Mal was anderes: Projekt Neubau Einfamilienhaus: welche Heizung ?

Solarthermie würde ich auch fürs Brauchwasser vorsehen.
Wir haben ca.6 qm, auf dem Dach, einen ?? Standard Speicher 300L von Buderus, der auch noch von der Ölheizung mit befeuert (werden kann).
Mitte März ist die Ölheizung aus, und erst Ende Oktober wieder an. Wir brauchen ca. 800l Heizöl im Jahr. 150qm, 2 Volletagen, 2/3 Kellerfläche, 5 Personen.
Interessant werden die Nebeneffekte wenn Geschirrspülmaschine und Waschmaschine schon mit dem Warmwasservorrat betankt werden können,
dann sieht man mal wie schnell so ein Waschvorgang werden kann :D, keine Aufheizphase mehr.
Strom haben wir damit 3000kWh / Jahr, und Trockner, Herd, Backofen, Computer und Zeugs rennt im Dauerlauf ...
Ich denke, da kann Greta auch nicht meckern !
 
was soll man von den Brennstoffzellen halten? bekomme ständig Werbung.
wird mit erdgas betrieben, oder? Methan? kann man die dann wenn es soweit ist mit Wasserstoff, bzw Methan betreiben?

(die nächsten 5 jahre muß ich die Heizung nicht ändern, aber will informiert sein)
 
Das oben geschriebene ist übrigends der beste Tipp für die Heizungsauswahl.

Je komplizierter die Heizung ist desto mehr muss DU dich damit befassen das diese auch effektiv läuft.
Der Installateur stellt die hin und solange es warm wird ist der aus der Gewährleistung raus. Keiner davon kann über Wochen die Heizung beobachten und genau einstellen.
Das muss man selbst machen wenn man die Katalogwerte auch nur annähend erreichen will.

Weiteres Thema ist die Ersatzteilversorgung.
Bei mir hat letztens ein Ventil aufgegeben. Zum Glück innerhalb von 20 Minuten beim nächsten Händler verfügbar.
Hast Du was exotisches kann es mal ein paar Wochen kalt werden.

Aus der Praxis:
Ein Freund von mir hat ein Kfw 55 Haus vor 4 Jahren gebaut.
Da es günstig werden sollte und weil die gerade "Inn" waren mit Luftwärmepumpe. Hersteller kennt keine Sau.
Die Heizkosten sind fast genauso hoch wie unser Haus aus 1961 mit Brennwerttherme (nachträglich gedämmt!).
Warum? Weil das Teil nie richtig eingestellt wurde.

Auch ein großer Teil der Entscheidung geht danach was man selbst machen kann.
Eine Brennwerttherme selbst anschließen bringt nichts. Das macht der Installateur in 2 Stunden.
Einen Grabenkollektor selbst ausheben und verbauen spart aber sehr viel...
 
Ich habe 2019 meine 25 Jahre alte Ölheizung gegen eine Novelan LAD 9 LWP getauscht, die ich mit mit meiner 20m² Solaranlage (2x800l Pufferspeicher) kombiniert habe!

Genaue Verbrauchsdaten kann ich erst nach der (ersten) Heizperiode verifizieren, der Stromzähler steht unter meiner Beobachtung und momentan zeichnet sich eine deutliche Ersparnis gegenüber der Ölheizung ab!
 

aue

User
Je komplizierter die Heizung ist desto mehr muss DU dich damit befassen das diese auch effektiv läuft.

Ich würde mal sagen, dass der Fehler vielfach im System liegt. Gerade die Komplexität eines System impliziert geradezu die Unbeherrschbarkeit. Z.B. geplante Wärmeerzeugung in Abhängigkeit von Verbrauch (Benutzerverhalten) und (möglichem) externem Wärmeertrag (Solar). Häufig passt ein so optimiertes System nicht auf die realen Bedürfnisse. Unser Haus ist bewusst ein Low-Tech-Haus, die intelligente Heizungssteuerung bin ich. ;-)
Wir haben Pelletofen (11kW), 10qm Röhrenkollektur, 1000-Liter-Pufferspeicher mit Wärmetauscher für WW, Wärmequellen über Temperaturdifferenzsteuerung (kostete 100,-), Deckenheizung (wie Fußbodenheizung, nur oben) und Raumthermostate. 200qm beheizte Fläche für 4 Personen, 5000kWh Wärme und 1000kWh WW im Winter via Pellets, sonst nur Solar.

Schöne Grüße
Andreas
 

UweHD

User
Ich habe 2019 meine 25 Jahre alte Ölheizung gegen eine Novelan LAD 9 LWP getauscht, die ich mit mit meiner 20m² Solaranlage (2x800l Pufferspeicher) kombiniert habe!
Das klingt interessant, da ich eine Novelan LAD(RX= mit Kühlungsfunktion) verbaut habe. Hast du 20m^2 Solarthermie verbaut, oder ist das Photovoltaik?

Ich frage, weil ich über Photovoltaik in Verbindung mit großen (Wasser)Pufferspeicher nachgedacht hatte. Der Pufferspeicher würde quasi die Aufgabe einer Batterie erfüllen, indem die WP bei Vorhandensein von Solarstrom das Wasser aufheizt. Bin mir nur nicht sicher, ob das in der Praxis Sinn macht.
Batteriespeicher in ausreichender Kapazität ist mir einfach zu teuer. Im Winter bräuchte ich 20-30kwh Strom, um die Heizung auch nur für einen Tag zu puffern - und das ist schon ein wirklich fetter Akku :rolleyes:
 
Das klingt interessant, da ich eine Novelan LAD(RX= mit Kühlungsfunktion) verbaut habe. Hast du 20m^2 Solarthermie verbaut, oder ist das Photovoltaik?

20m² Solarthermie, die hab (hatte) ich schon seit 10 Jahren in Kombi mit der alten Ölheizung am Dach! Wirkt natürlich auch heizungsunterstützend!

Photovoltaik habe ich auch auf dem Schirm, da fehlt mir allerdings noch der Einblick, muss ich mir erst von einem Fachmann erklären lassen!

Dazu werde ich erstmal im Frühjahr die einschlägigen Messen besuchen!
 
Hallo Uwe,

Bin mir nur nicht sicher, ob das in der Praxis Sinn macht.


Ein größerer thermischer Speicher in Verbindung mit einer Wärmepumpe macht nur bedingt Sinn, da die Wärmepumpe im Vergleich zur Solarthermie nur geringe Vorlauftemperaturen zur Verfügung stellt. Die Differenz zwischen erzielbarer Speichertemperatur und benötigter Vorlauftemperatur für die Heizung ist relativ klein. Die Bereitstellungsverluste des Speichers zehren ebenfalls (anders wie bei der Solarthermie) an der Rentabilität.


Ein Systemkonzept was sehr gut funktioniert, ist eine kleine Luft/Wasserwärmepumpe in Verbindung mit PV und einem kleinen thermischen Speicher zur Brauchwasserbereitstellung hauptsächlich über die nicht Heizperiode.
 
wer fährt denn heute noch vorlauftemperaturen über 50grad??? ich hab für haus und praxis meist nicht über 45grad.
 
selbst in meinem (noch) ölmonsterbeheizten firmengebäude (alte schule) mit 1200qm nutzfläche fahr ich momentan nicht über 45grad. kesselkreislauf 75grad.
 
komisch, ich hab auch installierte heizhörper.:D und nur im privaten bad noch eine fußbodenheizung.

ja deshalb wird am brauchwasserspeicher in verbindung mit wp elektrisch nachgeheizt bzw. extra hochgeheizt zur legionellenprophylaxe.

aber das thema wp hatte ich mal, habs aber wieder fallengelassen.
 

Relaxr

User
Erstes Ziel muss mE eine sehr gut gegen Wärmeverluste geschütze Gesamtkonstruktion sein. Ich würde mit einem mineralwollgedämmten Loch Ziegel bauen, warum nicht 50cm dick. Wenn man dann noch Fensterflächen gen SO/S/SW hat, kann man schon mal Sonnewärme tanken. Diese Fenster müssen allerdings im Sommer von aussen abschattbar/schliessbar (Rolläden/Jalousien) sein. Effektiv dichte Gebäudehüllen benötigen eine Kontrolle der Luftfeuchte. um Schimmel zu verhindern. Sowas würde ich heute mit einer kontrollierten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung lösen. Wenn dies alles passt, wird der Wärmenergiebedarf (es wird ja eh immer wärmer...) alleine durch eine kleine Gasbrennwertheizung souverän gedeckt. Eine solche ist bzgl. Neukauf und Wartung konstenmässig noch gut bezahlbar. Wohnbereiche dann mit FB.Heizung, Schlafzimmer/temporär genutzte Zimmer mit Flächenheizkörpern ausrüsten. Die niedrigen Voraluftemperaturen erlauben zudem ggf. Solarthermie anzukoppeln, daher zum Nachrüsten am besten einen Schacht längs durchs Haus einplanen, der im Heizungskeller endet. Damit ist eine gestalbare Basis vorhanden.

Von Erdwärme und Luft/Wärmepumpen halte ich nichts. Keine Lust auf ein ewig tiefes Loch für zig zehntausende Euro. Ich kenne "betroffene" die teils horrende Reparaturen für wenige Jahre alte Wärmepunpen benötigten, für deren Kosten man schon alleine die kleine Brennwerttherme bekommt. Und die hält heute bei jährlciher Wartung (Wärmetauscher reinigen) lässig 15-20 Jahre. Wartung 150€/Jahr - fertig. Zudem wird Gas den Anforderungen ans Abgas weiter gerecht bleiben. Zb. Pellettbrennnechnik ist deshalb mE eine Totgeburt! Einige Häuser von uns weiter brummt zB eine Wärmepunpe vorm Haus, sieht aus wie ein Kühlschrank im Vorgarten :D

Was mich noch jucken würde, wäre eine mittelgrosse Photovoltaik Anlage, mit eigenem Stromspeicher, dh am Tag Strom sammeln, ggf. mit direktem Sonnenstrom Waschmaschine und Dusche bzw. Warmwasser betreiben, Abends ggf. Speicherstrom noch ins Licht und den allg. Verbrauchsstrom einfüttern. Die Speicher sind mE momentan noch nicht optimnal und noch zu teuer, das kommt irgendwann. Lieber Teilautarkie, als Stromverkauf, wo der Preis von anderen gemacht wird!
 
Gesamtkonzept muss passen

Gesamtkonzept muss passen

So Kollegen,
ich habe vor 17 Jahren mit einem Freund (Zimmermann) gebaut. Das Haus ist ein handwerklich komplett vor Ort erbautes Holzständerhaus.
Isolierung mit Holzfaserplatten und Zelluloseeinblasung an den Außenwänden zusätzlich mit Hanf gedämmt.

Als Heizung/Warmwassererzeugung ist seit beginn eine Luftwärmepumpe in Betrieb. Völlig ausreichend und seit Anbeginn problemlos und wartungsfrei.
Zusätzlich ist auf dem Dach eine Photovoltaikanlage mit hauseigenem Batteriespeicher.

Extrem sparsam und kostengünstig die ganze Kombi. Ich würde es sofort wieder so machen.
Und da war ich der Greta schon vor 17 Jahren voraus:):):):):)
 

Relaxr

User
Hi - dein Voltaik/Batteriespeicher interessiert mich sehr , hast da da ein paar Infos zu. Fläche, Speicherausbeute, Haltbarkeit Batterie, Abgabeleistung? Nur so grob, das man sich ein Bild machen kann. :)
Hört sich gut an, dein Konzept.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

vorab sehe ich es auch so, dass man heute Häuser so bauen sollte, dass die Heizlast möglichst gering bleibt. Das geht auch ohne Zwangslüftung und Polystyroldämmung mit einem wirtschaftlich sinnvollen Aufwand. Wichtig ist die Grundlast der Heizung über Flächenheizungen abzudecken.

Das Problem an den WP-Heizungen ist, dass in den Monaten November bis Januar bei ein 10kwp-Anlage im Mittel nicht mal 10kwh pro Tag erzeugt werden. Bei einer Schlechtwetterperiode sind da auch mal mehrere Tage mit nahezu nichts dabei.
Selbst wenn man den Speicher auf 2,3,4 oder gar 5 Tage auslegt, steigt die Autarkiequote nicht mehr groß an. Bei Preisen von 5.000 € für 10khw des Speichers kann ich für diese 5.000 € eine Pelletofen mit Wassertasche installieren und schlage damit diese Lösung um Längen.

Mein Plan sieht daher wie folgt aus:
- Brauchwasser ganzjährig per innen aufgestellter Brauchwasserwärmepumpe, weil das bei mir im Altbau am einfachsten ist 2.500 € fürs Gerät und Installation,
- Übergangs- und Urlaubszeit heizen per Luftwasser-WP mit 5kw für 5.000 € incl. Installation (Fundament, Kernbohrungen etc. in Eigenleistung
- Pufferspeicher für die Heizung mit 500l (der steht zwangswiese in einer Werkstatt, daher stimme ich einem größeren Speicher nicht zu) < 1.000 € + Installation (da alles geändert werden muss leider echt aufwändig)
- Zuheizen mit Holzkaminofen mit Wassertasche (vorhanden) oder wenn das zu unkomfortabel wird zusätzlich Pelletofen mit Wassertasche (gibt es schon ab 3.500 € zuzüglich Installation)

D.h. meine neue Heizung kostet statt Ölbrennwert für 20.000 € wie ein Heizungsbauer vorgeschlagen hat 50-75% je nachdem ob mit oder ohne Pelletzusatzofen.

Im Neubau würde ich das Warmwasserthema eher nicht separat lösen. Mein Kaminfeger mit eigenem Wald hat einen 5.000l Speicher mit Frischwasserstation, der braucht selbst im Winter auf der schwäbischen Alb nur alle 2 Tage einheizen. Es gibt viele sinnvolle Lösungen. Basis ist aber ein energieoptimiertes Haus.

Hans
 

Relaxr

User
Cool - sehr schöner Fred, die häusleplanenden unter uns haben hier eine Pflichtlektüre, bei dem guten Input :) Es gibt ja noch ganz verrückte Sachen, wie zB Eiswärmespeicher. Da wird aus Wasser Wärme entnommen (zur Heizung), bis es zur Kristallisation kommt (friert), dabei werden nochmal erhebliche Mengen Wärme durch die Kristallbildung und den Bewegungsverlust des Wassers frei (zur Heizung). Aber dann muss das Ding ja erstmal wieder Auftauen....dann muss man wohl erstmal wieder anders Heizen.....obwohl, im Sommer könnte man klimatisieren damit, da wirds dann wieder warm.

Habe das jetzt nicht weiter verfolgt, dachte zuerst an einen Scherz, ist aber rechenbare und wohl nutzbare Thermodynamik. Ne Wärmepumpe ist ja im Prinzip ein umgekehrter Kühlschrank, so etwa zumindest :rolleyes:
 
Nähere Infos zur Photovoltaik

Nähere Infos zur Photovoltaik

Hi - dein Voltaik/Batteriespeicher interessiert mich sehr , hast da da ein paar Infos zu. Fläche, Speicherausbeute, Haltbarkeit Batterie, Abgabeleistung? Nur so grob, das man sich ein Bild machen kann. :)
Hört sich gut an, dein Konzept.

Also auf der Garage sind 24 Module (3x8) verbaut. Diese haben eine Leistung von 4,80 kWp
Die Batterie befindet sich im Keller und hat folgende Daten:

IMG_6929.jpg

An schönen Tagen bin ich unter Tags autark und in der Regel reicht die Batterie weit in die Nacht hinein.
 

aue

User
... Eiswärmespeicher ...

Eisspeicher heißt das Ding. Um die Temperatur von 1000 Liter Wasser um 1° zu erhöhen, sind ca. 1 kW/h Wärme erforderlich. Beim Eisspeicher werden beim Wechsel des Aggregatzustandes von fest auf flüssig ca. 80kW/h pro qm Wasser frei (und umgekehrt).

Schöne Grüße
Andreas
 

Relaxr

User
Also auf der Garage sind 24 Module (3x8) verbaut. Diese haben eine Leistung von 4,80 kWp
Die Batterie befindet sich im Keller und hat folgende Daten:

An schönen Tagen bin ich unter Tags autark und in der Regel reicht die Batterie weit in die Nacht hinein.

Besten Dank - normales EFH, 2-4 Personenhaushalt?
 
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