung mit dem inneren Flügel so ihre Position einnehmen. Wieder kommt meine Aluschiene zum Einsatz, an der ich wunderbar sowohl die inneren Flügel anlegen kann, als auch Winkel festklemme, die mir die Mitte anzeigen.
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Wenn ich dann das Geodreieck mittig anlege und dafür sorge, dass beide Ohren den gleichen Abstand von der Mitte haben ... Ohje ... was für ein Spalt kommt denn jetzt zum Vorschein :eek:
Den gilt es noch zusätzlich zu beseitigen. Also wieder an dem einen Ohr auffüttern und solange rechtwinklig verschleifen, bis beide Ohren exakt mittig am inneren Flügelteil ihre Position finden.
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Letztendlich noch die Endleisten von innerem Flügel und Ohr aufeinander anpassen, dass eine schöne Gerade "nur noch übrigbleibt".
 
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